Das Europäische Hansemuseum - Das weltweit das größte seiner Art.
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Das Europäische Hansemuseum - Das weltweit das größte seiner Art.
Das Europäische Hansemuseum liegt in Lübeck im Südosten Schleswig-Holsteins und zeigt die Geschichte der Hanse. Das Museum wurde im Mai 2015 eröffnet und ist weltweit das größte seiner Art.
Das Europäische Hansemuseum in Lübeck
Standort
Das Museum liegt An der Untertrave 1 in der nördlichen Altstadt. Hier standen zuvor ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Seemannsheim. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das Burgkloster und angrenzend Marstall und Burgtor. Weitere Zugänge zum Museumsareal befinden sich an der Straße Hinter der Burg und an der Großen Burgstraße. Der Zugang zur Eingangshalle des Museums liegt in der Mitte der Treppe, die vom Niveau der Straße An der Untertrave zum höheren Niveau des Burgklosters führt.
Lübeck: Europäisches Hansemuseum. Übersichtstafel am Eingang Große Burgstraße mit Plan der Bauten des Museumsareals.
Lübeck: Europäisches Hansemuseum. Zugang von der Straße Hinter der Burg.
Europäisches Hansemuseum in Lübeck: Verbindungstreppe. In der Mitte Eingang zur Empfangshalle des Museums.
Eingangsbereich, 2015
Baustelle, 2013
Grabungsstätte im Keller, 2015
Entstehungsgeschichte
Finanzierung
Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck beschloss im Juli 2010, den Bau eines Hansemuseums zu ermöglichen.[1] Dem Beschluss waren jahrelange Überlegungen und Diskussionen vorausgegangen. Mit dem Abriss der bisherigen Gebäude an dem Standort wurde im Januar 2012 begonnen.[2] Die Fertigstellung war ursprünglich zum Herbst 2013 geplant. Sie wurde zwischenzeitlich auf das Jahr 2014 zum 34. Hansetag der Neuzeit in Lübeck verschoben. Umfangreiche archäologische Funde haben zu einer weiteren Verschiebung der Eröffnung bis zum Mai 2015 geführt.
Für die Freimachung der Baufläche und die Errichtung des Gebäudes und der Innenausstattung war ursprünglich ein Budget von 27 Mio. Euro (Januar 2012) geplant. Die zwischenzeitlichen Budgetplanungen gingen von einem Bedarf in Höhe von 32 Mio. Euro (Februar 2013), 37 Mio. (April 2014), 42 Mio. (Oktober 2014) und 45 Mio. (Januar 2015) aus. Von den ursprünglich 32 Millionen Euro sollten 22,6 Mio. Euro von der Lübecker Possehl-Stiftung, 9,4 Mio. Euro vom Land Schleswig-Holstein (Zukunftsprogramm Wirtschaft der Europäischen Union, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)) getragen werden. Ca. 2 Millionen Euro kostete der Kauf des Grundstücks und ca. 2,5 Millionen Euro die Straßenumbauten vor dem Museum. Diese Kosten wurden von der Possehl-Stiftung übernommen. Die Hansestadt Lübeck wird sich an den laufenden Kosten des Museumsbetriebes mit bis zu 400.000 Euro jährlich (50.000 Euro in Geld, 350.000 Euro durch Stellung von Personal) beteiligen. Der Rest der nicht durch Einnahmen gedeckten Kosten wird durch die Possehl-Stiftung getragen.[3]
Baumaßnahmen
Für das Hansemuseum wurde das Archäologische Museum im Beichthaus des Burgklosters aufgelöst, um Redundanzen mit dem Hansemuseum zu vermeiden. Es bestand von 2005 bis 2011. 1600 Quadratmeter Nutzfläche des Gesamtareals entfallen auf den Neubau des Museums, weitere 2400 Quadratmeter auf das Burgkloster. Das Gesamtareal umfasst etwa 7000 Quadratmeter.[4] Auch die stadthistorische Ausstellung der Museen der Hansestadt Lübeck im Holstentor steht derzeit zur Disposition.
Das Hansemuseum war im April 2015 Tagungsort der Außenminister der G7-Staaten.[5] Offiziell eröffnet wurde es am 27. Mai 2015 von Bundeskanzlerin Angela Merkel.[6] Der Museumsbetrieb wurde am 30. Mai 2015 aufgenommen.
Ausstellungskonzept
Mit der Planung und dem Bau bis zur Museumskonzeption wurde der Architekt Andreas Heller beauftragt. Die wissenschaftliche Konzeption der Ausstellung lag bei dem Hanseforscher Rolf Hammel-Kiesow. Die komplette Eröffnungsszene des Sets „NEWA“ wurde von Filmbau Decotec gebaut und zeigt Fernhandelskaufleute auf dem Weg nach Nowgorod, wo später, seit Mitte des 13. Jahrhunderts, das östlichste Kontor der Hanse, der Peterhof mit seiner Schra genannten Verfassung, bis 1494 bestand. Weitere Szenen wurden zu einem großen Teil vom Filmstudio Babelsberg in Potsdam geschaffen.
Zwischen den Verantwortlichen und der interessierten Fachöffentlichkeit wurde das inhaltliche Konzept strittig diskutiert. Neben der traditionellen Präsentation von Originalfunden werden auch typische Situationen der Hansezeit inszeniert. Kritiker sehen hierin „erdachte Welten“, während die Befürworter darauf verweisen, dass die Inszenierungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.[7]
Betreiber
Bauherr und Betreiber des Museums ist nicht die Hansestadt Lübeck, sondern eine gemeinnützige GmbH. Zum 1. April 2015 wurde Lisa Kosok, bis dahin Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte, als Direktorin des Hansemuseums bestellt.[8] Ende September 2015 wurde bekannt, dass sie ihr Amt Mitte Oktober 2015 aufgibt. Als neue Direktorin ist Felicia Sternfeld, seit Dezember 2014 Leiterin des Lübecker Theaterfigurenmuseums, vorgesehen.[9]
Ausstellungsthemen
Hauptausstellung im Neubau
Das Museum selber befindet sich ein Stockwerk tiefer als die Eingangshalle. Der Rundgang beginnt mit der Darstellung der freigelegten Fundamente und der Hangabstützung aus früheren Jahrhunderten. Die bei der Baufeldfreimachung entdeckten archäologischen Funde wurden durch eine begehbare Grabungsstätte in den Rundgang einbezogen. Anhand der Ausgrabungen werden 1200 Jahre Geschichte gezeigt.[10]
Das Hansemuseum zeigt damit auch Stadtgeschichte. Das Museum stellt die Entwicklung der Hanse der Kaufleute und der sich anschließenden Städtehanse chronologisch dar. Lübisches Recht und seine Geschichte sind ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung. Der Rundgang über 400 Jahre Hansegeschichte zeigt in Großdioramen den Handel der niederdeutschen Kaufleute in Nowgorod, Lübeck im 13. Jahrhundert, das Hansekontor in Brügge, den Stalhof in London, das Kontor auf der Tyske Brygge im norwegischen Bergen und einen Hansetag im Jahr 1518 in Lübeck.
In einem Raum ist eine typische Hansekogge mit Fässern ausgestellt. Die zentrale Rolle der Lübecker Kaufleute für die Geschäfte der niederdeutschen Kaufleute wird am Handel von Lübeck nach Gotland und später von Gotland nach Nowgorod dargestellt. In Nowgorod wurde ein Äldermann als Vertreter der niederdeutschen Kaufleute gewählt. Ausgetauscht wurden auf freiem Markt Felle, Bienenwachs usw. gegen Tuche und Wein usw. der niederdeutschen Kaufleute. Die Wertigkeit der Tauschgüter wurde um- und aufgerechnet. Es gab Sommer- und Winterfahrer nach Nowgorod, die sich dort von Mai bis September bzw. von September bis Mai durchgehend aufhielten. Nach Vereinbarung der Handelssicherheit wurde die Präsenz der niederdeutschen Kaufleute vor Ort durch den Handel von ihren heimischen Kontoren aus ersetzt.
Der Name „Hanse“ für die Gemeinschaft der niederdeutschen Kaufleute entstand, als in Brügge, Flandern die Abgaben für den Handel erhöht wurden und daraufhin von der Hanse ein gemeinsamer verpflichtender Boykott des Handelsplatzes Brügge beschlossen wurde. Bei Zuwiderhandlung wurde den Hansemitgliedern der Ausschluss aus der Hanse angedroht. Hamburg trat zu diesem Zeitpunkt der Hanse bei.
In einem eigenen Raum wird der geographische Verlauf, wie die Bevölkerung mit der Pest angesteckt wurde, gezeigt. Die Pestepidemie breitete sich im Verlauf von mehreren Jahre von Asien Richtung Südeuropa, Nordeuropa und letztlich bis nach Moskau aus. Folgen waren die Abnahme der Bevölkerung, Inflation und wirtschaftlicher Niedergang. Im Zeitverlauf bildeten sich Bürgertum, Landadel und Stadtadel heraus. Die Darstellung des Hansetags wird anhand des Nachbaus eines Segmentes im Hansesaal des Lübecker Rathauses gezeigt. Informationen zu den Rangstreitigkeiten und den Themen des Hansetags werden gegeben. Das Leben im Kontor in London, wo englisches Tuch getauscht wurde, wird gezeigt. Die Hanse-Kaufleute wurden aus London ausgewiesen.
Auf dem Weg zurück in Richtung des Geschosses der Empfangshalle wird eine Versammlung von Dominikaner-Mönchen in Form von Wachsfiguren gezeigt.
Ergänzende Ausstellung im Obergeschoss des Burgklosters
Der zweite, noch unfertige, Teil der Ausstellung zur europäischen Hanse befindet sich außerhalb des neuen Gebäudes des Hansemuseums. Im Gebäude des höher gelegenen Burgklosters ist das Obergeschoss für Objekte und Projekte des Hansemuseums vorgesehen (Stand: Mai 2016). In einem Raum sind die überlebensgroßen Figuren der Bürgermeister der Hansestädte in damaliger Tracht dargestellt. Der Hamburger Bürgermeister sticht von seinen Kollegen durch seine einfache Kleidung in schwarzem Tuch mit Halskrause ab. Ein weiterer Bereich gibt einen Einblick in das Bergener Kontor und dessen wichtigsten Exportgut Stockfisch. Außerdem ist das zwischen 1893 und 1896 entstandene Schöffengericht zu besichtigen.[11]
Siehe auch
Geschichte der Hansestadt Lübeck und Hanse
Hanseatisches Museum und Schötstuben in Bergen (Norwegen)
Quelle
Das Europäische Hansemuseum in Lübeck
Standort
Das Museum liegt An der Untertrave 1 in der nördlichen Altstadt. Hier standen zuvor ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Seemannsheim. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das Burgkloster und angrenzend Marstall und Burgtor. Weitere Zugänge zum Museumsareal befinden sich an der Straße Hinter der Burg und an der Großen Burgstraße. Der Zugang zur Eingangshalle des Museums liegt in der Mitte der Treppe, die vom Niveau der Straße An der Untertrave zum höheren Niveau des Burgklosters führt.
Lübeck: Europäisches Hansemuseum. Übersichtstafel am Eingang Große Burgstraße mit Plan der Bauten des Museumsareals.
Lübeck: Europäisches Hansemuseum. Zugang von der Straße Hinter der Burg.
Europäisches Hansemuseum in Lübeck: Verbindungstreppe. In der Mitte Eingang zur Empfangshalle des Museums.
Eingangsbereich, 2015
Baustelle, 2013
Grabungsstätte im Keller, 2015
Entstehungsgeschichte
Finanzierung
Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck beschloss im Juli 2010, den Bau eines Hansemuseums zu ermöglichen.[1] Dem Beschluss waren jahrelange Überlegungen und Diskussionen vorausgegangen. Mit dem Abriss der bisherigen Gebäude an dem Standort wurde im Januar 2012 begonnen.[2] Die Fertigstellung war ursprünglich zum Herbst 2013 geplant. Sie wurde zwischenzeitlich auf das Jahr 2014 zum 34. Hansetag der Neuzeit in Lübeck verschoben. Umfangreiche archäologische Funde haben zu einer weiteren Verschiebung der Eröffnung bis zum Mai 2015 geführt.
Für die Freimachung der Baufläche und die Errichtung des Gebäudes und der Innenausstattung war ursprünglich ein Budget von 27 Mio. Euro (Januar 2012) geplant. Die zwischenzeitlichen Budgetplanungen gingen von einem Bedarf in Höhe von 32 Mio. Euro (Februar 2013), 37 Mio. (April 2014), 42 Mio. (Oktober 2014) und 45 Mio. (Januar 2015) aus. Von den ursprünglich 32 Millionen Euro sollten 22,6 Mio. Euro von der Lübecker Possehl-Stiftung, 9,4 Mio. Euro vom Land Schleswig-Holstein (Zukunftsprogramm Wirtschaft der Europäischen Union, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)) getragen werden. Ca. 2 Millionen Euro kostete der Kauf des Grundstücks und ca. 2,5 Millionen Euro die Straßenumbauten vor dem Museum. Diese Kosten wurden von der Possehl-Stiftung übernommen. Die Hansestadt Lübeck wird sich an den laufenden Kosten des Museumsbetriebes mit bis zu 400.000 Euro jährlich (50.000 Euro in Geld, 350.000 Euro durch Stellung von Personal) beteiligen. Der Rest der nicht durch Einnahmen gedeckten Kosten wird durch die Possehl-Stiftung getragen.[3]
Baumaßnahmen
Für das Hansemuseum wurde das Archäologische Museum im Beichthaus des Burgklosters aufgelöst, um Redundanzen mit dem Hansemuseum zu vermeiden. Es bestand von 2005 bis 2011. 1600 Quadratmeter Nutzfläche des Gesamtareals entfallen auf den Neubau des Museums, weitere 2400 Quadratmeter auf das Burgkloster. Das Gesamtareal umfasst etwa 7000 Quadratmeter.[4] Auch die stadthistorische Ausstellung der Museen der Hansestadt Lübeck im Holstentor steht derzeit zur Disposition.
Das Hansemuseum war im April 2015 Tagungsort der Außenminister der G7-Staaten.[5] Offiziell eröffnet wurde es am 27. Mai 2015 von Bundeskanzlerin Angela Merkel.[6] Der Museumsbetrieb wurde am 30. Mai 2015 aufgenommen.
Ausstellungskonzept
Mit der Planung und dem Bau bis zur Museumskonzeption wurde der Architekt Andreas Heller beauftragt. Die wissenschaftliche Konzeption der Ausstellung lag bei dem Hanseforscher Rolf Hammel-Kiesow. Die komplette Eröffnungsszene des Sets „NEWA“ wurde von Filmbau Decotec gebaut und zeigt Fernhandelskaufleute auf dem Weg nach Nowgorod, wo später, seit Mitte des 13. Jahrhunderts, das östlichste Kontor der Hanse, der Peterhof mit seiner Schra genannten Verfassung, bis 1494 bestand. Weitere Szenen wurden zu einem großen Teil vom Filmstudio Babelsberg in Potsdam geschaffen.
Zwischen den Verantwortlichen und der interessierten Fachöffentlichkeit wurde das inhaltliche Konzept strittig diskutiert. Neben der traditionellen Präsentation von Originalfunden werden auch typische Situationen der Hansezeit inszeniert. Kritiker sehen hierin „erdachte Welten“, während die Befürworter darauf verweisen, dass die Inszenierungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.[7]
Betreiber
Bauherr und Betreiber des Museums ist nicht die Hansestadt Lübeck, sondern eine gemeinnützige GmbH. Zum 1. April 2015 wurde Lisa Kosok, bis dahin Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte, als Direktorin des Hansemuseums bestellt.[8] Ende September 2015 wurde bekannt, dass sie ihr Amt Mitte Oktober 2015 aufgibt. Als neue Direktorin ist Felicia Sternfeld, seit Dezember 2014 Leiterin des Lübecker Theaterfigurenmuseums, vorgesehen.[9]
Ausstellungsthemen
Hauptausstellung im Neubau
Das Museum selber befindet sich ein Stockwerk tiefer als die Eingangshalle. Der Rundgang beginnt mit der Darstellung der freigelegten Fundamente und der Hangabstützung aus früheren Jahrhunderten. Die bei der Baufeldfreimachung entdeckten archäologischen Funde wurden durch eine begehbare Grabungsstätte in den Rundgang einbezogen. Anhand der Ausgrabungen werden 1200 Jahre Geschichte gezeigt.[10]
Das Hansemuseum zeigt damit auch Stadtgeschichte. Das Museum stellt die Entwicklung der Hanse der Kaufleute und der sich anschließenden Städtehanse chronologisch dar. Lübisches Recht und seine Geschichte sind ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung. Der Rundgang über 400 Jahre Hansegeschichte zeigt in Großdioramen den Handel der niederdeutschen Kaufleute in Nowgorod, Lübeck im 13. Jahrhundert, das Hansekontor in Brügge, den Stalhof in London, das Kontor auf der Tyske Brygge im norwegischen Bergen und einen Hansetag im Jahr 1518 in Lübeck.
In einem Raum ist eine typische Hansekogge mit Fässern ausgestellt. Die zentrale Rolle der Lübecker Kaufleute für die Geschäfte der niederdeutschen Kaufleute wird am Handel von Lübeck nach Gotland und später von Gotland nach Nowgorod dargestellt. In Nowgorod wurde ein Äldermann als Vertreter der niederdeutschen Kaufleute gewählt. Ausgetauscht wurden auf freiem Markt Felle, Bienenwachs usw. gegen Tuche und Wein usw. der niederdeutschen Kaufleute. Die Wertigkeit der Tauschgüter wurde um- und aufgerechnet. Es gab Sommer- und Winterfahrer nach Nowgorod, die sich dort von Mai bis September bzw. von September bis Mai durchgehend aufhielten. Nach Vereinbarung der Handelssicherheit wurde die Präsenz der niederdeutschen Kaufleute vor Ort durch den Handel von ihren heimischen Kontoren aus ersetzt.
Der Name „Hanse“ für die Gemeinschaft der niederdeutschen Kaufleute entstand, als in Brügge, Flandern die Abgaben für den Handel erhöht wurden und daraufhin von der Hanse ein gemeinsamer verpflichtender Boykott des Handelsplatzes Brügge beschlossen wurde. Bei Zuwiderhandlung wurde den Hansemitgliedern der Ausschluss aus der Hanse angedroht. Hamburg trat zu diesem Zeitpunkt der Hanse bei.
In einem eigenen Raum wird der geographische Verlauf, wie die Bevölkerung mit der Pest angesteckt wurde, gezeigt. Die Pestepidemie breitete sich im Verlauf von mehreren Jahre von Asien Richtung Südeuropa, Nordeuropa und letztlich bis nach Moskau aus. Folgen waren die Abnahme der Bevölkerung, Inflation und wirtschaftlicher Niedergang. Im Zeitverlauf bildeten sich Bürgertum, Landadel und Stadtadel heraus. Die Darstellung des Hansetags wird anhand des Nachbaus eines Segmentes im Hansesaal des Lübecker Rathauses gezeigt. Informationen zu den Rangstreitigkeiten und den Themen des Hansetags werden gegeben. Das Leben im Kontor in London, wo englisches Tuch getauscht wurde, wird gezeigt. Die Hanse-Kaufleute wurden aus London ausgewiesen.
Auf dem Weg zurück in Richtung des Geschosses der Empfangshalle wird eine Versammlung von Dominikaner-Mönchen in Form von Wachsfiguren gezeigt.
Ergänzende Ausstellung im Obergeschoss des Burgklosters
Der zweite, noch unfertige, Teil der Ausstellung zur europäischen Hanse befindet sich außerhalb des neuen Gebäudes des Hansemuseums. Im Gebäude des höher gelegenen Burgklosters ist das Obergeschoss für Objekte und Projekte des Hansemuseums vorgesehen (Stand: Mai 2016). In einem Raum sind die überlebensgroßen Figuren der Bürgermeister der Hansestädte in damaliger Tracht dargestellt. Der Hamburger Bürgermeister sticht von seinen Kollegen durch seine einfache Kleidung in schwarzem Tuch mit Halskrause ab. Ein weiterer Bereich gibt einen Einblick in das Bergener Kontor und dessen wichtigsten Exportgut Stockfisch. Außerdem ist das zwischen 1893 und 1896 entstandene Schöffengericht zu besichtigen.[11]
Siehe auch
Geschichte der Hansestadt Lübeck und Hanse
Hanseatisches Museum und Schötstuben in Bergen (Norwegen)
Quelle
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