Franz Xaver Wagner
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Franz Xaver Wagner
Franz Xaver Wagner (* 20. Mai 1837 in Heimbach bei Neuwied; † 8. März 1907[1] in New York City) war ein deutscher Konstrukteur und Erfinder.
Biografie
Gedenktafel für Franz Xaver Wagner in Heimbach-Weis
Im Alter von sieben Jahren verlor Wagner seine Mutter Maria Wagner (geb. Wertgen), mit 12 seinen Vater Simon Wagner.[2] Mit 18 bestand er in Neuwied die Gesellenprüfung als Mechaniker. Anschließend ging er auf Wanderschaft, um seine Kenntnisse zu vertiefen. In Stuttgart entwickelte er 1860 eine Nähmaschine, die er fabrikmäßig herstellte und verkaufte.
1864 wanderte er nach Amerika aus, arbeitete dort als Mechaniker und entwickelte einen Wasserdurchsatzmesser, also eine Wasseruhr. Er machte sich selbständig und tüftelte in seiner Werkstatt an mechanischen Verbesserungen für die damals noch unvollkommenen und komplizierten Schreibmaschinen.
1890 gelang ihm der Durchbruch: Zusammen mit seinem Sohn Hermann erfand er das sogenannte Wagnergetriebe für eine Typenhebelschreibmaschine. Das Wagnergetriebe überträgt die Kraft der angeschlagenen Taste über eine Kombination aus Hebeln und Zugstangen an einen in ein Segment eingehangenen Typenhebel, welcher schließlich um 90° von der Horizontalen in die Vertikale schwingt, um die Type auf die Schreibwalze zu schlagen. In Fachkreisen wird das Wagnergetriebe daher auch Schwinghebelgetriebe genannt, da das diese Getriebeform besser beschreibt. Bis zur Erfindung des Wagnergetriebes wurden die Typen von unten oder vertikal angeschlagen, so dass man das gerade Geschriebene nicht lesen und die Fehler nicht sofort korrigieren konnte.
In den folgenden Jahren erfand Wagner unter anderem die Zeilenschaltung mit Schrittvorwahl, die automatische Tastenwiederholung sowie den Zeilenrichter in ihrer noch heute nahezu unveränderten Form. Die meisten Erfindungen ließ sich Wagner patentieren. 1898 geriet er jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte seine gesamten Patente und Herstellungsrechte an die Underwood-Typewriter Company von John T. Underwood. Nach Wagners System wurden alle Schreibmaschinen bis in die 1950er Jahre gebaut. Nach nunmehr weit über einem Jahrhundert ist diese prinzipielle Bauart noch immer maßgeblich für aktuelle mechanische Schreibmaschinen mit Typenhebeln.
Mit seiner Frau Sophia hatte Wagner fünf Kinder: Annie (* 1866), Hermann (* 1870), William (* 1871), Frank (* 1874) und Sophia (* 1876).[3]
1904 besuchte Wagner ein letztes mal seine Heimat, ehe er 1907 in New York verstarb. Sein Sohn Hermann starb schon ein Jahr später. Seine genialen Ideen brachten ihm weder Ruhm noch Gewinn. Sein Grab ist verschollen und eventuelle Nachfahren sind nicht auffindbar. Aufgrund seiner zahlreichen visionären und ideenreichen Erfindungen, welche teilweise bis heute den Stand der Technik darstellen, kann Franz Xaver Wagner jedoch als einer der genialsten Mechaniker seiner Zeit genannt werden.
In Heimbach-Weis erinnert in der Hauptstraße 92 eine Tafel an sein Geburtshaus. Bedingt durch den regionalen Bezug zu Neuwied Heimbach-Weis hat es sich das Landesmuseum Koblenz zur Aufgabe gemacht, eine Sammlung aufzubauen, die sich mit der Entwicklung der Schreibmaschine als technischem Gerät beschäftigt.
Übersicht der wichtigsten Erfindungen
Patent Eingereicht Erteilt Erfindung
364556 28.01.1880 07.06.1887 Zeigerschreibmaschine mit einer Typentrommel
454692 19.12.1889 23.06.1891 Schreibmaschine bei welcher die Typen noch von unten angeschlagen
497560 27.06.1892 16.05.1893 Schreibmaschine mir Rundsegment, Anschlag der Typen von unten
523698 27.04.1893 31.07.1894 Schreibmaschine mit Segmentkorb, Anschlag der Typen von vorne
559345 04.10.1894 28.04.1896 Verbesserung der Schreibmaschine durch das Schwinghebelgetriebe (Wagnergetriebe)
633672 07.07.1897 26.09.1899 Verbesserung der Schreibmaschine durch einen Farbbandantrieb mit Umschaltung und beweglicher Farbbandgabel
Quelle
Biografie
Gedenktafel für Franz Xaver Wagner in Heimbach-Weis
Im Alter von sieben Jahren verlor Wagner seine Mutter Maria Wagner (geb. Wertgen), mit 12 seinen Vater Simon Wagner.[2] Mit 18 bestand er in Neuwied die Gesellenprüfung als Mechaniker. Anschließend ging er auf Wanderschaft, um seine Kenntnisse zu vertiefen. In Stuttgart entwickelte er 1860 eine Nähmaschine, die er fabrikmäßig herstellte und verkaufte.
1864 wanderte er nach Amerika aus, arbeitete dort als Mechaniker und entwickelte einen Wasserdurchsatzmesser, also eine Wasseruhr. Er machte sich selbständig und tüftelte in seiner Werkstatt an mechanischen Verbesserungen für die damals noch unvollkommenen und komplizierten Schreibmaschinen.
1890 gelang ihm der Durchbruch: Zusammen mit seinem Sohn Hermann erfand er das sogenannte Wagnergetriebe für eine Typenhebelschreibmaschine. Das Wagnergetriebe überträgt die Kraft der angeschlagenen Taste über eine Kombination aus Hebeln und Zugstangen an einen in ein Segment eingehangenen Typenhebel, welcher schließlich um 90° von der Horizontalen in die Vertikale schwingt, um die Type auf die Schreibwalze zu schlagen. In Fachkreisen wird das Wagnergetriebe daher auch Schwinghebelgetriebe genannt, da das diese Getriebeform besser beschreibt. Bis zur Erfindung des Wagnergetriebes wurden die Typen von unten oder vertikal angeschlagen, so dass man das gerade Geschriebene nicht lesen und die Fehler nicht sofort korrigieren konnte.
In den folgenden Jahren erfand Wagner unter anderem die Zeilenschaltung mit Schrittvorwahl, die automatische Tastenwiederholung sowie den Zeilenrichter in ihrer noch heute nahezu unveränderten Form. Die meisten Erfindungen ließ sich Wagner patentieren. 1898 geriet er jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte seine gesamten Patente und Herstellungsrechte an die Underwood-Typewriter Company von John T. Underwood. Nach Wagners System wurden alle Schreibmaschinen bis in die 1950er Jahre gebaut. Nach nunmehr weit über einem Jahrhundert ist diese prinzipielle Bauart noch immer maßgeblich für aktuelle mechanische Schreibmaschinen mit Typenhebeln.
Mit seiner Frau Sophia hatte Wagner fünf Kinder: Annie (* 1866), Hermann (* 1870), William (* 1871), Frank (* 1874) und Sophia (* 1876).[3]
1904 besuchte Wagner ein letztes mal seine Heimat, ehe er 1907 in New York verstarb. Sein Sohn Hermann starb schon ein Jahr später. Seine genialen Ideen brachten ihm weder Ruhm noch Gewinn. Sein Grab ist verschollen und eventuelle Nachfahren sind nicht auffindbar. Aufgrund seiner zahlreichen visionären und ideenreichen Erfindungen, welche teilweise bis heute den Stand der Technik darstellen, kann Franz Xaver Wagner jedoch als einer der genialsten Mechaniker seiner Zeit genannt werden.
In Heimbach-Weis erinnert in der Hauptstraße 92 eine Tafel an sein Geburtshaus. Bedingt durch den regionalen Bezug zu Neuwied Heimbach-Weis hat es sich das Landesmuseum Koblenz zur Aufgabe gemacht, eine Sammlung aufzubauen, die sich mit der Entwicklung der Schreibmaschine als technischem Gerät beschäftigt.
Übersicht der wichtigsten Erfindungen
Patent Eingereicht Erteilt Erfindung
364556 28.01.1880 07.06.1887 Zeigerschreibmaschine mit einer Typentrommel
454692 19.12.1889 23.06.1891 Schreibmaschine bei welcher die Typen noch von unten angeschlagen
497560 27.06.1892 16.05.1893 Schreibmaschine mir Rundsegment, Anschlag der Typen von unten
523698 27.04.1893 31.07.1894 Schreibmaschine mit Segmentkorb, Anschlag der Typen von vorne
559345 04.10.1894 28.04.1896 Verbesserung der Schreibmaschine durch das Schwinghebelgetriebe (Wagnergetriebe)
633672 07.07.1897 26.09.1899 Verbesserung der Schreibmaschine durch einen Farbbandantrieb mit Umschaltung und beweglicher Farbbandgabel
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