Die Volvo Group (vom lateinischen volvo „ich rolle“)
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Die Volvo Group (vom lateinischen volvo „ich rolle“)
Die Volvo Group (vom lateinischen volvo „ich rolle“) ist ein schwedischer Nutzfahrzeug-Konzern. Volvo wurde 1927 als Pkw-Hersteller gegründet, verkaufte den Personenwagen-Geschäftsbereich Volvo Car Corporation jedoch 1999 an Ford, welche diesen 2010 an Geely verkaufte. 1999 wurden die Marke Volvo und das Markenzeichen auf die Volvo Trade Mark Holding übertragen; sie werden von der Volvo Group und der Volvo Car Corporation gemeinsam genutzt.
Rechtsform Aktiebolag
ISIN SE0000115420
Gründung 1927
Sitz Göteborg, Schweden
Leitung Martin Lundstedt
Mitarbeiter 92.822 (Dezember 2014)
Umsatz 282,95 Mrd. Kronen (2014)[1]
Branche Verkehrstechnikhersteller
Website www.volvo.com
Heute produziert die Volvo Group Omnibusse und Fahrwerke der Marken Volvo, Prevost, Nova Bus und MASA (Volvo Buses), Lastkraftwagen der Marken Volvo (Volvo Trucks), Renault, Mack und Nissan sowie Baumaschinen.
Geschichte
Volvo wurde 1915 vom schwedischen Kugellager-Hersteller SKF als Versuchsabteilung gegründet. Ziel war zunächst nur, Versuchsautos zur Erprobung der damals neuen Wälzlager zu bauen. 1926/27 wurde Volvo von Assar Gabrielsson und Gustaf Larson als eigenständige Firma ausgegründet. SKF hielt noch bis 1935 Anteile an Volvo. Aus diesem Umstand ergeben sich die oft unterschiedlich genannten Gründungsjahre. Von 1936 bis in die späten 1950er Jahre gab es in Brasilien eine eigene Gesellschaft Volvo do Brasil Ltda. für den lateinamerikanischen Markt. Erst 1977 erfolgte die Neugründung von Volvo do Brasil in Curitiba.
1959 führte Volvo als erster Pkw-Hersteller den Dreipunktgurt serienmäßig ein, den der schwedische Ingenieur Nils Bohlin für den Konzern erfunden hatte. Nachdem 1967 in Schweden die Umstellung auf Rechtsverkehr stattfand, stieg der Absatz an Pkw- und Lkw-Modellen, zumal gerade neue Modelltypen wie der Pkw Volvo 140 und der Lkw Volvo F88 eingeführt wurden. Die Linienbusse mussten allerdings bereits zum Umstellungstermin mit Türen auf der rechten Seite bereitstehen, so dass kurz vorher eine große Nachfrage entstand. Durch die schlagartige Verjüngung der Wagenflotte bei den Busbetrieben sank anschließend der Absatz an Omnibussen im Inland drastisch, und es waren für die nächsten zehn bis zwölf Jahre keine nennenswerten Verkaufszahlen im Hauptabsatzgebiet von Volvo (damals fand kaum Export statt) zu erwarten. So wollte die Geschäftsleitung den Omnibusbau eigentlich einstellen, zumal die Busmodelle des zweiten schwedischen Herstellers Scania-Vabis damals größere Verbreitung fanden. Aber stattdessen fand der Plan des Volvo-Busfachmannes Stig-Arne Olson 1968 Anwendung und es wurde die Volvo Bus Division als eigenverantwortliche Abteilung im Volvo-Konzern gegründet. Hier konnten auch aufgrund kürzerer Entscheidungswege größere Exporterfolge durch Lieferungen insbesondere in die Schweiz, nach Großbritannien und Frankreich, aber auch nach Übersee erzielt werden. 1969 erfolgte nach gleichem Muster die Bildung der Volvo Lkw Division und der Volvo Pkw Division. Durch die großen (Export-)Erfolge der Lkw-Reihe F88/F89 und deren Nachfolger F10 und F12 mussten die Fertigungskapazitäten erhöht werden. Deshalb wurde in Belgien der Bau von Volvo-Modellen in einem neuen Werk aufgenommen. Des Weiteren wurde die Bus-Division in ein neu entstandenes Montagewerk für den Bau von Omnibus-Chassis in Viared bei Borås verlagert.
Bis 1973 war Volvo ein reiner Fahrzeugkonzern. Danach jedoch folgten viele Beteiligungen und Übernahmen in anderen Segmenten. Der damalige Vorstandsvorsitzende Pehr G. Gyllenhammar entwickelte Volvo im Laufe der Jahre zu einem Multikonzern.
Auf der Aktionärsversammlung im April 1994 stellte der damalige Vorstandsvorsitzende Sören Gyll das Ende der Diversifikation vor. Volvo konzentrierte sich fortan wieder fast vollständig auf das Kerngeschäft und verkaufte nach und nach – mit Ausnahme der genannten Volvo Financial – alle anderen ehemaligen Volvo-Tochterunternehmen außerhalb des Fahrzeugsegments.
1998 verkaufte Volvo die Fertigung von Lkw-Hinterachsen an Meritor.[2]
Im Januar 2001 übernahm Volvo die Nutzfahrzeugsparte von Renault Renault Véhicules Industriels (RVI) inklusive der Marke Mack Trucks, jedoch ohne Renaults Anteil an Irisbus. RVI wurde 2002 in Renault Trucks umbenannt. Im Gegenzug erhielt Renault ca. 20 % der Aktien an AB Volvo. Im Oktober 2010 wurden alle Stammaktien und 3,8 % der Stimmrechtsaktien verkauft, so dass Renault aktuell noch 17,5 % der Stimmrechtsaktien besitzt.[3]
Volvo Trade Mark Holding
Damit der Name Volvo in der Öffentlichkeit weiterhin als eine Einheit angesehen wird und nicht das Image des einen Herstellers mit dem des anderen grundsätzlich differiert, gibt es die Volvo Trade Mark Holding. Diese wurde zeitgleich mit dem Verkauf der Volvo Car Corporation (Volvo Personvagnar) an Ford von Volvo-Chef Leif Johannson und dem damaligen Ford-Vorstandsvorsitzenden Jacques Nasser gegründet. Dieses Unternehmen verwaltet den Namen Volvo und führt somit in wichtigen marketingstrategischen Aspekten beide Kraftfahrzeughersteller wieder zusammen: Jeweils 50 % der Anteile der Volvo Trade Mark Holding gehören der Volvo Personvagnar, die anderen 50 % gehören der Volvo Group. Vorstandsvorsitzende des Unternehmens sind zu gleichberechtigten Teilen zum einen der Volvo Personvagnar Vorstandsvorsitzende Stafan Jacoby und zum anderen der Vorstandsvorsitzende der Volvo Group, Leif Johannson. Die Gremien der Volvo Trade Mark Holding, die aus Mitarbeitern der Volvo Personvagnar und der Volvo Group bestehen, treffen sich regelmäßig und besprechen gemeinsame Sponsoringaktivitäten, wie z. B. das Volvo Ocean Race, verwalten Logos und Schriftzüge der Marke und sorgen dafür, dass die Marke in der Öffentlichkeit weiterhin einen einheitlichen Status pflegt.
Im Oktober 2012 wurde bei der Einführung des Volvo V40-Pkws ein überarbeitetes Logo präsentiert.[4]
Konzernstruktur
Älteres Volvo-Logo
Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Göteborg, Schweden. Die Volvo-Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit etwa 100.000 (2007) Menschen.
Seit Gründung der Volvo-Unternehmensgruppe gehören Lastkraftwagen (Volvo Trucks, sowie heute Renault Trucks und Mack Trucks), Baumaschinen (Volvo Construction Equipment) und Omnibusse (Volvo Buses) zur Produktpalette. Der Geschäftsbereich Lastkraftwagen war mit 67 % Umsatzanteil 2014 der wichtigste. Einen bedeutenden Umsatzanteil trugen die Baumaschinen mit 19 % bei. Der Geschäftsbereich Omnibusse setzte 6 % der Gesamtverkäufe um.
Zur Unternehmensgruppe gehören außerdem Volvo Penta (Industrie- und Schiffsmotoren, 3 % Umsatzanteil) und bis 2012 Volvo Aero (Triebwerke und -teile für Luft- und Raumfahrt). Die Volvo Group besitzt auch die Volvo Financial Services (3 % Umsatzanteil) und Volvo Construction Equipment (Baumaschinen, 19 % Umsatzanteil).[1] Volvo Financial ist die einzig übrig gebliebene Volvo-Sparte außerhalb des Fahrzeugsegments.
Mit 38 % bzw. 27 % Umsatzanteilen ist die Volvo-Gruppe insbesondere in Westeuropa und Nordamerika tätig. In Asien werden 18 % Umsatz erwirtschaftet. Mit 10 % Umsatzanteil ist die Region Südamerika zu erwähnen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Regionen der Welt.[1]
Produkte
Lastkraftwagen
Volvo Trucks ist weltweit der zweitgrößte Hersteller schwerer Lastwagen. Der Großteil des Umsatzes konzentriert sich auf Westeuropa, Nord- und Südamerika sowie Asien.
Renault Trucks zählt zu den großen Lkw-Herstellern Europas. Das Unternehmen bietet alle Typen von Nutzfahrzeugen an: von leichten Lkw für städtische Verteilertransporte bis hin zu Spezialfahrzeugen und schweren Lkw für den Güterfernverkehr. Bereits in den 1970er Jahren gehörten Volvo und Renault (als „Saviem“) zum sogenannten „Vierer-Club“, der gemeinsam Lkw entwickelte.
1981 wurde die White Lastwagenfertigung mit der Tochtergesellschaft Autocar aber ohne Western Star Trucks von Volvo übernommen und in Volvo White Truck Corp. umbenannt. Konzernmarken waren Volvo, White und Autocar. 1988 kam es zu einem weiteren Zusammenschluss als Volvo Trucks ein Joint Venture mit General Motors einging. GM brachte dabei den Schwerlastwagenbereich von GMC ein. Das Unternehmen wurde zur Volvo GM Heavy Truck Corporation mit den Marken WHITEGMC und Autocar. 1995 wurde aus WHITEGMC Volvo. 1997 übernahm Volvo den Anteil von GM am Unternehmen und änderte erneut den Namen in Volvo Trucks North America. 2001 wurden die Markenrechte an Autocar sowie einige Lkw-Modelle an die Grand Vehicle Works Holdings LLC (GVW) verkauft. Seitdem werden alle Lkw des Konzerns in Nordamerika als Volvo verkauft.[5]
Mack Trucks ist einer der größten Hersteller schwerer Lkw und Lkw-Komponenten in Nordamerika. Die Firma war seit 1991 vollständig im Besitz von Renault. Im Jahr 2000 erwarb die Volvo AB die Firma Renault Véhicules Industriels (RVI) (heute Renault Trucks) einschließlich Mack Trucks in Nordamerika.
UD Nissan Diesel wurde im Jahr 2007 von Volvo fast vollständig übernommen. Nissan-Diesel stellt in Japan Lkw und Busse her.
Roadtrain mit Zugfahrzeug des Typs Volvo VN
Wohnmobil auf Basis des Volvo VN
Omnibusse
1928 wurde der erste Omnibus auf der Basis eines Lkw-Fahrwerkes gefertigt. In den 1940er Jahren entstanden zunehmend eigene Fahrgestelle speziell für Busse, zunächst mit in den Wagenkasten integriertem Frontmotor. Der erste Dieselmotor von Volvo (VDA) entstand 1945, er ersetzte den „Hesselman“-Motor, der ein umkonstruierter Benzinmotor mit niedriger Verdichtung zum Betrieb mit steuerbegünstigtem Schweröl und Zündung mit Hochleistungszündkerzen war. 1950/51 entstanden auf unterschiedliche Kundenwünsche hin die jeweils ersten Volvo-Linienbus-Chassis mit Heckmotor (B645 für Stockholm) und mit Mittelmotor (B655 für Odense). Die Mittelmotor-Bauweise wurde aufgrund der ausgewogenen Gewichtsverteilung lange Zeit bei Volvo bevorzugt: Fahrgestelltypen B655 (1951–1964), B755 (1963–1965), B58 (1966–1980), B10M (ab 1979) und C10M (erster kompletter Luxus-Reisebus von Volvo, 1984). Die ersten Heckmotor-Chassis, die serienmäßig bei Volvo hergestellt wurden, waren die B59 (1971–1979). Es folgten B10R (1978–1992) und B10B (ab 1992). Aber auch Bus-Fahrgestelle mit Frontmotor werden weiterhin produziert, zuletzt vor allem für den Export (Norwegen, Südamerika, Asien): B625 (1949–1951), B725 (1952–1962), B705 (1958–64), B715 (1962–1965), B750 (1962–1965), B54 (1966–1971), B57 (1966–1983), B609 (1976–1978), B6F (1978–1988) und B7F.
Nachdem 1968 die Volvo Bus Division als eigenverantwortliche Abteilung im Unternehmen entstand, wurde diese 1983 als Volvo Bus Corporation (VBC) ein eigenständiges Tochterunternehmen der Volvo-Gruppe. Bereits in den 1970er Jahren betrieb der Volvo-Importeur von Großbritannien Jim McKelvie die Ailsa Truck Company in Schottland, wovon Volvo die Aktienmehrheit übernahm. Hier wurden von 1974 bis 1985 Frontmotor-Chassis als Basis für die hier bevorzugten Doppeldeckerbusse als Ailsa B55 produziert.
Nach wie vor wurden die Fahrgestelle für Reise- und Linienbusse unter Verwendung von Komponenten wie Motoren der größeren Lkw-„Schwester“ gefertigt, die Karosserien wurden von (selbstständigen) Aufbauherstellern (z. B. der finnischen Firma Wiima, die über die Carrus-Gruppe 1998 zu Volvo kam) gefertigt. Im Jahr 1981 wurde der schwedische Aufbauhersteller Höglund in Säffle übernommen, so dass Volvo nun auch Komplettbusse anbieten konnte. Im März 1988 übernahm Volvo den Busbereich des britischen Herstellers Leyland. 1990 übernahm Volvo 75 % der österreichischen Steyr Bus GmbH, die hauptsächlich Stadt- und Überlandbusse für den österreichischen Markt herstellte. Die Übernahme des deutschen Reisebus-Aufbauherstellers Drögmöller war letztlich nicht so erfolgreich. 1994 erwarb Volvo den früher zu Leyland gehörenden dänischen Busaufbauhersteller Aabenraa von Kässbohrer. 1995 übernahm Volvo den kanadischen Reisebushersteller Prévost in Verbindung mit der britischen Henly-Gruppe, an der sich Volvo seinerseits mit zehn Prozent beteiligte. 1998 folgte die Übernahme des ebenfalls nordamerikanischen Linienbus-Herstellers Nova Bus und die der Mexicana de Autobuses Anonima (MASA) in Mexico.
Heute ist Volvo Buses weltweit der zweitgrößte Hersteller von Busfahrgestellen und Komplettbussen mit Werken u.a. in Schweden (Borås), Polen (Wrocław), Brasilien (Curitiba), Mexico („MASA“), Kanada (Québec, „Prevost“) und China („Xian Silver Bus“).
Aktuelle Bus-Baureihen von Volvo sind:
Volvo 7900 (in Breslau/Polen gefertigter Niederflurbus, Hybridbus, als Nachfolger des Volvo 7700, auch als Gelenkbus)
Volvo 8900 (in Breslau gefertigter Linienbus als Nachfolger des Volvo 8700)
Volvo 9900[6] (Reisebus, Nachfolger des Volvo 9700)
Außerdem werden die Chassis-Typen B6BLE (Heckmotor, Low Entry), B7RLE, B7L (für Niederflurbusse, auch als Gelenkbus), B7TL (für Doppeldeckbusse), B10L, B12B (Heckmotor) und B12M (Mittelmotor) angeboten.
Bedeutungen der Bezeichnungen der Bus-Chassis
Die Fahrgestell-Typen für Omnibusse beginnen mit einem B, es folgt eine Serienbezeichnung und schließlich Kürzel mit folgenden Bedeutungen:
A: Articulated = Gelenkbus
B: „Bak“ = Längs montierter Heckmotor
BLE: Längs montierter Heckmotor, Low Entry
F: Frontmotor
L: Seitlich / längs montierter Heckmotor
M: Längs montierter liegender Mittelmotor
R: Längs montierter Heckmotor
RLE: Längs montierter Heckmotor, Low Entry
S: Seitlich montierter Mittelmotor, auch als Low Entry
T: Doppeldecker-Chassis („Tvär“ = quer montierter Heckmotor)
Oberleitungsbusse
Beim Oberleitungsbus Linz verkehren seit 2000/01 zusammen 20 Gelenk-Obusse des Typs V 7000 AT, dieser Typ ist nur dort anzutreffen. Er basiert auf dem Omnibusmodell B7LA, die elektrische Ausrüstung wurde von Kiepe zugeliefert. Im ungarischen Szeged existiert ein Solo-Obus, der 2004 in der Werkstätte der örtlichen Verkehrsbetriebe aus einem konventionellen Dieselbus umgebaut wurde. Der Einzelgänger trägt seitdem die Typenbezeichnung B7 TR12/TV.PR., seine Elektrik stammt von Cegelec. Beim Oberleitungsbus Wellington in Neuseeland wurden die letzten Volvo-Trolleybusse hingegen 2009 ausgemustert.
Bootsmotoren und Antriebe
Das Unternehmen Volvo Penta entstand 1930 durch die Übernahme der Aktienmehrheit an den Penta-Werken. Es bietet Motoren und komplette Antriebssysteme für Schifffahrt und Industrie. Die Penta-Werke lieferten anfänglich die Motoren für die ersten Volvo-Automobile, da Volvo seine Fahrzeugproduktion als reiner Karosserie- und Chassishersteller begann, ohne selbst Motoren herzustellen. Diese ersten Automobile in der Firmengeschichte wurden zwar von Volvo gebaut und vertrieben, doch auf den Kühlern stand das Wort Penta. Durch die weltwirtschaftlichen Probleme Ende der 1920er Jahre geriet die Firma Penta in finanzielle Schwierigkeiten. Da Volvo seinen Motorenlieferanten nicht verlieren wollte, stieg Volvo bei Penta ein und strich das Wort „Penta“ von den Kühlermasken seiner Automobile. 1935 wurde das Unternehmen Volvo Penta – ebenfalls mit Sitz in Göteborg – offiziell gegründet. Die bekanntesten Entwicklungen von Volvo Penta waren die „Aquamatic“, eine revolutionäre Kombination von Innen- und Außenborder, das Duoprop-Antriebssystem und die im Jahr 2005 vorgestellten Zugpropeller-Lösungen IPS für schnelle Freizeitboote. Außerdem war die Firma Penta im Jahr 1922 der erste Hersteller von Außenbordmotoren in Europa. Allerdings gab Volvo Penta die Produktion von Außenbordmotoren im Verlauf des Zweiten Weltkrieges vorerst auf.
Im Volvo Ocean Race 2001/2002 hatte jede an dem Rennen teilnehmende Segeljacht zwei Volvo-Penta-Antriebsmotoren – für Notfälle – an Bord.
Motoren aus dem Programm von Volvo Penta sind außer in den Lkws von Volvo auch in Renault-Nutzfahrzeugen zu finden.
Weitere Konzernunternehmen
Volvo Aero entwickelt und fertigt Hightech-Komponenten für die zivile Luftfahrt sowie Strahltriebwerke. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und wartet auch Jetmotoren für die schwedische Luftwaffe. Früher hieß Volvo Aero Volvo Flygmotor und entstand 1941 durch die Übernahme der Aktienmehrheit an der Svenska Flygmotor AB. Volvo Aero fertigte unter anderem das Strahltriebwerk für den Abfangjäger Saab JA37B Viggen und entwickelte Raketenantriebe und -düsen. Volvo Aero wurde Mitte 2012 von GKN, einem britischen Automobil- und Luftfahrtzulieferer, für 633 Millionen britische Pfund (788 Mio Euro) übernommen.[7]
Volvo Construction Equipment entwickelt, produziert und vertreibt Baumaschinen (u.a. Bagger, Radlader, Mobilbagger, Dumper, Motor-Grader und Baggerlader) und hat Frühjahr 2007 die Straßenbaumaschinen-Sparte ABG Allgemeine Baumaschinen-Gesellschaft von Ingersoll Rand übernommen.
Volvo Financial Services bietet umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Kundenfinanzierung, Versicherung, Immobilienverwaltung und weitere finanzielle Dienstleistungen.
Volvo Personvagnar AB
→ Hauptartikel: Volvo Personvagnar
Das ursprüngliche Kerngeschäft des Konzerns wurde 1999 an Ford verkauft, die die „Volvo Car Corporation“ wiederum im Jahr 2010 an Geely verkaufte.
Zu Beginn der Finanzkrise 2008 hatte der kriselnde US-Mutterkonzern Ford die Tochtergesellschaft Volvo Cars zum Verkauf angeboten, als Grund wurden rote Zahlen bei der Volvo-Pkw-Produktion genannt. Ende 2009 gab Ford bekannt, die „Volvo Car Corporation“ an den chinesischen Automobil- und Motorradhersteller Geely zu veräußern.[8] Der Vertrag wurde Ende März 2010 unterzeichnet. Der Kaufpreis betrug 1,8 Milliarden Dollar.[9]
Quelle
Rechtsform Aktiebolag
ISIN SE0000115420
Gründung 1927
Sitz Göteborg, Schweden
Leitung Martin Lundstedt
Mitarbeiter 92.822 (Dezember 2014)
Umsatz 282,95 Mrd. Kronen (2014)[1]
Branche Verkehrstechnikhersteller
Website www.volvo.com
Heute produziert die Volvo Group Omnibusse und Fahrwerke der Marken Volvo, Prevost, Nova Bus und MASA (Volvo Buses), Lastkraftwagen der Marken Volvo (Volvo Trucks), Renault, Mack und Nissan sowie Baumaschinen.
Geschichte
Volvo wurde 1915 vom schwedischen Kugellager-Hersteller SKF als Versuchsabteilung gegründet. Ziel war zunächst nur, Versuchsautos zur Erprobung der damals neuen Wälzlager zu bauen. 1926/27 wurde Volvo von Assar Gabrielsson und Gustaf Larson als eigenständige Firma ausgegründet. SKF hielt noch bis 1935 Anteile an Volvo. Aus diesem Umstand ergeben sich die oft unterschiedlich genannten Gründungsjahre. Von 1936 bis in die späten 1950er Jahre gab es in Brasilien eine eigene Gesellschaft Volvo do Brasil Ltda. für den lateinamerikanischen Markt. Erst 1977 erfolgte die Neugründung von Volvo do Brasil in Curitiba.
1959 führte Volvo als erster Pkw-Hersteller den Dreipunktgurt serienmäßig ein, den der schwedische Ingenieur Nils Bohlin für den Konzern erfunden hatte. Nachdem 1967 in Schweden die Umstellung auf Rechtsverkehr stattfand, stieg der Absatz an Pkw- und Lkw-Modellen, zumal gerade neue Modelltypen wie der Pkw Volvo 140 und der Lkw Volvo F88 eingeführt wurden. Die Linienbusse mussten allerdings bereits zum Umstellungstermin mit Türen auf der rechten Seite bereitstehen, so dass kurz vorher eine große Nachfrage entstand. Durch die schlagartige Verjüngung der Wagenflotte bei den Busbetrieben sank anschließend der Absatz an Omnibussen im Inland drastisch, und es waren für die nächsten zehn bis zwölf Jahre keine nennenswerten Verkaufszahlen im Hauptabsatzgebiet von Volvo (damals fand kaum Export statt) zu erwarten. So wollte die Geschäftsleitung den Omnibusbau eigentlich einstellen, zumal die Busmodelle des zweiten schwedischen Herstellers Scania-Vabis damals größere Verbreitung fanden. Aber stattdessen fand der Plan des Volvo-Busfachmannes Stig-Arne Olson 1968 Anwendung und es wurde die Volvo Bus Division als eigenverantwortliche Abteilung im Volvo-Konzern gegründet. Hier konnten auch aufgrund kürzerer Entscheidungswege größere Exporterfolge durch Lieferungen insbesondere in die Schweiz, nach Großbritannien und Frankreich, aber auch nach Übersee erzielt werden. 1969 erfolgte nach gleichem Muster die Bildung der Volvo Lkw Division und der Volvo Pkw Division. Durch die großen (Export-)Erfolge der Lkw-Reihe F88/F89 und deren Nachfolger F10 und F12 mussten die Fertigungskapazitäten erhöht werden. Deshalb wurde in Belgien der Bau von Volvo-Modellen in einem neuen Werk aufgenommen. Des Weiteren wurde die Bus-Division in ein neu entstandenes Montagewerk für den Bau von Omnibus-Chassis in Viared bei Borås verlagert.
Bis 1973 war Volvo ein reiner Fahrzeugkonzern. Danach jedoch folgten viele Beteiligungen und Übernahmen in anderen Segmenten. Der damalige Vorstandsvorsitzende Pehr G. Gyllenhammar entwickelte Volvo im Laufe der Jahre zu einem Multikonzern.
Auf der Aktionärsversammlung im April 1994 stellte der damalige Vorstandsvorsitzende Sören Gyll das Ende der Diversifikation vor. Volvo konzentrierte sich fortan wieder fast vollständig auf das Kerngeschäft und verkaufte nach und nach – mit Ausnahme der genannten Volvo Financial – alle anderen ehemaligen Volvo-Tochterunternehmen außerhalb des Fahrzeugsegments.
1998 verkaufte Volvo die Fertigung von Lkw-Hinterachsen an Meritor.[2]
Im Januar 2001 übernahm Volvo die Nutzfahrzeugsparte von Renault Renault Véhicules Industriels (RVI) inklusive der Marke Mack Trucks, jedoch ohne Renaults Anteil an Irisbus. RVI wurde 2002 in Renault Trucks umbenannt. Im Gegenzug erhielt Renault ca. 20 % der Aktien an AB Volvo. Im Oktober 2010 wurden alle Stammaktien und 3,8 % der Stimmrechtsaktien verkauft, so dass Renault aktuell noch 17,5 % der Stimmrechtsaktien besitzt.[3]
Volvo Trade Mark Holding
Damit der Name Volvo in der Öffentlichkeit weiterhin als eine Einheit angesehen wird und nicht das Image des einen Herstellers mit dem des anderen grundsätzlich differiert, gibt es die Volvo Trade Mark Holding. Diese wurde zeitgleich mit dem Verkauf der Volvo Car Corporation (Volvo Personvagnar) an Ford von Volvo-Chef Leif Johannson und dem damaligen Ford-Vorstandsvorsitzenden Jacques Nasser gegründet. Dieses Unternehmen verwaltet den Namen Volvo und führt somit in wichtigen marketingstrategischen Aspekten beide Kraftfahrzeughersteller wieder zusammen: Jeweils 50 % der Anteile der Volvo Trade Mark Holding gehören der Volvo Personvagnar, die anderen 50 % gehören der Volvo Group. Vorstandsvorsitzende des Unternehmens sind zu gleichberechtigten Teilen zum einen der Volvo Personvagnar Vorstandsvorsitzende Stafan Jacoby und zum anderen der Vorstandsvorsitzende der Volvo Group, Leif Johannson. Die Gremien der Volvo Trade Mark Holding, die aus Mitarbeitern der Volvo Personvagnar und der Volvo Group bestehen, treffen sich regelmäßig und besprechen gemeinsame Sponsoringaktivitäten, wie z. B. das Volvo Ocean Race, verwalten Logos und Schriftzüge der Marke und sorgen dafür, dass die Marke in der Öffentlichkeit weiterhin einen einheitlichen Status pflegt.
Im Oktober 2012 wurde bei der Einführung des Volvo V40-Pkws ein überarbeitetes Logo präsentiert.[4]
Konzernstruktur
Älteres Volvo-Logo
Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Göteborg, Schweden. Die Volvo-Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit etwa 100.000 (2007) Menschen.
Seit Gründung der Volvo-Unternehmensgruppe gehören Lastkraftwagen (Volvo Trucks, sowie heute Renault Trucks und Mack Trucks), Baumaschinen (Volvo Construction Equipment) und Omnibusse (Volvo Buses) zur Produktpalette. Der Geschäftsbereich Lastkraftwagen war mit 67 % Umsatzanteil 2014 der wichtigste. Einen bedeutenden Umsatzanteil trugen die Baumaschinen mit 19 % bei. Der Geschäftsbereich Omnibusse setzte 6 % der Gesamtverkäufe um.
Zur Unternehmensgruppe gehören außerdem Volvo Penta (Industrie- und Schiffsmotoren, 3 % Umsatzanteil) und bis 2012 Volvo Aero (Triebwerke und -teile für Luft- und Raumfahrt). Die Volvo Group besitzt auch die Volvo Financial Services (3 % Umsatzanteil) und Volvo Construction Equipment (Baumaschinen, 19 % Umsatzanteil).[1] Volvo Financial ist die einzig übrig gebliebene Volvo-Sparte außerhalb des Fahrzeugsegments.
Mit 38 % bzw. 27 % Umsatzanteilen ist die Volvo-Gruppe insbesondere in Westeuropa und Nordamerika tätig. In Asien werden 18 % Umsatz erwirtschaftet. Mit 10 % Umsatzanteil ist die Region Südamerika zu erwähnen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Regionen der Welt.[1]
Produkte
Lastkraftwagen
Volvo Trucks ist weltweit der zweitgrößte Hersteller schwerer Lastwagen. Der Großteil des Umsatzes konzentriert sich auf Westeuropa, Nord- und Südamerika sowie Asien.
Renault Trucks zählt zu den großen Lkw-Herstellern Europas. Das Unternehmen bietet alle Typen von Nutzfahrzeugen an: von leichten Lkw für städtische Verteilertransporte bis hin zu Spezialfahrzeugen und schweren Lkw für den Güterfernverkehr. Bereits in den 1970er Jahren gehörten Volvo und Renault (als „Saviem“) zum sogenannten „Vierer-Club“, der gemeinsam Lkw entwickelte.
1981 wurde die White Lastwagenfertigung mit der Tochtergesellschaft Autocar aber ohne Western Star Trucks von Volvo übernommen und in Volvo White Truck Corp. umbenannt. Konzernmarken waren Volvo, White und Autocar. 1988 kam es zu einem weiteren Zusammenschluss als Volvo Trucks ein Joint Venture mit General Motors einging. GM brachte dabei den Schwerlastwagenbereich von GMC ein. Das Unternehmen wurde zur Volvo GM Heavy Truck Corporation mit den Marken WHITEGMC und Autocar. 1995 wurde aus WHITEGMC Volvo. 1997 übernahm Volvo den Anteil von GM am Unternehmen und änderte erneut den Namen in Volvo Trucks North America. 2001 wurden die Markenrechte an Autocar sowie einige Lkw-Modelle an die Grand Vehicle Works Holdings LLC (GVW) verkauft. Seitdem werden alle Lkw des Konzerns in Nordamerika als Volvo verkauft.[5]
Mack Trucks ist einer der größten Hersteller schwerer Lkw und Lkw-Komponenten in Nordamerika. Die Firma war seit 1991 vollständig im Besitz von Renault. Im Jahr 2000 erwarb die Volvo AB die Firma Renault Véhicules Industriels (RVI) (heute Renault Trucks) einschließlich Mack Trucks in Nordamerika.
UD Nissan Diesel wurde im Jahr 2007 von Volvo fast vollständig übernommen. Nissan-Diesel stellt in Japan Lkw und Busse her.
Roadtrain mit Zugfahrzeug des Typs Volvo VN
Wohnmobil auf Basis des Volvo VN
Omnibusse
1928 wurde der erste Omnibus auf der Basis eines Lkw-Fahrwerkes gefertigt. In den 1940er Jahren entstanden zunehmend eigene Fahrgestelle speziell für Busse, zunächst mit in den Wagenkasten integriertem Frontmotor. Der erste Dieselmotor von Volvo (VDA) entstand 1945, er ersetzte den „Hesselman“-Motor, der ein umkonstruierter Benzinmotor mit niedriger Verdichtung zum Betrieb mit steuerbegünstigtem Schweröl und Zündung mit Hochleistungszündkerzen war. 1950/51 entstanden auf unterschiedliche Kundenwünsche hin die jeweils ersten Volvo-Linienbus-Chassis mit Heckmotor (B645 für Stockholm) und mit Mittelmotor (B655 für Odense). Die Mittelmotor-Bauweise wurde aufgrund der ausgewogenen Gewichtsverteilung lange Zeit bei Volvo bevorzugt: Fahrgestelltypen B655 (1951–1964), B755 (1963–1965), B58 (1966–1980), B10M (ab 1979) und C10M (erster kompletter Luxus-Reisebus von Volvo, 1984). Die ersten Heckmotor-Chassis, die serienmäßig bei Volvo hergestellt wurden, waren die B59 (1971–1979). Es folgten B10R (1978–1992) und B10B (ab 1992). Aber auch Bus-Fahrgestelle mit Frontmotor werden weiterhin produziert, zuletzt vor allem für den Export (Norwegen, Südamerika, Asien): B625 (1949–1951), B725 (1952–1962), B705 (1958–64), B715 (1962–1965), B750 (1962–1965), B54 (1966–1971), B57 (1966–1983), B609 (1976–1978), B6F (1978–1988) und B7F.
Nachdem 1968 die Volvo Bus Division als eigenverantwortliche Abteilung im Unternehmen entstand, wurde diese 1983 als Volvo Bus Corporation (VBC) ein eigenständiges Tochterunternehmen der Volvo-Gruppe. Bereits in den 1970er Jahren betrieb der Volvo-Importeur von Großbritannien Jim McKelvie die Ailsa Truck Company in Schottland, wovon Volvo die Aktienmehrheit übernahm. Hier wurden von 1974 bis 1985 Frontmotor-Chassis als Basis für die hier bevorzugten Doppeldeckerbusse als Ailsa B55 produziert.
Nach wie vor wurden die Fahrgestelle für Reise- und Linienbusse unter Verwendung von Komponenten wie Motoren der größeren Lkw-„Schwester“ gefertigt, die Karosserien wurden von (selbstständigen) Aufbauherstellern (z. B. der finnischen Firma Wiima, die über die Carrus-Gruppe 1998 zu Volvo kam) gefertigt. Im Jahr 1981 wurde der schwedische Aufbauhersteller Höglund in Säffle übernommen, so dass Volvo nun auch Komplettbusse anbieten konnte. Im März 1988 übernahm Volvo den Busbereich des britischen Herstellers Leyland. 1990 übernahm Volvo 75 % der österreichischen Steyr Bus GmbH, die hauptsächlich Stadt- und Überlandbusse für den österreichischen Markt herstellte. Die Übernahme des deutschen Reisebus-Aufbauherstellers Drögmöller war letztlich nicht so erfolgreich. 1994 erwarb Volvo den früher zu Leyland gehörenden dänischen Busaufbauhersteller Aabenraa von Kässbohrer. 1995 übernahm Volvo den kanadischen Reisebushersteller Prévost in Verbindung mit der britischen Henly-Gruppe, an der sich Volvo seinerseits mit zehn Prozent beteiligte. 1998 folgte die Übernahme des ebenfalls nordamerikanischen Linienbus-Herstellers Nova Bus und die der Mexicana de Autobuses Anonima (MASA) in Mexico.
Heute ist Volvo Buses weltweit der zweitgrößte Hersteller von Busfahrgestellen und Komplettbussen mit Werken u.a. in Schweden (Borås), Polen (Wrocław), Brasilien (Curitiba), Mexico („MASA“), Kanada (Québec, „Prevost“) und China („Xian Silver Bus“).
Aktuelle Bus-Baureihen von Volvo sind:
Volvo 7900 (in Breslau/Polen gefertigter Niederflurbus, Hybridbus, als Nachfolger des Volvo 7700, auch als Gelenkbus)
Volvo 8900 (in Breslau gefertigter Linienbus als Nachfolger des Volvo 8700)
Volvo 9900[6] (Reisebus, Nachfolger des Volvo 9700)
Außerdem werden die Chassis-Typen B6BLE (Heckmotor, Low Entry), B7RLE, B7L (für Niederflurbusse, auch als Gelenkbus), B7TL (für Doppeldeckbusse), B10L, B12B (Heckmotor) und B12M (Mittelmotor) angeboten.
Bedeutungen der Bezeichnungen der Bus-Chassis
Die Fahrgestell-Typen für Omnibusse beginnen mit einem B, es folgt eine Serienbezeichnung und schließlich Kürzel mit folgenden Bedeutungen:
A: Articulated = Gelenkbus
B: „Bak“ = Längs montierter Heckmotor
BLE: Längs montierter Heckmotor, Low Entry
F: Frontmotor
L: Seitlich / längs montierter Heckmotor
M: Längs montierter liegender Mittelmotor
R: Längs montierter Heckmotor
RLE: Längs montierter Heckmotor, Low Entry
S: Seitlich montierter Mittelmotor, auch als Low Entry
T: Doppeldecker-Chassis („Tvär“ = quer montierter Heckmotor)
Oberleitungsbusse
Beim Oberleitungsbus Linz verkehren seit 2000/01 zusammen 20 Gelenk-Obusse des Typs V 7000 AT, dieser Typ ist nur dort anzutreffen. Er basiert auf dem Omnibusmodell B7LA, die elektrische Ausrüstung wurde von Kiepe zugeliefert. Im ungarischen Szeged existiert ein Solo-Obus, der 2004 in der Werkstätte der örtlichen Verkehrsbetriebe aus einem konventionellen Dieselbus umgebaut wurde. Der Einzelgänger trägt seitdem die Typenbezeichnung B7 TR12/TV.PR., seine Elektrik stammt von Cegelec. Beim Oberleitungsbus Wellington in Neuseeland wurden die letzten Volvo-Trolleybusse hingegen 2009 ausgemustert.
Bootsmotoren und Antriebe
Das Unternehmen Volvo Penta entstand 1930 durch die Übernahme der Aktienmehrheit an den Penta-Werken. Es bietet Motoren und komplette Antriebssysteme für Schifffahrt und Industrie. Die Penta-Werke lieferten anfänglich die Motoren für die ersten Volvo-Automobile, da Volvo seine Fahrzeugproduktion als reiner Karosserie- und Chassishersteller begann, ohne selbst Motoren herzustellen. Diese ersten Automobile in der Firmengeschichte wurden zwar von Volvo gebaut und vertrieben, doch auf den Kühlern stand das Wort Penta. Durch die weltwirtschaftlichen Probleme Ende der 1920er Jahre geriet die Firma Penta in finanzielle Schwierigkeiten. Da Volvo seinen Motorenlieferanten nicht verlieren wollte, stieg Volvo bei Penta ein und strich das Wort „Penta“ von den Kühlermasken seiner Automobile. 1935 wurde das Unternehmen Volvo Penta – ebenfalls mit Sitz in Göteborg – offiziell gegründet. Die bekanntesten Entwicklungen von Volvo Penta waren die „Aquamatic“, eine revolutionäre Kombination von Innen- und Außenborder, das Duoprop-Antriebssystem und die im Jahr 2005 vorgestellten Zugpropeller-Lösungen IPS für schnelle Freizeitboote. Außerdem war die Firma Penta im Jahr 1922 der erste Hersteller von Außenbordmotoren in Europa. Allerdings gab Volvo Penta die Produktion von Außenbordmotoren im Verlauf des Zweiten Weltkrieges vorerst auf.
Im Volvo Ocean Race 2001/2002 hatte jede an dem Rennen teilnehmende Segeljacht zwei Volvo-Penta-Antriebsmotoren – für Notfälle – an Bord.
Motoren aus dem Programm von Volvo Penta sind außer in den Lkws von Volvo auch in Renault-Nutzfahrzeugen zu finden.
Weitere Konzernunternehmen
Volvo Aero entwickelt und fertigt Hightech-Komponenten für die zivile Luftfahrt sowie Strahltriebwerke. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und wartet auch Jetmotoren für die schwedische Luftwaffe. Früher hieß Volvo Aero Volvo Flygmotor und entstand 1941 durch die Übernahme der Aktienmehrheit an der Svenska Flygmotor AB. Volvo Aero fertigte unter anderem das Strahltriebwerk für den Abfangjäger Saab JA37B Viggen und entwickelte Raketenantriebe und -düsen. Volvo Aero wurde Mitte 2012 von GKN, einem britischen Automobil- und Luftfahrtzulieferer, für 633 Millionen britische Pfund (788 Mio Euro) übernommen.[7]
Volvo Construction Equipment entwickelt, produziert und vertreibt Baumaschinen (u.a. Bagger, Radlader, Mobilbagger, Dumper, Motor-Grader und Baggerlader) und hat Frühjahr 2007 die Straßenbaumaschinen-Sparte ABG Allgemeine Baumaschinen-Gesellschaft von Ingersoll Rand übernommen.
Volvo Financial Services bietet umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Kundenfinanzierung, Versicherung, Immobilienverwaltung und weitere finanzielle Dienstleistungen.
Volvo Personvagnar AB
→ Hauptartikel: Volvo Personvagnar
Das ursprüngliche Kerngeschäft des Konzerns wurde 1999 an Ford verkauft, die die „Volvo Car Corporation“ wiederum im Jahr 2010 an Geely verkaufte.
Zu Beginn der Finanzkrise 2008 hatte der kriselnde US-Mutterkonzern Ford die Tochtergesellschaft Volvo Cars zum Verkauf angeboten, als Grund wurden rote Zahlen bei der Volvo-Pkw-Produktion genannt. Ende 2009 gab Ford bekannt, die „Volvo Car Corporation“ an den chinesischen Automobil- und Motorradhersteller Geely zu veräußern.[8] Der Vertrag wurde Ende März 2010 unterzeichnet. Der Kaufpreis betrug 1,8 Milliarden Dollar.[9]
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