Das Amphicar
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Das Amphicar
Das Amphicar ist ein schwimmfähiger PKW und Amphibienfahrzeug als Viersitzer-Cabrio.
Amphicar als Museums-Exponat
Amphicar 770
Produktionszeitraum: 1960–1963
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Cabriolet
Motoren: Ottomotor:
1,2 Liter (28 kW)
Länge: 4330 mm
Breite: 1565 mm
Höhe: 1520 mm
Radstand: 2100 mm
Leergewicht: 1050 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Geschichte
Der Konstrukteur Hans Trippel entwickelte das Fahrzeug und ließ es von 1960 bis 1963 hauptsächlich in Berlin-Wittenau bei der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik (DWM) (früher: Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG) bauen. Die Rohkarossen fertigte anfangs die Industrie-Werke Karlsruhe AG, IWK in einem ehemaligen Rüstungswerk der DWM in Lübeck-Schlutup. In Deutschland war das Fahrzeug ab 1962 zum Preis von 10.500 DM erhältlich (nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt 22.675 Euro).
Insgesamt wurden 3878 Fahrzeuge fertiggestellt, 3046 wurden in die USA exportiert. Wegen des hohen Preises, der damals etwa dem Wert von zwei VW Käfern entsprach, wurden nicht genügend Fahrzeuge abgesetzt. Der Absatz verlief so schleppend, dass noch drei Jahre nach dem Ende der Produktion Neuwagen zu kaufen waren, die auf Halde standen und mit Baujahrsangaben 1964 und 1965 zum verringerten Preis von 8385 DM angeboten wurden. Weil die wenigen Liebhaber sich damals preiswert mit Ersatzteilen eindecken konnten, war der Unterhalt günstig. Der amerikanische Unternehmer Hugh Gordon aus Santa Fe Springs, Kalifornien, übernahm große Teile der Ersatzteile und Fertigungsmaschinen.
Technik
Karosserie und Fahrwerk
Der Wagen hat eine durch einen Rohrrahmen und Längsträger verstärkte selbsttragende Ganzstahlkarosserie, deren Unterteil als geschlossene Wanne aus 1,5 mm dickem Blech geformt ist. Alle Teile sind fest miteinander verschweißt. Die Türen werden für die Fahrt im Wasser von innen mit einem zweiten Griff zusätzlich verriegelt und damit stärker an die Türdichtungen angepresst, um einen Wassereintritt zu verhindern. Im Motorraum hat das Fahrzeug serienmäßig eine Lenzpumpe, um Wasser abzupumpen, das beispielsweise an den Achswellen eintreten kann. Ferner ist es mit einem Positionslicht (rot/grün) und einem Signalhorn auf der Fronthaube ausgerüstet. Bei der Fahrt in Gewässern musste auf dem Heckdeckel noch ein weißes Positionslicht auf einem kurzen Mast angebracht werden. Im Bug vorn unter dem Kofferraum liegt das Reserverad, über der Vorderachse der Kraftstofftank.
Vorder- und Hinterräder sind an gezogenen Längsschwingen mit Federbeinen und hydraulischen Stoßdämpfern aufgehängt und haben hydraulisch betätigte Trommelbremsen (Handbremse mechanisch).
Gelenkt wird sowohl auf der Straße als auch im Wasser mit den Vorderrädern.
Motor und Getriebe
Der Motor ist ein Vierzylinderviertakt-Reihenmotor des englischen Triumph Herald 1200 mit knapp 1,2 Liter Hubraum und einer Leistung von 38 PS (28 kW). Die Kraft wird über eine Einscheibentrockenkupplung auf das vor dem Motor platzierte Getriebe übertragen. Es ist ein vollsynchronisiertes Viergang-Spezialgetriebe von Hermes in Wuppertal mit zusätzlichem 3 : 1 übersetzten Wendegetriebe mit nur einem Vorwärts- und Rückwärtsgang (sowie Leerlauf) für den Antrieb von zwei Kunststoffpropellern. Im Wasser schaltet der Fahrer das Straßengetriebe auf Leerlauf und aktiviert mit einem zweiten Schalthebel die Propeller bzw. Schiffsschrauben.
Der Wartungsaufwand für das Amphicar war groß; denn nach jeder Wasserfahrt waren 13 Schmiernippel mit Fett zu versorgen. Dazu musste das Fahrzeug aufgebockt und die Rücksitzbank ausgebaut werden.
Auf der Straße erreichte das Amphicar eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 120 km/h, im Wasser bis zu 6,5 Knoten bzw. 12 km/h.
Technische Daten
Kenngrößen Daten
Motor: 4-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor
(längs hinter der Hinterachse)
Hubraum: 1147 cm³
Bohrung × Hub: 69,3 × 76 mm
Verdichtung: 1 : 8,0
Leistung bei 1/min: 28 kW (38 PS) bei 4750
Max. Drehmoment bei 1/min: 80 Nm bei 2500
Ventilsteuerung: Stoßstangen und Kipphebel, untenliegende Nockenwelle
Kühlung: Wasserkühlung
Getriebe: vollsynchronisiertes Vierganggetriebe (Straße) und
Wendegetriebe mit einem Vorwärts- und einem Rückwärtsgang
für den Bootsbetrieb; zwei Schalthebel
Radaufhängung vorn und hinten: gezogene Längsschwingen
Federung: Federbeine mit hydraulischen Stoßdämpfern
Bremsen vorn und hinten: hydraulisch betätigte Trommelbremsen, Ø 230 mm
(Handbremse mechanisch auf die Hinterräder wirkend)
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie,
durch Rohrrahmen und Längsträger verstärkt
Maße (Länge × Breite × Höhe): 4330 × 1565 × 1520 mm
Bodenfreiheit: 253 mm
Radstand: 2100 mm
Spurweite vorn/hinten: 1212 mm/1260 mm
Reifengröße: 6.40–13
Leergewicht (ohne Fahrer): 1050 kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 1350 kg
Höchstgeschwindigkeit: Straße: 120 km/h – Wasser: 12 km/h
Kraftstoffverbrauch auf der Straße: ca. 9 l/100 km
Kraftstoffverbrauch auf dem Wasser: 2,3 l/Stunde bei 5 km/h, 10 l/Stunde bei 10 km/h
Technische Daten laut Oldtimer Markt 10/2010 und www.deutsche-automobile.de
Fahrerlaubnis
Der Betrieb des Amphicar auf dem Wasser erfordert in Deutschland einen Sportbootführerschein Binnen.
Trivia
Am 16. September 1962 gelang vier Engländern in zwei Fahrzeugen, von denen eines später vom anderen geschleppt werden musste, die Durchquerung des Ärmelkanals von Dover nach Calais in 7 Stunden und 20 Minuten.
In den 1980er-Jahren wurde für die Sendung Verstehen Sie Spaß? ein Film mit versteckter Kamera produziert, in dem Reinhard Mey zu einem Auftritt „wegen des schönen Wetters“ in einem Amphicar abgeholt wurde. Der Wagen fuhr plötzlich ohne Vorwarnung in einen Fluss. Reinhard Mey aber erschrak nicht, sondern lachte nur – er kannte das Fahrzeug.
Perfekt restaurierte Fahrzeuge werden mit bis zu 80.000 US $ gehandelt, allein ein neues Getriebe kostet 15.000 $.
Quelle
Amphicar als Museums-Exponat
Amphicar 770
Produktionszeitraum: 1960–1963
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Cabriolet
Motoren: Ottomotor:
1,2 Liter (28 kW)
Länge: 4330 mm
Breite: 1565 mm
Höhe: 1520 mm
Radstand: 2100 mm
Leergewicht: 1050 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Geschichte
Der Konstrukteur Hans Trippel entwickelte das Fahrzeug und ließ es von 1960 bis 1963 hauptsächlich in Berlin-Wittenau bei der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik (DWM) (früher: Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG) bauen. Die Rohkarossen fertigte anfangs die Industrie-Werke Karlsruhe AG, IWK in einem ehemaligen Rüstungswerk der DWM in Lübeck-Schlutup. In Deutschland war das Fahrzeug ab 1962 zum Preis von 10.500 DM erhältlich (nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt 22.675 Euro).
Insgesamt wurden 3878 Fahrzeuge fertiggestellt, 3046 wurden in die USA exportiert. Wegen des hohen Preises, der damals etwa dem Wert von zwei VW Käfern entsprach, wurden nicht genügend Fahrzeuge abgesetzt. Der Absatz verlief so schleppend, dass noch drei Jahre nach dem Ende der Produktion Neuwagen zu kaufen waren, die auf Halde standen und mit Baujahrsangaben 1964 und 1965 zum verringerten Preis von 8385 DM angeboten wurden. Weil die wenigen Liebhaber sich damals preiswert mit Ersatzteilen eindecken konnten, war der Unterhalt günstig. Der amerikanische Unternehmer Hugh Gordon aus Santa Fe Springs, Kalifornien, übernahm große Teile der Ersatzteile und Fertigungsmaschinen.
Technik
Karosserie und Fahrwerk
Der Wagen hat eine durch einen Rohrrahmen und Längsträger verstärkte selbsttragende Ganzstahlkarosserie, deren Unterteil als geschlossene Wanne aus 1,5 mm dickem Blech geformt ist. Alle Teile sind fest miteinander verschweißt. Die Türen werden für die Fahrt im Wasser von innen mit einem zweiten Griff zusätzlich verriegelt und damit stärker an die Türdichtungen angepresst, um einen Wassereintritt zu verhindern. Im Motorraum hat das Fahrzeug serienmäßig eine Lenzpumpe, um Wasser abzupumpen, das beispielsweise an den Achswellen eintreten kann. Ferner ist es mit einem Positionslicht (rot/grün) und einem Signalhorn auf der Fronthaube ausgerüstet. Bei der Fahrt in Gewässern musste auf dem Heckdeckel noch ein weißes Positionslicht auf einem kurzen Mast angebracht werden. Im Bug vorn unter dem Kofferraum liegt das Reserverad, über der Vorderachse der Kraftstofftank.
Vorder- und Hinterräder sind an gezogenen Längsschwingen mit Federbeinen und hydraulischen Stoßdämpfern aufgehängt und haben hydraulisch betätigte Trommelbremsen (Handbremse mechanisch).
Gelenkt wird sowohl auf der Straße als auch im Wasser mit den Vorderrädern.
Motor und Getriebe
Der Motor ist ein Vierzylinderviertakt-Reihenmotor des englischen Triumph Herald 1200 mit knapp 1,2 Liter Hubraum und einer Leistung von 38 PS (28 kW). Die Kraft wird über eine Einscheibentrockenkupplung auf das vor dem Motor platzierte Getriebe übertragen. Es ist ein vollsynchronisiertes Viergang-Spezialgetriebe von Hermes in Wuppertal mit zusätzlichem 3 : 1 übersetzten Wendegetriebe mit nur einem Vorwärts- und Rückwärtsgang (sowie Leerlauf) für den Antrieb von zwei Kunststoffpropellern. Im Wasser schaltet der Fahrer das Straßengetriebe auf Leerlauf und aktiviert mit einem zweiten Schalthebel die Propeller bzw. Schiffsschrauben.
Der Wartungsaufwand für das Amphicar war groß; denn nach jeder Wasserfahrt waren 13 Schmiernippel mit Fett zu versorgen. Dazu musste das Fahrzeug aufgebockt und die Rücksitzbank ausgebaut werden.
Auf der Straße erreichte das Amphicar eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 120 km/h, im Wasser bis zu 6,5 Knoten bzw. 12 km/h.
Technische Daten
Kenngrößen Daten
Motor: 4-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor
(längs hinter der Hinterachse)
Hubraum: 1147 cm³
Bohrung × Hub: 69,3 × 76 mm
Verdichtung: 1 : 8,0
Leistung bei 1/min: 28 kW (38 PS) bei 4750
Max. Drehmoment bei 1/min: 80 Nm bei 2500
Ventilsteuerung: Stoßstangen und Kipphebel, untenliegende Nockenwelle
Kühlung: Wasserkühlung
Getriebe: vollsynchronisiertes Vierganggetriebe (Straße) und
Wendegetriebe mit einem Vorwärts- und einem Rückwärtsgang
für den Bootsbetrieb; zwei Schalthebel
Radaufhängung vorn und hinten: gezogene Längsschwingen
Federung: Federbeine mit hydraulischen Stoßdämpfern
Bremsen vorn und hinten: hydraulisch betätigte Trommelbremsen, Ø 230 mm
(Handbremse mechanisch auf die Hinterräder wirkend)
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie,
durch Rohrrahmen und Längsträger verstärkt
Maße (Länge × Breite × Höhe): 4330 × 1565 × 1520 mm
Bodenfreiheit: 253 mm
Radstand: 2100 mm
Spurweite vorn/hinten: 1212 mm/1260 mm
Reifengröße: 6.40–13
Leergewicht (ohne Fahrer): 1050 kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 1350 kg
Höchstgeschwindigkeit: Straße: 120 km/h – Wasser: 12 km/h
Kraftstoffverbrauch auf der Straße: ca. 9 l/100 km
Kraftstoffverbrauch auf dem Wasser: 2,3 l/Stunde bei 5 km/h, 10 l/Stunde bei 10 km/h
Technische Daten laut Oldtimer Markt 10/2010 und www.deutsche-automobile.de
Fahrerlaubnis
Der Betrieb des Amphicar auf dem Wasser erfordert in Deutschland einen Sportbootführerschein Binnen.
Trivia
Am 16. September 1962 gelang vier Engländern in zwei Fahrzeugen, von denen eines später vom anderen geschleppt werden musste, die Durchquerung des Ärmelkanals von Dover nach Calais in 7 Stunden und 20 Minuten.
In den 1980er-Jahren wurde für die Sendung Verstehen Sie Spaß? ein Film mit versteckter Kamera produziert, in dem Reinhard Mey zu einem Auftritt „wegen des schönen Wetters“ in einem Amphicar abgeholt wurde. Der Wagen fuhr plötzlich ohne Vorwarnung in einen Fluss. Reinhard Mey aber erschrak nicht, sondern lachte nur – er kannte das Fahrzeug.
Perfekt restaurierte Fahrzeuge werden mit bis zu 80.000 US $ gehandelt, allein ein neues Getriebe kostet 15.000 $.
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