*** Vulcanus ***
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*** Vulcanus ***
Vulcanus (lateinisch; auch Volcanus, Vulkan) ist der römische Gott des Feuers, und der Schmiede (Schmiedegott) sowie aller Metallhandwerker, die auf die Kraft des Feuers angewiesen sind, z. B. der Bronzegießer oder der Münzschläger.
Vulcanus, Bronzebüste, 2. Jh.
Vulcanus, Standbild von Bertel Thorvaldsen
Seine Berufung war es, neben Geschmeide oder Bronzetore, auch die Wunderwaffen für die Götter und Halbgötter zu schmieden, z. B. für Aeneas (der laut Mythos nach Zerstörung Trojas im Trojanischen Krieg zum Gründungsvater Roms wurde). Vulcanus galt als kluger Erfinder. Seine Charakteristika sind: handwerklich begabt, schroff und friedliebend. Seine Attribute sind Hammer, Zange, Schmiedeschurz und Amboss – Sinnbilder für das Entstehen von Metallgütern.
Vulcanus entspricht dem griechischen Gott der Schmiedekunst Hephaistos, den die Römer – spätestens nach der Eroberung Griechenlands 146 v. Chr. − bildgenau in ihre Welt übertragen haben. Neben den äußeren Merkmalen des Gottes, seines Charakters, gleichen sich auch der Mythos und die Werke. Selbst die näheren Umstände seiner Geburt sind genau übernommen worden. Seine Eltern, die „Hauptgötter“ Jupiter und Juno, entsprechen den griechischen Gottheiten Zeus und Hera.
Den Namen des Gottes haben die Römer von den Etruskern übernommen (Velkʰans)[1] und latinisiert. Es kann angenommen werden, dass auch er bereits ein Gott der Schmiedekunst oder des Feuers war, da das Wissen um die Kunst der Metallverarbeitung durch das Volk der Etrusker in Mittelitalien verbreitet wurde[2]. In dieser Zeit wurde die Insel Elba als Zentrum des Eisenerzbergbaus genutzt. Velkʰans wird mit dem etruskischen Monatsnamen vel(c)itna = März in Verbindung gebracht und hatte eine Partnerin Lvsa silvestris.[3] Über den Charakter des etruskischen Gottes ist bisher nichts bekannt.
Der altrömische Gott Vulcanus ist durch seine spätere Identifikation mit Hephaistos kaum zu rekonstruieren. Seine Gefährtin ist die altitalienische Göttin Maia.
Legende
Er ist Vater des Caeculus und des Cacus und nach einer der Legenden so hässlich, dass die Götter bei seinem Anblick Tränen lachen mussten. Juno ist darüber so erzürnt, dass sie ihr eigenes Kind vom Olymp wirft. Nach diesem Sturz hinkt Vulcanus für immer. Sehr bald entwickelt er außerordentliche Fähigkeiten beim Bearbeiten von Metall. Er stellt Schmuck her, das goldene Zepter des Jupiter, die Pfeile Apollos und Dianas sowie die Rüstung Apollos. Um sich an seiner Mutter zu rächen, die ihn verleugnet, stellt er für sie einen goldenen Thron mit einer geheimen Vorrichtung her. Nachdem sich Juno auf diesen Thron gesetzt hat, kann sie nicht wieder aufstehen, weil unsichtbare Fesseln sie festhalten. Nur wenn er seinen Status bei den Göttern wiedererlangt, stimmt er einer Befreiung zu. Jupiter gibt ihm die schöne Venus zur Frau, die ihm aber alles andere als treu war.
So hat Venus u. a. mit dem Gott Mars geschlafen. Sonnengott Sol entdeckte den Ehebruch als erster und verriet ihn Vulcanus. Der wiederum knüpfte ein unsichtbares Netz, mit dem er Venus und Mars bei einer weiteren „Zusammenkunft“ in flagranti festhielt und den übrigen Göttern zur Schau stellte, womit der Himmel erheitert (homerisches Gelächter) und Vulcanus gerächt war.
Darstellung
In der bildenden Kunst wird Vulcanus als Schmied mit Hammer, der dem Jupiter die Donnerkeile fertigt oder mit himmelblauer, kegelförmiger Filzhaube dargestellt. Das Motiv des lahmen Beins findet sich auch bei anderen Schmiedegottheiten (z. B. Hephaistos) oder sagenhaften Schmieden wie Wieland oder Daidalus. Seine Schmiede verortete man unter dem Vulkan Ätna auf Sizilien bzw. unter der Insel Vulcano, die nach ihm benannt wurde. Ihm heilig waren der Hahn, der Löwe, dem ein heißer Atem unterstellt wurde, die Fichte und das Eisen.
Auf römischen Münzen wurde er gleich den anderen Gottheiten im Kopfprofil mit Filzhaube dargestellt. Später häufig in kurzem Arbeitsgewand zusammen mit seinen Attributen Hammer, Zange, Amboss, Schmiedefeuer und eingerahmt von einem Gebäude bzw. Lorbeerkranz.
Kult
Er wurde zusammen mit einigen anderen Gottheiten als Schützer gegen Feuersbrünste verehrt und führte daher den alten Beinamen Mulciber („Besänftiger“ der Feuersbrunst)[4], den schon die vorrömischen Italer als Feuergott verehrten. Der Name Vulcanus wurde auch metonymisch für „Feuer“ gebraucht.
Bei den Römern hatte er eigene Priester (Flamen). Sein Hauptfest, die Vulcanalia, wurde am 23. August (Dürrezeit – Gefahr vor Feuer) begangen, bei dem die Oberhäupter der römischen Familien kleine Fische und andere Tiere ins Feuer warfen, um Vulcanus zu besänftigen und so die Gefahr vor Feuer zu lindern.
Vulcanus war eine Gottheit eines zerstörerischen Elements, des ungebändigten Feuers. Daher waren seine Tempel stets außerhalb der Städte gelegen. In Rom befand sich der Tempel des Vulcanus am Marsfeld. Sein Gegenpol war Vesta, die Behüterin des Herdfeuers, mit der er das Lectisternium abhielt.
Vulcanus am Hauptbahnhof in Mainz
Quelle
Vulcanus, Bronzebüste, 2. Jh.
Vulcanus, Standbild von Bertel Thorvaldsen
Seine Berufung war es, neben Geschmeide oder Bronzetore, auch die Wunderwaffen für die Götter und Halbgötter zu schmieden, z. B. für Aeneas (der laut Mythos nach Zerstörung Trojas im Trojanischen Krieg zum Gründungsvater Roms wurde). Vulcanus galt als kluger Erfinder. Seine Charakteristika sind: handwerklich begabt, schroff und friedliebend. Seine Attribute sind Hammer, Zange, Schmiedeschurz und Amboss – Sinnbilder für das Entstehen von Metallgütern.
Vulcanus entspricht dem griechischen Gott der Schmiedekunst Hephaistos, den die Römer – spätestens nach der Eroberung Griechenlands 146 v. Chr. − bildgenau in ihre Welt übertragen haben. Neben den äußeren Merkmalen des Gottes, seines Charakters, gleichen sich auch der Mythos und die Werke. Selbst die näheren Umstände seiner Geburt sind genau übernommen worden. Seine Eltern, die „Hauptgötter“ Jupiter und Juno, entsprechen den griechischen Gottheiten Zeus und Hera.
Den Namen des Gottes haben die Römer von den Etruskern übernommen (Velkʰans)[1] und latinisiert. Es kann angenommen werden, dass auch er bereits ein Gott der Schmiedekunst oder des Feuers war, da das Wissen um die Kunst der Metallverarbeitung durch das Volk der Etrusker in Mittelitalien verbreitet wurde[2]. In dieser Zeit wurde die Insel Elba als Zentrum des Eisenerzbergbaus genutzt. Velkʰans wird mit dem etruskischen Monatsnamen vel(c)itna = März in Verbindung gebracht und hatte eine Partnerin Lvsa silvestris.[3] Über den Charakter des etruskischen Gottes ist bisher nichts bekannt.
Der altrömische Gott Vulcanus ist durch seine spätere Identifikation mit Hephaistos kaum zu rekonstruieren. Seine Gefährtin ist die altitalienische Göttin Maia.
Legende
Er ist Vater des Caeculus und des Cacus und nach einer der Legenden so hässlich, dass die Götter bei seinem Anblick Tränen lachen mussten. Juno ist darüber so erzürnt, dass sie ihr eigenes Kind vom Olymp wirft. Nach diesem Sturz hinkt Vulcanus für immer. Sehr bald entwickelt er außerordentliche Fähigkeiten beim Bearbeiten von Metall. Er stellt Schmuck her, das goldene Zepter des Jupiter, die Pfeile Apollos und Dianas sowie die Rüstung Apollos. Um sich an seiner Mutter zu rächen, die ihn verleugnet, stellt er für sie einen goldenen Thron mit einer geheimen Vorrichtung her. Nachdem sich Juno auf diesen Thron gesetzt hat, kann sie nicht wieder aufstehen, weil unsichtbare Fesseln sie festhalten. Nur wenn er seinen Status bei den Göttern wiedererlangt, stimmt er einer Befreiung zu. Jupiter gibt ihm die schöne Venus zur Frau, die ihm aber alles andere als treu war.
So hat Venus u. a. mit dem Gott Mars geschlafen. Sonnengott Sol entdeckte den Ehebruch als erster und verriet ihn Vulcanus. Der wiederum knüpfte ein unsichtbares Netz, mit dem er Venus und Mars bei einer weiteren „Zusammenkunft“ in flagranti festhielt und den übrigen Göttern zur Schau stellte, womit der Himmel erheitert (homerisches Gelächter) und Vulcanus gerächt war.
Darstellung
In der bildenden Kunst wird Vulcanus als Schmied mit Hammer, der dem Jupiter die Donnerkeile fertigt oder mit himmelblauer, kegelförmiger Filzhaube dargestellt. Das Motiv des lahmen Beins findet sich auch bei anderen Schmiedegottheiten (z. B. Hephaistos) oder sagenhaften Schmieden wie Wieland oder Daidalus. Seine Schmiede verortete man unter dem Vulkan Ätna auf Sizilien bzw. unter der Insel Vulcano, die nach ihm benannt wurde. Ihm heilig waren der Hahn, der Löwe, dem ein heißer Atem unterstellt wurde, die Fichte und das Eisen.
Auf römischen Münzen wurde er gleich den anderen Gottheiten im Kopfprofil mit Filzhaube dargestellt. Später häufig in kurzem Arbeitsgewand zusammen mit seinen Attributen Hammer, Zange, Amboss, Schmiedefeuer und eingerahmt von einem Gebäude bzw. Lorbeerkranz.
Kult
Er wurde zusammen mit einigen anderen Gottheiten als Schützer gegen Feuersbrünste verehrt und führte daher den alten Beinamen Mulciber („Besänftiger“ der Feuersbrunst)[4], den schon die vorrömischen Italer als Feuergott verehrten. Der Name Vulcanus wurde auch metonymisch für „Feuer“ gebraucht.
Bei den Römern hatte er eigene Priester (Flamen). Sein Hauptfest, die Vulcanalia, wurde am 23. August (Dürrezeit – Gefahr vor Feuer) begangen, bei dem die Oberhäupter der römischen Familien kleine Fische und andere Tiere ins Feuer warfen, um Vulcanus zu besänftigen und so die Gefahr vor Feuer zu lindern.
Vulcanus war eine Gottheit eines zerstörerischen Elements, des ungebändigten Feuers. Daher waren seine Tempel stets außerhalb der Städte gelegen. In Rom befand sich der Tempel des Vulcanus am Marsfeld. Sein Gegenpol war Vesta, die Behüterin des Herdfeuers, mit der er das Lectisternium abhielt.
Vulcanus am Hauptbahnhof in Mainz
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