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Der Beutepanzer

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Der Beutepanzer Empty Der Beutepanzer

Beitrag  checker Fr März 18, 2016 11:23 am

Ein Beutepanzer ist ein Panzerfahrzeug (meist ein Kampfpanzer), das vom Kriegsgegner erbeutet wurde, und das meist von der eigenen Panzertruppe eingesetzt oder untersucht wird.

Der Beutepanzer 220px-CapturedMkIVFemaleTankInGermanService1918
Britischer Mark IV als deutscher Beutepanzer, mit deutschem Hoheitszeichen im Ersten Weltkrieg, 1918

Wenn erbeutete Panzer in eigenen Streitkräften eingesetzt werden, werden sie mit dem eigenen Hoheitszeichen versehen, damit sie nicht von den eigenen oder verbündeten Streitkräften attackiert werden (Eigenbeschuss), da sie ihn aufgrund des Modells für einen Feindpanzer halten. Auch werden für Beutepanzer Benutzerhandbücher für die Panzerbesatzungen ausgearbeitet, um die Bedienung zu erleichtern. Die Beutepanzer werden, sofern sie militärischen Nutzen bringen und der Nachschub von Munition, Treibstoff und Ersatzteilen sowie die Instandsetzung sichergestellt ist, als regulärer Teil der Panzertruppe genutzt. Werden die Beutepanzer über eine längere Zeit eingesetzt, wird durch Austausch einiger Bauteile wie z. B. Bewaffnung versucht, sie den eigenen Panzern anzugleichen um den Nachschub und Instandsetzung zu vereinfachen. In seltenen Fällen werden nicht nur Panzer erbeutet, sondern auch die Panzerfabriken des Gegners, so z. B. italienische und tschechoslowakische Rüstungsindustrie durch deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg. Dies steigert den militärischen Nutzen, wenn die Produktion gegebenenfalls weiter betrieben werden kann.

Der Beutepanzer Bundesarchiv_Bild_183-R28717%2C_Frankreich%2C_deutsche_Panzerschwadron
Deutsche Panzerschwadron mit englischen Beutepanzern, samt deutschem Hoheitszeichen in Frankreich, 1918

In vielen Fällen liefern erbeutete Panzerfahrzeuge auch wichtige Einblicke in die Waffentechnologie des Gegners, welche für die Entwicklung eigener Panzertypen von Nutzen sind.

Der Beutepanzer Bundesarchiv_Bild_102-00292%2C_Charleroi%2C_Panzer-Reparaturwerkstatt
Deutsche Reparaturwerkstatt im Ersten Weltkrieg für erbeutete britische Panzer (u. a. Mark IV), Charleroi, 1917

Der Beutepanzer 800px-TigerITankTunis
Der erste Tiger, der den Alliierten in die Hände fiel (1943 nahe Tunis)

Der Beutepanzer Bundesarchiv_Bild_183-J19893%2C_Russland%2C_Cholm_russischer_Beutepanzer
Deutscher Panzersoldat auf Turm eines erbeuteten leichten sowjetischen Panzer T-60 in der Schlacht um Cholm (4. Mai 1942)

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg fielen den deutschen Streitkräften so viele britische Tanks (meist Mark IV) in die Hände, dass diese die Anzahl der selbst produzierten Panzer bei weitem überschritten. Es wurden Sammellager und Reparaturwerkstätten eingerichtet und Panzerschwadronen mit den Beutepanzern aufgestellt. Die Tanks wurde mit dem Eisernen Kreuz, als Hoheitszeichen, versehen und erhielten zum Teil einen neuen Tarnanstrich. Bis Ende September 1918 waren insgesamt 170 gegnerische Panzer in verwendungsfähigem Zustand erbeutet worden. Zu diesem Zeitpunkt wurden 35 davon einsatzbereit gemeldet.[1] Dagegen wurden im Vergleich dazu vom eigenen Modell A7V insgesamt nur 20 Stück gebaut.
Zweiter Weltkrieg

Vor allem für die Wehrmacht spielten Beutefahrzeuge eine nicht zu unterschätzende Rolle. Bereits nach dem Anschluss Österreichs (März 1938) und der Annexion Tschechiens (März 1939) wurden dortige Bestände von gepanzerten Fahrzeugen in den Bestand der Wehrmacht eingegliedert. Im Oktober 1940 befahl das Heeresamt, von jedem erbeuteten Panzertyp, Kraftfahrzeugtyp u.s.w. zwei Exemplare zu Auswertungszwecken an die Kraftfahrversuchsstelle des Heereswaffenamtes abzuliefern.

Der Beutepanzer 1024px-Kv1_m1942_parola_1
Sowjetischer KW-1 als finnischer Beutepanzer

Im aktiven Truppendienst wurden Beutepanzer vereinzelt oder in kleinen Gruppen (zum Beispiel in Beute-Panzerkampfwagen-Zügen) an allen Fronten eingesetzt. Eine Ausnahme war das Deutsche Afrikakorps: Da die Panzerarmee Afrika ständig unter Nachschubmangel litt, bestand ihr Kraftfahrzeugbestand zeitweise zu 85 Prozent aus Beutefahrzeugen.

Teilweise wurden feindliche Panzer in großen Stückzahlen erbeutet. So wurden im Westfeldzug 691 englische Kampfpanzer erbeutet, von denen wohl etwa 350 für die Wehrmacht wiederverwendbar gewesen sein können. Ein ausreichender Nachschub an Munition war für die meisten Fahrzeuge jedoch nicht gewährleistet. Um diese weiter nutzen zu können, wurden Fahrgestelle von Beutepanzern auch zu Munitionstransportern und Beobachtungspanzern umfunktioniert. Andere erhielten Aufbauten mit Waffen aus eigener Herstellung und wurden so zu Selbstfahrlafetten oder Jagdpanzern.

Zu stark beschädigte Fahrzeuge wurden zur Ersatzteilgewinnung verwendet ("ausgeschlachtet").

Während des Unternehmens Barbarossa gelang es bis zur Jahreswende 1941/1942, einige wenige BT- und T-26-Panzer sowie einzelne T-60-Kampfwagen und Panzerzüge zu erobern. Im Frühjahr 1943 besetzte das SS-Panzerkorps ein Traktorenwerk (Panzerwerk) in Charkow und ließ die dortige Produktion von T-34 Panzern fortführen. Mit diesen wurde zum Beispiel die SS-Panzerjäger-Abteilung 2 der Division „Das Reich“ ausgestattet.[2]
Beispiele für Beutepanzer im Zweiten Weltkrieg
Verwendung durch die Wehrmacht

tschechoslowakische Škoda LT vz.35, als Panzerkampfwagen 35(t)
tschechoslowakische ČKD-Praga TNH, als Panzerkampfwagen 38(t), nach der Besetzung der Rest-Tschechei wurden von 1939 bis 1942 noch mehr als 1400 Stück hergestellt
leichte tschechoslowakische ČKD-Praga LT-H-Panzer, als Panzerkampfwagen 39(t)
tschechoslowakische Praga T-33-Tanketten, eingesetzt als Transportpanzer und Schlepper
sowjetische T-50
sowjetische T-35, eingesetzt unter Bezeichnung Panzerkampfwagen 751(r)
sowjetische T-60
sowjetischer schwerer Kampfpanzer KW-1, eingesetzt als Panzerkampfwagen (PzKpfw) 756(r)
sowjetischer schwerer Kampfpanzer KW-2, als Panzerkampfwagen 754(r), von der deutschen Wehrmacht häufig als Artillerie-Beobachtungspanzer eingesetzt
sowjetische T-34-Kampfpanzer als PzKw 747(r), auch zu Berge- und Munitionspanzern sowie Ambulanzfahrzeugen umgebaut
sowjetische Kampfpanzer IS-2 (JS-2) (von Iossif Stalin; deutsch Josef Stalin), z. B. Anfang März 1945 während des Unternehmens Sonnenwende erbeutet und unter deutschen Hoheitszeichen eingesetzt
sowjetischer Aufklärungspanzer BA-10, eingesetzt als Panzerspähwagen Ba 10 203(r) für die Bekämpfung von Partisanen auf dem Balkan und in der Sowjetunion
sowjetischer Artillerie-Schlepper Komintern, eingesetzt als Artillerie-Schlepper 604(r)
britische Cruiser Tank Mk. I (A9), als Panzerkampfwagen Mk.IV 744(e), nach der Niederlage in Dünkirchen zurückgelassen
Sturmpanzer Churchill beim Afrikafeldzug
Universal Carrier, in der Wehrmacht als Fahrgestell Bren (e) und Panzerjäger Bren 731 (e) bezeichnet
britische Matilda II-Infanteriepanzer, als I Pz Kpfw Mk II 748 (e), erbeutet im Afrikafeldzug und dort auch eingesetzt
polnischer leichter 7TP-Panzer, u.a. wurde damit das 203. Panzerbataillon in Frankreich und Norwegen ausgestattet
polnischer Radpanzer wz. 34, Einsatz bei der deutschen Polizei im besetzten Polen
französischer leichter Panzer Hotchkiss H-35 als Panzerkampfwagen H735(f)
französischer leichter Panzer Hotchkiss H-39 als Panzerkampfwagen 39-H 735 (f) bzw. als Panzerjäger mit anstelle des Turms montierter Panzerabwehrkanone, in Polen und Frankreich erbeutet, eingesetzt im Krieg gegen die Sowjetunion und Afrikafeldzug
französischer Renault FT-17 als Panzerkampfwagen 17R/18R 730(f) zu Sicherungsaufgaben.
französischer Renault R-35, als Artillerie- und Munitionsschlepper
französische Renault UE Chenillette-Transportpanzer als Infanterieschlepper UE 630 (f)
italienische AB43 Spähpanzer, übernommen nach der italienischen Kapitulation 1943, durch die Wehrmacht mit MG 42 oder MG 34 nachgerüstet
italienische leichte Kampfpanzer L6/40, u.a. Einsatz zur Partisanenbekämpfung als Flammenwerfer
italienische mittlere Kampfpanzer M13/40, eingesetzt von den SS-Sturmgeschütz-Abteilungen und der „Panzerabteilung Adria“ als Sd.Kfz. 735(i) zur Partisanenbekämpfung
italienische schwere Kampfpanzer P26/40, eingesetzt als Panzerkampfwagen P40 737(i)
italienisches Sturmgeschütz Semovente 75/18, als Sturmgeschütz M42(i)
italienisches Sturmgeschütz Semovente 105/25 ("Bassotto"=Dachshund), als Sturmgeschütz M43(i)
italienisches Sturmgeschütz und Jagdpanzer Semovente 90/53, nach der italienischen Kapitulation übernommen und als Langstreckenartillerie eingesetzt

Artillerieschlepper Saurer RR-7, nach dem Anschluss Österreichs vom Österreichischen Bundesheer übernommen und als Spähpanzer eingesetzt (offizielle Bezeichnung: "gepanzerter Beobachtungskraftwagen")
amerikanisches Halbkettenfahrzeug M3, erbeutet während des Afrikafeldzuges, später an der Westfront und in Italien
amerikanischer mittlerer Panzer Panzer M4 Sherman, als Panzerkampfwagen M4 748(a), erbeutet während des Afrikafeldzuges, West- und Ostfront und in Italien

Verwendung durch die Rote Armee

deutsches Sturmgeschütz III
Panzerkampfwagen V Panther, unter dem Einsatznamen T-5 oder T-V Pantera
Panzerkampfwagen IV als T-4 oder T-IV, wurden mit deutschen Hoheitszeichen für Infiltrationszwecke eingesetzt
Panzerkampfwagen III, als T-3 oder T-III
Panzerkampfwagen 38(t), als LT-38 oder Praga
Panzerkampfwagen I, als T-1 oder T-I

Verwendung durch die finnische Armee im Fortsetzungskrieg

sowjetische schnellfahrende Panzer der BT-Serie, erbeutet im Sowjetisch-Finnischen Krieg
sowjetische T-26
sowjetische BT-7 der Baureihe 1937

Verwendung durch die rumänische Armee

sowjetischer leichter Schwimmpanzer T-40

Verwendung durch die Alliierten der Westfront

italienische M13/40-Kampfpanzer, vom australischen 6. Cavalry Regiment Dingo, Wombat bzw. Rabbit genannt, welche mit weißen Kängurus an Wanne und Turm gekennzeichnet waren

Beispiele für Beutepanzer nach dem Zweiten Weltkrieg

sowjetische T-72-Kampfpanzer, im Bergkarabachkonflikt durch beide Konfliktparteien entwendet aus Depots der regulären Armee
US-amerikanische M47 (Patton I) Kampfpanzer, erbeutet durch die zypriotische Nationalgarde nach der türkischen Invasion der Insel Zypern im August 1974
amerikanische M48-Kampfpanzer, in Vietnam durch die Amerikaner nach dem Abzug der US Army zurückgelassen
Die Israelische Armee hat in den Arabisch-Israelischen Kriegen größere Mengen von T-55 und T-54 erbeutet und setzte diese als Tiran und Achzarit (Schützen-/Transportpanzer) ein.

Siehe auch

Beutewaffe
Kriegsbeute


Quelle
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