*** Güldner ***
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Güldner war ein Hersteller von Dieselmotoren und Traktoren mit Sitz in Aschaffenburg.
Güldner
Rechtsform GmbH
Gründung 1904
Auflösung 1991
Sitz Aschaffenburg; bis 1907 München
Branche Dieselmotoren, Traktoren
Geschichte
Gegründet wurde das Unternehmen 1904 in München als Güldner-Motoren-Gesellschaft als GmbH von dem Motorenbauer Hugo Güldner sowie Carl von Linde und Georg von Krauß.[1]
1907 wurden die Werke nach Aschaffenburg verlegt.
1929 wurde Güldner vollständig von Lindes Eismaschinen übernommen. Das Unternehmen beginnt mit der Herstellung von Traktoren ab 1938 und stellt mit dem A 20 den ersten Güldner-Schlepper in Serie her. 1958 vereinbarte Güldner mit der Maschinenfabrik Fahr in Gottmadingen bei der Produktion von Traktoren zusammenzuarbeiten. Ein Jahr später wurde die von beiden Herstellern gefertigte Europa-Baureihe vorgestellt. Nach dem Ende der Kooperation mit Fahr begann Güldner 1962 mit der Produktion der G-Treckerreihe. Mehrere Motoren wurden eingebaut, zumindest überwiegend aus der neuen Baureihe L71/79, darunter der leistungsstarke 6 L 79-Motor, der die Schlepper G60 und G75 antrieb. Viele Modelle der G-Baureihe waren mit Allradantrieb erhältlich. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1969 wurden in Aschaffenburg rund 100.000 Traktoren gefertigt.[1]
Der Bereich Flurförderzeuge blieb bei Linde, das Ersatzteilgeschäft wurde an den Wettbewerber Deutz verkauft. 1991 wurde der Handelsname Güldner aus dem Handelsregister gestrichen.
Ursprünglich stellten die Güldner-Werke Motoren mit einer Leistung von 60 bis 600 PS her; später verlegte man sich auf den Bau von Kleindieselmotoren. In der frühen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren erklärtermaßen Zweizylindermotoren die Spezialität des Hauses, ca. 1960 kam eine 1- bis 6-Zylinder-Motorenbaureihe (L71, später L79) hinzu. In Spanien bei Diter gab es eine Lizenzfertigung des 1-Zylinder Motors LKA (dort weiterentwickelt zum LKB), diese bestand nach der Einstellung der Firma Güldner noch einige Jahre fort.
1955 stellte Güldner hydrostatische Elemente als technische Neuerung vor. Diese Erfindung trug später maßgeblich zum Erfolg der Linde-Stapler bei. Mit diesen Elementen wurden schon seit dem Ende der 1950er Jahre Flurförderzeuge unter dem Markennamen Hydrocar produziert.
Modellübersicht
Zwischen 1935 und 1969 bot die Firma Güldner folgende Traktorentypen an.[2] Bei verschiedenen Modellen gleicher Bauzeit und Leistung handelt es sich um verschiedene Motoren, ein Modell mit Wasserkühlung und eines mit Luftkühlung.
Typ Leistung (PS) erstes Baujahr Besonderheiten
T 40 40 1935 Prototyp
A 20 20 1937
A 30 30 1941 Versuchsexemplar
AZ 25 25 1941 Holzgasschlepper
A 28 28 1946
AF 30 30 1948
A 15 15/16 1949
AF 15 15/16 1949
AF 20 20/22 1951
AF 30 P 30 1951
ADA 22 1952
AFN 35 1952
AZK 12/14 1953
ADN 15/16 1953
AFS 28 1953
ALD 17 1954
ADS 18 1954
ABN 25 1954
Multitrac 17 1955 Ritscher Geräteträger
ALK 12 1955
ABS 22 1955
ALB 22 1955
AXA 1 Sprinter 11 1956 Baugleich mit Fahr D 66
AK Spessart 13 1956 Baugleich mit Fahr D 88
A 3 P 32 1957 Perkins-Motor
ADK 16 1958
ADN 15 1958
ABS 22 1958
AB 25 1958
ABL 25 1958
ABN 25 1958
A 2 KS Spessart 15 1958 Baugleich mit Fahr D 88 E
A 2 D Tessin 20 1959 Baugleich mit Fahr D 131 W
A 2 DL Tessin 20 1959 Baugleich mit Fahr D 131 L
A 2 L 20 1959
A 2 W 20 1959
A 2 B 25 1959
A 2 BL 25 1959
A 3 K Burgund 25 1959 Baugleich mit Fahr D 133 N
A 3 KT Burgund 25 1959 Baugleich mit Fahr D 133 T
A 4 M Toledo 34 1959 Baugleich mit Fahr D 177 S, Mercedes-Motor
V 2 K 15 1960 Allradantrieb, Prototyp
A 2 L Tessin 20 1962
A 2 W Tessin 20 1962
A 3 KA Burgund 25 1962
A 3 KTA Burgund T 25 1962
Toledo / G 40 36 1962
Gotland / G 50 48 1962
Burgund / G 25 24 1963
G 30 32 1963
G 40 28 1963 auch mit Allradantrieb
G 50 50 1963 auch mit Allradantrieb
G 15 Spessart 15 1965
G 45 45 1965 auch mit Allradantrieb
G 75 70 1965 auch mit Allradantrieb
G 35 35 1967 auch mit Allradantrieb
G 60 60 1968 auch mit Allradantrieb
Trivia
Alle zwei Jahre findet in Dammbach im Spessart ein privates „Güldnertreffen“ mit historischen Traktoren statt.[3][4]
Kurioses: 1925 bis 1926 wurde auch ein Motorrad (mit 498-cm³-Motor, ähnlich der zeitgenössischen Norton) hergestellt.
Quelle
Güldner
Rechtsform GmbH
Gründung 1904
Auflösung 1991
Sitz Aschaffenburg; bis 1907 München
Branche Dieselmotoren, Traktoren
Geschichte
Gegründet wurde das Unternehmen 1904 in München als Güldner-Motoren-Gesellschaft als GmbH von dem Motorenbauer Hugo Güldner sowie Carl von Linde und Georg von Krauß.[1]
1907 wurden die Werke nach Aschaffenburg verlegt.
1929 wurde Güldner vollständig von Lindes Eismaschinen übernommen. Das Unternehmen beginnt mit der Herstellung von Traktoren ab 1938 und stellt mit dem A 20 den ersten Güldner-Schlepper in Serie her. 1958 vereinbarte Güldner mit der Maschinenfabrik Fahr in Gottmadingen bei der Produktion von Traktoren zusammenzuarbeiten. Ein Jahr später wurde die von beiden Herstellern gefertigte Europa-Baureihe vorgestellt. Nach dem Ende der Kooperation mit Fahr begann Güldner 1962 mit der Produktion der G-Treckerreihe. Mehrere Motoren wurden eingebaut, zumindest überwiegend aus der neuen Baureihe L71/79, darunter der leistungsstarke 6 L 79-Motor, der die Schlepper G60 und G75 antrieb. Viele Modelle der G-Baureihe waren mit Allradantrieb erhältlich. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1969 wurden in Aschaffenburg rund 100.000 Traktoren gefertigt.[1]
Der Bereich Flurförderzeuge blieb bei Linde, das Ersatzteilgeschäft wurde an den Wettbewerber Deutz verkauft. 1991 wurde der Handelsname Güldner aus dem Handelsregister gestrichen.
Ursprünglich stellten die Güldner-Werke Motoren mit einer Leistung von 60 bis 600 PS her; später verlegte man sich auf den Bau von Kleindieselmotoren. In der frühen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren erklärtermaßen Zweizylindermotoren die Spezialität des Hauses, ca. 1960 kam eine 1- bis 6-Zylinder-Motorenbaureihe (L71, später L79) hinzu. In Spanien bei Diter gab es eine Lizenzfertigung des 1-Zylinder Motors LKA (dort weiterentwickelt zum LKB), diese bestand nach der Einstellung der Firma Güldner noch einige Jahre fort.
1955 stellte Güldner hydrostatische Elemente als technische Neuerung vor. Diese Erfindung trug später maßgeblich zum Erfolg der Linde-Stapler bei. Mit diesen Elementen wurden schon seit dem Ende der 1950er Jahre Flurförderzeuge unter dem Markennamen Hydrocar produziert.
Modellübersicht
Zwischen 1935 und 1969 bot die Firma Güldner folgende Traktorentypen an.[2] Bei verschiedenen Modellen gleicher Bauzeit und Leistung handelt es sich um verschiedene Motoren, ein Modell mit Wasserkühlung und eines mit Luftkühlung.
Typ Leistung (PS) erstes Baujahr Besonderheiten
T 40 40 1935 Prototyp
A 20 20 1937
A 30 30 1941 Versuchsexemplar
AZ 25 25 1941 Holzgasschlepper
A 28 28 1946
AF 30 30 1948
A 15 15/16 1949
AF 15 15/16 1949
AF 20 20/22 1951
AF 30 P 30 1951
ADA 22 1952
AFN 35 1952
AZK 12/14 1953
ADN 15/16 1953
AFS 28 1953
ALD 17 1954
ADS 18 1954
ABN 25 1954
Multitrac 17 1955 Ritscher Geräteträger
ALK 12 1955
ABS 22 1955
ALB 22 1955
AXA 1 Sprinter 11 1956 Baugleich mit Fahr D 66
AK Spessart 13 1956 Baugleich mit Fahr D 88
A 3 P 32 1957 Perkins-Motor
ADK 16 1958
ADN 15 1958
ABS 22 1958
AB 25 1958
ABL 25 1958
ABN 25 1958
A 2 KS Spessart 15 1958 Baugleich mit Fahr D 88 E
A 2 D Tessin 20 1959 Baugleich mit Fahr D 131 W
A 2 DL Tessin 20 1959 Baugleich mit Fahr D 131 L
A 2 L 20 1959
A 2 W 20 1959
A 2 B 25 1959
A 2 BL 25 1959
A 3 K Burgund 25 1959 Baugleich mit Fahr D 133 N
A 3 KT Burgund 25 1959 Baugleich mit Fahr D 133 T
A 4 M Toledo 34 1959 Baugleich mit Fahr D 177 S, Mercedes-Motor
V 2 K 15 1960 Allradantrieb, Prototyp
A 2 L Tessin 20 1962
A 2 W Tessin 20 1962
A 3 KA Burgund 25 1962
A 3 KTA Burgund T 25 1962
Toledo / G 40 36 1962
Gotland / G 50 48 1962
Burgund / G 25 24 1963
G 30 32 1963
G 40 28 1963 auch mit Allradantrieb
G 50 50 1963 auch mit Allradantrieb
G 15 Spessart 15 1965
G 45 45 1965 auch mit Allradantrieb
G 75 70 1965 auch mit Allradantrieb
G 35 35 1967 auch mit Allradantrieb
G 60 60 1968 auch mit Allradantrieb
Trivia
Alle zwei Jahre findet in Dammbach im Spessart ein privates „Güldnertreffen“ mit historischen Traktoren statt.[3][4]
Kurioses: 1925 bis 1926 wurde auch ein Motorrad (mit 498-cm³-Motor, ähnlich der zeitgenössischen Norton) hergestellt.
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