Die KWS SAAT SE
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Die KWS SAAT SE
Die KWS SAAT SE mit Sitz in Einbeck (Niedersachsen) ist ein 1856 in der Ortschaft Klein Wanzleben bei Magdeburg gegründetes Pflanzenzüchtungs- und Biotechnologie-Unternehmen. KWS (bzw. die KWS Gruppe) ist weltweit der viertgrößte Saatguthersteller nach Umsatz aus landwirtschaftlichen Nutzpflanzen.[1] Zum Kerngeschäft gehören die Züchtung und der Vertrieb von Zuckerrüben-, Mais- und Getreidesaatgut. KWS war im Geschäftsjahr 2014/2015 mit rund 4.700 Mitarbeitern in etwa 70 Ländern aktiv.[1]
Rechtsform Europäische Gesellschaft
ISIN DE0007074007
Gründung 1856
Sitz Einbeck, Deutschland
Leitung
Hagen Duenbostel, Vorstandsvorsitzender
Andreas J. Büchting, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 4.700 (2014/2015)
Umsatz 986 Mio. EUR (2014/2015)[1]
Branche Nahrungs- und Genussmittel
Website www.kws.com
Die KWS SAAT SE ist seit 1954 an den Börsen Hamburg-Hannover und seit Juni 2006 im SDAX der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Daneben sind die Aktien im niedersächsischen Aktienindex Nisax20 notiert. Die Gesellschaft hat, abweichend vom Kalenderjahr, ein Geschäftsjahr vom 1. Juli bis zum 30. Juni.
Sitz in Einbeck
Zuckerfabrik in Klein Wanzleben 1923
Geschichte
Das Saatzuchtunternehmen KWS wurde im Jahr 1856 von dem deutschen Zuckerrübenzüchter Matthias Christian Rabbethge gegründet. Im selben Jahr gründete er und sein zukünftiger Schwiegersohn Julius Giesecke eine offene Handelsgesellschaft (OHG) mit dem Namen Rabbethge & Giesecke OHG.[2] Der auf Zuckerrübensaatgut spezialisierte Betrieb wurde bereits 1885 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und verbreiterte seit 1920 sein Sortiment durch die Aufnahme der Getreide-, Futterrüben- und Kartoffelzüchtung.
Im Jahr 1900 wurde die erste internationale Außenstelle in der ukrainischen Stadt Winnyzja gegründet, um die Nachfrage der russischen Zuckerrübenzüchter zu stillen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem Neubeginn in Einbeck, nachdem die hauseigene Saatgutbibliothek dorthin verbracht werden konnte. Ab 1951 trug das Unternehmen den Namen Kleinwanzlebener Saatzucht vormals Rabbethge & Giesecke AG und erweiterte sein Züchtungsprogramm um Mais-, Futter-, Öl- und Eiweißpflanzen. Ab 1961 entstanden Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Nordafrika. 1975 wurde der Name noch einmal geändert in KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG vormals Rabbethge & Giesecke und am 1. Juli 1999 wurde das Unternehmen in KWS SAAT AG umbenannt.[3] Im Frühjahr 2015 wurde die KWS SAAT AG zur europäischen Aktiengesellschaft KWS SAAT SE umfirmiert.[4]
Chronologie der Namensänderungen
Jahr Name
1856 Rabbethge, Giesecke & Reinecke OHG
1864 Rabbethge & Giesecke OHG
1885 Zuckerfabrik Kleinwanzleben vormals Rabbethge & Giesecke AG
1937 Rabbethge & Giesecke AG
1946 Auffangfirma Rabbethge & Giesecke Saatzucht GmbH
1951 Kleinwanzlebener Saatzucht vormals Rabbethge & Giesecke AG
1975 KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG vormals Rabbethge & Giesecke
1999 KWS SAAT AG (seit 1.7.1999)
2015 KWS SAAT AG wird zur KWS SAAT SE
Kauf und Verkauf von Unternehmensbeteiligungen
KWS Frankreich in Roye (Somme)
In den 1950er Jahren begann die KWS ihre Geschäftsaktivitäten in west- und südeuropäischen Ländern auszubreiten. Zur gleichen Zeit verstärkte das Unternehmen auch seine Tätigkeiten im amerikanischen Zuckerrübenmarkt. 1956 erwarb KWS das chilenische Unternehmen Segenta und das türkische Unternehmen Pan Tohum Islah ve Üretme A.S.[5]
1968 erwarb die KWS die Anteile der Erben Krupp, der Farbwerke Hoechst und einen Teil der Anteile der Dresdner Bank. Somit kaufte das Unternehmen gut 54 % des Gesamtkapitals der Lochow-Petkus GmbH, die sich auf Getreidezüchtung spezialisierte. Die restlichen Anteile der Dresdner Bank (27 %) wurden von dem Bankdirektor Hans Rinn übernommen. Carl-Ernst Büchting wurde als Vertreter der KWS der neue Vorsitzende des Verwaltungsrates dieser GmbH. KWS züchtete in ihrer Tochtergesellschaft Peragis seit den 20er Jahren Weizen und Gerste. 1964 war die Peragis mit der Saatzucht Heine zur Heine-Peragis in Einbeck zusammengeführt worden. 1975 erwarb das Unternehmen die Anteile der Familie Rinn und hält seitdem rund 81 %; die restlichen 19 % sind im Besitz von Nachfahren Ferdinand von Lochows.[6] Im Jahr 2008 erfolgte die Umbenennung der Lochow-Petkus GmbH in KWS Lochow GmbH sowie der Tochtergesellschaften in Polen und Großbritannien in KWS Lochow Polska Sp. z o.o. und KWS UK Ltd.[7]
1968 kooperierte KWS mit dem amerikanischen Pflanzenzüchter Northrup King Company, um das Unternehmen Betaseed zu gründen. Im Jahr 1972 wurde ein Labor für Zellbiologie eingerichtet und 1984 die PLANTA Angewandte Pflanzentechnik und Biotechnologie GmbH gegründet. Diese ist jedoch seit Juli 2011 wieder in die KWS SAAT AG eingegliedert worden.[8] Im Jahr 1978 wurde KWS Seeds Inc. gegründet, um die Geschäftsaktivitäten in Nordamerika zu verwalten. In den 1990er Jahren erwarb KWS die argentinische Pflanzenzuchtfirma Trebol Sur, die dann im Jahr 1997 in KWS Argentina umbenannt wurde.
Im Jahr 2000 gründeten KWS und die französische Pflanzenzüchtungsfirma Limagrain das Joint Venture AgReliant, um die Maiszüchtung in USA zu verwalten. 2003 kam es zur Gründung von KWS Türk, um die Saatgutdistribution in Nordafrika (Marokko, Tunesien, Libyen und Ägypten) und im Nahen Osten (Iran, Irak und Libanon) zu verbessern. Im Jahr 2008 gründeten KWS und das niederländische Unternehmen Van Rijn Group ein 50/50 Joint Venture, das sich auf Kartoffelzüchtung spezialisiert. Im April 2011 erwarb KWS den restlichen Anteil und errichtete die Tochtergesellschaft KWS POTATO B.V.[9] Im September 2011 kam es zu einem Joint Venture mit dem chinesischen Unternehmen Kenfeng.[10] Beide Unternehmen fokussieren sich nun auf die Produktion und den Vertrieb von Maissaatgut in China. Seit Oktober 2011 gibt es ein Joint Venture zwischen KWS und dem französischen Saatgutunternehmen Vilmorin. Hierbei geht es um die Forschung und Entwicklung von gentechnisch veränderten(gv) Mais-Merkmalen.[11]
Am 1. Juni 2012 erwarb KWS die brasilianischen Züchtungsgesellschaften Semília und Delta. Die beiden Gesellschaften wurden zum 1. Juli 2012 in der KWS Brasil Pesquisa & Sementes LTDA zusammengeführt. Zum 1. Juli 2012 erwarb KWS zudem eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen Riber, das sich im brasilianischen Bundesland Minas Gerais befindet. Riber–KWS Sementes S. A., wie der neue Name der Gesellschaft jetzt lautet, wird sich wie bisher auf den brasilianischen Markt konzentrieren und vor allem gentechnisch veränderte Mais- und Sojasorten anbieten.[12]
Aktuelle Produkte
Hybrid-Winterrapssorte Traviata von KWS
Aktuell liegen die Schwerpunkte des Vertriebs bei Saatgut für Zuckerrüben, Getreide, Mais und Raps. Für den Getreidebereich ist die KWS LOCHOW GMBH zuständig. Neben diesen Schwerpunkten hat man Sommerraps, Sonnenblumen, Sorghum und diverse Zwischenfrüchte im Programm. Rund 17 Prozent des Umsatzes erzielt KWS mit Energiepflanzen.[13]
Anteilseigner
Anteil Anteilseigner
56,0 % Familien Büchting / Arend Oetker / Giesecke
15,1 % Tessner Beteiligungs GmbH
28,9 % Streubesitz
Stand: Januar 2016[14]
Forschung
KWS unterstützt das Netzwerk GABI, ein Forschungsprogramm, das sich mit Pflanzenbiotechnologie beschäftigt.[15] Von 2008 bis 2011 finanzierte das Unternehmen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Projekte, die vom Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Julius Kühn Institut, und Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim ausgeführt wurden.[16] Die KWS kooperiert eng mit den multinationalen Konzernen Monsanto und BASF. Die derzeitige gentechnisch veränderte Zuckerrübe H7-1 ist eine Gemeinschaftsproduktion mit Monsanto. Sie enthält ein verändertes Gen, welches die Pflanze tolerant für das Totalherbizid Roundup macht. Das veränderte Gen sowie das Herbizid stammen von Monsanto.[17] Seit Januar 2010 arbeitet KWS mit BASF Plant Science im Bereich Pflanzenbiotechnologie zusammen. Beide Unternehmen wollen Zuckerrübenvarietäten entwickeln, die einen höheren Ertrag liefern und widerstandsfähiger sind.[18]
Kritik
Die KWS Saat SE steht wegen ihrer Aktivitäten im Bereich der Grünen Gentechnik stark in der öffentlichen Kritik. Sie führte im Jahre 1993 die ersten Freisetzungen mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben durch. Diese Freisetzungen gehörten zu den ersten Freisetzungen von Gentechnik-Pflanzen in Deutschland überhaupt und wurden von massiven Protesten begleitet.[19] In den vergangenen Jahren hat die KWS zahlreiche weitere Freisetzungen und gentechnische Arbeiten in Laboren und Gewächshäusern durchgeführt. Von 2008 bis 2011 hat die KWS eine Genehmigung für die Freisetzung der gentechnisch veränderten Zuckerrübe H7-1 bekommen. In den Jahren 2008 und 2009 wurden diese Freisetzungen trotz Protesten seitens der Bevölkerung durchgeführt. In beiden Jahren kam es zu Demonstrationen, Protest-Fahrradtouren und Feldbesetzungen.
Zur Ernte 2011 führte KWS Lochow die hauseigene Quality-Plus-Norm ein. In dieser Norm wird darauf verwiesen, dass man die Qualitätsansprüche bei Z-Saatgut höher schraube als es gesetzlich erforderlich sei. Verschwiegen wird hierbei, dass diese lockeren gesetzlichen Vorgaben in der Praxis nur vereinzelt ausgereizt werden. Die Heraufsetzung der Mindestkeimfähigkeit hat in auswuchsgefährdeten Jahren eine Verknappung und damit Preissteigerung des vorhandenen Saatguts zur Folge. Zudem haben sich Deklarationen wie Beizmittelaufwandmenge oder die Nennung des Aufbereiterbetriebes durch Anforderungen des betrieblichen Qualitätsmanagements bereits durchgesetzt. Außerdem sind in der gesetzlichen Anerkennungsnummer der Aufbereiter, der Anbauer, das Anbaujahr sowie die Partie mit einer Größe von 30 Tonnen rückverfolgbar. Als Folge der zeitraubenden Auditierung der Saatgutaufbereiter durch die KWS Lochow haben insbesondere kleinere Aufbereiter KWS-Getreidesorten aus ihrem Vertriebs- sowie Anbauprogramm genommen.[20]
Die von KWS im Labor hergestellten Pflanzen unterliegen dem EU-Sortenschutz und sind von den Bauern als Hauptabnehmern unter Berücksichtigung der gesetzlichen Auflagen nachbaubar.[21].
Quelle
Rechtsform Europäische Gesellschaft
ISIN DE0007074007
Gründung 1856
Sitz Einbeck, Deutschland
Leitung
Hagen Duenbostel, Vorstandsvorsitzender
Andreas J. Büchting, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 4.700 (2014/2015)
Umsatz 986 Mio. EUR (2014/2015)[1]
Branche Nahrungs- und Genussmittel
Website www.kws.com
Die KWS SAAT SE ist seit 1954 an den Börsen Hamburg-Hannover und seit Juni 2006 im SDAX der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Daneben sind die Aktien im niedersächsischen Aktienindex Nisax20 notiert. Die Gesellschaft hat, abweichend vom Kalenderjahr, ein Geschäftsjahr vom 1. Juli bis zum 30. Juni.
Sitz in Einbeck
Zuckerfabrik in Klein Wanzleben 1923
Geschichte
Das Saatzuchtunternehmen KWS wurde im Jahr 1856 von dem deutschen Zuckerrübenzüchter Matthias Christian Rabbethge gegründet. Im selben Jahr gründete er und sein zukünftiger Schwiegersohn Julius Giesecke eine offene Handelsgesellschaft (OHG) mit dem Namen Rabbethge & Giesecke OHG.[2] Der auf Zuckerrübensaatgut spezialisierte Betrieb wurde bereits 1885 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und verbreiterte seit 1920 sein Sortiment durch die Aufnahme der Getreide-, Futterrüben- und Kartoffelzüchtung.
Im Jahr 1900 wurde die erste internationale Außenstelle in der ukrainischen Stadt Winnyzja gegründet, um die Nachfrage der russischen Zuckerrübenzüchter zu stillen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem Neubeginn in Einbeck, nachdem die hauseigene Saatgutbibliothek dorthin verbracht werden konnte. Ab 1951 trug das Unternehmen den Namen Kleinwanzlebener Saatzucht vormals Rabbethge & Giesecke AG und erweiterte sein Züchtungsprogramm um Mais-, Futter-, Öl- und Eiweißpflanzen. Ab 1961 entstanden Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Nordafrika. 1975 wurde der Name noch einmal geändert in KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG vormals Rabbethge & Giesecke und am 1. Juli 1999 wurde das Unternehmen in KWS SAAT AG umbenannt.[3] Im Frühjahr 2015 wurde die KWS SAAT AG zur europäischen Aktiengesellschaft KWS SAAT SE umfirmiert.[4]
Chronologie der Namensänderungen
Jahr Name
1856 Rabbethge, Giesecke & Reinecke OHG
1864 Rabbethge & Giesecke OHG
1885 Zuckerfabrik Kleinwanzleben vormals Rabbethge & Giesecke AG
1937 Rabbethge & Giesecke AG
1946 Auffangfirma Rabbethge & Giesecke Saatzucht GmbH
1951 Kleinwanzlebener Saatzucht vormals Rabbethge & Giesecke AG
1975 KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG vormals Rabbethge & Giesecke
1999 KWS SAAT AG (seit 1.7.1999)
2015 KWS SAAT AG wird zur KWS SAAT SE
Kauf und Verkauf von Unternehmensbeteiligungen
KWS Frankreich in Roye (Somme)
In den 1950er Jahren begann die KWS ihre Geschäftsaktivitäten in west- und südeuropäischen Ländern auszubreiten. Zur gleichen Zeit verstärkte das Unternehmen auch seine Tätigkeiten im amerikanischen Zuckerrübenmarkt. 1956 erwarb KWS das chilenische Unternehmen Segenta und das türkische Unternehmen Pan Tohum Islah ve Üretme A.S.[5]
1968 erwarb die KWS die Anteile der Erben Krupp, der Farbwerke Hoechst und einen Teil der Anteile der Dresdner Bank. Somit kaufte das Unternehmen gut 54 % des Gesamtkapitals der Lochow-Petkus GmbH, die sich auf Getreidezüchtung spezialisierte. Die restlichen Anteile der Dresdner Bank (27 %) wurden von dem Bankdirektor Hans Rinn übernommen. Carl-Ernst Büchting wurde als Vertreter der KWS der neue Vorsitzende des Verwaltungsrates dieser GmbH. KWS züchtete in ihrer Tochtergesellschaft Peragis seit den 20er Jahren Weizen und Gerste. 1964 war die Peragis mit der Saatzucht Heine zur Heine-Peragis in Einbeck zusammengeführt worden. 1975 erwarb das Unternehmen die Anteile der Familie Rinn und hält seitdem rund 81 %; die restlichen 19 % sind im Besitz von Nachfahren Ferdinand von Lochows.[6] Im Jahr 2008 erfolgte die Umbenennung der Lochow-Petkus GmbH in KWS Lochow GmbH sowie der Tochtergesellschaften in Polen und Großbritannien in KWS Lochow Polska Sp. z o.o. und KWS UK Ltd.[7]
1968 kooperierte KWS mit dem amerikanischen Pflanzenzüchter Northrup King Company, um das Unternehmen Betaseed zu gründen. Im Jahr 1972 wurde ein Labor für Zellbiologie eingerichtet und 1984 die PLANTA Angewandte Pflanzentechnik und Biotechnologie GmbH gegründet. Diese ist jedoch seit Juli 2011 wieder in die KWS SAAT AG eingegliedert worden.[8] Im Jahr 1978 wurde KWS Seeds Inc. gegründet, um die Geschäftsaktivitäten in Nordamerika zu verwalten. In den 1990er Jahren erwarb KWS die argentinische Pflanzenzuchtfirma Trebol Sur, die dann im Jahr 1997 in KWS Argentina umbenannt wurde.
Im Jahr 2000 gründeten KWS und die französische Pflanzenzüchtungsfirma Limagrain das Joint Venture AgReliant, um die Maiszüchtung in USA zu verwalten. 2003 kam es zur Gründung von KWS Türk, um die Saatgutdistribution in Nordafrika (Marokko, Tunesien, Libyen und Ägypten) und im Nahen Osten (Iran, Irak und Libanon) zu verbessern. Im Jahr 2008 gründeten KWS und das niederländische Unternehmen Van Rijn Group ein 50/50 Joint Venture, das sich auf Kartoffelzüchtung spezialisiert. Im April 2011 erwarb KWS den restlichen Anteil und errichtete die Tochtergesellschaft KWS POTATO B.V.[9] Im September 2011 kam es zu einem Joint Venture mit dem chinesischen Unternehmen Kenfeng.[10] Beide Unternehmen fokussieren sich nun auf die Produktion und den Vertrieb von Maissaatgut in China. Seit Oktober 2011 gibt es ein Joint Venture zwischen KWS und dem französischen Saatgutunternehmen Vilmorin. Hierbei geht es um die Forschung und Entwicklung von gentechnisch veränderten(gv) Mais-Merkmalen.[11]
Am 1. Juni 2012 erwarb KWS die brasilianischen Züchtungsgesellschaften Semília und Delta. Die beiden Gesellschaften wurden zum 1. Juli 2012 in der KWS Brasil Pesquisa & Sementes LTDA zusammengeführt. Zum 1. Juli 2012 erwarb KWS zudem eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen Riber, das sich im brasilianischen Bundesland Minas Gerais befindet. Riber–KWS Sementes S. A., wie der neue Name der Gesellschaft jetzt lautet, wird sich wie bisher auf den brasilianischen Markt konzentrieren und vor allem gentechnisch veränderte Mais- und Sojasorten anbieten.[12]
Aktuelle Produkte
Hybrid-Winterrapssorte Traviata von KWS
Aktuell liegen die Schwerpunkte des Vertriebs bei Saatgut für Zuckerrüben, Getreide, Mais und Raps. Für den Getreidebereich ist die KWS LOCHOW GMBH zuständig. Neben diesen Schwerpunkten hat man Sommerraps, Sonnenblumen, Sorghum und diverse Zwischenfrüchte im Programm. Rund 17 Prozent des Umsatzes erzielt KWS mit Energiepflanzen.[13]
Anteilseigner
Anteil Anteilseigner
56,0 % Familien Büchting / Arend Oetker / Giesecke
15,1 % Tessner Beteiligungs GmbH
28,9 % Streubesitz
Stand: Januar 2016[14]
Forschung
KWS unterstützt das Netzwerk GABI, ein Forschungsprogramm, das sich mit Pflanzenbiotechnologie beschäftigt.[15] Von 2008 bis 2011 finanzierte das Unternehmen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Projekte, die vom Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Julius Kühn Institut, und Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim ausgeführt wurden.[16] Die KWS kooperiert eng mit den multinationalen Konzernen Monsanto und BASF. Die derzeitige gentechnisch veränderte Zuckerrübe H7-1 ist eine Gemeinschaftsproduktion mit Monsanto. Sie enthält ein verändertes Gen, welches die Pflanze tolerant für das Totalherbizid Roundup macht. Das veränderte Gen sowie das Herbizid stammen von Monsanto.[17] Seit Januar 2010 arbeitet KWS mit BASF Plant Science im Bereich Pflanzenbiotechnologie zusammen. Beide Unternehmen wollen Zuckerrübenvarietäten entwickeln, die einen höheren Ertrag liefern und widerstandsfähiger sind.[18]
Kritik
Die KWS Saat SE steht wegen ihrer Aktivitäten im Bereich der Grünen Gentechnik stark in der öffentlichen Kritik. Sie führte im Jahre 1993 die ersten Freisetzungen mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben durch. Diese Freisetzungen gehörten zu den ersten Freisetzungen von Gentechnik-Pflanzen in Deutschland überhaupt und wurden von massiven Protesten begleitet.[19] In den vergangenen Jahren hat die KWS zahlreiche weitere Freisetzungen und gentechnische Arbeiten in Laboren und Gewächshäusern durchgeführt. Von 2008 bis 2011 hat die KWS eine Genehmigung für die Freisetzung der gentechnisch veränderten Zuckerrübe H7-1 bekommen. In den Jahren 2008 und 2009 wurden diese Freisetzungen trotz Protesten seitens der Bevölkerung durchgeführt. In beiden Jahren kam es zu Demonstrationen, Protest-Fahrradtouren und Feldbesetzungen.
Zur Ernte 2011 führte KWS Lochow die hauseigene Quality-Plus-Norm ein. In dieser Norm wird darauf verwiesen, dass man die Qualitätsansprüche bei Z-Saatgut höher schraube als es gesetzlich erforderlich sei. Verschwiegen wird hierbei, dass diese lockeren gesetzlichen Vorgaben in der Praxis nur vereinzelt ausgereizt werden. Die Heraufsetzung der Mindestkeimfähigkeit hat in auswuchsgefährdeten Jahren eine Verknappung und damit Preissteigerung des vorhandenen Saatguts zur Folge. Zudem haben sich Deklarationen wie Beizmittelaufwandmenge oder die Nennung des Aufbereiterbetriebes durch Anforderungen des betrieblichen Qualitätsmanagements bereits durchgesetzt. Außerdem sind in der gesetzlichen Anerkennungsnummer der Aufbereiter, der Anbauer, das Anbaujahr sowie die Partie mit einer Größe von 30 Tonnen rückverfolgbar. Als Folge der zeitraubenden Auditierung der Saatgutaufbereiter durch die KWS Lochow haben insbesondere kleinere Aufbereiter KWS-Getreidesorten aus ihrem Vertriebs- sowie Anbauprogramm genommen.[20]
Die von KWS im Labor hergestellten Pflanzen unterliegen dem EU-Sortenschutz und sind von den Bauern als Hauptabnehmern unter Berücksichtigung der gesetzlichen Auflagen nachbaubar.[21].
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