Die Grade Automobil AG, zuvor Grade Automobilwerke AG
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Die Grade Automobil AG, zuvor Grade Automobilwerke AG
Die Grade Automobil AG, zuvor Grade Automobilwerke AG, war ein Automobilhersteller, der in den 1920er-Jahren in Bork (Kolonie) (heute Borkheide) in Brandenburg Kleinwagen herstellte.
Rechtsform AG
Gründung 1921
Auflösung 1928
Sitz Borkheide, Brandenburg
Leitung Hans Grade
Branche Automobilhersteller
Grade-Wagen 4/16 PS, Baujahr 1922 (Ausgestellt im Deutschen Technikmuseum Berlin)
Unternehmensgeschichte
1921 wurde die Grade Automobilwerke AG vom Flugzeugkonstrukteur Hans Grade zur Herstellung von Kleinwagen gegründet – Bestimmungen des Versailler Vertrages untersagten nach dem Ersten Weltkrieg jegliche Flugzeugbau-Aktivitäten in Deutschland, so dass sich viele Flugzeugbauer auf benachbarte Gebiete wie den Fahrzeugbau begaben. Noch im gleichen Jahr stellte die Firma auf der Berliner Automobilausstellung einen offenen Zweisitzer vor. Am 4. März 1924 wurde die Fertigstellung des tausendsten Fahrzeug gefeiert.[1] Im Sommer 1924 traten finanzielle Schwierigkeiten auf, woraufhin das Unternehmen unter Geschäftsaufsicht geriet.[1] 1925 erfolgte die Umfirmierung in Grade Automobil AG.[2] 1928 endete die Produktion.[3][1] Insgesamt entstanden etwa 2000[3] oder etwa 2500[1] Fahrzeuge.
1977 waren noch drei existierende Fahrzeuge bekannt.[1]
Die Austro-Grade Automobilfabrik aus Klosterneuburg in Österreich stellte zwischen 1923 und 1926 ebenfalls Automobile her.
Fahrzeuge
Grade F 1
Das 1921 präsentierte Modell Grade F 1 hatte einen Einzylinder-Zweitaktmotor mit 97 mm Bohrung, 120 mm Hub und 887 cm³ Hubraum, der 12 PS entwickelte.[1] Dieses Modell entstand bis Ende 1921 in wenigen Exemplaren.[1]
Grade F 2 und F 2 A
Ende 1921 oder Anfang 1922 erschien der Grade F 2. Er hatte einen Zweizylindermotor mit 70 mm Bohrung, 105 mm Hub und von 808 cm³ Hubraum[2] aus eigener Entwicklung. Der Motor leistete anfangs 14 PS, später 16 PS. Es war ohne Fahrgestell, also selbsttragend[4], konstruiert. Das Antriebskonzept mit Zweizylindermotor, Reibradgetriebe[5] und Riemenantrieb[2] auf die Hinterachse, die daher ohne Differential auskam[4], und die konsequente Anwendung des Leichtbauprinzips rücken den Grade 4/16 PS in die Nähe der Cyclecars, wenn er dafür auch eher groß war. 1924 war dieser Typ sogar der in Deutschland am häufigsten verkaufte Kleinwagen.
1925 folgte der Grade F 2 A.[1] Sein Motor mit den gleichen Maßen hatte anstelle der bisher verwendeten Plattenventile zur Einlasssteuerung der Frischgase normale Einlasskanäle, was zuverlässiger und einfacher funktionierte.[1] Die Motorleistung betrug nun 16 PS.[1] Der Radstand war von 295 cm auf 290 cm reduziert worden.[1] Die Spurweite betrug weiterhin 100 cm.[1] Die Fahrzeuge waren mit elektrischem Licht und Anlasser ausgestattet.[1]
Als aber Opel und Hanomag ihre Kleinwagen auf den Markt brachten, hatte das leichte Gefährt mit dem bootsförmigen Aufbau keine Chance mehr. Dazu lag auch der Preis mit 3000 Reichsmark im Jahre 1924 zu hoch,[1] während der Hanomag 2/10 PS wesentlich billiger war.
Typ Kleinwagen 4/16 PS
Bauzeitraum 1922 – 1928
Aufbauten zweisitziger Roadster
Motor Zweizylinder-Reihenmotor, Zweitakt
Ventile ohne
Bohrung × Hub 70 mm × 105 mm
Hubraum 808 cm³
Leistung 10,3–11,8 kW (14–16 PS)
bei Drehzahl 1800 min−1
Verdichtung 4,8 : 1
Verbrauch 8 l /100 km
Getriebe Reibradgetriebe, 4-stufig mit Schaltung innen links
Höchstgeschwindigkeit 75 km/h
Leergewicht 400 kg
Elektrik 6 Volt
Länge 3670 mm
Breite 1250 mm
Höhe 1700 mm (mit Verdeck)
Radstand 2950 mm (1922–1924)
2900 mm (1925–1928)
Spurweite vorne/hinten 1000 mm / 1000 mm
Reifengröße 710 × 90 HD
Grade F 4 A
Der Grade F 4 A erschien 1926. Er hatte einen Vierzylinder-Zweitaktmotor mit 56 mm Bohrung, 100 mm Hub, 980 cm³ Hubraum und 24 PS Leistung.[1] Bei einer Spurweite von 125 cm betrug der Radstand 300 cm. Dieses Modell hatte ein Differenzial. Die Karosserie bot Platz für vier Personen. Bis 1928 entstanden nur wenige Fahrzeuge.[1]
Quelle
Rechtsform AG
Gründung 1921
Auflösung 1928
Sitz Borkheide, Brandenburg
Leitung Hans Grade
Branche Automobilhersteller
Grade-Wagen 4/16 PS, Baujahr 1922 (Ausgestellt im Deutschen Technikmuseum Berlin)
Unternehmensgeschichte
1921 wurde die Grade Automobilwerke AG vom Flugzeugkonstrukteur Hans Grade zur Herstellung von Kleinwagen gegründet – Bestimmungen des Versailler Vertrages untersagten nach dem Ersten Weltkrieg jegliche Flugzeugbau-Aktivitäten in Deutschland, so dass sich viele Flugzeugbauer auf benachbarte Gebiete wie den Fahrzeugbau begaben. Noch im gleichen Jahr stellte die Firma auf der Berliner Automobilausstellung einen offenen Zweisitzer vor. Am 4. März 1924 wurde die Fertigstellung des tausendsten Fahrzeug gefeiert.[1] Im Sommer 1924 traten finanzielle Schwierigkeiten auf, woraufhin das Unternehmen unter Geschäftsaufsicht geriet.[1] 1925 erfolgte die Umfirmierung in Grade Automobil AG.[2] 1928 endete die Produktion.[3][1] Insgesamt entstanden etwa 2000[3] oder etwa 2500[1] Fahrzeuge.
1977 waren noch drei existierende Fahrzeuge bekannt.[1]
Die Austro-Grade Automobilfabrik aus Klosterneuburg in Österreich stellte zwischen 1923 und 1926 ebenfalls Automobile her.
Fahrzeuge
Grade F 1
Das 1921 präsentierte Modell Grade F 1 hatte einen Einzylinder-Zweitaktmotor mit 97 mm Bohrung, 120 mm Hub und 887 cm³ Hubraum, der 12 PS entwickelte.[1] Dieses Modell entstand bis Ende 1921 in wenigen Exemplaren.[1]
Grade F 2 und F 2 A
Ende 1921 oder Anfang 1922 erschien der Grade F 2. Er hatte einen Zweizylindermotor mit 70 mm Bohrung, 105 mm Hub und von 808 cm³ Hubraum[2] aus eigener Entwicklung. Der Motor leistete anfangs 14 PS, später 16 PS. Es war ohne Fahrgestell, also selbsttragend[4], konstruiert. Das Antriebskonzept mit Zweizylindermotor, Reibradgetriebe[5] und Riemenantrieb[2] auf die Hinterachse, die daher ohne Differential auskam[4], und die konsequente Anwendung des Leichtbauprinzips rücken den Grade 4/16 PS in die Nähe der Cyclecars, wenn er dafür auch eher groß war. 1924 war dieser Typ sogar der in Deutschland am häufigsten verkaufte Kleinwagen.
1925 folgte der Grade F 2 A.[1] Sein Motor mit den gleichen Maßen hatte anstelle der bisher verwendeten Plattenventile zur Einlasssteuerung der Frischgase normale Einlasskanäle, was zuverlässiger und einfacher funktionierte.[1] Die Motorleistung betrug nun 16 PS.[1] Der Radstand war von 295 cm auf 290 cm reduziert worden.[1] Die Spurweite betrug weiterhin 100 cm.[1] Die Fahrzeuge waren mit elektrischem Licht und Anlasser ausgestattet.[1]
Als aber Opel und Hanomag ihre Kleinwagen auf den Markt brachten, hatte das leichte Gefährt mit dem bootsförmigen Aufbau keine Chance mehr. Dazu lag auch der Preis mit 3000 Reichsmark im Jahre 1924 zu hoch,[1] während der Hanomag 2/10 PS wesentlich billiger war.
Typ Kleinwagen 4/16 PS
Bauzeitraum 1922 – 1928
Aufbauten zweisitziger Roadster
Motor Zweizylinder-Reihenmotor, Zweitakt
Ventile ohne
Bohrung × Hub 70 mm × 105 mm
Hubraum 808 cm³
Leistung 10,3–11,8 kW (14–16 PS)
bei Drehzahl 1800 min−1
Verdichtung 4,8 : 1
Verbrauch 8 l /100 km
Getriebe Reibradgetriebe, 4-stufig mit Schaltung innen links
Höchstgeschwindigkeit 75 km/h
Leergewicht 400 kg
Elektrik 6 Volt
Länge 3670 mm
Breite 1250 mm
Höhe 1700 mm (mit Verdeck)
Radstand 2950 mm (1922–1924)
2900 mm (1925–1928)
Spurweite vorne/hinten 1000 mm / 1000 mm
Reifengröße 710 × 90 HD
Grade F 4 A
Der Grade F 4 A erschien 1926. Er hatte einen Vierzylinder-Zweitaktmotor mit 56 mm Bohrung, 100 mm Hub, 980 cm³ Hubraum und 24 PS Leistung.[1] Bei einer Spurweite von 125 cm betrug der Radstand 300 cm. Dieses Modell hatte ein Differenzial. Die Karosserie bot Platz für vier Personen. Bis 1928 entstanden nur wenige Fahrzeuge.[1]
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