*** Multicar ***
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*** Multicar ***
Multicar ist die Bezeichnung für einen Klein- und Spezialtransporter, ein Geräteträger- und Multifunktionsfahrzeug, das vom Multicar-Zweigwerk der Hako-Werke GmbH in Waltershausen hergestellt wird. Multicar ist inzwischen die einzige noch existierende Kraftfahrzeugmarke aus der ehemaligen DDR.
Rechtsform Tochterunternehmen der Hako-Werke
Sitz Waltershausen
Leitung Mario Schreiber (Vors.), Uwe Brenne, Matthias Wolf, Nils Sander (Werksleitung Werk Waltershausen)
Mitarbeiter 170 (2013)
Umsatz 400 Mio. Euro (2009)
Branche Nutzfahrzeuge
Website www.multicar.de
Geschichte
Im Jahre 1920 wurde das heutige Unternehmen als ADE-Werke – der Unternehmer hieß Arthur Ade (1882–1957) – gegründet. Es wurden landwirtschaftliche Geräte, Fahrzeuganhänger und Anhängerkupplungen für Lkw und Traktoren hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 die Produktion als Gerätebau Waltershausen wieder aufgenommen.
Im Jahr 1948 erhielt der Betrieb den Namen VEB Fahrzeugwerk Waltershausen, den er bis zu seiner Privatisierung 1991 trug. Die ursprüngliche Dieselameise DK 2002 wurde ab dem Jahre 1951 im VEB Brand-Erbisdorf hergestellt. Das Fahrzeug war für den Werkhoftransport ausgelegt, leistete 5,6 PS und die Lenkung erfolgte mittels Fußwippe im offenen Führerstand.[1] 1956 wurde die Produktion der Diesel-Ameise DK 3 aufgenommen, welche zuvor in Ludwigsfelde bzw. Brand-Erbisdorf gebaut worden war. Das Fahrzeug gab es neben der Pritschenausführung auch schon als Muldenkipper und Dreiseitenkipper.[2] 1958 wurde der erste Multicar produziert, der ebenfalls noch fußgelenkte M21. Bis 1964 verließen 14.000 Stück die Werkhallen in Waltershausen. Die folgenden zehn Jahre liefen 42.500 Fahrzeuge der Baureihe M 22 vom Band. Bis 1978 wurde der Nachfolger M 24 produziert, von dem 25.600 Exemplare (davon 48 % für den Export) das Werk verließen. Der M 25 war ein Exportschlager; 70 % der Fahrzeuge gingen in die Staaten des RGW und ins westliche Ausland. In Großbritannien entstand dabei in Zusammenarbeit mit Harsco-Permaquip ein Zweiwegefahrzeug.[3]
Die Produktion des M 25 wurde 1991 mit VW-Motor weitergeführt. Etwa 100.000 Stück wurden hergestellt. Im Jahr 1991 wurde das volkseigene Werk privatisiert. Entscheidende Triebkraft in der Wende- und Nachwendezeit war der ehemalige Direktor der Materialwirtschaft bei Multicar, Manfred Windus, der 1993 als Manager des Jahres ausgezeichnet wurde.
Von 1993 bis 2010 wurde das Nachfolgemodell M 26 produziert.[4] Die Hako-Werke übernahmen 1998 die Anteile der Deutschen Beteiligungsgesellschaft und wurden somit Mehrheitsgesellschafter. Die Produkte TREMO (vormals Kramer) und UX 100 (vormals Unimog) wurden in Waltershausen zusammengeführt. Im Jahr 2001 begann der Bau der neuen Reihe M30 Fumo (Funktion und Mobilität). In Kooperation mit Krauss-Maffei Wegmann wird seit 2004 das Spezialfahrzeug ESK Mungo für den Einsatz bei der Bundeswehr gefertigt, inzwischen schon in der dritten Generation. Bis 2009 war die Produktion von 396 Fahrzeugen vorgesehen. Trotz aufgetretener Mängel und entsprechender Kritik in der Truppe wurden 2009 und 2011 weitere Fahrzeuge bestellt.
Dem Geschäftsführer Walter Botschatzki wurde 2005 vom deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler das Verdienstkreuz Erster Klasse verliehen.
Seit Frühjahr 2013 wird Multicar offiziell als Produktreihe unter der Dachmarke Hako geführt. Im Sommer 2013 wurde das neue Modell M 31 vorgestellt. Der M 30 FUMO wird zukünftig nur noch mit Doppelkabine produziert. Damit umfasst die Produktpalette nunmehr vier zivile Modelle: TREMO, M 27, M 30 FUMO DoKa, M 31.
Der Mungo
Multicar M 27
Aktuelle Baureihen
Die Baureihe M 31 ist seit 2015 nach E6 Abgasnorm ausgerüstet. Die Produkte M 27, FUMO, der besonders schmale TREMO und teilweise der Reihe M 31 sind mit nach Euro-5-Norm homologierten Motoren ausgerüstet. Multicar setzt unter anderem auf zwei unterschiedliche Common-Rail-Dieselmotoren.
Zum einen dient in den Modellen M 27 sowie TREMO der Volkswagen-CJDA-Vierzylinder-Dieselmotor als Antrieb, der es bei 3000 min−1 auf 75 kW (102 PS) bringt und in ähnlicher Form auch im facegelifteten VW Crafter, dem VW T5 sowie in zahlreichen Pkw-Modellen des VW-Konzerns (VW, Audi, Škoda, Seat) unter der Bezeichnung 2.0 TDI zum Einsatz kommt. Das maximale Drehmoment dieses Motors von 285 Nm liegt bei 1750 min−1 an. Neben der Euro-5-Version sind die Baureihen TREMO und M 27 in der bislang gesetzlich nicht festgesetzten Homologation EEV lieferbar.[5]
Zum anderen kommt in den Baureihen FUMO und M 31 der Dieselmotor F1C von Fiat Powertrain Technologies (Iveco/FPT F1C) zum Einsatz. Wie der VW-Motor ist auch dieser in Euro-5- sowie EEV-Zertifizierung lieferbar und leistet in den Versionen Tipper, Body und Carrier 107 kW (145 PS) bei 3500 min−1 sowie 320 Nm bei 1400 min−1, im Carrier H hingegen kommt er auf 90 kW (122 PS) bei 3000 min−1 (310 Nm bei ebenfalls 1400 min−1). Er wird baugleich im Iveco Daily eingesetzt.[6]
Die Motoren in der Übersicht:[5][6]
Modell Motortyp Hubraum Bohrung × Hub Bauart Kraftstoffaufbereitung Leistung Drehmoment Bemerkung
M 27 VW CJDA 1968 cm³ 81 × 95,5 mm Reihe 4
4 Ventile Common-Rail-Direkteinspritzung 75 kW (102 PS)
bei 3500 min−1 250 Nm
bei 2600 min−1 Partikelfilter
(geschlossenes System)
TREMO 75 kW (102 PS)
bei 3000 min−1 285 Nm
bei 1750 min−1
FUMO Iveco F1C[7] 2998 cm³ 95,8 × 104 mm 107 kW (145 PS)
bei 3500 min−1 320 Nm
bei 1400 min−1
90 kW (122 PS)
bei 3000 min−1 310 Nm
bei 1400 min−1
M 31 107 kW (145 PS)
bei 3500 min−1 320 Nm
bei 1400 min−1
90 kW (122 PS)
bei 3000 min−1 310 Nm
bei 1400 min−1
Getriebevarianten Die drei aktuellen Baureihen sind in unterschiedlichen Getriebe-Konfigurationen erhältlich. Für die Modellreihe FUMO steht neben einem 5-Gang-Schaltgetriebe (Allradversion mit 10-Gang-Schaltgetriebe) ein 2-stufiges hydrostatisches Getriebe mit variabler Geschwindigkeitssteuerung zur Wahl. Das 5- bzw. 10-Gang-Schaltgetriebe ist ebenso für das Modell M 27 erhältlich, während der TREMO nur mit stufenlosem Getriebe verfügbar ist.
Gegenwärtig werden sieben Fahrzeuge am Tag hergestellt.
Historische Modelle
Quelle
Rechtsform Tochterunternehmen der Hako-Werke
Sitz Waltershausen
Leitung Mario Schreiber (Vors.), Uwe Brenne, Matthias Wolf, Nils Sander (Werksleitung Werk Waltershausen)
Mitarbeiter 170 (2013)
Umsatz 400 Mio. Euro (2009)
Branche Nutzfahrzeuge
Website www.multicar.de
Geschichte
Im Jahre 1920 wurde das heutige Unternehmen als ADE-Werke – der Unternehmer hieß Arthur Ade (1882–1957) – gegründet. Es wurden landwirtschaftliche Geräte, Fahrzeuganhänger und Anhängerkupplungen für Lkw und Traktoren hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 die Produktion als Gerätebau Waltershausen wieder aufgenommen.
Im Jahr 1948 erhielt der Betrieb den Namen VEB Fahrzeugwerk Waltershausen, den er bis zu seiner Privatisierung 1991 trug. Die ursprüngliche Dieselameise DK 2002 wurde ab dem Jahre 1951 im VEB Brand-Erbisdorf hergestellt. Das Fahrzeug war für den Werkhoftransport ausgelegt, leistete 5,6 PS und die Lenkung erfolgte mittels Fußwippe im offenen Führerstand.[1] 1956 wurde die Produktion der Diesel-Ameise DK 3 aufgenommen, welche zuvor in Ludwigsfelde bzw. Brand-Erbisdorf gebaut worden war. Das Fahrzeug gab es neben der Pritschenausführung auch schon als Muldenkipper und Dreiseitenkipper.[2] 1958 wurde der erste Multicar produziert, der ebenfalls noch fußgelenkte M21. Bis 1964 verließen 14.000 Stück die Werkhallen in Waltershausen. Die folgenden zehn Jahre liefen 42.500 Fahrzeuge der Baureihe M 22 vom Band. Bis 1978 wurde der Nachfolger M 24 produziert, von dem 25.600 Exemplare (davon 48 % für den Export) das Werk verließen. Der M 25 war ein Exportschlager; 70 % der Fahrzeuge gingen in die Staaten des RGW und ins westliche Ausland. In Großbritannien entstand dabei in Zusammenarbeit mit Harsco-Permaquip ein Zweiwegefahrzeug.[3]
Die Produktion des M 25 wurde 1991 mit VW-Motor weitergeführt. Etwa 100.000 Stück wurden hergestellt. Im Jahr 1991 wurde das volkseigene Werk privatisiert. Entscheidende Triebkraft in der Wende- und Nachwendezeit war der ehemalige Direktor der Materialwirtschaft bei Multicar, Manfred Windus, der 1993 als Manager des Jahres ausgezeichnet wurde.
Von 1993 bis 2010 wurde das Nachfolgemodell M 26 produziert.[4] Die Hako-Werke übernahmen 1998 die Anteile der Deutschen Beteiligungsgesellschaft und wurden somit Mehrheitsgesellschafter. Die Produkte TREMO (vormals Kramer) und UX 100 (vormals Unimog) wurden in Waltershausen zusammengeführt. Im Jahr 2001 begann der Bau der neuen Reihe M30 Fumo (Funktion und Mobilität). In Kooperation mit Krauss-Maffei Wegmann wird seit 2004 das Spezialfahrzeug ESK Mungo für den Einsatz bei der Bundeswehr gefertigt, inzwischen schon in der dritten Generation. Bis 2009 war die Produktion von 396 Fahrzeugen vorgesehen. Trotz aufgetretener Mängel und entsprechender Kritik in der Truppe wurden 2009 und 2011 weitere Fahrzeuge bestellt.
Dem Geschäftsführer Walter Botschatzki wurde 2005 vom deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler das Verdienstkreuz Erster Klasse verliehen.
Seit Frühjahr 2013 wird Multicar offiziell als Produktreihe unter der Dachmarke Hako geführt. Im Sommer 2013 wurde das neue Modell M 31 vorgestellt. Der M 30 FUMO wird zukünftig nur noch mit Doppelkabine produziert. Damit umfasst die Produktpalette nunmehr vier zivile Modelle: TREMO, M 27, M 30 FUMO DoKa, M 31.
Der Mungo
Multicar M 27
Aktuelle Baureihen
Die Baureihe M 31 ist seit 2015 nach E6 Abgasnorm ausgerüstet. Die Produkte M 27, FUMO, der besonders schmale TREMO und teilweise der Reihe M 31 sind mit nach Euro-5-Norm homologierten Motoren ausgerüstet. Multicar setzt unter anderem auf zwei unterschiedliche Common-Rail-Dieselmotoren.
Zum einen dient in den Modellen M 27 sowie TREMO der Volkswagen-CJDA-Vierzylinder-Dieselmotor als Antrieb, der es bei 3000 min−1 auf 75 kW (102 PS) bringt und in ähnlicher Form auch im facegelifteten VW Crafter, dem VW T5 sowie in zahlreichen Pkw-Modellen des VW-Konzerns (VW, Audi, Škoda, Seat) unter der Bezeichnung 2.0 TDI zum Einsatz kommt. Das maximale Drehmoment dieses Motors von 285 Nm liegt bei 1750 min−1 an. Neben der Euro-5-Version sind die Baureihen TREMO und M 27 in der bislang gesetzlich nicht festgesetzten Homologation EEV lieferbar.[5]
Zum anderen kommt in den Baureihen FUMO und M 31 der Dieselmotor F1C von Fiat Powertrain Technologies (Iveco/FPT F1C) zum Einsatz. Wie der VW-Motor ist auch dieser in Euro-5- sowie EEV-Zertifizierung lieferbar und leistet in den Versionen Tipper, Body und Carrier 107 kW (145 PS) bei 3500 min−1 sowie 320 Nm bei 1400 min−1, im Carrier H hingegen kommt er auf 90 kW (122 PS) bei 3000 min−1 (310 Nm bei ebenfalls 1400 min−1). Er wird baugleich im Iveco Daily eingesetzt.[6]
Die Motoren in der Übersicht:[5][6]
Modell Motortyp Hubraum Bohrung × Hub Bauart Kraftstoffaufbereitung Leistung Drehmoment Bemerkung
M 27 VW CJDA 1968 cm³ 81 × 95,5 mm Reihe 4
4 Ventile Common-Rail-Direkteinspritzung 75 kW (102 PS)
bei 3500 min−1 250 Nm
bei 2600 min−1 Partikelfilter
(geschlossenes System)
TREMO 75 kW (102 PS)
bei 3000 min−1 285 Nm
bei 1750 min−1
FUMO Iveco F1C[7] 2998 cm³ 95,8 × 104 mm 107 kW (145 PS)
bei 3500 min−1 320 Nm
bei 1400 min−1
90 kW (122 PS)
bei 3000 min−1 310 Nm
bei 1400 min−1
M 31 107 kW (145 PS)
bei 3500 min−1 320 Nm
bei 1400 min−1
90 kW (122 PS)
bei 3000 min−1 310 Nm
bei 1400 min−1
Getriebevarianten Die drei aktuellen Baureihen sind in unterschiedlichen Getriebe-Konfigurationen erhältlich. Für die Modellreihe FUMO steht neben einem 5-Gang-Schaltgetriebe (Allradversion mit 10-Gang-Schaltgetriebe) ein 2-stufiges hydrostatisches Getriebe mit variabler Geschwindigkeitssteuerung zur Wahl. Das 5- bzw. 10-Gang-Schaltgetriebe ist ebenso für das Modell M 27 erhältlich, während der TREMO nur mit stufenlosem Getriebe verfügbar ist.
Gegenwärtig werden sieben Fahrzeuge am Tag hergestellt.
Historische Modelle
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So Nov 17, 2024 4:04 am von Andy
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