Tesla Motors, Inc.
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Tesla Motors, Inc.
Tesla Motors, Inc. ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das 2003 von Elon Musk, Martin Eberhard, Marc Tarpenning, JB Straubel und Ian Wright mit dem Ziel gegründet wurde, Elektroautos für ein breites Publikum zu bauen.[3] Namenspatron von Tesla Motors ist der Physiker und Erfinder Nikola Tesla, der zahlreiche Neuerungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik prägte. Der Tesla Roadster, gebaut zwischen 2008 und 2012, war das erste Automobil mit einer Batterie aus Lithium-Ionen-Zellen.[4]
Rechtsform Incorporated
ISIN US88160R1014
Gründung 2003
Sitz Palo Alto (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
Leitung Elon Musk, Chairman and CEO
Mitarbeiter 10.161 (Ende 2014)[1]
Umsatz 3.198 Mio. USD (2014)[2]
Branche Automobile
Website www.teslamotors.com
Der Tesla Roadster war das erste Modell der Firma
Das aktuelle Serienfahrzeug: Tesla Model S
Prototyp des für 2015 geplanten SUV/Van-Crossover Tesla Model X
Tesla-Autohaus in der Frankfurter Innenstadt
Der Firmensitz ist Palo Alto im Silicon Valley. Das Unternehmen beschäftigte zum Jahresende 2014 insgesamt 10.161 Mitarbeiter, ein starker Anstieg verglichen mit dem Vorjahr. Tesla ist derzeit der einzige Fahrzeughersteller, der einen so genannten emissionsfreien Seriensportwagen in größeren Stückzahlen verkauft hat.[5] Tesla produziert eine rein elektrische Premium-Limousine, das Model S, das in Fremont (Kalifornien) und in Tilburg in den Niederlanden gebaut wird.[6][7] Tesla verkauft unter anderem an Daimler und Toyota verschiedene Komponenten für deren elektrische Antriebsstränge.[8] Laut Forbes ist Tesla 2015 das weltweit innovativste Unternehmen.[9]
Firmenstrategie
Vision
CEO Elon Musk, der unter anderem auch Gründer von SolarCity und SpaceX ist, beschreibt, dass das übergeordnete Ziel von Tesla darin besteht, den Wandel von einer Verbrennungswirtschaft zu einer Solar-Elektrowirtschaft voranzutreiben. Hierfür sei das Ziel, Elektrofahrzeuge auch für Durchschnittskonsumenten verfügbar zu machen.[10][11]
Mission
Die Strategie, dies zu erreichen, erläuterte Elon Musk bereits 2006 in seinem Blog; er fasste zusammen:[11]
„Einen Sportwagen bauen“, da hier die Zahlungsbereitschaft am höchsten ist und gezeigt werden soll, dass Elektromotoren gegenüber Verbrennungsmotoren überlegen sein können.
Dieses Geld nutzen, um einen „etwa halb so teuren sportlichen Fünftürer zu bauen“.
Mit dem verdienten Geld ein „noch günstigeres Familienauto bauen“.
Währenddessen soll die Option für eine Lademöglichkeit ohne CO2-Emissionen angeboten werden.
Der Tesla Roadster mit der limitierten Auflage von 2500 Stück zu einem Kaufpreis ab 100.000 Euro erfüllte das Kriterium, ein Auto für ein Durchschnittseinkommen zu sein, noch nicht.[12] Beim Model S liegt der Preis in den Vereinigten Staaten auf halber Höhe;[13] in Deutschland liegt der Einstiegspreis bei 67.900 Euro (Stand: November 2014).[14] Zusätzlich zu diesem Bestreben soll der Ausbau an Schnellladestationen in Deutschland 2014 stark zunehmen, um zum Jahresende hin eine 100%ige Abdeckung zu erreichen.[15] Außerdem sollen zertifizierte Gebrauchtwagen verkauft werden.[16]
Vertriebs- & Servicekonzept
Tesla betreibt seine Schauräume und Läden selbst. In Europa sind es rund zehn (2014), es sollen weitere folgen. Auch die Servicestationen sollen weiter ausgebaut werden.[17] Alle 20.000 km, oder nach einem Jahr, kann ein Service-Check durchgeführt werden, bei dem mobile Service-Teams Kunden außerhalb der regionalen Verkaufsräume und Werkstätten besuchen.[18] Ein Vorteil des Elektrofahrzeugs ist sein geringes Wartungsbedürfnis, da die Batteriepakete erst nach sieben bis zehn Jahren oder 160.000 km ausgetauscht werden sollten und viel weniger Verschleißteile eingebaut sind.[19] Tesla bietet mit seinem mobilen Kundendienst eine Betreuung an, die sowohl die Wartung, als auch Softwareaktualisierungen beinhaltet. Softwareaktualisierungen werden automatisch aus dem Internet geladen, sodass hierfür kein Werkstattbesuch mehr erforderlich ist. Eine Besonderheit betrifft dabei die Werksgarantie von Tesla, die selbst dann gültig bleibt, wenn der Kunde die vorgeschlagenen Service-Checks nicht durchführen lässt.[20]
Im April 2011 wurde das neue Verkaufskonzept von Tesla in Santa Monica vorgestellt.[21] Das Design-Studio ermöglicht dem Kunden, seinen Roadster nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, sich das Endprodukt anzusehen und sich mit anderen Kunden auszutauschen. Teil des Konzepts ist es, den Kunden die von Tesla entwickelten Technologien näher zu bringen, um somit ein größeres Verständnis für das Produkt zu erzeugen.[22]
Geschichte und Finanzen
Ende 2003 hatten sich zwei unabhängige Teams gefunden, zum einen Martin Eberhard, Marc Tarpenning und Ian Wright, zum anderen Elon Musk und JB Straubel, die vom Prototyp des T-Zero inspiriert worden waren und zusammen einen kommerziellen Elektrowagen herausbringen wollten.[3] Der T-Zero, ein elektrischer Sportwagen, der von AC Propulsion entwickelt wurde, war die Grundlage für das eigene Konzept.
Seit dem College war es das Ziel von Musk, Elektrofahrzeuge so weit zu kommerzialisieren, dass sie für den breiten Kundenbedarf angeboten werden können. Beginnen wollte er mit einem Sportwagen für Early Adopters. Im nächsten Entwicklungsschritt sah das Konzept Mainstream-Modelle vor, wie zum Beispiel eine Limousine, ehe es für eine breite Kundschaft erschwinglich werden würde, zum Beispiel in Form eines Kompaktwagens.[23] Musk übernimmt die aktivste Rolle in der Firma, besonders im Bereich des Designs. Von ihm stammt auch die Idee, das Auto mit einer Karosserie aus CfK zu versehen; er ist für die Konstruktion von Modulen des Antriebs bis hin zum Licht mitverantwortlich.
Im Jahr 2005 begann die Zusammenarbeit mit Lotus, um die Karosserie des Tesla Roadster zu produzieren. Die Ähnlichkeit des Roadsters mit dem Lotus Elise ist daher zu verstehen. Der Vertrag wurde bis zum Ende 2011 verlängert, ehe ab 2012 die erste eigene Komplettproduktion vorgenommen werden konnte. Bis zum Ende 2011 sind in etwa 2250 Tesla Roadster produziert worden.[24]
Musk ist finanziell an Tesla Motors beteiligt; er hat den Gewinn aus anderen Produkten in die Firma re-investiert.[25] Das Engagement in diese Technik hat der Firma bislang einige Preise eingebracht, zuletzt den Stevie Award.[26][27][28]
Ende 2008 stand Tesla Motors kurz vor dem Konkurs, konnte jedoch in letzter Minute durch den Investor Dibalog gerettet werden.[29] Tesla Motors ist auch seitdem auf etliche Investoren angewiesen, unter anderen Toyota, Daimler und viele Privatpersonen, die an die Zukunft des Elektroautos glauben oder die Technik für eigene Produkte nutzen.[30] Im Oktober 2014 wurde bekannt, dass Daimler und Toyota ihr Investment in Tesla vollständig bzw. teilweise verkauft haben.[31]
Im März 2013 sollte Tesla angeblich an Google für 6 Milliarden US-Dollar verkauft werden, nachdem das Unternehmen Ende 2012 erneut mit Konkursproblemen zu kämpfen hatte. Durch einen wenig später einsetzenden Absatzschub und einer damit einhergehenden deutlichen Steigerung des Aktienkurses kam es jedoch letztlich nicht zum Verkauf.[32][33]
Insgesamt hatte Tesla 2010 einen Umsatz von 116,7 Millionen US-Dollar. Ursprünglich wurden 2013 schwarze Zahlen erwartet, wenn Tesla die geplante Produktion von 20.000 Tesla Model S auch verkauft.[34] 2013 wurden laut Tesla 22.477 Model S verkauft, für 2014 werden Verkaufszahlen von mehr als 35.000 erwartet.[35] Die Erwartung wurde von Tesla im November 2014 auf 33.000 Fahrzeuge gesenkt.[36]
Dennoch hatte Tesla weitere Verluste von etwa 254 Millionen US-Dollar im Jahr 2011, etwa 396 Millionen US-Dollar 2012, ca. 71 Millionen US-Dollar 2013 und bis einschließlich September 2014 181 Millionen US-Dollar hinzunehmen.[37][38][39][40]
Der Börsengang Ende Juni 2010 war erfolgreich.[41] Der Kurs entwickelte sich seitdem von 17 US-Dollar auf zwischenzeitlich bis zu 265 US-Dollar pro Aktie. Der Ausgangswert des Volumens des Börsenganges betrug 226 Millionen US-Dollar und liegt heute um ein Vielfaches höher.[42] Für den wichtigen europäischen Markt wurde 2010 ein Markendisput mit dem bereits 1921 gegründeten Elektronikunternehmen TESLA mit Sitz in Prag unter nicht näher bekannten Bedingungen geregelt.[43]
Ein nach einem Unfall in Brand geratener Tesla S führte im Oktober 2013 zu einem temporären Kurseinbruch der Aktie von 12 Prozent (dies entsprach seinerzeit einem Rückgang des Börsenwertes um 3 Milliarden US-Dollar).[44] Fahrzeugbrände bei herkömmlichen Fahrzeugen gelten jedoch als wahrscheinlicher.[45]
Mitte Juni 2014 erklärte der amtierende Tesla-Motors-Chef Musk, die Patente von Tesla der Öffentlichkeit zu übergeben, um der Entwicklung von Elektrofahrzeugen einen Schub zu versetzen.[46]
Einen Teil der Gewinne der letzten Jahre erzielte Tesla nicht mit dem Verkauf von Autos, sondern mit ZEV-Credit Points. Allein im Jahr 2013 generierte das Unternehmen so Einnahmen von knapp 130 Millionen US-Dollar.[47]
Im ersten Quartal 2015 konnte Tesla erstmals eine fünfstellige Auslieferungszahl in einem Quartal erreichen. Zugleich kämpft das Unternehmen immer wieder mit Problemen, wie etwa einem schwächelnden Aktienkurs, Vertriebsproblemen im strategisch entscheidenden Wachstumsmarkt China (zugleich der größte Automarkt der Welt) oder Mitarbeiterabwerbung und (mögliche) Elektrofahrzeug-Konkurrenz durch z. B. Apple.[48][49][50]
Modelle
Zeitleiste der Modelle der Tesla Motors Inc. seit 2008
Typ 2000er 2010er
7 8 9 0 1 2 3 4 5 6
Roadster Roadster
Oberklasse Model S
SUV Model X
Ausklappen
Automodelle von Tesla Motors
Vergleich der Modelle Roadster Roadster Sport Model S 85 Model S P85 Model S P85D
Drehmoment 370 Nm/0–5.400 min−1 400 Nm/0–5.100 min−1 415 Nm/0–7.000 min−1 600 Nm/0–5.300 min−1 930Nm /0–5.300 min−1
Leistung 215 kW bei 5.000–6.000 min−1 215 kW bei 4.400–6.000 min−1 270 kW 310 kW 515 kW
Max. Drehzahl 14.000 min−1 14.000 min−1
Max. Geschwindigkeit 200 km/h 200 km/h 210 km/h 225 km/h 250 km/h
0–100 km/h 3,9 s 3,7 s 5,6 s 4,4 s 2,8 s
Reichweite (Herstellerangaben) 350 km 350 km 502 km 502 km 491 km
Anmerkung: [51][52][53]
Größenvergleich Größe Roadster Model S
Länge 3,94 m 4,97 m
Breite 1,85 m 2,19 m
Höhe 1,23 m 1,44 m
Gewicht 1295 kg 2108 kg
Gewicht Batterie 440 kg 750 kg
Anmerkung: [53]
Tesla Roadster
→ Hauptartikel: Tesla Roadster
Am 24. Juli 2006 stellte Tesla Motors den Roadster nach dreijähriger Entwicklungszeit erstmals einem ausgewählten Publikum vor.[54] Der zweisitzige Sportwagen wird angetrieben von einem Elektromotor im Heck, der mit maximal 215 kW über ein Einganggetriebe auf die Hinterräder wirkt. Ein einziger Gang genügt, weil Elektromotoren im Fahrzeugantrieb anders als Kolbenmotoren ihr maximales Drehmoment bereits mit der ersten Umdrehung entfalten und der Motor mit bis zu 14.000 min−1 läuft.[55]
Die Energiequelle besteht aus 6.831 handelsüblichen Lithium-Ionen-Akkus für Laptops mit einem Speichervolumen von ca. 53 kWh, die mit einer Spannung von 375 V an den Motor abgegeben werden. Bei den Lithium-Ionen-Akkus handelt es sich um den Typ 18650, von dem jedes Jahr mehrere Milliarden Stück hergestellt werden. Jeder Akku ist 65 mm lang und hat einen Durchmesser von 18 mm. Das gesamte Paket aus 6831 Akkus wiegt etwa 450 kg.[56] Jeder Akku hat zwei Sicherungen, je eine an Anode und Kathode. Das gesamte Akku-Paket wird durch eine Mischung aus Wasser und Glycol gekühlt.
Auf eine Geschwindigkeit von 97 km/h beschleunigt das Fahrzeug in 3,9 Sekunden (entspricht einer Zeit von 4,02 Sekunden auf 100 km/h). Auf Grundlage des amtlichen amerikanischen Fahrzyklus verspricht der Hersteller einen Aktionsradius von 340 km. Die Ladezeit wird mit 3,5 Stunden angegeben.[57]
Noch schneller als der Tesla Roadster ist das Sportmodell des Fahrzeugs mit einer Beschleunigung von 0 bis 97 km/h in 3,7 statt 3,9 Sekunden. Der Roadster Sport ist seit 2009 erhältlich und konnte wie der Roadster 2.5 nur noch bis Ende 2011 erworben werden. Ab Ende 2011 wurde die Kooperation mit Lotus eingestellt.[57]
Tesla Model S
→ Hauptartikel: Tesla Model S
Eine Limousine wurde unter dem Codenamen „WhiteStar“ von einem Firmenableger in Detroit entwickelt. Nach Beendigung der Entwicklungsarbeiten wurden in Fremont zunächst 10.000, später 25.000 Fahrzeuge des Modells pro Jahr hergestellt. Es ist ein Verkaufspreis für US-Staatsbürger von 63.570 US-Dollar[58] angekündigt, nachdem eine Bundesumweltschutzprämie für voll-elektrische PKWs von 7500 US-Dollar vom Originalpreis (71.070 US-Dollar) abgezogen ist. Seit 2013 ist das Model S in Deutschland ab 65.740 Euro erhältlich.[59] Das Modell kam unter dem Namen Tesla Model S in den Handel. Ein Konzeptfahrzeug des Modells wurde am 26. März 2009 in Hawthorne in Kalifornien und im September 2009 auf der IAA in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.[60]
Das Model S ist die erste eigene Produktion von Tesla Motors. Die sportliche Limousine hat 5 Sitze und zusätzlich zwei optionale Kindersitze. Es zeichnet sich durch deutlich mehr Innenraum als der Roadster aus.[61] Tesla bietet beim Model S zwei Akkuoptionen mit einer Kapazität von 70 und 85 kWh und einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern an. Weiterhin kann das Model S85 seit 2014 optional mit Allradantrieb geordert werden (85D). In der Performance-Version P85D leisten die beiden Elektromotoren in Front und Heck gemeinsam 515 kW (165 kW der Frontmotor, 350 kW der Heckmotor). In dieser Konfiguration ist der Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 3,4 Sekunden möglich.[62] Die Ladezeit beträgt rund 3 Stunden.[63] Zusätzlich hat Tesla Motors mit dem Bau von besonderen Schnelllade-Stromtankstellen begonnen, die in den USA und Europa an Reiserouten gebaut werden und das Model S in rund 40 Minuten auf 80 % aufladen.[64] Das Model S ist ein Konkurrenzprodukt zur 7er-Serie von BMW und der S-Klasse von Mercedes-Benz.[65]
Tesla Model X
→ Hauptartikel: Tesla Model X
Im Jahr 2010 gab Elon Musk bekannt, dass man bei Tesla an einem Crossover arbeitete, später kündigte man die Markteinführung des Model X genannten Fahrzeugs für 2014 an.[66] Die Vorstellung des Design-Prototyps fand 2012 in Los Angeles statt.[67][68] Die Markteinführung wurde zunächst mehrfach verschoben und erfolgte schließlich am 29. September 2015.[69][70][71]
Tesla Model 3
Für Ende 2017 hat Tesla den Marktstart ihres Tesla Model 3 vorgesehen.[72] Das erste Mittelklassemodell von Tesla soll 20 % kürzer werden als das aktuelle Model S und somit knapp vier Meter Länge erreichen. Angestrebt wird eine elektrische Reichweite von ca. 200 Meilen (entspricht ca. 320 km). Der angepeilte Verkaufspreis soll etwa 35.000 US-Dollar betragen. Weil der Begriff „Model E“ ein eingetragenes Markenzeichen der Firma Ford ist, hat Tesla Motors sich für den Namen „Model 3“ entschieden,[59] wobei die Zahl 3 mit drei übereinanderliegenden, waagerechten Balken „☰“ angedeutet wird.[73][74] Im März 2016 soll es der Öffentlichkeit vorgestellt werden.[75]
Das Model 3 soll neben der Standardausführung auch als Crossover auf den Markt kommen.[76] Außerdem können Kunden einen Allradantrieb mit zwei Motoren als Option wählen.[77]
Batteriekonzept
Tesla strebt eine hohe Energiedichte, unproblematisches Nachladeverhalten und günstige Anschaffungskosten an. Hohe Energiedichte und unproblematisches Nachladeverhalten werden heute (2014) vor allem von Lithium-Ionen-Akkumulatoren erreicht. Ihr Preis ist aber hoch und die Handhabung aufgrund der hohen Energiedichte schwierig.
Basis des Energiespeichersystems von Tesla sind Lithium-Ionen-Rundzellen in der Größe des Formfaktors 18.650. Dabei handelt es sich um Zylinder mit 18 mm Durchmesser und 65 mm Länge. Diese Größe wurde schon milliardenfach für Laptops produziert. Die Rundzellen, in denen die Wirkschichten kostengünstig gewickelt werden, kosteten 2014 zwischen 190 und 200 Dollar pro kWh. Dagegen liegen die Kosten für großformatige Zellen, deren Wirkschichten aufwendig gestapelt oder gefaltet werden, wie sie von anderen Herstellern verwendet werden, in einer Größenordnung von 240 bis 250 US-Dollar pro kWh.[78]
Tesla schließt jede der Rundzellen in ein Stahlgehäuse ein, das die Wärmeentwicklung beim Laden und Entladen wirksam abführen kann. Die wegen der Kleinheit der Zellen relativ große Oberfläche ermöglicht die Abgabe entstehender Wärme an die Umgebung und macht die Zelle isotherm. Die Kleinheit der Einzelzelle erlaubt auch eine präzise Steuerung der Ladung und Entladung des Gesamtpaketes und ermöglicht Überlastungen zu vermeiden, was die Lebensdauer der einzelnen Zellen erhöht.
Beim Batteriepack des Roadster wurden zum Beispiel 69 Zellen parallel zu einem Block verdrahtet. 9 Blöcke wurden je Lage in Reihe geschaltet, und 11 Lagen wurden in das Satzgehäuse eingefügt. Insgesamt entstand so ein Satz aus 6831 Zellen. Das Batteriepaket wog ca. 408 kg, speicherte 56 kWh an elektrischer Energie und lieferte bis zu 215 kW an elektrischer Leistung. Für eine effektive Wärmeübertragung aus jeder Zelle wurde Kühlflüssigkeit durch den Satz gepumpt. Das Kühlsystem war so effektiv, dass die Zellen auf gegenüberliegenden Seiten des Batteriepaketes nur einen Temperaturunterschied von wenigen Grad aufwiesen. Die Kühlung erfordert Energie, sorgte aber für optimale Betriebstemperatur und war neben der Einzelsteuerung der Zellen Grundlage für das Erreichen einer hohen Lebensdauer der Zellen. Im Kühlsystem des Paketes sind Sensoren angebracht, um eine optimale Steuerung der Kühlung und optimale Temperaturen zu ermöglichen. Bei Kälte wird das System umgekehrt zur Heizung der Zellen verwendet. Der ganze Pack ist von einer stabilen Stahlhülle umgeben.[79]
Gleichstrom-Schnellladestationen Tesla Supercharger
Tesla Model S an einer „Tesla-Supercharger“- Stromtankstelle in den USA.
Tesla-Supercharger-Stecker
Tesla Motors begann 2012 mit der Errichtung besonders leistungsfähiger Stromtankstellen unter der Eigenbezeichnung „Tesla Supercharger“ mit einer maximalen Ladeleistung von fast 120 kW. In einer ersten Phase wurde das proprietäre Gleichstrom-Ladesystem (DC) entlang der West- und Ostküste der Vereinigten Staaten errichtet. In einer zweiten Phase erfolgte die Verbindung der beiden Küstenkorridore, wodurch ermöglicht wurde, mit einem Model S die Vereinigten Staaten kostenlos zu durchqueren. Dem Netzausbau in Nordamerika folgten Netzwerke von „Tesla-Supercharger“-Stromtankstellen in Europa und Asien. Im Juni 2014 gab Tesla Motors bekannt, einige Patente der Allgemeinheit zur freien Verwendung zur Verfügung zu stellen, die mit ihren bisher proprietären Stromtankstellen verbunden sind.[80]
Tesla-Fahrzeuge für den europäischen Markt werden abweichend zum US-Markt mit Ladesteckdosen des Typs 2 Mennekes (IEC 62196) ausgeliefert. Tesla wartete für seine Gleichstrom-Schnellladung nicht auf den neuen europäischen Ladestandard CCS Combo 2 mit zwei separaten Zusatzkontakten, sondern setzt die Gleichspannungsladung regelkonform über erweiterte Typ-2-Kontakte um.
Tesla Gigafactory
→ Hauptartikel: Tesla Gigafactory
Tesla baut gemeinsam mit Panasonic[81] eine Fabrik für Lithium-Ionen-Zellen und Batteriepakete, die bis 2020 etwa 500.000 Elektroautos mit preisgünstigen Batteriepaketen versorgen soll. Sie ist Teil einer Strategie, Elektroautos für das breite Publikum zu bauen.[82][83] Laut Tesla kamen ursprünglich die US-Bundesstaaten Texas, Nevada, Arizona, New Mexico und Kalifornien als Standort infrage. Im September 2014 wurde der Standort in der Nähe von Reno in Nevada bekanntgegeben.[84] Die Bauarbeiten hatten bereits im Mai 2014 begonnen.[85] Angestrebt wird eine Kostensenkung des Akkupakets von 30 Prozent gegenüber heutigen Gestehungspreisen bis zum Jahr 2017.[86][87][88]
Das auf 4 bis 5 Milliarden US-Dollar veranschlagte Projekt, in das Tesla selbst 2 Milliarden US-Dollar investieren will,[89] wird etwa 6500 Personen beschäftigen. Die Fabriknutzfläche wird auf ≈1 Quadratkilometer (10 Millionen ft²) geschätzt, es sollen 2 bis 4 Quadratkilometer (500 bis 1.000 acres) Land erworben werden. Zum Projekt gehören Erneuerbare-Energien-Anlagen wie Solar- und Windkraftanlagen.[90] Um Tesla in Reno anzusiedeln, stellt Nevada insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar an Steuervergünstigungen und anderen Erleichterungen zur Verfügung.[91] In einer Sondersitzung verabschiedeten der Senat und das Unterhaus Nevadas eine Reihe von Gesetzesänderungen jeweils einstimmig, die Tesla 1,3 Milliarden US-Dollar an Steuererleichterungen gewähren.[92]
Tesla Energy
→ Hauptartikel: Tesla Powerwall
Tesla gab Ende April 2015 bekannt, noch im Laufe des Sommers Lithium-Ionen Batteriespeicher für Privathaushalte, die Tesla Powerwall (10 kWh und 7 kWh) und für Unternehmen (100 kWh) anzubieten. Die ersten Einheiten werden im Werk in Fremont produziert.[93] Laut Bloomberg war die Produktlancierung sehr erfolgreich. So sollen allein in der ersten Woche Bestellungen im Volumen von $800 Millionen getätigt worden sein.[94]
Niederlassungen
Unternehmenssitz und Fabrik
Der Firmensitz von Tesla Motors befindet sich in Palo Alto (USA).[95] Die Gründung des Unternehmens fand im Silicon Valley statt, einer Region südlich von San Francisco, in der sich sehr viele technologisch fortschrittliche Firmen angesiedelt haben.
In West Los Angeles wurde 2008 der erste Laden eröffnet, gefolgt von einem weiteren in Menlo Park und vielen weiteren im Laufe des Folgejahres.[96] 2011 waren es 18 weltweit, die meisten davon in den USA und Europa.[97] Im August 2009 wurde Palo Alto als zukünftiger Firmensitz bestimmt. Vor Ort befindet sich das ehemalige PKW-Werk von NUMMI (New United Motor Manufacturing), das Tesla für 42 Millionen US-Dollar von Toyota erworben hat und seit Mai 2010 offiziell Produktionsstätte von Tesla Motors ist.[98] NUMMI liegt in Fremont, unweit des Firmensitzes.[7]
Zurzeit arbeiten etwas mehr als 1000 Angestellte bei Tesla, langfristig sollen bis zu 10.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch die ansteigende Produktion des Models S (ca. 5.000 im Jahr 2012, etwa 20.000 ein Jahr später) und eine Erweiterung der Produktpalette wird die Firma weiter anwachsen.[99] Das Werk wurde zuvor vom Toyota und General Motors Joint Venture NUMMI verwendet, ehe es nach dessen Insolvenz stillgelegt wurde.[100]
Niederlassungen in Europa
Das europäische Hauptquartier befindet sich in Maidenhead, in der Nähe von London. Der Sitz des ehemals wichtigsten Partners, Lotus, ist ebenfalls in England zu finden. Im Juni 2009 wurde in London die erste Verkaufsstelle von Tesla in Europa eröffnet, gefolgt von jeweils einem Schauraum in München und Monaco. Seit 2010 bestehen weitere Läden in Zürich, Kopenhagen, Paris, Mailand und Berlin. Tesla-Vertreter ohne eigenen Laden sind in den Niederlanden, Oslo, Wien, Hamburg, Frankfurt am Main und Madrid zu finden.[97] Tesla errichtete 2014 einen Tesla-Store in Graz-Messendorf mit Schauraum, Büro und Werkstätte. Es liegt in räumlicher Nähe von Magna Steyr sowie verschiedener Autozulieferbetriebe.
Strategische Partnerschaften
Daimler
Seit 2007 arbeitet Tesla mit der Daimler AG zusammen, nachdem Elon Musk die deutschen Firmenchefs von seinem Konzept überzeugt hatte, und diese einen Smart in ein funktionierendes Elektrofahrzeug umbauten.[10] Daraufhin bekam Tesla den Auftrag für die Antriebskomponenten des Smart ForTwo. In London gab es eine Versuchsreihe mit 100 Fahrzeugen mit Tesla-Antrieben.[101] Tesla produzierte Batteriepakete und Antriebsstränge für über 2000 Elektrosmarts.[102][103] Für die Massenproduktion des Elektrosmarts setzt Daimler auf eine Batterie der Deutschen ACCUmotive und einen E-Antrieb von EM-motive.[104] Tesla produziert das Batteriepaket und den Antriebsstrang für die B-Klasse Electric Drive, welche 2014 auf den Markt kam.[105] Im Mai 2009 hatte Daimler 9,1 % der Anteile an Tesla übernommen, wobei 40 % hiervon (ca. 3,64 %) bereits im Juli 2009 wieder abgestoßen wurden. Durch die mit dem Börsengang von Tesla verbundenen Kapitalerhöhungen betrug der Aktienanteil von Daimler zuletzt 4 %. Im Jahr 2014 trennte man sich von diesen Anteilen.[106]
Toyota
Seit Mai 2010 besteht eine Kooperation zwischen Tesla und Toyota, die mit dem Verkauf der NUMMI-Fabrik an Tesla begann. Weitere finanzielle Unterstützung des Großunternehmens ist konditionalisiert, abhängig von gemeinsamen Projekten. Neben elektronischen Antriebssträngen sollen auch Fahrzeuge und weitere Komponenten gemeinsam entwickelt werden.[107] Der gemeinsam entwickelte Toyota RAV4 EV kam im September 2012 auf den amerikanischen Markt.
Panasonic
Ebenfalls 2010 wurde die Partnerschaft mit Panasonic ins Leben gerufen, um die Entwicklung spezieller Lithium-Ionen-Akkus für die Automobilbranche voranzubringen. Dabei hat Panasonic keine Monopolstellung bei Tesla, die Zusammenarbeit zielt eher auf die Forschung und Entwicklung neuer Produkte ab.[108]
Quelle
Rechtsform Incorporated
ISIN US88160R1014
Gründung 2003
Sitz Palo Alto (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
Leitung Elon Musk, Chairman and CEO
Mitarbeiter 10.161 (Ende 2014)[1]
Umsatz 3.198 Mio. USD (2014)[2]
Branche Automobile
Website www.teslamotors.com
Der Tesla Roadster war das erste Modell der Firma
Das aktuelle Serienfahrzeug: Tesla Model S
Prototyp des für 2015 geplanten SUV/Van-Crossover Tesla Model X
Tesla-Autohaus in der Frankfurter Innenstadt
Der Firmensitz ist Palo Alto im Silicon Valley. Das Unternehmen beschäftigte zum Jahresende 2014 insgesamt 10.161 Mitarbeiter, ein starker Anstieg verglichen mit dem Vorjahr. Tesla ist derzeit der einzige Fahrzeughersteller, der einen so genannten emissionsfreien Seriensportwagen in größeren Stückzahlen verkauft hat.[5] Tesla produziert eine rein elektrische Premium-Limousine, das Model S, das in Fremont (Kalifornien) und in Tilburg in den Niederlanden gebaut wird.[6][7] Tesla verkauft unter anderem an Daimler und Toyota verschiedene Komponenten für deren elektrische Antriebsstränge.[8] Laut Forbes ist Tesla 2015 das weltweit innovativste Unternehmen.[9]
Firmenstrategie
Vision
CEO Elon Musk, der unter anderem auch Gründer von SolarCity und SpaceX ist, beschreibt, dass das übergeordnete Ziel von Tesla darin besteht, den Wandel von einer Verbrennungswirtschaft zu einer Solar-Elektrowirtschaft voranzutreiben. Hierfür sei das Ziel, Elektrofahrzeuge auch für Durchschnittskonsumenten verfügbar zu machen.[10][11]
Mission
Die Strategie, dies zu erreichen, erläuterte Elon Musk bereits 2006 in seinem Blog; er fasste zusammen:[11]
„Einen Sportwagen bauen“, da hier die Zahlungsbereitschaft am höchsten ist und gezeigt werden soll, dass Elektromotoren gegenüber Verbrennungsmotoren überlegen sein können.
Dieses Geld nutzen, um einen „etwa halb so teuren sportlichen Fünftürer zu bauen“.
Mit dem verdienten Geld ein „noch günstigeres Familienauto bauen“.
Währenddessen soll die Option für eine Lademöglichkeit ohne CO2-Emissionen angeboten werden.
Der Tesla Roadster mit der limitierten Auflage von 2500 Stück zu einem Kaufpreis ab 100.000 Euro erfüllte das Kriterium, ein Auto für ein Durchschnittseinkommen zu sein, noch nicht.[12] Beim Model S liegt der Preis in den Vereinigten Staaten auf halber Höhe;[13] in Deutschland liegt der Einstiegspreis bei 67.900 Euro (Stand: November 2014).[14] Zusätzlich zu diesem Bestreben soll der Ausbau an Schnellladestationen in Deutschland 2014 stark zunehmen, um zum Jahresende hin eine 100%ige Abdeckung zu erreichen.[15] Außerdem sollen zertifizierte Gebrauchtwagen verkauft werden.[16]
Vertriebs- & Servicekonzept
Tesla betreibt seine Schauräume und Läden selbst. In Europa sind es rund zehn (2014), es sollen weitere folgen. Auch die Servicestationen sollen weiter ausgebaut werden.[17] Alle 20.000 km, oder nach einem Jahr, kann ein Service-Check durchgeführt werden, bei dem mobile Service-Teams Kunden außerhalb der regionalen Verkaufsräume und Werkstätten besuchen.[18] Ein Vorteil des Elektrofahrzeugs ist sein geringes Wartungsbedürfnis, da die Batteriepakete erst nach sieben bis zehn Jahren oder 160.000 km ausgetauscht werden sollten und viel weniger Verschleißteile eingebaut sind.[19] Tesla bietet mit seinem mobilen Kundendienst eine Betreuung an, die sowohl die Wartung, als auch Softwareaktualisierungen beinhaltet. Softwareaktualisierungen werden automatisch aus dem Internet geladen, sodass hierfür kein Werkstattbesuch mehr erforderlich ist. Eine Besonderheit betrifft dabei die Werksgarantie von Tesla, die selbst dann gültig bleibt, wenn der Kunde die vorgeschlagenen Service-Checks nicht durchführen lässt.[20]
Im April 2011 wurde das neue Verkaufskonzept von Tesla in Santa Monica vorgestellt.[21] Das Design-Studio ermöglicht dem Kunden, seinen Roadster nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, sich das Endprodukt anzusehen und sich mit anderen Kunden auszutauschen. Teil des Konzepts ist es, den Kunden die von Tesla entwickelten Technologien näher zu bringen, um somit ein größeres Verständnis für das Produkt zu erzeugen.[22]
Geschichte und Finanzen
Ende 2003 hatten sich zwei unabhängige Teams gefunden, zum einen Martin Eberhard, Marc Tarpenning und Ian Wright, zum anderen Elon Musk und JB Straubel, die vom Prototyp des T-Zero inspiriert worden waren und zusammen einen kommerziellen Elektrowagen herausbringen wollten.[3] Der T-Zero, ein elektrischer Sportwagen, der von AC Propulsion entwickelt wurde, war die Grundlage für das eigene Konzept.
Seit dem College war es das Ziel von Musk, Elektrofahrzeuge so weit zu kommerzialisieren, dass sie für den breiten Kundenbedarf angeboten werden können. Beginnen wollte er mit einem Sportwagen für Early Adopters. Im nächsten Entwicklungsschritt sah das Konzept Mainstream-Modelle vor, wie zum Beispiel eine Limousine, ehe es für eine breite Kundschaft erschwinglich werden würde, zum Beispiel in Form eines Kompaktwagens.[23] Musk übernimmt die aktivste Rolle in der Firma, besonders im Bereich des Designs. Von ihm stammt auch die Idee, das Auto mit einer Karosserie aus CfK zu versehen; er ist für die Konstruktion von Modulen des Antriebs bis hin zum Licht mitverantwortlich.
Im Jahr 2005 begann die Zusammenarbeit mit Lotus, um die Karosserie des Tesla Roadster zu produzieren. Die Ähnlichkeit des Roadsters mit dem Lotus Elise ist daher zu verstehen. Der Vertrag wurde bis zum Ende 2011 verlängert, ehe ab 2012 die erste eigene Komplettproduktion vorgenommen werden konnte. Bis zum Ende 2011 sind in etwa 2250 Tesla Roadster produziert worden.[24]
Musk ist finanziell an Tesla Motors beteiligt; er hat den Gewinn aus anderen Produkten in die Firma re-investiert.[25] Das Engagement in diese Technik hat der Firma bislang einige Preise eingebracht, zuletzt den Stevie Award.[26][27][28]
Ende 2008 stand Tesla Motors kurz vor dem Konkurs, konnte jedoch in letzter Minute durch den Investor Dibalog gerettet werden.[29] Tesla Motors ist auch seitdem auf etliche Investoren angewiesen, unter anderen Toyota, Daimler und viele Privatpersonen, die an die Zukunft des Elektroautos glauben oder die Technik für eigene Produkte nutzen.[30] Im Oktober 2014 wurde bekannt, dass Daimler und Toyota ihr Investment in Tesla vollständig bzw. teilweise verkauft haben.[31]
Im März 2013 sollte Tesla angeblich an Google für 6 Milliarden US-Dollar verkauft werden, nachdem das Unternehmen Ende 2012 erneut mit Konkursproblemen zu kämpfen hatte. Durch einen wenig später einsetzenden Absatzschub und einer damit einhergehenden deutlichen Steigerung des Aktienkurses kam es jedoch letztlich nicht zum Verkauf.[32][33]
Insgesamt hatte Tesla 2010 einen Umsatz von 116,7 Millionen US-Dollar. Ursprünglich wurden 2013 schwarze Zahlen erwartet, wenn Tesla die geplante Produktion von 20.000 Tesla Model S auch verkauft.[34] 2013 wurden laut Tesla 22.477 Model S verkauft, für 2014 werden Verkaufszahlen von mehr als 35.000 erwartet.[35] Die Erwartung wurde von Tesla im November 2014 auf 33.000 Fahrzeuge gesenkt.[36]
Dennoch hatte Tesla weitere Verluste von etwa 254 Millionen US-Dollar im Jahr 2011, etwa 396 Millionen US-Dollar 2012, ca. 71 Millionen US-Dollar 2013 und bis einschließlich September 2014 181 Millionen US-Dollar hinzunehmen.[37][38][39][40]
Der Börsengang Ende Juni 2010 war erfolgreich.[41] Der Kurs entwickelte sich seitdem von 17 US-Dollar auf zwischenzeitlich bis zu 265 US-Dollar pro Aktie. Der Ausgangswert des Volumens des Börsenganges betrug 226 Millionen US-Dollar und liegt heute um ein Vielfaches höher.[42] Für den wichtigen europäischen Markt wurde 2010 ein Markendisput mit dem bereits 1921 gegründeten Elektronikunternehmen TESLA mit Sitz in Prag unter nicht näher bekannten Bedingungen geregelt.[43]
Ein nach einem Unfall in Brand geratener Tesla S führte im Oktober 2013 zu einem temporären Kurseinbruch der Aktie von 12 Prozent (dies entsprach seinerzeit einem Rückgang des Börsenwertes um 3 Milliarden US-Dollar).[44] Fahrzeugbrände bei herkömmlichen Fahrzeugen gelten jedoch als wahrscheinlicher.[45]
Mitte Juni 2014 erklärte der amtierende Tesla-Motors-Chef Musk, die Patente von Tesla der Öffentlichkeit zu übergeben, um der Entwicklung von Elektrofahrzeugen einen Schub zu versetzen.[46]
Einen Teil der Gewinne der letzten Jahre erzielte Tesla nicht mit dem Verkauf von Autos, sondern mit ZEV-Credit Points. Allein im Jahr 2013 generierte das Unternehmen so Einnahmen von knapp 130 Millionen US-Dollar.[47]
Im ersten Quartal 2015 konnte Tesla erstmals eine fünfstellige Auslieferungszahl in einem Quartal erreichen. Zugleich kämpft das Unternehmen immer wieder mit Problemen, wie etwa einem schwächelnden Aktienkurs, Vertriebsproblemen im strategisch entscheidenden Wachstumsmarkt China (zugleich der größte Automarkt der Welt) oder Mitarbeiterabwerbung und (mögliche) Elektrofahrzeug-Konkurrenz durch z. B. Apple.[48][49][50]
Modelle
Zeitleiste der Modelle der Tesla Motors Inc. seit 2008
Typ 2000er 2010er
7 8 9 0 1 2 3 4 5 6
Roadster Roadster
Oberklasse Model S
SUV Model X
Ausklappen
Automodelle von Tesla Motors
Vergleich der Modelle Roadster Roadster Sport Model S 85 Model S P85 Model S P85D
Drehmoment 370 Nm/0–5.400 min−1 400 Nm/0–5.100 min−1 415 Nm/0–7.000 min−1 600 Nm/0–5.300 min−1 930Nm /0–5.300 min−1
Leistung 215 kW bei 5.000–6.000 min−1 215 kW bei 4.400–6.000 min−1 270 kW 310 kW 515 kW
Max. Drehzahl 14.000 min−1 14.000 min−1
Max. Geschwindigkeit 200 km/h 200 km/h 210 km/h 225 km/h 250 km/h
0–100 km/h 3,9 s 3,7 s 5,6 s 4,4 s 2,8 s
Reichweite (Herstellerangaben) 350 km 350 km 502 km 502 km 491 km
Anmerkung: [51][52][53]
Größenvergleich Größe Roadster Model S
Länge 3,94 m 4,97 m
Breite 1,85 m 2,19 m
Höhe 1,23 m 1,44 m
Gewicht 1295 kg 2108 kg
Gewicht Batterie 440 kg 750 kg
Anmerkung: [53]
Tesla Roadster
→ Hauptartikel: Tesla Roadster
Am 24. Juli 2006 stellte Tesla Motors den Roadster nach dreijähriger Entwicklungszeit erstmals einem ausgewählten Publikum vor.[54] Der zweisitzige Sportwagen wird angetrieben von einem Elektromotor im Heck, der mit maximal 215 kW über ein Einganggetriebe auf die Hinterräder wirkt. Ein einziger Gang genügt, weil Elektromotoren im Fahrzeugantrieb anders als Kolbenmotoren ihr maximales Drehmoment bereits mit der ersten Umdrehung entfalten und der Motor mit bis zu 14.000 min−1 läuft.[55]
Die Energiequelle besteht aus 6.831 handelsüblichen Lithium-Ionen-Akkus für Laptops mit einem Speichervolumen von ca. 53 kWh, die mit einer Spannung von 375 V an den Motor abgegeben werden. Bei den Lithium-Ionen-Akkus handelt es sich um den Typ 18650, von dem jedes Jahr mehrere Milliarden Stück hergestellt werden. Jeder Akku ist 65 mm lang und hat einen Durchmesser von 18 mm. Das gesamte Paket aus 6831 Akkus wiegt etwa 450 kg.[56] Jeder Akku hat zwei Sicherungen, je eine an Anode und Kathode. Das gesamte Akku-Paket wird durch eine Mischung aus Wasser und Glycol gekühlt.
Auf eine Geschwindigkeit von 97 km/h beschleunigt das Fahrzeug in 3,9 Sekunden (entspricht einer Zeit von 4,02 Sekunden auf 100 km/h). Auf Grundlage des amtlichen amerikanischen Fahrzyklus verspricht der Hersteller einen Aktionsradius von 340 km. Die Ladezeit wird mit 3,5 Stunden angegeben.[57]
Noch schneller als der Tesla Roadster ist das Sportmodell des Fahrzeugs mit einer Beschleunigung von 0 bis 97 km/h in 3,7 statt 3,9 Sekunden. Der Roadster Sport ist seit 2009 erhältlich und konnte wie der Roadster 2.5 nur noch bis Ende 2011 erworben werden. Ab Ende 2011 wurde die Kooperation mit Lotus eingestellt.[57]
Tesla Model S
→ Hauptartikel: Tesla Model S
Eine Limousine wurde unter dem Codenamen „WhiteStar“ von einem Firmenableger in Detroit entwickelt. Nach Beendigung der Entwicklungsarbeiten wurden in Fremont zunächst 10.000, später 25.000 Fahrzeuge des Modells pro Jahr hergestellt. Es ist ein Verkaufspreis für US-Staatsbürger von 63.570 US-Dollar[58] angekündigt, nachdem eine Bundesumweltschutzprämie für voll-elektrische PKWs von 7500 US-Dollar vom Originalpreis (71.070 US-Dollar) abgezogen ist. Seit 2013 ist das Model S in Deutschland ab 65.740 Euro erhältlich.[59] Das Modell kam unter dem Namen Tesla Model S in den Handel. Ein Konzeptfahrzeug des Modells wurde am 26. März 2009 in Hawthorne in Kalifornien und im September 2009 auf der IAA in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.[60]
Das Model S ist die erste eigene Produktion von Tesla Motors. Die sportliche Limousine hat 5 Sitze und zusätzlich zwei optionale Kindersitze. Es zeichnet sich durch deutlich mehr Innenraum als der Roadster aus.[61] Tesla bietet beim Model S zwei Akkuoptionen mit einer Kapazität von 70 und 85 kWh und einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern an. Weiterhin kann das Model S85 seit 2014 optional mit Allradantrieb geordert werden (85D). In der Performance-Version P85D leisten die beiden Elektromotoren in Front und Heck gemeinsam 515 kW (165 kW der Frontmotor, 350 kW der Heckmotor). In dieser Konfiguration ist der Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 3,4 Sekunden möglich.[62] Die Ladezeit beträgt rund 3 Stunden.[63] Zusätzlich hat Tesla Motors mit dem Bau von besonderen Schnelllade-Stromtankstellen begonnen, die in den USA und Europa an Reiserouten gebaut werden und das Model S in rund 40 Minuten auf 80 % aufladen.[64] Das Model S ist ein Konkurrenzprodukt zur 7er-Serie von BMW und der S-Klasse von Mercedes-Benz.[65]
Tesla Model X
→ Hauptartikel: Tesla Model X
Im Jahr 2010 gab Elon Musk bekannt, dass man bei Tesla an einem Crossover arbeitete, später kündigte man die Markteinführung des Model X genannten Fahrzeugs für 2014 an.[66] Die Vorstellung des Design-Prototyps fand 2012 in Los Angeles statt.[67][68] Die Markteinführung wurde zunächst mehrfach verschoben und erfolgte schließlich am 29. September 2015.[69][70][71]
Tesla Model 3
Für Ende 2017 hat Tesla den Marktstart ihres Tesla Model 3 vorgesehen.[72] Das erste Mittelklassemodell von Tesla soll 20 % kürzer werden als das aktuelle Model S und somit knapp vier Meter Länge erreichen. Angestrebt wird eine elektrische Reichweite von ca. 200 Meilen (entspricht ca. 320 km). Der angepeilte Verkaufspreis soll etwa 35.000 US-Dollar betragen. Weil der Begriff „Model E“ ein eingetragenes Markenzeichen der Firma Ford ist, hat Tesla Motors sich für den Namen „Model 3“ entschieden,[59] wobei die Zahl 3 mit drei übereinanderliegenden, waagerechten Balken „☰“ angedeutet wird.[73][74] Im März 2016 soll es der Öffentlichkeit vorgestellt werden.[75]
Das Model 3 soll neben der Standardausführung auch als Crossover auf den Markt kommen.[76] Außerdem können Kunden einen Allradantrieb mit zwei Motoren als Option wählen.[77]
Batteriekonzept
Tesla strebt eine hohe Energiedichte, unproblematisches Nachladeverhalten und günstige Anschaffungskosten an. Hohe Energiedichte und unproblematisches Nachladeverhalten werden heute (2014) vor allem von Lithium-Ionen-Akkumulatoren erreicht. Ihr Preis ist aber hoch und die Handhabung aufgrund der hohen Energiedichte schwierig.
Basis des Energiespeichersystems von Tesla sind Lithium-Ionen-Rundzellen in der Größe des Formfaktors 18.650. Dabei handelt es sich um Zylinder mit 18 mm Durchmesser und 65 mm Länge. Diese Größe wurde schon milliardenfach für Laptops produziert. Die Rundzellen, in denen die Wirkschichten kostengünstig gewickelt werden, kosteten 2014 zwischen 190 und 200 Dollar pro kWh. Dagegen liegen die Kosten für großformatige Zellen, deren Wirkschichten aufwendig gestapelt oder gefaltet werden, wie sie von anderen Herstellern verwendet werden, in einer Größenordnung von 240 bis 250 US-Dollar pro kWh.[78]
Tesla schließt jede der Rundzellen in ein Stahlgehäuse ein, das die Wärmeentwicklung beim Laden und Entladen wirksam abführen kann. Die wegen der Kleinheit der Zellen relativ große Oberfläche ermöglicht die Abgabe entstehender Wärme an die Umgebung und macht die Zelle isotherm. Die Kleinheit der Einzelzelle erlaubt auch eine präzise Steuerung der Ladung und Entladung des Gesamtpaketes und ermöglicht Überlastungen zu vermeiden, was die Lebensdauer der einzelnen Zellen erhöht.
Beim Batteriepack des Roadster wurden zum Beispiel 69 Zellen parallel zu einem Block verdrahtet. 9 Blöcke wurden je Lage in Reihe geschaltet, und 11 Lagen wurden in das Satzgehäuse eingefügt. Insgesamt entstand so ein Satz aus 6831 Zellen. Das Batteriepaket wog ca. 408 kg, speicherte 56 kWh an elektrischer Energie und lieferte bis zu 215 kW an elektrischer Leistung. Für eine effektive Wärmeübertragung aus jeder Zelle wurde Kühlflüssigkeit durch den Satz gepumpt. Das Kühlsystem war so effektiv, dass die Zellen auf gegenüberliegenden Seiten des Batteriepaketes nur einen Temperaturunterschied von wenigen Grad aufwiesen. Die Kühlung erfordert Energie, sorgte aber für optimale Betriebstemperatur und war neben der Einzelsteuerung der Zellen Grundlage für das Erreichen einer hohen Lebensdauer der Zellen. Im Kühlsystem des Paketes sind Sensoren angebracht, um eine optimale Steuerung der Kühlung und optimale Temperaturen zu ermöglichen. Bei Kälte wird das System umgekehrt zur Heizung der Zellen verwendet. Der ganze Pack ist von einer stabilen Stahlhülle umgeben.[79]
Gleichstrom-Schnellladestationen Tesla Supercharger
Tesla Model S an einer „Tesla-Supercharger“- Stromtankstelle in den USA.
Tesla-Supercharger-Stecker
Tesla Motors begann 2012 mit der Errichtung besonders leistungsfähiger Stromtankstellen unter der Eigenbezeichnung „Tesla Supercharger“ mit einer maximalen Ladeleistung von fast 120 kW. In einer ersten Phase wurde das proprietäre Gleichstrom-Ladesystem (DC) entlang der West- und Ostküste der Vereinigten Staaten errichtet. In einer zweiten Phase erfolgte die Verbindung der beiden Küstenkorridore, wodurch ermöglicht wurde, mit einem Model S die Vereinigten Staaten kostenlos zu durchqueren. Dem Netzausbau in Nordamerika folgten Netzwerke von „Tesla-Supercharger“-Stromtankstellen in Europa und Asien. Im Juni 2014 gab Tesla Motors bekannt, einige Patente der Allgemeinheit zur freien Verwendung zur Verfügung zu stellen, die mit ihren bisher proprietären Stromtankstellen verbunden sind.[80]
Tesla-Fahrzeuge für den europäischen Markt werden abweichend zum US-Markt mit Ladesteckdosen des Typs 2 Mennekes (IEC 62196) ausgeliefert. Tesla wartete für seine Gleichstrom-Schnellladung nicht auf den neuen europäischen Ladestandard CCS Combo 2 mit zwei separaten Zusatzkontakten, sondern setzt die Gleichspannungsladung regelkonform über erweiterte Typ-2-Kontakte um.
Tesla Gigafactory
→ Hauptartikel: Tesla Gigafactory
Tesla baut gemeinsam mit Panasonic[81] eine Fabrik für Lithium-Ionen-Zellen und Batteriepakete, die bis 2020 etwa 500.000 Elektroautos mit preisgünstigen Batteriepaketen versorgen soll. Sie ist Teil einer Strategie, Elektroautos für das breite Publikum zu bauen.[82][83] Laut Tesla kamen ursprünglich die US-Bundesstaaten Texas, Nevada, Arizona, New Mexico und Kalifornien als Standort infrage. Im September 2014 wurde der Standort in der Nähe von Reno in Nevada bekanntgegeben.[84] Die Bauarbeiten hatten bereits im Mai 2014 begonnen.[85] Angestrebt wird eine Kostensenkung des Akkupakets von 30 Prozent gegenüber heutigen Gestehungspreisen bis zum Jahr 2017.[86][87][88]
Das auf 4 bis 5 Milliarden US-Dollar veranschlagte Projekt, in das Tesla selbst 2 Milliarden US-Dollar investieren will,[89] wird etwa 6500 Personen beschäftigen. Die Fabriknutzfläche wird auf ≈1 Quadratkilometer (10 Millionen ft²) geschätzt, es sollen 2 bis 4 Quadratkilometer (500 bis 1.000 acres) Land erworben werden. Zum Projekt gehören Erneuerbare-Energien-Anlagen wie Solar- und Windkraftanlagen.[90] Um Tesla in Reno anzusiedeln, stellt Nevada insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar an Steuervergünstigungen und anderen Erleichterungen zur Verfügung.[91] In einer Sondersitzung verabschiedeten der Senat und das Unterhaus Nevadas eine Reihe von Gesetzesänderungen jeweils einstimmig, die Tesla 1,3 Milliarden US-Dollar an Steuererleichterungen gewähren.[92]
Tesla Energy
→ Hauptartikel: Tesla Powerwall
Tesla gab Ende April 2015 bekannt, noch im Laufe des Sommers Lithium-Ionen Batteriespeicher für Privathaushalte, die Tesla Powerwall (10 kWh und 7 kWh) und für Unternehmen (100 kWh) anzubieten. Die ersten Einheiten werden im Werk in Fremont produziert.[93] Laut Bloomberg war die Produktlancierung sehr erfolgreich. So sollen allein in der ersten Woche Bestellungen im Volumen von $800 Millionen getätigt worden sein.[94]
Niederlassungen
Unternehmenssitz und Fabrik
Der Firmensitz von Tesla Motors befindet sich in Palo Alto (USA).[95] Die Gründung des Unternehmens fand im Silicon Valley statt, einer Region südlich von San Francisco, in der sich sehr viele technologisch fortschrittliche Firmen angesiedelt haben.
In West Los Angeles wurde 2008 der erste Laden eröffnet, gefolgt von einem weiteren in Menlo Park und vielen weiteren im Laufe des Folgejahres.[96] 2011 waren es 18 weltweit, die meisten davon in den USA und Europa.[97] Im August 2009 wurde Palo Alto als zukünftiger Firmensitz bestimmt. Vor Ort befindet sich das ehemalige PKW-Werk von NUMMI (New United Motor Manufacturing), das Tesla für 42 Millionen US-Dollar von Toyota erworben hat und seit Mai 2010 offiziell Produktionsstätte von Tesla Motors ist.[98] NUMMI liegt in Fremont, unweit des Firmensitzes.[7]
Zurzeit arbeiten etwas mehr als 1000 Angestellte bei Tesla, langfristig sollen bis zu 10.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch die ansteigende Produktion des Models S (ca. 5.000 im Jahr 2012, etwa 20.000 ein Jahr später) und eine Erweiterung der Produktpalette wird die Firma weiter anwachsen.[99] Das Werk wurde zuvor vom Toyota und General Motors Joint Venture NUMMI verwendet, ehe es nach dessen Insolvenz stillgelegt wurde.[100]
Niederlassungen in Europa
Das europäische Hauptquartier befindet sich in Maidenhead, in der Nähe von London. Der Sitz des ehemals wichtigsten Partners, Lotus, ist ebenfalls in England zu finden. Im Juni 2009 wurde in London die erste Verkaufsstelle von Tesla in Europa eröffnet, gefolgt von jeweils einem Schauraum in München und Monaco. Seit 2010 bestehen weitere Läden in Zürich, Kopenhagen, Paris, Mailand und Berlin. Tesla-Vertreter ohne eigenen Laden sind in den Niederlanden, Oslo, Wien, Hamburg, Frankfurt am Main und Madrid zu finden.[97] Tesla errichtete 2014 einen Tesla-Store in Graz-Messendorf mit Schauraum, Büro und Werkstätte. Es liegt in räumlicher Nähe von Magna Steyr sowie verschiedener Autozulieferbetriebe.
Strategische Partnerschaften
Daimler
Seit 2007 arbeitet Tesla mit der Daimler AG zusammen, nachdem Elon Musk die deutschen Firmenchefs von seinem Konzept überzeugt hatte, und diese einen Smart in ein funktionierendes Elektrofahrzeug umbauten.[10] Daraufhin bekam Tesla den Auftrag für die Antriebskomponenten des Smart ForTwo. In London gab es eine Versuchsreihe mit 100 Fahrzeugen mit Tesla-Antrieben.[101] Tesla produzierte Batteriepakete und Antriebsstränge für über 2000 Elektrosmarts.[102][103] Für die Massenproduktion des Elektrosmarts setzt Daimler auf eine Batterie der Deutschen ACCUmotive und einen E-Antrieb von EM-motive.[104] Tesla produziert das Batteriepaket und den Antriebsstrang für die B-Klasse Electric Drive, welche 2014 auf den Markt kam.[105] Im Mai 2009 hatte Daimler 9,1 % der Anteile an Tesla übernommen, wobei 40 % hiervon (ca. 3,64 %) bereits im Juli 2009 wieder abgestoßen wurden. Durch die mit dem Börsengang von Tesla verbundenen Kapitalerhöhungen betrug der Aktienanteil von Daimler zuletzt 4 %. Im Jahr 2014 trennte man sich von diesen Anteilen.[106]
Toyota
Seit Mai 2010 besteht eine Kooperation zwischen Tesla und Toyota, die mit dem Verkauf der NUMMI-Fabrik an Tesla begann. Weitere finanzielle Unterstützung des Großunternehmens ist konditionalisiert, abhängig von gemeinsamen Projekten. Neben elektronischen Antriebssträngen sollen auch Fahrzeuge und weitere Komponenten gemeinsam entwickelt werden.[107] Der gemeinsam entwickelte Toyota RAV4 EV kam im September 2012 auf den amerikanischen Markt.
Panasonic
Ebenfalls 2010 wurde die Partnerschaft mit Panasonic ins Leben gerufen, um die Entwicklung spezieller Lithium-Ionen-Akkus für die Automobilbranche voranzubringen. Dabei hat Panasonic keine Monopolstellung bei Tesla, die Zusammenarbeit zielt eher auf die Forschung und Entwicklung neuer Produkte ab.[108]
Quelle
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