++ Putzmeister ++
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Putzmeister Concrete Pumps GmbH mit Sitz in Aichtal in Baden-Württemberg ist ein Hersteller von Betonpumpen. Daneben werden Maschinen zur Förderung, Verteilung, Aufbereitung, Zwischenlagerung und Verarbeitung von Beton, Mörtel und Dickstoffen produziert. Bis 2005 war das Unternehmen nach Umsatz und Mitarbeiterzahl das weltweit größte seiner Branche. Inzwischen hat der chinesische Baumaschinenhersteller Sany Putzmeister als Betonpumpen-Weltmarktführer abgelöst und diesen Ende Januar 2012 übernommen.[1]
Rechtsform GmbH
Gründung 1958
Sitz Aichtal
Leitung Gerald Karch,
Renate Neumann-Schäfer
(beide Geschäftsführer der Holding)
Mitarbeiter 3.050 (2014)
Umsatz 691 Millionen Euro (2014)
Branche Maschinenbau
Website www.putzmeister.de
Putzmeister-Hauptsitz in Aichtal
Putzmeister-Betonpumpe (1985)
Geschichte
Im Jahre 1958 gründete Karl Schlecht, der Sohn eines Gipsermeisters, in Bernhausen noch als Student an der Technischen Hochschule Stuttgart (heute Universität) die Firma KS-Maschinenbau zur Herstellung von Verputzmaschinen, die 1963 in Putzmeister-Werke umbenannt wurde. Seine erste für Vaters Geschäft gebaute Maschine wurde zum Gegenstand seiner Diplomarbeit.
Mit dem „Gipsomat“ brachte Putzmeister 1965 die erste automatische Gips-Verputzmaschine der Welt auf den Markt. Neuartige Pumpen für Transportbeton verhalfen dem Unternehmen 1969 zu 45 % Marktanteil. Mit der Inbetriebnahme des heutigen Firmengeländes in Aichtal begann 1971 der Bau von Autobetonpumpen mit Verteilermasten. Im folgenden Jahr wurde die zwanzigtausendste Verputzmaschine verkauft. Zu Beginn der 1970er-Jahre wurden Tochtergesellschaften in Frankreich, Italien, Spanien, England und Brasilien gegründet. Durch die Übernahme der Firma Thomsen, dem früheren Weltmarktführer bei Autobetonpumpen, ist Putzmeister seit 1982 auch in den USA mit eigener Herstellung aktiv. Es folgten weitere Niederlassungen in Japan, China, Dänemark, Russland, Korea, Thailand, der Türkei, Indien und in Südafrika.
Rekorde
Im Jahre 1986 erfolgte die Auslieferung der größten Betonpumpe der Welt mit 62 m Auslegerhöhe.
Mit einer Betonpumpe, die beim Bau des Frankfurter Fernmeldeturms eine Höhendifferenz von 310 m überwand, gelang Putzmeister 1977 erstmals ein Weltrekord. Dies war durch die Erfindung des sogenannten Automatik-Ringes möglich, der Rohrweichen und Ventile bei Betonpumpen wasserdicht machte. Im nächsten Jahr übertraf man dieses Ergebnis im Gotthard-Straßentunnel mit einer Förderhöhe von 340 m bei 600 m Distanz, 1984 in einem spanischen Kraftwerkstunnel mit 432 m Pumphöhe und schließlich 1994 an einem Kraftwerk im italienischen Riva del Garda mit 532 m Förderhöhe bei 900 m Leitungslänge.
Auch beim Bau des Burj Khalifa, dem höchsten Bauwerk der Welt, kamen Betonpumpen von Putzmeister zum Einsatz. Am 9. April 2008 wurde mit einer Förderhöhe von 606 m ein neuer Weltrekord erzielt. Eine noch größere Pumphöhe war nicht erforderlich, da der obere Teil des Burj Khalifa als Stahlkonstruktion ausgeführt worden ist.[2]
Andere Anwendungen
Eine Putzmeister M58 kommt seit März 2011 bei den katastrophalen Unfällen in mehreren Reaktoren des japanischen Kernkraftwerks Fukushima zum Einsatz.[3] Gegenüber den zunächst eingesetzten Löschfahrzeugen der Feuerwehr erwies sich der Ausleger der Betonpumpe als besser geeignet, um große Mengen Kühlwasser präzise an den Reaktorsicherheitsbehälter und in das Abklingbecken zu spritzen.
Später wurden weitere Pumpen nach Fukushima geflogen, die zunächst die Kühlung unterstützen und später bei der möglichen Errichtung eines Sarkophages genutzt werden sollen[4].
Schon bei der Errichtung des Sarkophages nach dem Reaktorunglück 1986 in Tschernobyl wurden elf Autobetonpumpen von Putzmeister eingesetzt[5], von denen einige zum Schutz vor der Strahlung mit Blei verkleidet wurden.[6]
Kennzahlen
Im Geschäftsjahr 2014 erzielte die Putzmeister-Gruppe mit ca. 3.050 Mitarbeitern einen Umsatz von 691 Mio. Euro. Etwa 10 % des Umsatzes wurden in Deutschland, 20 % in den USA und 50 % im restlichen Europa erwirtschaftet.
Unternehmensstruktur
Seit 2007 ist die Putzmeister Holding GmbH die Leitgesellschaft für die in sieben Marktfeldern tätigen Tochterfirmen. Die Putzmeister Concrete Pumps GmbH ist als größte Tochtergesellschaft für das Marktfeld PCT Putzmeister Concrete Technology (Betonpumpen) zuständig und durch einen Organschaftsvertrag mit der Holding verbunden. Sie ging aus der Putzmeister AG hervor, die bis 2007 die Hauptgesellschaft der Putzmeister-Gruppe war. Die Putzmeister Concrete Pumps GmbH betreibt u.a. neben dem Montagewerk am Hauptsitz in Aichtal ein weiteres Werk für die Basisfertigung von hochwertigen Stahlbaukomponenten Gründau. Sie verfügt über 16 Putzmeister-Tochtergesellschaften weltweit sowie weitere Beteiligungen.
Daneben liegen gleichrangig die drei Firmen des Marktfelds PMT Putzmeister Mortar Technology (Putzmeister Mörtelmaschinen GmbH, Brinkmann GmbH, Lancy Mixjet S.A.S), und die Putzmeister Solid Pumps GmbH im Markt-Technik-Feld PIT Putzmeister Industrial Technology.
Begleitet von örtlichen Protesten gab am 30. Januar 2012 das Unternehmen in Aichtal bekannt, dass die Firma an den chinesischen Baumaschinenkonzern Sany Corp. verkauft worden ist.[7]
Quelle
Rechtsform GmbH
Gründung 1958
Sitz Aichtal
Leitung Gerald Karch,
Renate Neumann-Schäfer
(beide Geschäftsführer der Holding)
Mitarbeiter 3.050 (2014)
Umsatz 691 Millionen Euro (2014)
Branche Maschinenbau
Website www.putzmeister.de
Putzmeister-Hauptsitz in Aichtal
Putzmeister-Betonpumpe (1985)
Geschichte
Im Jahre 1958 gründete Karl Schlecht, der Sohn eines Gipsermeisters, in Bernhausen noch als Student an der Technischen Hochschule Stuttgart (heute Universität) die Firma KS-Maschinenbau zur Herstellung von Verputzmaschinen, die 1963 in Putzmeister-Werke umbenannt wurde. Seine erste für Vaters Geschäft gebaute Maschine wurde zum Gegenstand seiner Diplomarbeit.
Mit dem „Gipsomat“ brachte Putzmeister 1965 die erste automatische Gips-Verputzmaschine der Welt auf den Markt. Neuartige Pumpen für Transportbeton verhalfen dem Unternehmen 1969 zu 45 % Marktanteil. Mit der Inbetriebnahme des heutigen Firmengeländes in Aichtal begann 1971 der Bau von Autobetonpumpen mit Verteilermasten. Im folgenden Jahr wurde die zwanzigtausendste Verputzmaschine verkauft. Zu Beginn der 1970er-Jahre wurden Tochtergesellschaften in Frankreich, Italien, Spanien, England und Brasilien gegründet. Durch die Übernahme der Firma Thomsen, dem früheren Weltmarktführer bei Autobetonpumpen, ist Putzmeister seit 1982 auch in den USA mit eigener Herstellung aktiv. Es folgten weitere Niederlassungen in Japan, China, Dänemark, Russland, Korea, Thailand, der Türkei, Indien und in Südafrika.
Rekorde
Im Jahre 1986 erfolgte die Auslieferung der größten Betonpumpe der Welt mit 62 m Auslegerhöhe.
Mit einer Betonpumpe, die beim Bau des Frankfurter Fernmeldeturms eine Höhendifferenz von 310 m überwand, gelang Putzmeister 1977 erstmals ein Weltrekord. Dies war durch die Erfindung des sogenannten Automatik-Ringes möglich, der Rohrweichen und Ventile bei Betonpumpen wasserdicht machte. Im nächsten Jahr übertraf man dieses Ergebnis im Gotthard-Straßentunnel mit einer Förderhöhe von 340 m bei 600 m Distanz, 1984 in einem spanischen Kraftwerkstunnel mit 432 m Pumphöhe und schließlich 1994 an einem Kraftwerk im italienischen Riva del Garda mit 532 m Förderhöhe bei 900 m Leitungslänge.
Auch beim Bau des Burj Khalifa, dem höchsten Bauwerk der Welt, kamen Betonpumpen von Putzmeister zum Einsatz. Am 9. April 2008 wurde mit einer Förderhöhe von 606 m ein neuer Weltrekord erzielt. Eine noch größere Pumphöhe war nicht erforderlich, da der obere Teil des Burj Khalifa als Stahlkonstruktion ausgeführt worden ist.[2]
Andere Anwendungen
Eine Putzmeister M58 kommt seit März 2011 bei den katastrophalen Unfällen in mehreren Reaktoren des japanischen Kernkraftwerks Fukushima zum Einsatz.[3] Gegenüber den zunächst eingesetzten Löschfahrzeugen der Feuerwehr erwies sich der Ausleger der Betonpumpe als besser geeignet, um große Mengen Kühlwasser präzise an den Reaktorsicherheitsbehälter und in das Abklingbecken zu spritzen.
Später wurden weitere Pumpen nach Fukushima geflogen, die zunächst die Kühlung unterstützen und später bei der möglichen Errichtung eines Sarkophages genutzt werden sollen[4].
Schon bei der Errichtung des Sarkophages nach dem Reaktorunglück 1986 in Tschernobyl wurden elf Autobetonpumpen von Putzmeister eingesetzt[5], von denen einige zum Schutz vor der Strahlung mit Blei verkleidet wurden.[6]
Kennzahlen
Im Geschäftsjahr 2014 erzielte die Putzmeister-Gruppe mit ca. 3.050 Mitarbeitern einen Umsatz von 691 Mio. Euro. Etwa 10 % des Umsatzes wurden in Deutschland, 20 % in den USA und 50 % im restlichen Europa erwirtschaftet.
Unternehmensstruktur
Seit 2007 ist die Putzmeister Holding GmbH die Leitgesellschaft für die in sieben Marktfeldern tätigen Tochterfirmen. Die Putzmeister Concrete Pumps GmbH ist als größte Tochtergesellschaft für das Marktfeld PCT Putzmeister Concrete Technology (Betonpumpen) zuständig und durch einen Organschaftsvertrag mit der Holding verbunden. Sie ging aus der Putzmeister AG hervor, die bis 2007 die Hauptgesellschaft der Putzmeister-Gruppe war. Die Putzmeister Concrete Pumps GmbH betreibt u.a. neben dem Montagewerk am Hauptsitz in Aichtal ein weiteres Werk für die Basisfertigung von hochwertigen Stahlbaukomponenten Gründau. Sie verfügt über 16 Putzmeister-Tochtergesellschaften weltweit sowie weitere Beteiligungen.
Daneben liegen gleichrangig die drei Firmen des Marktfelds PMT Putzmeister Mortar Technology (Putzmeister Mörtelmaschinen GmbH, Brinkmann GmbH, Lancy Mixjet S.A.S), und die Putzmeister Solid Pumps GmbH im Markt-Technik-Feld PIT Putzmeister Industrial Technology.
Begleitet von örtlichen Protesten gab am 30. Januar 2012 das Unternehmen in Aichtal bekannt, dass die Firma an den chinesischen Baumaschinenkonzern Sany Corp. verkauft worden ist.[7]
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