MTU Aero Engines
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MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG mit Sitz in München ist ein börsennotiertes Unternehmen, dessen Geschäftsfeld die Herstellung und Instandhaltung von Triebwerken für die zivile und militärische Luftfahrt ist.
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A0D9PT0
Gründung 1934
Sitz München, Deutschland
Leitung
Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender
Klaus Eberhardt, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 8.333 (2014)[1]
Umsatz 3,9139 Mrd. € (2014)[1]
Branche Maschinenbau
Website www.mtu.de
Geschichte
Die Geschichte geht zurück bis in die Anfänge der Fliegerei, als Unternehmen wie BMW, Daimler-Benz oder MAN in diesem Bereich stärker engagiert waren. Speziell seit den späten 1960er-Jahren wurde die Marke MTU etabliert, zunächst mit den beiden Standorten Friedrichshafen und München. Später wurden die Aktivitäten konzentriert, in Friedrichshafen auf Kolbenmotoren und Integration stationärer Gasturbinen, in München auf Luftfahrtantriebe.
Die Abkürzung „MTU“ steht ursprünglich für „Motoren- und Turbinen-Union“. Unter dieser Firmierung gab es früher die MTU München und MTU Friedrichshafen, wobei letztere lange Zeit eine Tochter der Münchner Mutter war (und heute den Kern des Unternehmens Rolls Royce Power Systems bildet).
Im Jahr 1985 erwarb die damalige „Daimler-Benz AG“ die noch fehlenden 50 % Anteile von MAN und machte die MTU zu einem Teil der DASA. Dies entsprach dem damaligen Unternehmensziel von Edzard Reuter, einen Konzern möglichst breit aufzustellen und nicht auf ein einzelnes Kerngeschäft zu konzentrieren. Weil die MTU Aero Engines ein Triebwerkshersteller und kein Flugzeug- bzw. Raumfahrthersteller ist, wurde sie, als die DASA im Jahr 2000 mit anderen reinen Flugzeug- und Raumfahrtproduzenten zur EADS fusionierte, nicht in das neue europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen integriert. Die MTU blieb deshalb ein Tochterunternehmen des DaimlerChrysler-Konzerns.
Der Nachfolger von Edzard Reuter, Jürgen Schrempp, richtete den Konzern wieder als einen reinen Automobil-Produzenten aus, weshalb schließlich kein Platz mehr für die Luftfahrtsparte der MTU im DaimlerChrysler-Konzern war. Deshalb verkaufte DaimlerChrysler diesen Teil der ursprünglichen MTU im Jahr 2003 als MTU Aero Engines an die US-amerikanische Private-Equity-Investorengruppe KKR, welche die MTU am 6. Juni 2005 an die Börse brachte. Die Aktie wurde mit Wirkung zum 19. September 2005 in den MDAX aufgenommen.[2] KKR trennte sich im Januar 2006 komplett von seinen Anteilen.[3] Dadurch befinden sich jetzt 100 % der Aktien im Streubesitz.
MTU heute
Heute ist die MTU Aero Engines an fast jedem modernen Triebwerk in der zivilen Luftfahrt als Partner beteiligt. Auch im militärischen Bereich gibt es auf nationaler Ebene kaum ein bemanntes Fluggerät, bei dem das Unternehmen nicht am Antrieb beteiligt ist. Über entsprechende Beteiligungen bzw. Tochtergesellschaften (MTU Aero Engines North America) ist die MTU mit allen großen Herstellern wie Pratt & Whitney, General Electric, Rolls-Royce, Volvo Aero, Avio oder Snecma eng verbunden.
Im Markt der Instandhaltung ist das Unternehmen mit ihrer Wartungsgruppe und lokalen Standorten in Langenhagen (Hannover), Ludwigsfelde (Berlin), Vancouver (Kanada) und Zhuhai (Volksrepublik China) führend. Der Standort Hannover repariert und überholt mittlere und große zivile Triebwerke. Derzeit (Oktober 2011) sind es die GE-Antriebe CF6-50 und CF6-80, das General Electric GE90, das PW2000 von Pratt & Whitney, das CFM56-7 von General Electric/Snecma und das IAE V2500.
Seit August 2006 war MTU Hannover exklusiver Hersteller des PW6000 für den Airbus A318 bis zur Produktionseinstellung des Triebwerkes. Nach der Endmontage wurde es an das Airbus-Werk Hamburg ausgeliefert, wo es dann direkt an den A318 montiert wurde. Dies wurde auch durch den Hochdruckverdichter der MTU erreicht, der im Jahr 2002 den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft erhalten hat. Außerdem wird für den vierstrahligen Großraumpassagierjet A380 die neue Triebwerksserie für Mittel- und Langstreckenflugzeuge GP7000 in Zusammenarbeit unter anderem mit General Electric und Pratt & Whitney hergestellt.[4]
Seit dem Jahr 2009 öffnet das Unternehmen das firmeneigene MTU Museum Edi Strack an einigen Tagen im Jahr auch für die Öffentlichkeit. Dies ist pro Quartal an einem Sonntag von 13 bis 18 Uhr der Fall. Eine Ausnahme besteht bei der Langen Nacht der Münchner Museen.
Auch im Jahr 2013 konnte die MTU Aero Engines den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft in der Kategorie Großunternehmen gewinnen.[5] Dieses Mal für die Entwicklung der schnelllaufenden Niederdruckturbine des Pratt & Whitney PW1000G-Triebwerks.
Im April 2013 bestellte der Aufsichtsrat des Unternehmens den bisherigen Finanzvorstand Reiner Winkler zum 1. Januar 2014 als Vorstandsvorsitzenden der MTU Aero Engines AG. Egon Behle hatte für eine Vertragsverlängerung nicht mehr zur Verfügung gestanden.[6]
Beteiligungen
Die MTU Aero Engines ist an diversen Konsortien beteiligt, die Triebwerke gemeinsam entwickeln und schließlich fertigen. Im zivilen Bereich ist dies beispielsweise bei International Aero Engines, dem Hersteller des Triebwerks V2500, der Fall. Eingesetzt wird es bei der McDonnell Douglas MD-90 und der Airbus A320-Familie. Im August 2009 wurde das 4000. V2500-Triebwerk ausgeliefert.[7] Die an den Flugzeugen der A320-Familie eingesetzten Triebwerke kommen in Schubversionen von 110 kN bis 150 kN zur Anwendung (Versionen A1 und A5/A5Select). An der McDonnell Douglas MD-90 war das V2500-D5-Derivat bis zur Produktionseinstellung des Flugzeugs im Jahr 2000 der Exklusivantrieb.[8]
Ein ähnlich aufgebautes Konsortium, die Engine Alliance, liefert mit dem GP7000 einen der beiden zur auswahl stehenden Antriebe für den Airbus A380. Von diesem Triebwerk werden derzeit rund die Hälfte der insgesamt 200 bislang bestellten Großraumflugzeuge dieses Typs angetrieben. Das Triebwerk basiert wesentlich auf der GE90 sowie dem Pratt & Whitney PW4000.[9] Die Engine Alliance ist ein Gemeinschaftsunternehmen von General Electric und Pratt & Whitney, wird aber durch einige zusätzliche Partner ergänzt. Für die MTU Aero Engines ist es im zivilen Bereich das Triebwerk mit der höchsten Programmbeteiligung - sie beträgt dabei 22,5 Prozent.[10]
Zivile Projekte
Darüber hinaus ist das Unternehmen an zahlreichen weiteren Triebwerken als Partner beteiligt:
Pratt & Whitney PW4000: Hersteller ist der US-amerikanische Luft- und Raumfahrtkonzern Pratt & Whitney. Das Triebwerk ist – je nach Ausbaustufe – im Schubbereich zwischen 84.600 und 98.000 Pfund Schub angesiedelt. Damit gehört es zu den schubstärksten Triebwerken, die je gebaut wurden. Es war das erste Triebwerk, das von Anfang an eine 180-Minuten-ETOPS-Zulassung hatte. Eingesetzt wird es unter anderem an der Boeing 777, aber auch an verschieden Airbus-Mustern wie der A330 oder A310. Die MTU Aero Engines entwickelte das Turbinenaustrittsgehäuse und die Niederdruckturbine. Bei dieser ist das Unternehmen auch an der Fertigung beteiligt. Insgesamt beträgt der MTU-Anteil an diesem Triebwerk 12,5 Prozent.
Pratt & Whitney PW6000: Dieses Triebwerk wurde seit 1998 in Kooperation mit Pratt & Whitney entwickelt und ist eine Antriebsvariante für den Airbus A318. Erstmals in ihrer Geschichte fertigte MTU dabei an einem zivilen Triebwerk den kompletten Hochdruckverdichter und die komplette Niederdruckturbine. Endmontiert wurde das inzwischen nicht mehr gefertigte PW6000 am MTU-Standort in Langenhagen.
Pratt & Whitney PW2000: Das PW2000 ist eines der wenigen Triebwerke, die sowohl im zivilen (Boeing 757) als auch im militärischen Bereich (Boeing C-17) eingesetzt werden. Seit 1979 entwickelt MTU die Niederdruckturbine und das Turbinenaustrittsgehäuse. Zudem ist das Unternehmen an der Produktion der Niederdruckturbine beteiligt, sodass der MTU-Programmanteil insgesamt 21,2 Prozent beträgt.
Pratt & Whitney PW1000G: Dieses Triebwerk ist mit einem Getriebefan ausgestattet, sodass Fan und Niederdruckturbine in jeweils optimalen Drehzahlen laufen können. Die A320neo wird mit einer entsprechenden Variante dieses Triebwerkes angeboten. Die MTU hat am PW1000G je nach Anwendung einen Programmanteil von bis zu 18 Prozent[11] und ist für die Entwicklung und Fertigung der sogenannten schnelllaufenden Niederdruckturbine sowie der ersten vier Hochdruckverdichterstufen verantwortlich. Zudem werden Nickel-Blisks für weitere Bauteile des Hochdruckverdichters gefertigt.
Pratt & Whitney Canada PW800: Ein Zweiwellen-Zweistromtriebwerk der sog. PurePower®-Familie für mittelgroße Geschäftsreiseflugzeuge, Schubklasse 10.000 bis 20.000 Pfund. Bei diesem Triebwerk ist die MTU mit 15 Prozent beteiligt. Die Beteiligung beinhaltet jeweils die Entwicklung und Fertigung von Hochdruckverdichter und Niederdruckturbine.
Pratt & Whitney Canada PW500 und Pratt & Whitney Canada PW300: Beide Antriebe sind Zweiwellen-Zweistromtriebwerke für mittelgroße Geschäftsreiseflugzeuge. Bei den Modellen PW305, PW306 und PW307 sowie den Modellen PW530 und PW545 ist die MTU mit 25 Prozent beteiligt. Die Beteiligung beinhaltet jeweils die Entwicklung und Fertigung von Niederdruckturbine, Gehäuse und Mischer.
General Electric GEnx: Das GEnx ist die Triebwerksfamilie der nächsten Generation des US-amerikanischen Herstellers. Es basiert auf dem General Electric GE90 und ist Nachfolger des General Electric CF6, dem meistverkauften Triebwerkstyp für Großraumflugzeuge. Die MTU hält am GEnx-Programm einen Anteil von 6,5 Prozent und ist für die Entwicklung, Fertigung und Montage des Turbinenzwischengehäuses verantwortlich.
General Electric CF6: Das CF6 ist ein Zweiwellen-Zweistrom-Triebwerk für Mittel- und Langstreckenflugzeuge von Airbus und Boeing, darunter der Airbus A300 und Airbus A330 sowie die Boeing 747 und Boeing 767. Die MTU ist an dem Programm seit 1972 beteiligt und fertigt in diesem Rahmen Teile der Hochdruckturbine und des Verdichters.
Pratt & Whitney JT8D: Mit seinem Startschub von maximal 96,5 kN wird das JT8D in der Flugzeugfamilie McDonnell Douglas MD-80 eingesetzt. Beteiligt ist MTU an dem Programm mit 12,5 Prozent und dabei unter anderem verantwortlich für die Niederdruckturbinenschaufeln.
Militärische Projekte
MTR GmbH, stellt das Triebwerk MTR390 für den Kampfhubschrauber Eurocopter Tiger her
Europrop International, stellt das Triebwerk EPI TP400 für den Airbus A400M her
Turbo Union, stellte das Triebwerk RB199 für den Panavia Tornado her
Eurojet, stellt das Triebwerk EJ200 für den Eurofighter Typhoon her
Quelle
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A0D9PT0
Gründung 1934
Sitz München, Deutschland
Leitung
Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender
Klaus Eberhardt, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 8.333 (2014)[1]
Umsatz 3,9139 Mrd. € (2014)[1]
Branche Maschinenbau
Website www.mtu.de
Geschichte
Die Geschichte geht zurück bis in die Anfänge der Fliegerei, als Unternehmen wie BMW, Daimler-Benz oder MAN in diesem Bereich stärker engagiert waren. Speziell seit den späten 1960er-Jahren wurde die Marke MTU etabliert, zunächst mit den beiden Standorten Friedrichshafen und München. Später wurden die Aktivitäten konzentriert, in Friedrichshafen auf Kolbenmotoren und Integration stationärer Gasturbinen, in München auf Luftfahrtantriebe.
Die Abkürzung „MTU“ steht ursprünglich für „Motoren- und Turbinen-Union“. Unter dieser Firmierung gab es früher die MTU München und MTU Friedrichshafen, wobei letztere lange Zeit eine Tochter der Münchner Mutter war (und heute den Kern des Unternehmens Rolls Royce Power Systems bildet).
Im Jahr 1985 erwarb die damalige „Daimler-Benz AG“ die noch fehlenden 50 % Anteile von MAN und machte die MTU zu einem Teil der DASA. Dies entsprach dem damaligen Unternehmensziel von Edzard Reuter, einen Konzern möglichst breit aufzustellen und nicht auf ein einzelnes Kerngeschäft zu konzentrieren. Weil die MTU Aero Engines ein Triebwerkshersteller und kein Flugzeug- bzw. Raumfahrthersteller ist, wurde sie, als die DASA im Jahr 2000 mit anderen reinen Flugzeug- und Raumfahrtproduzenten zur EADS fusionierte, nicht in das neue europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen integriert. Die MTU blieb deshalb ein Tochterunternehmen des DaimlerChrysler-Konzerns.
Der Nachfolger von Edzard Reuter, Jürgen Schrempp, richtete den Konzern wieder als einen reinen Automobil-Produzenten aus, weshalb schließlich kein Platz mehr für die Luftfahrtsparte der MTU im DaimlerChrysler-Konzern war. Deshalb verkaufte DaimlerChrysler diesen Teil der ursprünglichen MTU im Jahr 2003 als MTU Aero Engines an die US-amerikanische Private-Equity-Investorengruppe KKR, welche die MTU am 6. Juni 2005 an die Börse brachte. Die Aktie wurde mit Wirkung zum 19. September 2005 in den MDAX aufgenommen.[2] KKR trennte sich im Januar 2006 komplett von seinen Anteilen.[3] Dadurch befinden sich jetzt 100 % der Aktien im Streubesitz.
MTU heute
Heute ist die MTU Aero Engines an fast jedem modernen Triebwerk in der zivilen Luftfahrt als Partner beteiligt. Auch im militärischen Bereich gibt es auf nationaler Ebene kaum ein bemanntes Fluggerät, bei dem das Unternehmen nicht am Antrieb beteiligt ist. Über entsprechende Beteiligungen bzw. Tochtergesellschaften (MTU Aero Engines North America) ist die MTU mit allen großen Herstellern wie Pratt & Whitney, General Electric, Rolls-Royce, Volvo Aero, Avio oder Snecma eng verbunden.
Im Markt der Instandhaltung ist das Unternehmen mit ihrer Wartungsgruppe und lokalen Standorten in Langenhagen (Hannover), Ludwigsfelde (Berlin), Vancouver (Kanada) und Zhuhai (Volksrepublik China) führend. Der Standort Hannover repariert und überholt mittlere und große zivile Triebwerke. Derzeit (Oktober 2011) sind es die GE-Antriebe CF6-50 und CF6-80, das General Electric GE90, das PW2000 von Pratt & Whitney, das CFM56-7 von General Electric/Snecma und das IAE V2500.
Seit August 2006 war MTU Hannover exklusiver Hersteller des PW6000 für den Airbus A318 bis zur Produktionseinstellung des Triebwerkes. Nach der Endmontage wurde es an das Airbus-Werk Hamburg ausgeliefert, wo es dann direkt an den A318 montiert wurde. Dies wurde auch durch den Hochdruckverdichter der MTU erreicht, der im Jahr 2002 den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft erhalten hat. Außerdem wird für den vierstrahligen Großraumpassagierjet A380 die neue Triebwerksserie für Mittel- und Langstreckenflugzeuge GP7000 in Zusammenarbeit unter anderem mit General Electric und Pratt & Whitney hergestellt.[4]
Seit dem Jahr 2009 öffnet das Unternehmen das firmeneigene MTU Museum Edi Strack an einigen Tagen im Jahr auch für die Öffentlichkeit. Dies ist pro Quartal an einem Sonntag von 13 bis 18 Uhr der Fall. Eine Ausnahme besteht bei der Langen Nacht der Münchner Museen.
Auch im Jahr 2013 konnte die MTU Aero Engines den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft in der Kategorie Großunternehmen gewinnen.[5] Dieses Mal für die Entwicklung der schnelllaufenden Niederdruckturbine des Pratt & Whitney PW1000G-Triebwerks.
Im April 2013 bestellte der Aufsichtsrat des Unternehmens den bisherigen Finanzvorstand Reiner Winkler zum 1. Januar 2014 als Vorstandsvorsitzenden der MTU Aero Engines AG. Egon Behle hatte für eine Vertragsverlängerung nicht mehr zur Verfügung gestanden.[6]
Beteiligungen
Die MTU Aero Engines ist an diversen Konsortien beteiligt, die Triebwerke gemeinsam entwickeln und schließlich fertigen. Im zivilen Bereich ist dies beispielsweise bei International Aero Engines, dem Hersteller des Triebwerks V2500, der Fall. Eingesetzt wird es bei der McDonnell Douglas MD-90 und der Airbus A320-Familie. Im August 2009 wurde das 4000. V2500-Triebwerk ausgeliefert.[7] Die an den Flugzeugen der A320-Familie eingesetzten Triebwerke kommen in Schubversionen von 110 kN bis 150 kN zur Anwendung (Versionen A1 und A5/A5Select). An der McDonnell Douglas MD-90 war das V2500-D5-Derivat bis zur Produktionseinstellung des Flugzeugs im Jahr 2000 der Exklusivantrieb.[8]
Ein ähnlich aufgebautes Konsortium, die Engine Alliance, liefert mit dem GP7000 einen der beiden zur auswahl stehenden Antriebe für den Airbus A380. Von diesem Triebwerk werden derzeit rund die Hälfte der insgesamt 200 bislang bestellten Großraumflugzeuge dieses Typs angetrieben. Das Triebwerk basiert wesentlich auf der GE90 sowie dem Pratt & Whitney PW4000.[9] Die Engine Alliance ist ein Gemeinschaftsunternehmen von General Electric und Pratt & Whitney, wird aber durch einige zusätzliche Partner ergänzt. Für die MTU Aero Engines ist es im zivilen Bereich das Triebwerk mit der höchsten Programmbeteiligung - sie beträgt dabei 22,5 Prozent.[10]
Zivile Projekte
Darüber hinaus ist das Unternehmen an zahlreichen weiteren Triebwerken als Partner beteiligt:
Pratt & Whitney PW4000: Hersteller ist der US-amerikanische Luft- und Raumfahrtkonzern Pratt & Whitney. Das Triebwerk ist – je nach Ausbaustufe – im Schubbereich zwischen 84.600 und 98.000 Pfund Schub angesiedelt. Damit gehört es zu den schubstärksten Triebwerken, die je gebaut wurden. Es war das erste Triebwerk, das von Anfang an eine 180-Minuten-ETOPS-Zulassung hatte. Eingesetzt wird es unter anderem an der Boeing 777, aber auch an verschieden Airbus-Mustern wie der A330 oder A310. Die MTU Aero Engines entwickelte das Turbinenaustrittsgehäuse und die Niederdruckturbine. Bei dieser ist das Unternehmen auch an der Fertigung beteiligt. Insgesamt beträgt der MTU-Anteil an diesem Triebwerk 12,5 Prozent.
Pratt & Whitney PW6000: Dieses Triebwerk wurde seit 1998 in Kooperation mit Pratt & Whitney entwickelt und ist eine Antriebsvariante für den Airbus A318. Erstmals in ihrer Geschichte fertigte MTU dabei an einem zivilen Triebwerk den kompletten Hochdruckverdichter und die komplette Niederdruckturbine. Endmontiert wurde das inzwischen nicht mehr gefertigte PW6000 am MTU-Standort in Langenhagen.
Pratt & Whitney PW2000: Das PW2000 ist eines der wenigen Triebwerke, die sowohl im zivilen (Boeing 757) als auch im militärischen Bereich (Boeing C-17) eingesetzt werden. Seit 1979 entwickelt MTU die Niederdruckturbine und das Turbinenaustrittsgehäuse. Zudem ist das Unternehmen an der Produktion der Niederdruckturbine beteiligt, sodass der MTU-Programmanteil insgesamt 21,2 Prozent beträgt.
Pratt & Whitney PW1000G: Dieses Triebwerk ist mit einem Getriebefan ausgestattet, sodass Fan und Niederdruckturbine in jeweils optimalen Drehzahlen laufen können. Die A320neo wird mit einer entsprechenden Variante dieses Triebwerkes angeboten. Die MTU hat am PW1000G je nach Anwendung einen Programmanteil von bis zu 18 Prozent[11] und ist für die Entwicklung und Fertigung der sogenannten schnelllaufenden Niederdruckturbine sowie der ersten vier Hochdruckverdichterstufen verantwortlich. Zudem werden Nickel-Blisks für weitere Bauteile des Hochdruckverdichters gefertigt.
Pratt & Whitney Canada PW800: Ein Zweiwellen-Zweistromtriebwerk der sog. PurePower®-Familie für mittelgroße Geschäftsreiseflugzeuge, Schubklasse 10.000 bis 20.000 Pfund. Bei diesem Triebwerk ist die MTU mit 15 Prozent beteiligt. Die Beteiligung beinhaltet jeweils die Entwicklung und Fertigung von Hochdruckverdichter und Niederdruckturbine.
Pratt & Whitney Canada PW500 und Pratt & Whitney Canada PW300: Beide Antriebe sind Zweiwellen-Zweistromtriebwerke für mittelgroße Geschäftsreiseflugzeuge. Bei den Modellen PW305, PW306 und PW307 sowie den Modellen PW530 und PW545 ist die MTU mit 25 Prozent beteiligt. Die Beteiligung beinhaltet jeweils die Entwicklung und Fertigung von Niederdruckturbine, Gehäuse und Mischer.
General Electric GEnx: Das GEnx ist die Triebwerksfamilie der nächsten Generation des US-amerikanischen Herstellers. Es basiert auf dem General Electric GE90 und ist Nachfolger des General Electric CF6, dem meistverkauften Triebwerkstyp für Großraumflugzeuge. Die MTU hält am GEnx-Programm einen Anteil von 6,5 Prozent und ist für die Entwicklung, Fertigung und Montage des Turbinenzwischengehäuses verantwortlich.
General Electric CF6: Das CF6 ist ein Zweiwellen-Zweistrom-Triebwerk für Mittel- und Langstreckenflugzeuge von Airbus und Boeing, darunter der Airbus A300 und Airbus A330 sowie die Boeing 747 und Boeing 767. Die MTU ist an dem Programm seit 1972 beteiligt und fertigt in diesem Rahmen Teile der Hochdruckturbine und des Verdichters.
Pratt & Whitney JT8D: Mit seinem Startschub von maximal 96,5 kN wird das JT8D in der Flugzeugfamilie McDonnell Douglas MD-80 eingesetzt. Beteiligt ist MTU an dem Programm mit 12,5 Prozent und dabei unter anderem verantwortlich für die Niederdruckturbinenschaufeln.
Militärische Projekte
MTR GmbH, stellt das Triebwerk MTR390 für den Kampfhubschrauber Eurocopter Tiger her
Europrop International, stellt das Triebwerk EPI TP400 für den Airbus A400M her
Turbo Union, stellte das Triebwerk RB199 für den Panavia Tornado her
Eurojet, stellt das Triebwerk EJ200 für den Eurofighter Typhoon her
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