Detroit Electric
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Detroit Electric
Detroit Electric (1907–1939) war eine Automarke, die von der Anderson Electric Car Company in Detroit, Michigan produziert wurde. 2013 wurde der Sportwagen Detroit Electric SP:01 vorgestellt.
EV-Opera-Car, Modell 68/17 B, Detroit Electric, Michigan (USA), Baujahr 1909, Bauzeit 1907–1930, 55 km/h, Gleichstrommotor 4 Fahrstufen, 39 kW, Bleiakkumulator: 94 Volt, Kapazität: 180 Ah, 42 Zellen in Reihe, Kraftübertragung direkt auf Hinterachse
Thomas Edison und ein Detroit Electric von 1917, Modell 47, (National Museum of American History)
Detroit Electric Brougham von 1915
Detroit Electric von 1916 im Autoworld Museum, Brüssel
Geschichte
Pferdewagen ab 1884
Eigentümer war William C. Anderson, der ursprünglich 1884 in Port Huron die Anderson Carriage Company gründete, die Pferdekarren und Pferdewagen bis 1911 produzierte. 1885 verlagerte er das Unternehmen nach Detroit.[1]
Elektroautos ab 1907
Die Produktion von Elektroautos begann nach Vorbereitungen im Jahr 1906 im Jahr 1907. Die Lieferung des ersten Autos erfolgte am 30. September 1907, neun weitere wurden bis zum Jahresende gebaut. Das Modell C war ein 2-Sitzer Coupe, das Modell D war der 4-Sitzer Brougham und 1908 folgte das Modell L als Roadster. Das meistverkaufte Modell der Firma war aber ein 1-Sitzer Pferdegespann, das für 25 Dollar verkauft wurde, während der Elektrowagen Brougham 2500,– Dollar kostete.[1]
1909 kaufte Anderson 92 % der Aktien der Elwell-Parker Electric Co. und sicherte sich damit die exklusiven Rechte am Elektromotor.[1]
Die Wagen wurden durch Bleiakkumulatoren mit Strom versorgt. Für zusätzlich 600 Dollar konnte in den Jahren 1911 bis 1916 ein Edison-Nickel-Eisen-Akkumulator erworben werden.
In der Werbung wurde die Reichweite mit einer Batterieladung mit 80 Meilen (130 km) angegeben, jedoch wurden in Tests Reichweiten bis 211,3 Meilen (340,1 km) mit einer Ladung erzielt. Die Wagen erreichten zunächst etwa eine Spitzengeschwindigkeit von 20 Meilen/h (32 km/h), was aber für den Stadtverkehr als ausreichend betrachtet wurde.
Um 1916 gab es auch Hybridfahrzeuge mit 96-V-Elektromotor, gespeist aus 8 Batterien, und einem zusätzlichen 3-PS-Benzinmotor. Diese Fahrzeuge erzielten eine Reichweite von 180 km bei 40 km/h und einem Gewicht von 1420 kg.[2]
Die Anderson Electric Car Company verwendete als erste Firma gebogenes Glas für die Windschutzscheibe, damals schwierig und teuer in der Herstellung.
Erfolg in den 1910er-Jahren
Anzeige von 1920
Die Produktion erreichte ihren Höhepunkt in den 1910er-Jahren mit 1000 bis 2000 Autos pro Jahr.
Gegen Ende des Jahrzehnts der Elektrofahrzeuge, das durch den Fortschritt der Verbrennungsmotoren eingeleitet wurde, halfen die hohen Preise für Benzin während des Ersten Weltkriegs den Elektroautos.
1920 wurde der Name der Anderson Company geändert in Detroit Electric Car Company, als die Autoherstellung von der Pferdewagenherstellung, die Teil der Firma Murray Body wurde, und dem Motorgeschäft Elwell-Parker getrennt wurde.
Als die Verbrennungsmotoren in den 1920ern die Oberhand gewannen, sank der Verkauf von Autos der Detroit Electric, aber das Unternehmen blieb im Geschäft bis zur Weltwirtschaftskrise von 1929.
1910–1916 wurden auch Elektro-LKW hergestellt.
letzte Jahre bis 1939/41
Das Unternehmen ging bankrott, wurde aber aufgekauft und produzierte einige Jahre jeweils auf Bestellung eine kleine Anzahl von Autos. Der letzte Detroit Electric wurde am 23. Februar 1939 fertiggestellt. ,[3]
1941 wurde Detroit Electric aufgelöst. Insgesamt wurden 12.348 Autos und 535 LKW hergestellt.[1]
2007 Verkauf des Markennamens nach China
Im Jahr 2007 wurde der Markenname von der Jinhua Youngman Vehicle Co. Ltd. gekauft.[4] Es entstand der Detroit Electric e63[5][6][7], welcher zusammen mit Lotus und Proton entwickelt wurde.[8]
2008 Kauf der Marke durch Albert Lam
2008 kaufte Albert Lam, ein früherer CEO der Lotus Engineering Group und Executive Director von Lotus Cars of England[9] die Marke. 2013 wurde der Sportwagen Detroit Electric SP:01 vorgestellt.[10][11][12]
Detroit Electric beim Aufladen
Prominente Besitzer
Zu den bekannten Besitzern von Detroit-Electric-Autos gehörten Thomas Edison, Charles Proteus Steinmetz und John D. Rockefeller, Jr., die das Modell 46 Roadster fuhren. Clara Ford, die Ehefrau von Henry Ford, fuhr einen Detroit Electric ab 1908, als Henry ihr ein Modell C Coupé mit einem zusätzlichen Kindersitz kaufte. Ihr drittes Auto war ein 1914 Modell 47 Brougham. Einen Detroit Electric besassen außerdem Fords Führungskräfte Henry Couzens und Harold Wills (später Gründer der Marke Wills Sainte Claire) und die Leiter bedeutender Automobilfirmen wie Henry Joy (Packard), Wilfred Leland (Cadillac, Lincoln), George Dunham (Chalmers), Walter Drake (Hupmobile), Frank Duryea (Duryea und Stevens-Duryea) und Howard Marmon (Marmon).[13]
Darüber hinaus fährt auch die Comicfigur Dorette Duck, die Großmutter der Donald Duck Comics, einen Detroit Electric. [14] Autos von Detroit Electric können in verschiedenen Museen besichtigt werden, z. B. im belgischen AutoWorld Museum in Brüssel und im Museum Autovision, Altlußheim, in Deutschland im Automuseum Melle bei Osnabrück und in Bredstedt im Oldtimer-Museum.
Siehe auch
Eine große Konkurrenz waren in den ersten Jahren des Automobils die Dampfwagen von
White Motor Company
Stanley Steamer
andere US-Hersteller von Elektroautos:
Columbia Automobile Company
Baker Motor Vehicle
Pope-Waverley
Studebaker Electric
Deutscher E-Wagen aus der Zeit der Jahrhundertwende:
Elektrische Viktoria von Siemens
Quelle
EV-Opera-Car, Modell 68/17 B, Detroit Electric, Michigan (USA), Baujahr 1909, Bauzeit 1907–1930, 55 km/h, Gleichstrommotor 4 Fahrstufen, 39 kW, Bleiakkumulator: 94 Volt, Kapazität: 180 Ah, 42 Zellen in Reihe, Kraftübertragung direkt auf Hinterachse
Thomas Edison und ein Detroit Electric von 1917, Modell 47, (National Museum of American History)
Detroit Electric Brougham von 1915
Detroit Electric von 1916 im Autoworld Museum, Brüssel
Geschichte
Pferdewagen ab 1884
Eigentümer war William C. Anderson, der ursprünglich 1884 in Port Huron die Anderson Carriage Company gründete, die Pferdekarren und Pferdewagen bis 1911 produzierte. 1885 verlagerte er das Unternehmen nach Detroit.[1]
Elektroautos ab 1907
Die Produktion von Elektroautos begann nach Vorbereitungen im Jahr 1906 im Jahr 1907. Die Lieferung des ersten Autos erfolgte am 30. September 1907, neun weitere wurden bis zum Jahresende gebaut. Das Modell C war ein 2-Sitzer Coupe, das Modell D war der 4-Sitzer Brougham und 1908 folgte das Modell L als Roadster. Das meistverkaufte Modell der Firma war aber ein 1-Sitzer Pferdegespann, das für 25 Dollar verkauft wurde, während der Elektrowagen Brougham 2500,– Dollar kostete.[1]
1909 kaufte Anderson 92 % der Aktien der Elwell-Parker Electric Co. und sicherte sich damit die exklusiven Rechte am Elektromotor.[1]
Die Wagen wurden durch Bleiakkumulatoren mit Strom versorgt. Für zusätzlich 600 Dollar konnte in den Jahren 1911 bis 1916 ein Edison-Nickel-Eisen-Akkumulator erworben werden.
In der Werbung wurde die Reichweite mit einer Batterieladung mit 80 Meilen (130 km) angegeben, jedoch wurden in Tests Reichweiten bis 211,3 Meilen (340,1 km) mit einer Ladung erzielt. Die Wagen erreichten zunächst etwa eine Spitzengeschwindigkeit von 20 Meilen/h (32 km/h), was aber für den Stadtverkehr als ausreichend betrachtet wurde.
Um 1916 gab es auch Hybridfahrzeuge mit 96-V-Elektromotor, gespeist aus 8 Batterien, und einem zusätzlichen 3-PS-Benzinmotor. Diese Fahrzeuge erzielten eine Reichweite von 180 km bei 40 km/h und einem Gewicht von 1420 kg.[2]
Die Anderson Electric Car Company verwendete als erste Firma gebogenes Glas für die Windschutzscheibe, damals schwierig und teuer in der Herstellung.
Erfolg in den 1910er-Jahren
Anzeige von 1920
Die Produktion erreichte ihren Höhepunkt in den 1910er-Jahren mit 1000 bis 2000 Autos pro Jahr.
Gegen Ende des Jahrzehnts der Elektrofahrzeuge, das durch den Fortschritt der Verbrennungsmotoren eingeleitet wurde, halfen die hohen Preise für Benzin während des Ersten Weltkriegs den Elektroautos.
1920 wurde der Name der Anderson Company geändert in Detroit Electric Car Company, als die Autoherstellung von der Pferdewagenherstellung, die Teil der Firma Murray Body wurde, und dem Motorgeschäft Elwell-Parker getrennt wurde.
Als die Verbrennungsmotoren in den 1920ern die Oberhand gewannen, sank der Verkauf von Autos der Detroit Electric, aber das Unternehmen blieb im Geschäft bis zur Weltwirtschaftskrise von 1929.
1910–1916 wurden auch Elektro-LKW hergestellt.
letzte Jahre bis 1939/41
Das Unternehmen ging bankrott, wurde aber aufgekauft und produzierte einige Jahre jeweils auf Bestellung eine kleine Anzahl von Autos. Der letzte Detroit Electric wurde am 23. Februar 1939 fertiggestellt. ,[3]
1941 wurde Detroit Electric aufgelöst. Insgesamt wurden 12.348 Autos und 535 LKW hergestellt.[1]
2007 Verkauf des Markennamens nach China
Im Jahr 2007 wurde der Markenname von der Jinhua Youngman Vehicle Co. Ltd. gekauft.[4] Es entstand der Detroit Electric e63[5][6][7], welcher zusammen mit Lotus und Proton entwickelt wurde.[8]
2008 Kauf der Marke durch Albert Lam
2008 kaufte Albert Lam, ein früherer CEO der Lotus Engineering Group und Executive Director von Lotus Cars of England[9] die Marke. 2013 wurde der Sportwagen Detroit Electric SP:01 vorgestellt.[10][11][12]
Detroit Electric beim Aufladen
Prominente Besitzer
Zu den bekannten Besitzern von Detroit-Electric-Autos gehörten Thomas Edison, Charles Proteus Steinmetz und John D. Rockefeller, Jr., die das Modell 46 Roadster fuhren. Clara Ford, die Ehefrau von Henry Ford, fuhr einen Detroit Electric ab 1908, als Henry ihr ein Modell C Coupé mit einem zusätzlichen Kindersitz kaufte. Ihr drittes Auto war ein 1914 Modell 47 Brougham. Einen Detroit Electric besassen außerdem Fords Führungskräfte Henry Couzens und Harold Wills (später Gründer der Marke Wills Sainte Claire) und die Leiter bedeutender Automobilfirmen wie Henry Joy (Packard), Wilfred Leland (Cadillac, Lincoln), George Dunham (Chalmers), Walter Drake (Hupmobile), Frank Duryea (Duryea und Stevens-Duryea) und Howard Marmon (Marmon).[13]
Darüber hinaus fährt auch die Comicfigur Dorette Duck, die Großmutter der Donald Duck Comics, einen Detroit Electric. [14] Autos von Detroit Electric können in verschiedenen Museen besichtigt werden, z. B. im belgischen AutoWorld Museum in Brüssel und im Museum Autovision, Altlußheim, in Deutschland im Automuseum Melle bei Osnabrück und in Bredstedt im Oldtimer-Museum.
Siehe auch
Eine große Konkurrenz waren in den ersten Jahren des Automobils die Dampfwagen von
White Motor Company
Stanley Steamer
andere US-Hersteller von Elektroautos:
Columbia Automobile Company
Baker Motor Vehicle
Pope-Waverley
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Deutscher E-Wagen aus der Zeit der Jahrhundertwende:
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