Die Aprilia RST 1000 Futura
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Die Aprilia RST 1000 Futura
Die Aprilia RST 1000 Futura ist ein vollverkleidetes Motorrad des italienischen Zweiradherstellers Aprilia, das von 2001 bis 2003 in Noale hergestellt wurde.
RST 1000
RST 1000
Hersteller: Aprilia
Verkaufsbezeichnung Futura
Produktionszeitraum 2001 bis 2003
Klasse Motorrad
Bauart Sporttourer
Motordaten
Flüssigkeitsgekühlter V-Motor mit zwei Zylindern
Hubraum (cm³) 998
Leistung (kW, PS) 83/113 bei 9250 min−1
Drehmoment (N m) 94 bei 7000 min−1
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 242
Getriebe 6
Antrieb Kettenantrieb
Bremsen vorn 300 mm Doppelscheibenbremse, hinten 255 mm Scheibenbremse
Radstand (mm) 1435
Maße (L × B × H, mm): 2170 × 775 × 1240
Sitzhöhe (cm) 83
Leergewicht (kg) 244
Vorgängermodell Aprilia SL 1000 Falco
Konstruktion
Der Sporttourer wird von einem flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor von Rotax angetrieben, der eine Nennleistung von 83 kW (113 PS) erzeugt. Der V-Motor hat einen Zylinderwinkel von 60 Grad, wird von einem elektrischen Anlasser gestartet und hat eine elektronische Benzineinspritzung. Der Viertaktmotor ist weitgehend baugleich zu dem der Aprilia SL 1000 Falco. Die Futura hat ein Trockengewicht von 210 kg.[1]
Die Futura baut auf einem Brückenrahmen aus einer Aluminiumlegierung auf, das Hinterrad wird von einer Einarmschwinge geführt. Zwischen dem 6-Gang-Getriebe und der Hinterachse arbeitet eine Kette im Sekundärantrieb.
Eine per Kondensatorentladungszündung (CDI) eingeleitete Doppelzündung mit zwei Zündkerzen pro Zylinder soll die Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches verbessern und Abgase reduzieren. Die Trockensumpfschmierung hat keine Ölwanne und lagert das Schmiermittel in einem separaten Behälter.[2] Zwei Ausgleichswellen (Anti Vibration Double Countershaft, AVDC) sollen die Motorvibrationen mindern. Eine hydraulisch unterstützte Anti-Hopping-Kupplung (Pneumatic Power Clutch, PPC) mindert ein Stempeln des Hinterrads bei starker Verzögerung.[3][4]
Die große, kantige Gestaltung der Vollverkleidung polarisierte:[2] Während einige das Design als innovativ empfanden und die Formsprache einer Lockheed F-117 ähnelt,[5] fanden andere sie schlicht als zu kantig.
Mit ihren Hartschalenkoffern sollte die Futura mit dem vergleichbar ausgelegten Sporttourer Honda VFR 800 FI (RC46) konkurrieren,[6] doch unzureichende Verkaufszahlen und Aprilias sich verschlechternde Liquidität führten bereits drei Jahre nach ihrem Debut zur Einstellung der Futura. Die Produktion endete 2003, der Abverkauf erfolgte noch bis 2005.
Design
Pierluigi Marconi war der verantwortliche Chefentwickler des Projekts. Er gestaltete die Futura um den Motor und das Fahrwerk der Aprilia RSV Mille herum.[7] Maßgebliche Änderungen gegenüber der Mille waren die Einarmschwinge und die unter dem Sitz montierte Abgasanlage, die die Fahrzeugbreite verringerte und Platz für die Seitenkoffer schaffte.[8]
Marconi spezifizierte außerdem eine um 30 % leistungsstärkere Lichtmaschine mit einer Kapazität von 470 Watt, um das elektrisch betriebene Tourenfahrer-Zubehör (Navigationssystem, Heizgriffe und -kleidung, Freisprechanlage) zu versorgen.
Die Abgasanlage wurde dermaßen gestaltet, dass es trotz seiner Lage nicht die Sitzbank aufheizt. Sie erfüllte mit einem ungeregelten 2-Wege-Fahrzeugkatalysator in der Abgasnachbehandlung die Grenzwerte der Abgasnorm Euro-1.
Marconi kündigte bei Aprilia und wechselte erst zum italienischen Motorradhersteller Benelli und dann zum spanischen Hersteller GasGas. Durch seinen Weggang wurden bereits angekündigte Verbesserungen wie ein Antiblockiersystem und Bordspannungssteckdosen nicht umgesetzt.
Terminologie
Futura ist ein lateinisches Adjektiv und bedeutet zukünftig.
Kritiken
„Die konsequent futuristisch gestylte RST 1000 Futura wirkt durch die hypermoderne Plastikschale, das computerisierte Cockpit und die innovative Auspuffanlage unterm Höcker avantgardistisch. […] Trotz zweier Ausgleichswellen galt der Vau nicht als besonders laufruhig, mehr Schwungmasse soll für neue Sanftmut sorgen. Im unteren Drehzahlbereich läuft die Futura tatsächlich kultivierter als ihre Schwestern Mille und SL 1000 Falco, besonders wohl fühlt sie sich unter 3000 Touren trotzdem nicht.“
– ADACmotorwelt[1]
„Unterm Strich ist die Aprilia RST 1000 Futura ein ziemlich konkurrenzfähiger Sporttourer, der die bei Italienern nicht immer unproblematische Kombination aus eigenwilliger Form und problemloser Funktion prima hinbekommt. Sitzposition und Lastwechselverhalten sind nicht jedermanns Sache. Die Verkleidung ist es erst recht nicht.“
– Klaus Herder: bma[2]
Quelle
RST 1000
RST 1000
Hersteller: Aprilia
Verkaufsbezeichnung Futura
Produktionszeitraum 2001 bis 2003
Klasse Motorrad
Bauart Sporttourer
Motordaten
Flüssigkeitsgekühlter V-Motor mit zwei Zylindern
Hubraum (cm³) 998
Leistung (kW, PS) 83/113 bei 9250 min−1
Drehmoment (N m) 94 bei 7000 min−1
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 242
Getriebe 6
Antrieb Kettenantrieb
Bremsen vorn 300 mm Doppelscheibenbremse, hinten 255 mm Scheibenbremse
Radstand (mm) 1435
Maße (L × B × H, mm): 2170 × 775 × 1240
Sitzhöhe (cm) 83
Leergewicht (kg) 244
Vorgängermodell Aprilia SL 1000 Falco
Konstruktion
Der Sporttourer wird von einem flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor von Rotax angetrieben, der eine Nennleistung von 83 kW (113 PS) erzeugt. Der V-Motor hat einen Zylinderwinkel von 60 Grad, wird von einem elektrischen Anlasser gestartet und hat eine elektronische Benzineinspritzung. Der Viertaktmotor ist weitgehend baugleich zu dem der Aprilia SL 1000 Falco. Die Futura hat ein Trockengewicht von 210 kg.[1]
Die Futura baut auf einem Brückenrahmen aus einer Aluminiumlegierung auf, das Hinterrad wird von einer Einarmschwinge geführt. Zwischen dem 6-Gang-Getriebe und der Hinterachse arbeitet eine Kette im Sekundärantrieb.
Eine per Kondensatorentladungszündung (CDI) eingeleitete Doppelzündung mit zwei Zündkerzen pro Zylinder soll die Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches verbessern und Abgase reduzieren. Die Trockensumpfschmierung hat keine Ölwanne und lagert das Schmiermittel in einem separaten Behälter.[2] Zwei Ausgleichswellen (Anti Vibration Double Countershaft, AVDC) sollen die Motorvibrationen mindern. Eine hydraulisch unterstützte Anti-Hopping-Kupplung (Pneumatic Power Clutch, PPC) mindert ein Stempeln des Hinterrads bei starker Verzögerung.[3][4]
Die große, kantige Gestaltung der Vollverkleidung polarisierte:[2] Während einige das Design als innovativ empfanden und die Formsprache einer Lockheed F-117 ähnelt,[5] fanden andere sie schlicht als zu kantig.
Mit ihren Hartschalenkoffern sollte die Futura mit dem vergleichbar ausgelegten Sporttourer Honda VFR 800 FI (RC46) konkurrieren,[6] doch unzureichende Verkaufszahlen und Aprilias sich verschlechternde Liquidität führten bereits drei Jahre nach ihrem Debut zur Einstellung der Futura. Die Produktion endete 2003, der Abverkauf erfolgte noch bis 2005.
Design
Pierluigi Marconi war der verantwortliche Chefentwickler des Projekts. Er gestaltete die Futura um den Motor und das Fahrwerk der Aprilia RSV Mille herum.[7] Maßgebliche Änderungen gegenüber der Mille waren die Einarmschwinge und die unter dem Sitz montierte Abgasanlage, die die Fahrzeugbreite verringerte und Platz für die Seitenkoffer schaffte.[8]
Marconi spezifizierte außerdem eine um 30 % leistungsstärkere Lichtmaschine mit einer Kapazität von 470 Watt, um das elektrisch betriebene Tourenfahrer-Zubehör (Navigationssystem, Heizgriffe und -kleidung, Freisprechanlage) zu versorgen.
Die Abgasanlage wurde dermaßen gestaltet, dass es trotz seiner Lage nicht die Sitzbank aufheizt. Sie erfüllte mit einem ungeregelten 2-Wege-Fahrzeugkatalysator in der Abgasnachbehandlung die Grenzwerte der Abgasnorm Euro-1.
Marconi kündigte bei Aprilia und wechselte erst zum italienischen Motorradhersteller Benelli und dann zum spanischen Hersteller GasGas. Durch seinen Weggang wurden bereits angekündigte Verbesserungen wie ein Antiblockiersystem und Bordspannungssteckdosen nicht umgesetzt.
Terminologie
Futura ist ein lateinisches Adjektiv und bedeutet zukünftig.
Kritiken
„Die konsequent futuristisch gestylte RST 1000 Futura wirkt durch die hypermoderne Plastikschale, das computerisierte Cockpit und die innovative Auspuffanlage unterm Höcker avantgardistisch. […] Trotz zweier Ausgleichswellen galt der Vau nicht als besonders laufruhig, mehr Schwungmasse soll für neue Sanftmut sorgen. Im unteren Drehzahlbereich läuft die Futura tatsächlich kultivierter als ihre Schwestern Mille und SL 1000 Falco, besonders wohl fühlt sie sich unter 3000 Touren trotzdem nicht.“
– ADACmotorwelt[1]
„Unterm Strich ist die Aprilia RST 1000 Futura ein ziemlich konkurrenzfähiger Sporttourer, der die bei Italienern nicht immer unproblematische Kombination aus eigenwilliger Form und problemloser Funktion prima hinbekommt. Sitzposition und Lastwechselverhalten sind nicht jedermanns Sache. Die Verkleidung ist es erst recht nicht.“
– Klaus Herder: bma[2]
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