Egyptian Light Transport Manufacturing Company - Ramses (arabisch رمسيس)
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Egyptian Light Transport Manufacturing Company - Ramses (arabisch رمسيس)
Ramses (arabisch رمسيس) ist eine ehemalige ägyptische Automobilmarke, die ihren Firmensitz in Kairo hatte. Gegründet wurde das Unternehmen Egyptian Light Transport Mfg. Co. im Jahre 1958 unter der Zusammenarbeit der ägyptischen Regierung, der deutschen NSU Motorenwerke AG sowie des italienischen Karosseriebauers Carrozzeria Bertone S.p.A. Benannt wurde die Marke nach den altägyptischen Königen Ramses aus der 19. und 20. Dynastie, was ein wirtschaftliches Aufstreben des Landes am Nil symbolisieren sollte. Das Unternehmen gilt als Nachfolger der Cairo Motor Co., Ltd., welche bereits vorher Fahrzeuge unter dem Markennamen Ramses präsentiert hatte, es jedoch nicht geschafft hatte diese in Großserie zu produzieren.
Rechtsform Company
Gründung 1958
Auflösung 1969
Sitz Kairo, Ägypten
Leitung Mohamed Basim
Branche Automobilproduktion
Motorradproduktion
Nutzfahrzeugproduktion
Ramses II ist identisch mit dem NSU Prinz IV
Der ägyptische Ramses III, wie er von 1966 bis 1972 gebaut wurde.
Heckansicht eines Ramses 12A.
Unternehmensgeschichte
Vorgeschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vor allem Automobile aus Frankreich, Japan und dem Vereinigten Königreich importiert. In Ägypten gab es fast keine eigene Industrie, das Land war von Importen abhängig, was wiederum die Preise in die Höhe trieb. Viele Bürger konnten sich diese teuren Importgüter gar nicht leisten. Die Automobilindustrie war nur einer von mehreren Zweigen, die von nun an durch den Staat subventioniert wurden. Da es bis dahin auch nur sehr wenige Großbetriebe im Land gab, musste der Staat viele Unternehmen selbst gründen, um den Wirtschaftsplan einhalten zu können. So war auch die Egyptian Light Transport Manufacturing Company eines dieser staatlichen Pilotprojekte und begründete die ägyptische Automobilindustrie.
Da es im Land keine entsprechenden Fachkräfte gab, suchte die Regierung vor allem Unterstützung durch ausländische Unternehmen. Die Regierung konnte den italienischen Karosseriebauer Carrozzeria Bertone S.p.A. und die deutsche NSU Motorenwerke AG gewinnen, die für die technische Ausrüstung, Motoren und die Karosserien zuständig waren, die zum größten Teil vom NSU Prinz stammten.
Modelle
Ramses (1959–1963)
1959 begann schließlich die Serienproduktion des ersten Ramses-Modells, eines kantigen, türlosen Kleinwagens mit einer Vielzweckkarosserie. Zur Wahl stand der Ramses-Pkw als Limousine, Cabriolét und als PickUp. Als Motor diente ein luftgekühlter Zweizylinderreihenmotor mit einem Hubraum von 598 cm³ und einer Leistung von 22 kW. Wie beim NSU Prinz war er im Heck untergebracht. Das Fahrzeug konnte auf eine Höchstgeschwindigkeit von 116 km/h beschleunigen. 1130 Einheiten dieses Modells wurden gebaut. Als die Modellpalette der Marke im Jahre 1961 erweitert wurde, kam der Beiname Utilica hinzu.
Ramses Gamila (1961–1965)
Im Jahre 1961 kam mit dem Gamila das zweite Ramses-Modell mit einem Hubraum von 600 cm³ auf den Markt. Das Modell stand als viertürige Stufenhecklimousine und als zweitüriges Cabriolet zur Wahl. Für das Design war die italienische Carrozzeria Vignale verantwortlich.
Ramses Concord (1961–1964)
Mit dem Concord schloss das Unternehmen in die obere Mittelklasse auf. Da Fahrzeuge dieser Größe in Ägypten unüblich sind, entschied man sich für den Import. Die Wahl fiel auf den Ford Starliner. Hersteller des Modells war die türkische Ford Otosan. Änderungen am Modell gab es bis auf das Markenlogo und dem Modellnamen keine.
Ramses II (1963–1966)
Im Sommer 1963 bekam der Ramses die Karosserie des NSU Prinz IV und war fortan nun baugleich mit diesem. Der neu verwendete Parallel-Twin-Motor hatte bei einem Hubraum von genau 600 cm³ ebenfalls eine Leistung von 22 kW. Die Karosserieversionen wurden für den ägyptischen Markt beibehalten. 1700 Einheiten der zweiten Generation wurden bis zum Spätjahr 1965 montiert.
Ramses 12A (1965–1971)
Der einzige Kleinbus in der Geschichte des ägyptischen Autobauers war der von 1965 bis 1971 erhältliche Ramses 12A. Er baute auf der Plattform des Dodge A100 Sportsman auf. Der einzige Konkurrent seinerseits war ab 1967 der Toyota Hiace.
Ramses III (1966–1972)
Im Frühjahr 1966 folgte schließlich der Ramses III, der eine ägyptische Eigenentwicklung war. Motoren und Karosserieteile stammten aber weiterhin von den beiden europäischen Unternehmen. Lediglich eine kleine Stückzahl der dritten Generation wurde montiert und machte das Modell zu einem wirtschaftlichen Fiasko.
Ramses IV (1969)
Auch die vierte Generation des Ramses, die 1969 ihre Premiere hatte, war eine Eigenentwicklung des Herstellers. Für diese Generation wurden Stilelemente des Moskwitsch 412 und des Opel Commodore bzw. des baugleichen Opel Rekords verwendet. Das Ergebnis war eine viertürige Stufenhecklimousine der oberen Mittelklasse. Bis zum anstehenden Generationenwechsel drei Jahre später sollte dann das neue Modell seine Markteinführung erleben. Wegen der gestrichenen Subvention und einem starken Rückgang der Verkaufszahlen war die Produktion der vierten Generation aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich gewesen, was dazu führte, dass es sich beim Ramses IV bis heute um einen Prototyp handelt.
Ramses 11k (1969–1972)
Auf der Basis des Ramses III gab es ab 1969 das Coupé namens Ramses 11k. Wegen den schlechten Verkaufszahlen setzte die Egyptian Light Transport Manufacturing Company auf ein sportlicheres Design. Die Fertigung der Fahrzeugteile für den Ramses 11k machte NSU in seinem Werk in Neckarsulm. Andere Fahrzeugteile kamen von verschiedenen Kleinbetrieben in Weinsberg. Lediglich die Montage wurde in Ägypten gemacht. Für das Design des 11k zeigte sich Giovanni Michelotti verantwortlich.
Zeitleiste der NSU-Ramses-Fahrzeuge
Typ 1950er 1960er 1970er
9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2
Kleinstwagen Ramses Gamila Ramses III
Ramses II
Kleinwagen Ramses Ramses Utilica
Mittelklasse Ramses 11k
Obere Mittelklasse Ramses Concord Ramses IV
Kleinbus Ramses 12A
Motorräder und Nutzfahrzeuge
Durch den Misserfolg des Ramses III und den Erhalt staatlicher Subventionen, rüstete die Egyptian Light Transport Manufacturing Company nun auf die Herstellung polnischer Nutzfahrzeuge, insbesondere Traktoren, PickUps und Lkw und tschechoslawischer Motorräder um.
Subventionen gestrichen
Nachdem der wirtschaftliche Aufstieg Ägyptens nun nach zehn Jahren automatisch weiterlaufen würde, wurden ab dem Frühjahr 1969 keine weiteren Subventionen mehr vom ägyptischen Staat gewährt. Als Staatsprojekt war diese Entscheidung nun das Aus für den Hersteller und Käufer mussten gesucht werden. Da das Unternehmen marode und nicht in bester finanzieller Lage war, gliederte der Staat dieses 1969 in die El Nasr Automotive Manufacturing Company ein, was für ein besseres Image sorgen sollte. Der Markenname Ramses ist seit 1972 nicht wieder benutzt worden. Das Werk selbst war bis in das Jahr 2009 hinein unter dem Namen der Watania Automotive Manufacturing Company (kurz WAMCO) tätig und war Bestandteil des Automobilherstellers El Nasr.
Quelle
Rechtsform Company
Gründung 1958
Auflösung 1969
Sitz Kairo, Ägypten
Leitung Mohamed Basim
Branche Automobilproduktion
Motorradproduktion
Nutzfahrzeugproduktion
Ramses II ist identisch mit dem NSU Prinz IV
Der ägyptische Ramses III, wie er von 1966 bis 1972 gebaut wurde.
Heckansicht eines Ramses 12A.
Unternehmensgeschichte
Vorgeschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vor allem Automobile aus Frankreich, Japan und dem Vereinigten Königreich importiert. In Ägypten gab es fast keine eigene Industrie, das Land war von Importen abhängig, was wiederum die Preise in die Höhe trieb. Viele Bürger konnten sich diese teuren Importgüter gar nicht leisten. Die Automobilindustrie war nur einer von mehreren Zweigen, die von nun an durch den Staat subventioniert wurden. Da es bis dahin auch nur sehr wenige Großbetriebe im Land gab, musste der Staat viele Unternehmen selbst gründen, um den Wirtschaftsplan einhalten zu können. So war auch die Egyptian Light Transport Manufacturing Company eines dieser staatlichen Pilotprojekte und begründete die ägyptische Automobilindustrie.
Da es im Land keine entsprechenden Fachkräfte gab, suchte die Regierung vor allem Unterstützung durch ausländische Unternehmen. Die Regierung konnte den italienischen Karosseriebauer Carrozzeria Bertone S.p.A. und die deutsche NSU Motorenwerke AG gewinnen, die für die technische Ausrüstung, Motoren und die Karosserien zuständig waren, die zum größten Teil vom NSU Prinz stammten.
Modelle
Ramses (1959–1963)
1959 begann schließlich die Serienproduktion des ersten Ramses-Modells, eines kantigen, türlosen Kleinwagens mit einer Vielzweckkarosserie. Zur Wahl stand der Ramses-Pkw als Limousine, Cabriolét und als PickUp. Als Motor diente ein luftgekühlter Zweizylinderreihenmotor mit einem Hubraum von 598 cm³ und einer Leistung von 22 kW. Wie beim NSU Prinz war er im Heck untergebracht. Das Fahrzeug konnte auf eine Höchstgeschwindigkeit von 116 km/h beschleunigen. 1130 Einheiten dieses Modells wurden gebaut. Als die Modellpalette der Marke im Jahre 1961 erweitert wurde, kam der Beiname Utilica hinzu.
Ramses Gamila (1961–1965)
Im Jahre 1961 kam mit dem Gamila das zweite Ramses-Modell mit einem Hubraum von 600 cm³ auf den Markt. Das Modell stand als viertürige Stufenhecklimousine und als zweitüriges Cabriolet zur Wahl. Für das Design war die italienische Carrozzeria Vignale verantwortlich.
Ramses Concord (1961–1964)
Mit dem Concord schloss das Unternehmen in die obere Mittelklasse auf. Da Fahrzeuge dieser Größe in Ägypten unüblich sind, entschied man sich für den Import. Die Wahl fiel auf den Ford Starliner. Hersteller des Modells war die türkische Ford Otosan. Änderungen am Modell gab es bis auf das Markenlogo und dem Modellnamen keine.
Ramses II (1963–1966)
Im Sommer 1963 bekam der Ramses die Karosserie des NSU Prinz IV und war fortan nun baugleich mit diesem. Der neu verwendete Parallel-Twin-Motor hatte bei einem Hubraum von genau 600 cm³ ebenfalls eine Leistung von 22 kW. Die Karosserieversionen wurden für den ägyptischen Markt beibehalten. 1700 Einheiten der zweiten Generation wurden bis zum Spätjahr 1965 montiert.
Ramses 12A (1965–1971)
Der einzige Kleinbus in der Geschichte des ägyptischen Autobauers war der von 1965 bis 1971 erhältliche Ramses 12A. Er baute auf der Plattform des Dodge A100 Sportsman auf. Der einzige Konkurrent seinerseits war ab 1967 der Toyota Hiace.
Ramses III (1966–1972)
Im Frühjahr 1966 folgte schließlich der Ramses III, der eine ägyptische Eigenentwicklung war. Motoren und Karosserieteile stammten aber weiterhin von den beiden europäischen Unternehmen. Lediglich eine kleine Stückzahl der dritten Generation wurde montiert und machte das Modell zu einem wirtschaftlichen Fiasko.
Ramses IV (1969)
Auch die vierte Generation des Ramses, die 1969 ihre Premiere hatte, war eine Eigenentwicklung des Herstellers. Für diese Generation wurden Stilelemente des Moskwitsch 412 und des Opel Commodore bzw. des baugleichen Opel Rekords verwendet. Das Ergebnis war eine viertürige Stufenhecklimousine der oberen Mittelklasse. Bis zum anstehenden Generationenwechsel drei Jahre später sollte dann das neue Modell seine Markteinführung erleben. Wegen der gestrichenen Subvention und einem starken Rückgang der Verkaufszahlen war die Produktion der vierten Generation aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich gewesen, was dazu führte, dass es sich beim Ramses IV bis heute um einen Prototyp handelt.
Ramses 11k (1969–1972)
Auf der Basis des Ramses III gab es ab 1969 das Coupé namens Ramses 11k. Wegen den schlechten Verkaufszahlen setzte die Egyptian Light Transport Manufacturing Company auf ein sportlicheres Design. Die Fertigung der Fahrzeugteile für den Ramses 11k machte NSU in seinem Werk in Neckarsulm. Andere Fahrzeugteile kamen von verschiedenen Kleinbetrieben in Weinsberg. Lediglich die Montage wurde in Ägypten gemacht. Für das Design des 11k zeigte sich Giovanni Michelotti verantwortlich.
Zeitleiste der NSU-Ramses-Fahrzeuge
Typ 1950er 1960er 1970er
9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2
Kleinstwagen Ramses Gamila Ramses III
Ramses II
Kleinwagen Ramses Ramses Utilica
Mittelklasse Ramses 11k
Obere Mittelklasse Ramses Concord Ramses IV
Kleinbus Ramses 12A
Motorräder und Nutzfahrzeuge
Durch den Misserfolg des Ramses III und den Erhalt staatlicher Subventionen, rüstete die Egyptian Light Transport Manufacturing Company nun auf die Herstellung polnischer Nutzfahrzeuge, insbesondere Traktoren, PickUps und Lkw und tschechoslawischer Motorräder um.
Subventionen gestrichen
Nachdem der wirtschaftliche Aufstieg Ägyptens nun nach zehn Jahren automatisch weiterlaufen würde, wurden ab dem Frühjahr 1969 keine weiteren Subventionen mehr vom ägyptischen Staat gewährt. Als Staatsprojekt war diese Entscheidung nun das Aus für den Hersteller und Käufer mussten gesucht werden. Da das Unternehmen marode und nicht in bester finanzieller Lage war, gliederte der Staat dieses 1969 in die El Nasr Automotive Manufacturing Company ein, was für ein besseres Image sorgen sollte. Der Markenname Ramses ist seit 1972 nicht wieder benutzt worden. Das Werk selbst war bis in das Jahr 2009 hinein unter dem Namen der Watania Automotive Manufacturing Company (kurz WAMCO) tätig und war Bestandteil des Automobilherstellers El Nasr.
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