Die Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co.
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Die Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co.
Die Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co. war ein Unternehmen für den Bau und Betrieb von Oberleitungsbus- und Oberleitungslastkraftwagen-Anlagen. Sie wurden in den Anfangsjahren dieser Technik noch als gleislose Bahnen bezeichnet. Das Unternehmen hatte seinen Sitz in der sächsischen Stadt Wurzen und bestand von 1901 bis 1911.
Geschichte
Der Unternehmer Max Schiemann war zuvor als Ingenieur bei Siemens & Halske tätig. Er konstruierte verschiedene Oberleitungssysteme. Es gelang ihm, das bei der Stromabnahme relativ sichere Kontaktstangensystem an die Bedürfnisse straßengebundener Fahrzeuge anzupassen, dieses ist bis in die Gegenwart gebräuchlich.
Die verschiedenen Oberleitungsfahrzeuge und -Systeme wurden im Namen Schiemanns auch von Siemens & Halske gebaut. Die Oberleitungssysteme wurden für Personen-, Güter- und Postfahrzeuge gebaut, sie verfügten über eine Federung und unter dem Fahrersitz gebaute Elektromotoren. Die Fahrzeuge wurden über ein Schneckengetriebe über die Hinterräder angetrieben. Es wurden auch Zweirichtungsfahrzeuge gebaut. Der Strom wurde über die Stromabnehmerstangen von den Oberleitungen abgenommen, so dass die Fahrzeuge nach beiden Seiten jeweils drei Meter von der Oberleitung abweichen konnten. Die Elektromotoren konnten in Reihen- oder Parallelschaltung ausgeführt werden. Einige Modelle besaßen Vierrad-Antrieb, die Bremsen waren Kurzschluss- und Gegenstrom- sowie mechanische Bremsen. Insgesamt errichtete der Unternehmer Schiemann zwölf Anlagen, davon wurden vier jedoch nur im reinen Güterverkehr betrieben:
Betrieb Land Länge Spannung Eröffnung Einstellung Bemerkung
Gleislose Bielathal-Motorbahn mit elektrischer Oberleitung Deutschland 4,4 km 500 V 1901 1904 auch Güterverkehr
Kalkbahn Grevenbrück Deutschland 1,5 km – 1903 1907 nur Güterverkehr
Veischedetalbahn Deutschland 8,0 km 600 V 1904 1916 auch Güterverkehr
Gleislose Bahn Monheim–Langenfeld Deutschland 4,5 km – 1904 1908 auch Güterverkehr
Industriebahn Wurzen Deutschland 4,23 km 550 V 1905 1928 nur Güterverkehr
Mühlenbahn Großbauchlitz Deutschland 1,02 km 130 V 1905 1914 nur Güterverkehr
Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler Deutschland 5,3 km 550 V 1906 1917
Gleislose Bahn Mülhausen Deutschland (heute Frankreich) 1,7 km – 1908 1918 Einstangensystem
Gleislose Bahn Pirano–Portorose Österreich
(heute Slowenien) 5,2 km 500 V 1909 1912 Einstangensystem
Drammens Elektriske Bane Norwegen 6,5 km 600 V 1909 1967 Einstangensystem
Hafenschleppbahn Altona Deutschland 1 km 550 V 1911 1949 Einstangensystem,
nur Güterverkehr
Gleislose Bahn Blankenese–Marienhöhe Deutschland 3 km 440 V 1911 1914 Einstangensystem
Jedoch bestanden die meisten Strecken nur wenige Jahre. Technische Probleme, geringe Fahrgastzahlen, die damals schlechte Beschaffenheit der Straßen sowie der Erste Weltkrieg führten dazu, dass die meisten Strecken recht bald wieder eingestellt wurden, als vorletzte die Gleislose Bahn in Wurzen (in Betrieb bis 1929). Lediglich die Hafenschleppbahn Altona konnte sich noch bis 1949 halten.
Während des Ersten Weltkriegs wurden vielerorts die Oberleitungen wieder abgebaut, um an das in der Rüstungsindustrie dringend benötigte Kupfer zu gelangen. Schiemann wurde dann in Großbritannien tätig, wo der Oberleitungsbus-Bau erfolgversprechend aufgebaut werden sollte. Dort konnte Max Schiemann bei der in London ansässigen Railless Elektric Traction Company Ltd. wirken und die Fahrzeuge bauen lassen.
Quelle
Geschichte
Der Unternehmer Max Schiemann war zuvor als Ingenieur bei Siemens & Halske tätig. Er konstruierte verschiedene Oberleitungssysteme. Es gelang ihm, das bei der Stromabnahme relativ sichere Kontaktstangensystem an die Bedürfnisse straßengebundener Fahrzeuge anzupassen, dieses ist bis in die Gegenwart gebräuchlich.
Die verschiedenen Oberleitungsfahrzeuge und -Systeme wurden im Namen Schiemanns auch von Siemens & Halske gebaut. Die Oberleitungssysteme wurden für Personen-, Güter- und Postfahrzeuge gebaut, sie verfügten über eine Federung und unter dem Fahrersitz gebaute Elektromotoren. Die Fahrzeuge wurden über ein Schneckengetriebe über die Hinterräder angetrieben. Es wurden auch Zweirichtungsfahrzeuge gebaut. Der Strom wurde über die Stromabnehmerstangen von den Oberleitungen abgenommen, so dass die Fahrzeuge nach beiden Seiten jeweils drei Meter von der Oberleitung abweichen konnten. Die Elektromotoren konnten in Reihen- oder Parallelschaltung ausgeführt werden. Einige Modelle besaßen Vierrad-Antrieb, die Bremsen waren Kurzschluss- und Gegenstrom- sowie mechanische Bremsen. Insgesamt errichtete der Unternehmer Schiemann zwölf Anlagen, davon wurden vier jedoch nur im reinen Güterverkehr betrieben:
Betrieb Land Länge Spannung Eröffnung Einstellung Bemerkung
Gleislose Bielathal-Motorbahn mit elektrischer Oberleitung Deutschland 4,4 km 500 V 1901 1904 auch Güterverkehr
Kalkbahn Grevenbrück Deutschland 1,5 km – 1903 1907 nur Güterverkehr
Veischedetalbahn Deutschland 8,0 km 600 V 1904 1916 auch Güterverkehr
Gleislose Bahn Monheim–Langenfeld Deutschland 4,5 km – 1904 1908 auch Güterverkehr
Industriebahn Wurzen Deutschland 4,23 km 550 V 1905 1928 nur Güterverkehr
Mühlenbahn Großbauchlitz Deutschland 1,02 km 130 V 1905 1914 nur Güterverkehr
Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler Deutschland 5,3 km 550 V 1906 1917
Gleislose Bahn Mülhausen Deutschland (heute Frankreich) 1,7 km – 1908 1918 Einstangensystem
Gleislose Bahn Pirano–Portorose Österreich
(heute Slowenien) 5,2 km 500 V 1909 1912 Einstangensystem
Drammens Elektriske Bane Norwegen 6,5 km 600 V 1909 1967 Einstangensystem
Hafenschleppbahn Altona Deutschland 1 km 550 V 1911 1949 Einstangensystem,
nur Güterverkehr
Gleislose Bahn Blankenese–Marienhöhe Deutschland 3 km 440 V 1911 1914 Einstangensystem
Jedoch bestanden die meisten Strecken nur wenige Jahre. Technische Probleme, geringe Fahrgastzahlen, die damals schlechte Beschaffenheit der Straßen sowie der Erste Weltkrieg führten dazu, dass die meisten Strecken recht bald wieder eingestellt wurden, als vorletzte die Gleislose Bahn in Wurzen (in Betrieb bis 1929). Lediglich die Hafenschleppbahn Altona konnte sich noch bis 1949 halten.
Während des Ersten Weltkriegs wurden vielerorts die Oberleitungen wieder abgebaut, um an das in der Rüstungsindustrie dringend benötigte Kupfer zu gelangen. Schiemann wurde dann in Großbritannien tätig, wo der Oberleitungsbus-Bau erfolgversprechend aufgebaut werden sollte. Dort konnte Max Schiemann bei der in London ansässigen Railless Elektric Traction Company Ltd. wirken und die Fahrzeuge bauen lassen.
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