AVL (Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List)
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AVL (Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List)
AVL (Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List) ist ein Unternehmen für die Entwicklung von Antriebssystemen sowie dazugehörende Simulation und Prüftechnik. Im Jahr 2015 beschäftigte das österreichische Unternehmen weltweit 8050 Mitarbeiter und setzte 1,27 Milliarden Euro um.
Rechtsform GmbH
Gründung 1948
Sitz Graz ♁⊙Koordinaten: 47° 4′ 40″ N, 15° 25′ 30″ O | |
Leitung Helmut List
Mitarbeiter 8.050 (2015)
Umsatz 1270 Millionen Euro (2015)
Branche Automobilzulieferer
Website www.avl.com
Die AVL gliedert sich in drei Geschäftsbereiche
Powertrain Engineering (PTE): Entwicklung von Antriebssträngen inklusive Verbrennungsmotoren, Hybridsystemen, Getriebe, Batterie, Elektrik und Elektronik
Instrumentation and Test Systems (ITS): Entwicklung von Prüfständen und Messtechnik für Motoren, Fahrzeugen und Komponenten
Advanced Simulation Technology (AST): Entwicklung von Simulationssoftware für Motor und Fahrzeugentwicklung
Firmengeschichte
Unter der Führung von Hans List schlossen sich im Jahr 1948 mehrere Motoren-Experten zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und gründeten das IBL (Ingenieurbüro List). Die Gründer verfolgten das Ziel, auf Basis der neuesten Erkenntnisse der Grundlagenforschung moderne Motoren unter Berücksichtigung der für die Motorenindustrie wichtigen Wirtschaftlichkeitskriterien zu entwickeln.
Bereits die ersten Dieselmotoren aus dem Jahr 1949 wurden serienmäßig bei den Jenbacher Werken in Tirol und in der Andritzer Maschinenfabrik in Graz hergestellt.
1951 wurde aus dem IBL die AVL, die Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen. Im darauf folgenden Jahr entstand das zentrale Versuchsgelände in der Kleiststraße in Graz, wo noch heute die Konzernleitung und die Zentrale der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten beheimatet sind.
Zu den wichtigsten Errungenschaften in der Anfangsphase des Unternehmens zählen die Entwicklung der ersten direkteinspritzenden Viertakt-Dieselmotoren mit Drallkanälen für LKW-Motoren im Jahr 1958. Diese lösten die bis dahin üblichen Zweitaktmotoren und Viertakt-Vorkammermotoren ab.
1963 führte die intensive Weiterentwicklung der Dieselmotorentechnologie zum Bau eines 18-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotors mit 2250 PS.
Neben der Motorenentwicklung begann AVL zu Beginn der 1960er-Jahre mit der Herstellung von Motortestgeräten mit baldiger Serienproduktion von Quarzdruckaufnehmern, gravimetrischen Kraftstoffverbrauchs-Messeinrichtungen, Rauchgasmessgeräten und kompletten Motorindiziersystemen.
Zu Beginn der 1970er Jahre begann AVL, die ersten vollautomatischen AVL-Prüfstände zu verkaufen. Als weitere wichtige Meilensteine in den 1970er Jahren zählen die Entwicklung der Kapseltechnologie zur Schalldämmung von Motoren und die Entwicklung von DI-Dieselmotoren für PKW-Anwendungen, die im Jahr 1974 begonnen wurde. Der erste Prototyp eines LD-Leichtdieselmotors wurde 1976 vorgestellt.
1979 übernahm Helmut List, Sohn des Firmengründers, der seit 1966 im Unternehmen arbeitete, den Vorsitz der Geschäftsführung.
Seit 1982 ist es möglich, Echtzeiteinblicke in die Verbrennungsvorgänge von Dieselmotoren zu gewinnen. 1986 ging der weltweit erste HSDI-Dieselmotor (High Speed Direct Injection) als Antriebssystem für Leichtnutzfahrzeuge in Großserie.
In den 1990er Jahren konnte die tomographische Verbrennungsanalyse (TCA) umgesetzt werden. Erstmals war es möglich, Verbrennungsphänomene an einem seriennahen Ottomotor optisch zu erfassen.
1993 liefert AVL als erste Firma weltweit Motorprüfstände, welche die dynamischen Anforderungen von Rennmotoren (wie zum Beispiel für Formel 1 oder Indy Serie) simulieren können.
Im Jahr 2002 wurde die AVL-Teststrecke in Gratkorn nahe Graz eröffnet.
Im Jahr 2003 wurde die Helmut-List-Halle als Veranstaltungszentrum für bis zu 2400 Besucher in Graz eröffnet. Im selben Jahr wurde Schrick übernommen und in das Unternehmen eingegliedert.
2007 übernimmt AVL die Firma Le Moteur Moderne
2008 Gründung der AVL Software and Functions GmbH in Regensburg
Exemplarisch für die Entwicklungsleistung von AVL steht vielleicht eine Zündkerze, die mit exzentrischer Elektrode die Zündfunktion übernimmt und daneben sowohl einen hochtemperaturstabilen Drucksensor als auch einen Lichtleiter zur optischen Beobachtung der Verbrennung in zwei feinen leicht schräg verlaufenden Bohrungen integriert. AVL besitzt dafür seit 2012 das 2008 angemeldete Patent EP 1 967 834 B1. Diese Sensorkerze ermöglicht eine Analyse der Verbrennung, ohne der Notwendigkeit eine zusätzliche Bohrung in den Motor einzubringen, was je nach Verlauf der Gaswechselventile und -kanäle sehr schwierig sein kann. [1]
Oktober 2015 kritisiert Peter Pilz, dass "AVL List Motoren für den türkischen Kampfpanzer „Altay“ bauen will", und über Saudi-Arabien an Bürgerkriegsparteien der Region gelangen könnten.[2]
Quelle
Rechtsform GmbH
Gründung 1948
Sitz Graz ♁⊙Koordinaten: 47° 4′ 40″ N, 15° 25′ 30″ O | |
Leitung Helmut List
Mitarbeiter 8.050 (2015)
Umsatz 1270 Millionen Euro (2015)
Branche Automobilzulieferer
Website www.avl.com
Die AVL gliedert sich in drei Geschäftsbereiche
Powertrain Engineering (PTE): Entwicklung von Antriebssträngen inklusive Verbrennungsmotoren, Hybridsystemen, Getriebe, Batterie, Elektrik und Elektronik
Instrumentation and Test Systems (ITS): Entwicklung von Prüfständen und Messtechnik für Motoren, Fahrzeugen und Komponenten
Advanced Simulation Technology (AST): Entwicklung von Simulationssoftware für Motor und Fahrzeugentwicklung
Firmengeschichte
Unter der Führung von Hans List schlossen sich im Jahr 1948 mehrere Motoren-Experten zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und gründeten das IBL (Ingenieurbüro List). Die Gründer verfolgten das Ziel, auf Basis der neuesten Erkenntnisse der Grundlagenforschung moderne Motoren unter Berücksichtigung der für die Motorenindustrie wichtigen Wirtschaftlichkeitskriterien zu entwickeln.
Bereits die ersten Dieselmotoren aus dem Jahr 1949 wurden serienmäßig bei den Jenbacher Werken in Tirol und in der Andritzer Maschinenfabrik in Graz hergestellt.
1951 wurde aus dem IBL die AVL, die Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen. Im darauf folgenden Jahr entstand das zentrale Versuchsgelände in der Kleiststraße in Graz, wo noch heute die Konzernleitung und die Zentrale der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten beheimatet sind.
Zu den wichtigsten Errungenschaften in der Anfangsphase des Unternehmens zählen die Entwicklung der ersten direkteinspritzenden Viertakt-Dieselmotoren mit Drallkanälen für LKW-Motoren im Jahr 1958. Diese lösten die bis dahin üblichen Zweitaktmotoren und Viertakt-Vorkammermotoren ab.
1963 führte die intensive Weiterentwicklung der Dieselmotorentechnologie zum Bau eines 18-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotors mit 2250 PS.
Neben der Motorenentwicklung begann AVL zu Beginn der 1960er-Jahre mit der Herstellung von Motortestgeräten mit baldiger Serienproduktion von Quarzdruckaufnehmern, gravimetrischen Kraftstoffverbrauchs-Messeinrichtungen, Rauchgasmessgeräten und kompletten Motorindiziersystemen.
Zu Beginn der 1970er Jahre begann AVL, die ersten vollautomatischen AVL-Prüfstände zu verkaufen. Als weitere wichtige Meilensteine in den 1970er Jahren zählen die Entwicklung der Kapseltechnologie zur Schalldämmung von Motoren und die Entwicklung von DI-Dieselmotoren für PKW-Anwendungen, die im Jahr 1974 begonnen wurde. Der erste Prototyp eines LD-Leichtdieselmotors wurde 1976 vorgestellt.
1979 übernahm Helmut List, Sohn des Firmengründers, der seit 1966 im Unternehmen arbeitete, den Vorsitz der Geschäftsführung.
Seit 1982 ist es möglich, Echtzeiteinblicke in die Verbrennungsvorgänge von Dieselmotoren zu gewinnen. 1986 ging der weltweit erste HSDI-Dieselmotor (High Speed Direct Injection) als Antriebssystem für Leichtnutzfahrzeuge in Großserie.
In den 1990er Jahren konnte die tomographische Verbrennungsanalyse (TCA) umgesetzt werden. Erstmals war es möglich, Verbrennungsphänomene an einem seriennahen Ottomotor optisch zu erfassen.
1993 liefert AVL als erste Firma weltweit Motorprüfstände, welche die dynamischen Anforderungen von Rennmotoren (wie zum Beispiel für Formel 1 oder Indy Serie) simulieren können.
Im Jahr 2002 wurde die AVL-Teststrecke in Gratkorn nahe Graz eröffnet.
Im Jahr 2003 wurde die Helmut-List-Halle als Veranstaltungszentrum für bis zu 2400 Besucher in Graz eröffnet. Im selben Jahr wurde Schrick übernommen und in das Unternehmen eingegliedert.
2007 übernimmt AVL die Firma Le Moteur Moderne
2008 Gründung der AVL Software and Functions GmbH in Regensburg
Exemplarisch für die Entwicklungsleistung von AVL steht vielleicht eine Zündkerze, die mit exzentrischer Elektrode die Zündfunktion übernimmt und daneben sowohl einen hochtemperaturstabilen Drucksensor als auch einen Lichtleiter zur optischen Beobachtung der Verbrennung in zwei feinen leicht schräg verlaufenden Bohrungen integriert. AVL besitzt dafür seit 2012 das 2008 angemeldete Patent EP 1 967 834 B1. Diese Sensorkerze ermöglicht eine Analyse der Verbrennung, ohne der Notwendigkeit eine zusätzliche Bohrung in den Motor einzubringen, was je nach Verlauf der Gaswechselventile und -kanäle sehr schwierig sein kann. [1]
Oktober 2015 kritisiert Peter Pilz, dass "AVL List Motoren für den türkischen Kampfpanzer „Altay“ bauen will", und über Saudi-Arabien an Bürgerkriegsparteien der Region gelangen könnten.[2]
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