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Liberty Truck

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Liberty Truck Empty Liberty Truck

Beitrag  Andy So Mai 08, 2016 11:16 pm

Liberty truck ist die Bezeichnung eines Lastkraftwagens der US-amerikanischen Streitkräfte. Die Fahrzeuge wurden zur Zeit des Ersten Weltkrieges in großen Stückzahlen auch den in Frankreich kämpfenden Verbündeten überlassen. Liberty truck bezeichnet keine Automarke, sondern ein von mehreren Herstellern produziertes Modell.

Liberty Truck Liberty_truck
Liberty Standard B LKW (ca. 1918)
Liberty Truck
Hersteller: verschiedene
Produktionszeitraum: 1917–1919
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Technische Daten
Bauformen: Pritschenwagen
Motoren: Vierzylindermotor
Nutzlast: 0,75-5 t


Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Im Ersten Weltkrieg (und in erheblichem Umfang auch noch im Zweiten Weltkrieg[1]) bildeten Pferde das Hauptfortbewegungsmittel der Truppen. So verfügte die US Army 1914 über nur 35 Lastkraftwagen.[2] Die ersten Erfahrungen der Army mit Lastkraftwagen als Transportfahrzeuge für militärische Güter sowie als Zugfahrzeuge für die Artillerie 1916 im Rahmen der Mexikanischen Strafexpedition verdeutlichten jedoch die Vorteile gegenüber Pferden und Maultieren, insbesondere hinsichtlich Mobilität, Geschwindigkeit und Ausdauer.[3]

Am 6. April 1917 erklärten die Vereinigten Staaten dem Deutschen Reich den Krieg.[4] Außer rund 2 Millionen Soldaten brachten sie eine Vielzahl von Motorfahrzeugen, darunter 51.554 Lastkraftwagen einschließlich 9452 Liberty trucks nach Europa.[3]
Geschichte des Fahrzeuges

Unmittelbar nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten wurde unter der Leitung des Quartermaster Corps der US-Army ein Gremium geschaffen, dem neben den Militärs auch die Society of Automotive Engineers sowie die Automobilbranche angehörten. Ziel war es, ein einfach konstruiertes, besonders robustes Nutzfahrzeug mit leicht austauschbaren Bauteilen zu schaffen. Da Modellvielfalt bei jeder militärischen Operation zu erheblichen Nachteilen führt, insbesondere hinsichtlich der Ersatzteilbevorratung, der Wartung und der Instandhaltung, wurde beschlossen, durch eine Vereinheitlichung aller Bauteile ein herstellerunabhängiges Fahrzeug zu fertigen. Dementsprechend war bei der Vorbereitung eine Vielzahl von Unternehmen beteiligt, die freiwillige Mitarbeiter für die Entwicklung entsandten.

Außer Nutzfahrzeugproduzenten wie Diamond T, Selden, Pierce-Arrow, Sterling, Velie, Packard, Garford Company, Brockway Motor, Gramm-Bernstein, Republic und Bethlehem[5] waren insgesamt 62 Automobilzulieferer wie Waukesha Engines (Motoren), Westinghouse Electric (elektrische Komponenten), Continental Motors Company (Motoren), Kelly-Springfield Tire Company (Vollgummireifen), Splitdorf Electrical Co. (Magnetzünder), Timken Company (Achsen) und Muncie Gear Works (Getriebe) beteiligt. Durch den besonderen Einsatz der Freiwilligen, nicht zuletzt beflügelt durch den in den USA ausgeprägten Patriotismus gelang es bereits wenige Monate nach Planungsbeginn mit der Serienproduktion zu beginnen. Der erste Liberty truck verließ am 9. Oktober 1917 die Produktionshalle.[6]

Die Fahrzeuge wurden über den Atlantik nach Saint-Nazaire gebracht, dem wichtigsten Nachschubhafen in Frankreich. Sie dienten den American Expeditionary Forces sowie den Verbündeten zur Lieferung des enormen Bedarfs an Munition, Brennstoffen, Ausrüstung und Lebensmitteln an die Front. Auch spezielle Wassertransporteinheiten (water tank train) wurden eingerichtet, wobei ein Liberty truck mit drei Wassertanks à 250 Gallonen ausgestattet war. Darüber hinaus gab es Versionen mit Fernmeldeeinrichtungen für das United States Army Signal Corps, mobile Werkstätten, Abschleppwagen sowie Scheinwerferfahrzeuge; auch dienten sie Offizieren als Transportgelegenheit (Mannschaften marschierten üblicherweise zu Fuß). Auf dem Rückweg von der Front transportierten die Fahrzeuge schwer verletzte Soldaten; nach dem Waffenstillstand 1918 wurden sie auch für die Überführung der zunächst in vorübergehende Gräber gebrachten Kriegstoten zu festen Soldatenfriedhöfen eingesetzt.[7]
Fahrzeugtechnik

Das Kriegsministerium der Vereinigten Staaten hatte bei der Auftragsvergabe eine Reihe von technischen Vorgaben festgelegt: So wurde zur Erhöhung der Geländetauglichkeit eine hohe Bodenfreiheit und ein Sperrdifferential gefordert. Da die Fahrzeuge überwiegend als Nachschubfahrzeuge in langsamer Kolonnenfahrt eingesetzt werden sollten, wurde ein Vierganggetriebe mit sehr niedrig übersetztem Kriechgang gefordert sowie ein groß dimensionierter Kühler zur Vermeidung einer Überhitzung des Motors. Zur Erhöhung der Reichweite war ein großer Kraftstofftank vorgesehen.

Bis auf die ersten Fahrzeuge hatten alle einen Continental-Motor, wobei auf Motorteile einer Reihe von Zulieferern zurückgegriffen wurde; so wurden etwa die Zylinderköpfe von Waukesha Engines geliefert. Vorgeschrieben war auch eine Motoraufhängung an drei Punkten. Die Motoren mit 27 bhp (rund 27 PS; 20 kw) beim Liberty Model A truck und 52 bhp (rund 53 PS; 39 kw) beim Liberty Model B truck trieben die Hinterachse an. Letzterer erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 15 mph, was dem seinerzeit üblichen Standard für Lastkraftwagen entsprach. Auch die Vollgummireifen galten damals noch als Stand der Technik bei Nutzfahrzeugen; einige Modelle wurden auch mit Holzrädern ausgerüstet, die mit einem Metallring beschlagen wurden. Als Gesamtmaße des Fahrzeuge wurden 6,52 × 2,1 × 1,87 m vorgegeben:, der Radstand betrug 4 m. Türen hatten die einfach konstruierten Fahrzeuge nicht.

Die US-Army als Auftraggeber bezahlte pro Fahrzeug einen Festpreis von 600 US-Dollar. Um Verzögerungen und andere Probleme mit eventuellen Lizenzgebühren an Inhaber von Patenten zu vermeiden, wurde auf eine bereits bestehende LKW-Konstruktion zurückgegriffen. Zum Zug kam ein Entwurf der Gramm-Bernstein Motor Truck Company in Lima (Ohio).[8] Der Liberty truck, der unabhängig vom Hersteller die Bezeichnung USA am Kühler trug, gilt als eines der ersten robusten Automobile, das wirtschaftlich Nachschub unter den besonderen Bedingungen eines Krieges transportieren konnte.
Verwendung nach Ende des Krieges

Nach dem Ende des Weltkrieges wurde der größte Teil des amerikanischen Kriegsgerätes wieder in die USA zurückgeschafft. Eine Rückführung von Tausenden von Lastkraftwagen und eine Vermarktung der auch für den zivilen Einsatz tauglichen Fahrzeuge hätten jedoch den Absatz von Neufahrzeugen in den USA mittelfristig erheblich erschwert. Daher verzichtete die US-Regierung, auch auf Drängen der Interessenvertreter der Automobilindustrie, auf eine Rückführung der Liberty trucks. In der Kommunikation wurden für diese Entscheidung vor allem Kostengründe in den Vordergrund gestellt.

Viele der in Frankreich und Belgien zurückgeblieben Fahrzeuge wurden in Europa zu Zivillastwagen umgerüstet. Der Verkauf führte zu Schwierigkeiten französischer Nutzfahrzeughersteller und trug etwa zur vorübergehenden Insolvenz des großen Herstellers Berliet bei. Andererseits ermöglichte es die Gründung und den Aufstieg neuer Unternehmen, die die Fahrzeuge günstig kauften und sich auf die Umrüstung und Vermarktung der Liberty trucks spezialisierten. Hierzu gehörte das französische Unternehmen Etablissement Willème (aus dem sich einer der großen Nutzfahrzeugproduzenten Frankreichs entwickelte) und die belgische Compagnie belge des autos-camions Liberty (aus der später die Société Franco-belge des autos Liberty entstand).[9]
Modelle

Liberty Standard AA 3/4 tons; 4 x 2 ("Model AA")
Liberty Standard A 2 tons; 4 x 2 ("Model A")
Liberty Standard B 3 tons; 4 x 2, hinten Doppelbereifung ("Model B")
Liberty Standard C 5 tons; 4 x 3, hintere Achsen Doppelbereifung ("Model C")

Erhaltene Fahrzeuge

Liberty Truck 1024px-Liberty_B_Truck
Liberty B truck im National Museum of the United States Air Force

Dank der robusten und - wie Anfang des 20. Jahrhunderts üblich - auf nicht begrenzte Lebensdauer ausgerichteten Konstruktion sind auch noch heute einige Liberty trucks im fahrtüchtigen Zustand – nach fast 100 Jahren.[10] [11] Darüber hinaus sind gut erhaltene Fahrzeuge in mehreren Museen zu besichtigen, darunter im

National Museum of the United States Air Force in Dayton (Ohio) in Ohio,
First Division Museum im Cantigny-Park in Wheaton, Illinois,
Fort Bliss Museum in Fort Bliss, Texas
U.S. Army Transportation Museum[12] in Fort Eustis, in der Nähe von Newport News in Virginia,
National Infantry Museum[13], in Columbus in Georgia,
Iowa Gold Star Military Museum[14] in Johnston, Iowa,
Allen County Museum[15] in Lima, Ohio und im
Museum of the Marine Corps[16] in Triangle, Virginia sowie bei der
Virginia Military Preservation Association[17] in Carrollton im Isle of Wight County in Virginia.
Hays Antique Truck Museum in Woodland (Kalifornien); Liberty Model B[18][19]

Siehe auch

Liberty-Frachter
Liberty Flugzeugmotoren
Mark VIII, auch Liberty-Panzer genannt


Quelle
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