Die KTM AG
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Die KTM AG
Die KTM AG (vormals KTM Power Sports AG) ist ein an der Wiener Börse notierter österreichischer Motorrad- und Sportwagenhersteller. In der Branche machte sich KTM hauptsächlich durch seine geländegängigen Motorräder (Enduro, Motocross und Supermoto) einen Namen, stellt mittlerweile aber auch mit wachsendem Erfolg wieder sportliche Straßenmotorräder her.
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN AT0000645403
Gründung 1992
Sitz Mattighofen Österreich Österreich
Leitung
Stefan Pierer (Vorstandsvorsitzender)
Rudolf Knünz (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiter 2143 (2014)[1]
Umsatz 864,6 Mio. EUR (2014)[1]
Branche Fahrzeugbau
Website www.ktm.com
Stand: 31. Dezember 2014
KTM RC8 Prototyp (nicht fahrtauglich)
KTM 620 Duke
Die KTM AG ging 2005 aus der Verschmelzung der Cross Holding mit KTM-Sportmotorcycles – die 1992 (wie die KTM Fahrrad GmbH) aus der im Jahr 1991 in Insolvenz gegangenen KTM Motor-Fahrzeugbau KG heraus gegründet wurde – hervor.
Anfang 2014 waren in Deutschland 80.672 KTM-Krafträder zugelassen, was einem Anteil von 2,0 % entspricht.[2]
Geschichte
Neugründung nach Insolvenz
Die Geschichte der KTM-Sportmotorcycles GmbH beginnt mit der Insolvenz der KTM Motor-Fahrzeugbau KG im Jahr 1991. Das hoch verschuldete Unternehmen ging damals in das Eigentum der Gläubiger-Banken über. Für 55 Millionen Schilling (rund 4 Millionen Euro) wurde das Unternehmen im Januar 1992 gekauft und als KTM-Sportmotorcycles GmbH neu gegründet.[3] Käufer war die KTM Motorradholding GmbH, die sich aus der Cross Holding und den vier KTM-Importeuren aus den Niederlanden, Italien und den beiden Deutschen Toni Stöcklmeier und Helmut Staab zusammensetzte. Die Kühlerproduktion wurde sofort an ein italienisches Unternehmen weiterverkauft. Die Fahrradproduktion war bereits von den Banken ausgegliedert und verkauft worden (KTM Fahrrad GmbH).
Die KTM-Sportmotorcycles GmbH übernahm 190 der vormals 360 Mitarbeiter und spezialisierte sich auf die Entwicklung und Produktion von sportlichen Offroad-Motorrädern. Im folgenden Geschäftsjahr, 1992/93, wurden bereits wieder 6.000 Motorräder verkauft.[4] 1993 kaufte die Cross Holding die Anteile der Importeure an der KTM Motorradholding GmbH und firmte mit 11. November 1994 die KTM-Sportmotorcycles GmbH zur AG um.
1994 zählte das Unternehmen 212 Mitarbeiter. 1995 wurden der schwedische Motorradhersteller Husaberg und der niederländische Fahrwerkskomponentenhersteller White Power Suspension übernommen. 12.000 Motorräder wurden in jenem Jahr abgesetzt und der Umsatz überschritt die Milliarden-Schilling-Grenze (rund 73 Millionen Euro). So stieg der jährliche Absatz auf 18.000 Motorräder im Jahr 1996. Hauptexportländer waren Deutschland und die Vereinigten Staaten.[4] Ab November 1996 notierte KTM an der Wiener Börse.
Umstrukturierungen und Investitionsprogramm
1999 wurde die Cross Beteiligungsverwaltungs-AG gegründet, welche 99,76 % der Aktien der KTM Sportmotorcycle AG übernahm und diese im November 1999 von der Börse nahm. Die Gesellschafter der Cross Beteiligungsverwaltungs-AG waren die Cross Holding (2 %), die Cross Beteiligungs AG (38,3 %), die Hofer Privatstiftung (10,8 %) und die britische Finanzgesellschaft BC Partners (48,9 %).[5][6] Die KTM Motorradholding GmbH, in welche die KTM Sportmotorcycle AG eingegliedert war, wurde daraufhin in KTM Group umbenannt.[3]
Der Rückzug von der Börse und der Einsatz eines Finanzinvestors erfolgte, da die geplanten großen Investitionen in den folgenden Jahren keine Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre ermöglicht hätte und ein Unternehmensgewinn überhaupt fraglich war.[3] Der Aktienkurs wäre dadurch unter Druck gekommen und das Unternehmen ein billiges Übernahmeziel gewesen. In Mattighofen wurde im September 1999 das neue KTM-Werk eröffnet. Es folgten 2001 ein neues Ersatzteillager, 2003 ein neues Entwicklungszentrum und 2004 ein neues Verwaltungsgebäude. In Munderfing ging 2002 ein neues Motorenwerk in Betrieb.
Im Dezember 2004 kaufte die Cross Holding sämtliche Anteile, ausgenommen jene der Hofer Privatstiftung, an der KTM Group zurück. Die Cross Holding besaß nun 89,2 % der Anteile und somit erstmals seit 1999 wieder die Mehrheit am Unternehmen. Sie erklärte den Motorsport und All Terrain Vehicles (ATV) zum neuen Kerngeschäft der Cross Holding und verschob alle andersartigen Beteiligungen – also alle außer KTM – an ihre nicht börsennotierte Muttergesellschaft Cross Industries AG. Am 7. Juli 2005 nannte sich die seit 2003 an der Börse notierte Cross Holding schließlich in KTM Power Sports AG um.[7] Nachdem auch die Anteile der Hofer Privatstiftung aufgekauft waren wurde am 1. Dezember 2006 die KTM Group GmbH aufgelöst und ihre 99,76-prozentige Beteiligung an der KTM Sportmotorcycle GmbH an die KTM Power Sports AG übertragen.[8]
Um am ATV-Markt Fuß zu fassen suchte KTM Power Sports in der Folge einen Investor mit Erfahrung in diesem Bereich und fand ihn 2005 in der US-amerikanischen Firma Polaris Industries, die 24,9 % übernahm. 2006 erzielte KTM bei 84.000 verkauften Motorrädern erstmals über 500 Millionen Euro Umsatz. 2007 ging der Anteil von Polaris an KTM auf unter 5 % zurück. Währenddessen erhöhte der indische Fahrzeughersteller Bajaj Auto seine Anteile auf über 14,5 %, erreichte im Frühjahr 2008 über 20 % Anteil und strebt die Sperrminoritätsgrenze von 25 % an.[9]
Am 20. April 2012 wurde in der ordentlichen Hauptversammlung der Firmenwortlaut der KTM Power Sports AG auf „KTM AG“ geändert. Der Grund dafür ist die Fokussierung auf die Marke KTM – gültig ist die Bezeichnung KTM AG seit 4. Mai 2012 mit Eintragung in das Firmenbuch.[10]
Unternehmensstruktur
Die KTM AG ist die Dach-Gesellschaft der KTM-Gruppe und (Teil-)Eignerin der verschiedenen Tochtergesellschaften. Motorräder der Marken KTM und Husqvarna werden durch die KTM Motorrad AG (100 % zu KTM AG) entwickelt und produziert, zu dieser gehören wiederum die Tochtergesellschaften KTM-Racing AG und KTM-Sportmotorcycle India Private Ltd. Für den Vertrieb der Motorräder und Ersatzteile sind die KTM Sportmotorcycle GmbH und die Husqvarna Motorcycles GmbH zuständig (jeweils 100 %). Der Sportwagen KTM X-Bow wird durch die KTM Sportcar GmbH (100 %) produziert und vertrieben.
Weitere Tochterunternehmen sind KTM Technologies GmbH (50,1 %, Dienstleistungen im Bereich der Fahrzeug und Produktentwicklung), die KTM Immobilien GmbH (99 %, Eignerin von Grundstücken und Gebäuden der KTM-Gruppe) und die Kiska GmbH (24,9 %, Designunternehmen für die KTM-Gruppe).[1]
Zum 31. Dezember 2014 waren die Cross Industries AG mit 51,18 %, die Bajaj Auto Ltd. mit 47,99 % an der KTM AG beteiligt, 0,83 % der Aktien befanden sich in Streubesitz.[11] Cross Industries gehört mehrheitlich der Pierer Industrie AG von KTM-Chef Stefan Pierer.[12]
Motorradmodelle
Supersportler
Einzylindermotor
RC 125 (Leichtkraftrad)
RC 200 (Einzylindermotor)
RC 390 (Einzylindermotor der 390 Duke, es ist eine modifizierte Rennversion für den ADAC Junior Cup erhältlich, seit 2014)
V2-Motor
1190 RC8 (erstes Superbike von KTM, seit 2008)
Reiseenduros
Einzylindermotor
620 EGS-E Adventure (1997) → 640 Adventure R (1998–2000) → 640 LC4 Adventure (2001–2007)
V2-Motor
950 Adventure (2003–2005) → 990 Adventure (2006–2013) → 1190 Adventure (seit 2013)
1050 Adventure (seit 2015)
1290 Super Adventure (seit 2015)
Naked Bikes
Einzylindermotor (Duke-Baureihe)
125 Duke (Leichtkraftrad, seit 2011, gefertigt bei Bajaj Auto im indischen Pune)
200 Duke (seit 2012, gefertigt bei Bajaj Auto im indischen Pune)
390 Duke (seit 2013, gefertigt bei Bajaj Auto im indischen Pune)
Duke 400 (~400 cm³, 1994)
Duke 620 (~600 cm³, 1994–1999)→ 640 Duke II (1999–2006) → 690 Duke (2008–2012)→ 690 Duke R (seit 2012)
V2-Motor (Super-Duke-Baureihe)
990 Super Duke (2005–2013) → 1290 Super Duke R (seit 2013).
Supermoto
125 EXE
450 SMR
620/625/640/660 LC 4 Supermoto
690 SMC-R
950 Supermoto → 990 Supermoto T (2008–2013)
Enduro (Offroad)
Einzylinder-2-Takt-Motoren: 125 EXC, 200 EXC, 250 EXC, 300 EXC
Einzylinder-4-Takt-Motoren:
250 EXC-F, 350 EXC-F, 450 EXC, 500 EXC
640 LC4 Enduro, 690 Enduro R
Militärmotorräder: 640 LS-E Military und 400 LS-E Military
Zweizylinder-4-Takt-Motoren
950 Super Enduro R
Motocross (Offroad)
Einzylinder-2-Takt-Motoren: 50 SX, 65 SX, 85 SX, 125 SX, 125 SXS, 150 SX, 200 SX, 250 SX
Einzylinder-4-Takt-Motoren: 250 SX-F, 350 SX-F, 450 SX-F
Freeride (Offroad)
Die Freeride-Baureihe ist die Kombination aus einer Enduro und einem Trial Motorrad, und zeichnet sich durch ein sehr leichtes Chassis und grosse Gutmütigkeit aus. Die Modelle werden teilweise von einem 16kW starken Elektromotor angetrieben.
Freeride 250 R (Einzylinder-2-Takt-Motor)
Freeride 350 (Einzylinder-4-Takt-Motor)
Freeride E-XC (Elektrischer Antrieb, seit 2015)
Freeride E-SX (Elektrischer Antrieb, seit 2015)
Freeride E-SM (Elektrischer Antrieb, seit 2015)
Quads (Offroad)
525 XC (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2008–2012)
450 XC (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2008–2009)
505 SX (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2009–2012)
450 SX (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2008–2010)
Sportwagen
KTM X-Bow (1.984-cm³-Vierzylinder-Mittelmotor, seit 2008)
Sportliche Erfolge
Rallye Raid
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Erfolge bei Enduro- und Rallye Raid-Veranstaltungen auf KTM-Maschinen errungen, z. B. bei der Rallye Dakar, der Atlas-Rally, der Pharaonen-Rally und der Optic-2000 in Tunesien sowie beim ErzbergRodeo. Insgesamt konnten bisher 173 WM-Titel errungen werden. Bei der Rallye Dakar stellt KTM seit 2001 ununterbrochen die Siegermaschine in der Motorradwertung.
Straßensport
Von 2003 bis 2009 betrieb KTM auch ein Werksteam in der 125 cm³-Klasse der Motorrad-WM, was KTMs Ambitionen, auch den Straßenmotorrad-Markt zu erobern, unterstreichen soll. In der Saison 2004 konnte der Australier Casey Stoner in dieser Klasse den ersten Sieg erringen. In der 125er-WM 2005 gelangen allen drei KTM-Werksfahrern Mika Kallio, Julián Simón und Gábor Talmácsi Siege, sowie der erste Platz in der Konstrukteursendwertung. Im April 2006 gelang schließlich auch der erste Sieg in einem 250er WM-Lauf. In der Saison 2006 startete KTM mit einem Junior Team in der 125er WM. In der Saison 2007 ging das KTM-Werksteam mit vier Motorrädern in der 250er-WM an den Start. Die Motorräder wurden von Harald Bartol konstruiert. In der Saison 2012 kehrt KTM mit einem Werksteam in die neue Moto3-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft zurück und gewann mit Sandro Cortese vorzeitig den ersten WM-Titel. Des Weiteren beliefert KTM Kundenteams.
Supermoto
Im Jahr 2005 wurde KTM-Fahrer Boris Chambon Weltmeister in der Klasse S2. Trotz Rückzugs des Werksteams konnte Bernd Hiemer 2006 den Weltmeisterschaftstitel in der Klasse S1 auf einer KTM holen. 2007 kehrte KTM wieder mit einem Werksteam zurück, Bernd Hiemer wurde für zwei Jahre verpflichtet. Auch 2008 konnte Hiemer erneut den Weltmeistertitel in der Klasse S1 mit über 30 Punkten Vorsprung für KTM holen.
Quelle
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN AT0000645403
Gründung 1992
Sitz Mattighofen Österreich Österreich
Leitung
Stefan Pierer (Vorstandsvorsitzender)
Rudolf Knünz (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiter 2143 (2014)[1]
Umsatz 864,6 Mio. EUR (2014)[1]
Branche Fahrzeugbau
Website www.ktm.com
Stand: 31. Dezember 2014
KTM RC8 Prototyp (nicht fahrtauglich)
KTM 620 Duke
Die KTM AG ging 2005 aus der Verschmelzung der Cross Holding mit KTM-Sportmotorcycles – die 1992 (wie die KTM Fahrrad GmbH) aus der im Jahr 1991 in Insolvenz gegangenen KTM Motor-Fahrzeugbau KG heraus gegründet wurde – hervor.
Anfang 2014 waren in Deutschland 80.672 KTM-Krafträder zugelassen, was einem Anteil von 2,0 % entspricht.[2]
Geschichte
Neugründung nach Insolvenz
Die Geschichte der KTM-Sportmotorcycles GmbH beginnt mit der Insolvenz der KTM Motor-Fahrzeugbau KG im Jahr 1991. Das hoch verschuldete Unternehmen ging damals in das Eigentum der Gläubiger-Banken über. Für 55 Millionen Schilling (rund 4 Millionen Euro) wurde das Unternehmen im Januar 1992 gekauft und als KTM-Sportmotorcycles GmbH neu gegründet.[3] Käufer war die KTM Motorradholding GmbH, die sich aus der Cross Holding und den vier KTM-Importeuren aus den Niederlanden, Italien und den beiden Deutschen Toni Stöcklmeier und Helmut Staab zusammensetzte. Die Kühlerproduktion wurde sofort an ein italienisches Unternehmen weiterverkauft. Die Fahrradproduktion war bereits von den Banken ausgegliedert und verkauft worden (KTM Fahrrad GmbH).
Die KTM-Sportmotorcycles GmbH übernahm 190 der vormals 360 Mitarbeiter und spezialisierte sich auf die Entwicklung und Produktion von sportlichen Offroad-Motorrädern. Im folgenden Geschäftsjahr, 1992/93, wurden bereits wieder 6.000 Motorräder verkauft.[4] 1993 kaufte die Cross Holding die Anteile der Importeure an der KTM Motorradholding GmbH und firmte mit 11. November 1994 die KTM-Sportmotorcycles GmbH zur AG um.
1994 zählte das Unternehmen 212 Mitarbeiter. 1995 wurden der schwedische Motorradhersteller Husaberg und der niederländische Fahrwerkskomponentenhersteller White Power Suspension übernommen. 12.000 Motorräder wurden in jenem Jahr abgesetzt und der Umsatz überschritt die Milliarden-Schilling-Grenze (rund 73 Millionen Euro). So stieg der jährliche Absatz auf 18.000 Motorräder im Jahr 1996. Hauptexportländer waren Deutschland und die Vereinigten Staaten.[4] Ab November 1996 notierte KTM an der Wiener Börse.
Umstrukturierungen und Investitionsprogramm
1999 wurde die Cross Beteiligungsverwaltungs-AG gegründet, welche 99,76 % der Aktien der KTM Sportmotorcycle AG übernahm und diese im November 1999 von der Börse nahm. Die Gesellschafter der Cross Beteiligungsverwaltungs-AG waren die Cross Holding (2 %), die Cross Beteiligungs AG (38,3 %), die Hofer Privatstiftung (10,8 %) und die britische Finanzgesellschaft BC Partners (48,9 %).[5][6] Die KTM Motorradholding GmbH, in welche die KTM Sportmotorcycle AG eingegliedert war, wurde daraufhin in KTM Group umbenannt.[3]
Der Rückzug von der Börse und der Einsatz eines Finanzinvestors erfolgte, da die geplanten großen Investitionen in den folgenden Jahren keine Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre ermöglicht hätte und ein Unternehmensgewinn überhaupt fraglich war.[3] Der Aktienkurs wäre dadurch unter Druck gekommen und das Unternehmen ein billiges Übernahmeziel gewesen. In Mattighofen wurde im September 1999 das neue KTM-Werk eröffnet. Es folgten 2001 ein neues Ersatzteillager, 2003 ein neues Entwicklungszentrum und 2004 ein neues Verwaltungsgebäude. In Munderfing ging 2002 ein neues Motorenwerk in Betrieb.
Im Dezember 2004 kaufte die Cross Holding sämtliche Anteile, ausgenommen jene der Hofer Privatstiftung, an der KTM Group zurück. Die Cross Holding besaß nun 89,2 % der Anteile und somit erstmals seit 1999 wieder die Mehrheit am Unternehmen. Sie erklärte den Motorsport und All Terrain Vehicles (ATV) zum neuen Kerngeschäft der Cross Holding und verschob alle andersartigen Beteiligungen – also alle außer KTM – an ihre nicht börsennotierte Muttergesellschaft Cross Industries AG. Am 7. Juli 2005 nannte sich die seit 2003 an der Börse notierte Cross Holding schließlich in KTM Power Sports AG um.[7] Nachdem auch die Anteile der Hofer Privatstiftung aufgekauft waren wurde am 1. Dezember 2006 die KTM Group GmbH aufgelöst und ihre 99,76-prozentige Beteiligung an der KTM Sportmotorcycle GmbH an die KTM Power Sports AG übertragen.[8]
Um am ATV-Markt Fuß zu fassen suchte KTM Power Sports in der Folge einen Investor mit Erfahrung in diesem Bereich und fand ihn 2005 in der US-amerikanischen Firma Polaris Industries, die 24,9 % übernahm. 2006 erzielte KTM bei 84.000 verkauften Motorrädern erstmals über 500 Millionen Euro Umsatz. 2007 ging der Anteil von Polaris an KTM auf unter 5 % zurück. Währenddessen erhöhte der indische Fahrzeughersteller Bajaj Auto seine Anteile auf über 14,5 %, erreichte im Frühjahr 2008 über 20 % Anteil und strebt die Sperrminoritätsgrenze von 25 % an.[9]
Am 20. April 2012 wurde in der ordentlichen Hauptversammlung der Firmenwortlaut der KTM Power Sports AG auf „KTM AG“ geändert. Der Grund dafür ist die Fokussierung auf die Marke KTM – gültig ist die Bezeichnung KTM AG seit 4. Mai 2012 mit Eintragung in das Firmenbuch.[10]
Unternehmensstruktur
Die KTM AG ist die Dach-Gesellschaft der KTM-Gruppe und (Teil-)Eignerin der verschiedenen Tochtergesellschaften. Motorräder der Marken KTM und Husqvarna werden durch die KTM Motorrad AG (100 % zu KTM AG) entwickelt und produziert, zu dieser gehören wiederum die Tochtergesellschaften KTM-Racing AG und KTM-Sportmotorcycle India Private Ltd. Für den Vertrieb der Motorräder und Ersatzteile sind die KTM Sportmotorcycle GmbH und die Husqvarna Motorcycles GmbH zuständig (jeweils 100 %). Der Sportwagen KTM X-Bow wird durch die KTM Sportcar GmbH (100 %) produziert und vertrieben.
Weitere Tochterunternehmen sind KTM Technologies GmbH (50,1 %, Dienstleistungen im Bereich der Fahrzeug und Produktentwicklung), die KTM Immobilien GmbH (99 %, Eignerin von Grundstücken und Gebäuden der KTM-Gruppe) und die Kiska GmbH (24,9 %, Designunternehmen für die KTM-Gruppe).[1]
Zum 31. Dezember 2014 waren die Cross Industries AG mit 51,18 %, die Bajaj Auto Ltd. mit 47,99 % an der KTM AG beteiligt, 0,83 % der Aktien befanden sich in Streubesitz.[11] Cross Industries gehört mehrheitlich der Pierer Industrie AG von KTM-Chef Stefan Pierer.[12]
Motorradmodelle
Supersportler
Einzylindermotor
RC 125 (Leichtkraftrad)
RC 200 (Einzylindermotor)
RC 390 (Einzylindermotor der 390 Duke, es ist eine modifizierte Rennversion für den ADAC Junior Cup erhältlich, seit 2014)
V2-Motor
1190 RC8 (erstes Superbike von KTM, seit 2008)
Reiseenduros
Einzylindermotor
620 EGS-E Adventure (1997) → 640 Adventure R (1998–2000) → 640 LC4 Adventure (2001–2007)
V2-Motor
950 Adventure (2003–2005) → 990 Adventure (2006–2013) → 1190 Adventure (seit 2013)
1050 Adventure (seit 2015)
1290 Super Adventure (seit 2015)
Naked Bikes
Einzylindermotor (Duke-Baureihe)
125 Duke (Leichtkraftrad, seit 2011, gefertigt bei Bajaj Auto im indischen Pune)
200 Duke (seit 2012, gefertigt bei Bajaj Auto im indischen Pune)
390 Duke (seit 2013, gefertigt bei Bajaj Auto im indischen Pune)
Duke 400 (~400 cm³, 1994)
Duke 620 (~600 cm³, 1994–1999)→ 640 Duke II (1999–2006) → 690 Duke (2008–2012)→ 690 Duke R (seit 2012)
V2-Motor (Super-Duke-Baureihe)
990 Super Duke (2005–2013) → 1290 Super Duke R (seit 2013).
Supermoto
125 EXE
450 SMR
620/625/640/660 LC 4 Supermoto
690 SMC-R
950 Supermoto → 990 Supermoto T (2008–2013)
Enduro (Offroad)
Einzylinder-2-Takt-Motoren: 125 EXC, 200 EXC, 250 EXC, 300 EXC
Einzylinder-4-Takt-Motoren:
250 EXC-F, 350 EXC-F, 450 EXC, 500 EXC
640 LC4 Enduro, 690 Enduro R
Militärmotorräder: 640 LS-E Military und 400 LS-E Military
Zweizylinder-4-Takt-Motoren
950 Super Enduro R
Motocross (Offroad)
Einzylinder-2-Takt-Motoren: 50 SX, 65 SX, 85 SX, 125 SX, 125 SXS, 150 SX, 200 SX, 250 SX
Einzylinder-4-Takt-Motoren: 250 SX-F, 350 SX-F, 450 SX-F
Freeride (Offroad)
Die Freeride-Baureihe ist die Kombination aus einer Enduro und einem Trial Motorrad, und zeichnet sich durch ein sehr leichtes Chassis und grosse Gutmütigkeit aus. Die Modelle werden teilweise von einem 16kW starken Elektromotor angetrieben.
Freeride 250 R (Einzylinder-2-Takt-Motor)
Freeride 350 (Einzylinder-4-Takt-Motor)
Freeride E-XC (Elektrischer Antrieb, seit 2015)
Freeride E-SX (Elektrischer Antrieb, seit 2015)
Freeride E-SM (Elektrischer Antrieb, seit 2015)
Quads (Offroad)
525 XC (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2008–2012)
450 XC (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2008–2009)
505 SX (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2009–2012)
450 SX (Einzylinder-4-Takt-Motor, 2008–2010)
Sportwagen
KTM X-Bow (1.984-cm³-Vierzylinder-Mittelmotor, seit 2008)
Sportliche Erfolge
Rallye Raid
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Erfolge bei Enduro- und Rallye Raid-Veranstaltungen auf KTM-Maschinen errungen, z. B. bei der Rallye Dakar, der Atlas-Rally, der Pharaonen-Rally und der Optic-2000 in Tunesien sowie beim ErzbergRodeo. Insgesamt konnten bisher 173 WM-Titel errungen werden. Bei der Rallye Dakar stellt KTM seit 2001 ununterbrochen die Siegermaschine in der Motorradwertung.
Straßensport
Von 2003 bis 2009 betrieb KTM auch ein Werksteam in der 125 cm³-Klasse der Motorrad-WM, was KTMs Ambitionen, auch den Straßenmotorrad-Markt zu erobern, unterstreichen soll. In der Saison 2004 konnte der Australier Casey Stoner in dieser Klasse den ersten Sieg erringen. In der 125er-WM 2005 gelangen allen drei KTM-Werksfahrern Mika Kallio, Julián Simón und Gábor Talmácsi Siege, sowie der erste Platz in der Konstrukteursendwertung. Im April 2006 gelang schließlich auch der erste Sieg in einem 250er WM-Lauf. In der Saison 2006 startete KTM mit einem Junior Team in der 125er WM. In der Saison 2007 ging das KTM-Werksteam mit vier Motorrädern in der 250er-WM an den Start. Die Motorräder wurden von Harald Bartol konstruiert. In der Saison 2012 kehrt KTM mit einem Werksteam in die neue Moto3-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft zurück und gewann mit Sandro Cortese vorzeitig den ersten WM-Titel. Des Weiteren beliefert KTM Kundenteams.
Supermoto
Im Jahr 2005 wurde KTM-Fahrer Boris Chambon Weltmeister in der Klasse S2. Trotz Rückzugs des Werksteams konnte Bernd Hiemer 2006 den Weltmeisterschaftstitel in der Klasse S1 auf einer KTM holen. 2007 kehrte KTM wieder mit einem Werksteam zurück, Bernd Hiemer wurde für zwei Jahre verpflichtet. Auch 2008 konnte Hiemer erneut den Weltmeistertitel in der Klasse S1 mit über 30 Punkten Vorsprung für KTM holen.
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