Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» *Santiano*
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:25 am von Andy

» END OF GREEN
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:21 am von Andy

»  zozyblue
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:18 am von Andy

»  MAGNUM
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:14 am von Andy

» Natasha Bedingfield
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:12 am von Andy

» ... TRAKTOR ...
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:10 am von Andy

» = Azillis =
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:07 am von Andy

» Alice Cooper
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:04 am von Andy

» Art of Trance
Das Flugboot Icon_minitimeGestern um 4:02 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
November 2024
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
252627282930 

Kalender Kalender


Das Flugboot

Nach unten

Das Flugboot Empty Das Flugboot

Beitrag  checker So Jun 19, 2016 5:32 am

Ein Flugboot, gelegentlich auch Flugschiff genannt, ist ein Flugzeug, dessen Rumpf schwimmfähig ist und das auf dem Wasser starten und landen kann. Dadurch unterscheidet es sich von anderen Seeflugzeugen oder Wasserflugzeugen mit meist starr montierten Landegestellen (Schwimmwerk). Flugboote, die zusätzlich ein Fahrwerk haben, nennt man auch Amphibienflugzeuge.

Das Flugboot Bundesarchiv_Bild_102-10270%2C_Flugschiff_Dornier_Do_X
Dornier Do X aus dem Jahr 1929, zu seiner Zeit das weltweit größte Flugzeug

Das Flugboot Martin_model_130_China_Clipper_class_passenger-carrying_flying
Martin Chinaclipper Typ 130
Flugboot der 1930er Jahre

Das Flugboot 800px-H-4_Hercules_2
Hughes H-4 das größte jemals gebaute Flugboot. Da sie nie außerhalb des Bodeneffektes geflogen wurde, ist ihre Flugfähigkeit zweifelhaft.

Aufbau und Konstruktion

Ein Flugboot hat gegenüber einem Schwimmerflugzeug den Vorteil des geringeren Gewichts, konstruktiven Aufwands und Luftwiderstands, da nicht neben dem Rumpf auch noch voluminöse Schwimmer vorhanden sind. Kleine Seeflugzeuge werden jedoch gern als Schwimmerflugzeuge ausgeführt, weil dadurch bei Start und Landung Triebwerk und Cockpit weniger dem Spritzwasser ausgesetzt sind.

In den Anfangsjahren des kommerziellen Flugverkehrs, nach dem Ersten Weltkrieg, wurden Flugboote eingesetzt, da sie auch Orte ohne Flugplatz anfliegen konnten. Auch Langstrecken, die mit den damaligen Flugzeugen nicht non-stop geflogen werden konnten, ließen sich mit einem Flugboot etappenweise überwinden, ohne dass an jeder Zwischenlandestation extra ein Flugplatz angelegt werden musste. Flugboote werden seit den 1940er Jahren im kommerziellen Linienverkehr nur noch selten eingesetzt.[1]

In den 1930er Jahren war bei der deutschen Lufthansa neben einer Pilotenlizenz auch ein Kapitänspatent für die Seefahrt zum Führen der Flugboote üblich.[2]

Solche Flugboote boten einige Vorteile:

sehr lange verfügbare Start- und Landestrecken auf Gewässern,
gut ausgebaute Infrastruktur von Seehäfen.

In der Praxis zeigten sich aber verschiedene Probleme:

Das Abheben von der Wasseroberfläche gestaltete sich schwieriger, als man dachte. Die ersten Flugbootrümpfe orientierten sich an den bestehenden Bootstypen Flachboot und Kielboot. Es hat einige Jahre und viele Versuche gebraucht, um festzustellen, dass der Schwimmkörper des Flugzeugs eine „Stufe“ benötigt, um den Saugeffekt des Wassers zu überwinden.
Das Heckleitwerk der Flugboote war oft zu niedrig angesetzt. Dies führte beispielsweise bei der Do X zum Abriss des Leitwerks. Spätere Konstruktionen haben daher in der Regel ein deutlich erhöhtes Leitwerk.
Schon ein leichter Wind macht aus der spiegelglatten See eine raue Oberfläche, auf der eine Wasserung recht ungemütlich werden konnte. Der Wasserschlag des wassernden Flugboots war auch für die Triebwerke gefährlich. Der Seegang auf hoher See machte eine Notwasserung beinahe unmöglich.
Auch bei niedrigem Seegang stellt die Wasserung die Piloten vor Herausforderungen: Zum Beispiel kann dieser die Flughöhe des Flugboots über dem Wasser nur schlecht einschätzen, da hier Merkmale wie Bäume, Gebäude oder ähnliches normalerweise fehlen. Relativ steil anschweben und kurz vor der Landung/Wasserung das Flugzeug abzufangen, wie es mit Landflugzeugen möglich ist, ist mit einem Flugboot gefährlich (Wasserschlag).
Die notwendige Form des Schwimmkörpers war aerodynamisch nicht besonders günstig; mit wachsenden Fluggeschwindigkeiten wurde dieser Nachteil gegenüber den Landflugzeugen immer größer.

Es gab aber auch positive Überraschungen. Der Bodeneffekt beispielsweise erlaubt dem Flugzeug – in geringer Höhe über der Oberfläche fliegend – eine viel größere Reichweite. Es wurden sogar sogenannte Bodeneffektfahrzeuge gebaut (auch genannt „Ekranoplan“), die sich diesen Effekt zunutze machen.
Einsatz im Passagierverkehr

Mit dem Einsetzen des Passagierverkehrs machte man sich Gedanken, wie die zukünftigen großen Passagierflugzeuge starten und landen sollten. Da zu der Zeit Auftriebshilfen, Lande- und Fowlerklappen noch nicht entwickelt waren, errechneten die Konstrukteure für diese Flugzeuge immens lange Start- und Landestrecken; Landestrecken, die damals auf Land nicht realisierbar erschienen. Deshalb lag es nahe, auf das Wasser auszuweichen. Sikorsky und die PanAm taten es sehr erfolgreich auf den pazifischen Strecken (San Francisco – Honolulu – Wake – Manila – Hongkong); die Deutschen, Franzosen und Italiener auf den Südamerika-Routen. Die Briten (beginnend mit Imperial Airways) verwendeten neben Landflugzeugen auch Flugboote wie die Short Empire, um das Empire luftverkehrstechnisch zu erschließen.

PanAm hatte drei Stück Sikorsky S-40 (Erstflug der S-40 im Dienste der PanAm am 19. November 1931 von Miami nach Barranquilla (Kolumbien)). Die S-40 wurde auf Linienflügen nach Mexiko, Kuba und zu den Bahamas eingesetzt, bis sie von ihrem Nachfolgemodell – Sikorsky S-42 – abgelöst wurde. Die S-42 läutete zusammen mit den anderen Clipper-Flugbooten Boeing 314 und Martin M-130 eine neue Ära des Langstreckenfluges ein.
Entwicklungsgeschichte

Eines der ersten Flugboote wurde von dem Franzosen François Denhaut entwickelt, der damit am 15. März 1912 erstmals von der Seine startete. Zwar endete der Flug mit einer Bruchlandung, doch Denhaut entwickelte das Modell weiter und konnte es im September gleichen Jahres erfolgreich bei einem Seeflugwettbewerb in Belgien vorführen. Im folgenden Oktober wurde das nach den beiden Geldgebern benannte Donnet-Lévêque-Flugboot auf der Pariser Luftfahrtschau als Amphibienflugzeug mit einem hochklappbaren Fahrwerk versehen ausgestellt. Die Konstruktion erwies sich als erfolgreich und wurde als Marineflugboot nach Dänemark, Österreich-Ungarn und Schweden verkauft. In den USA entwickelte Glenn Curtiss ein Flugboot, das am 10. Januar 1912 zum Erstflug startete. Auch dieses Modell war erfolgreich und fand bei der US Navy Verwendung.[3]

Im Ersten Weltkrieg kamen Flugboote ab 1915 zum Einsatz, etwa die Lohner-Flugboote oder die Grigorowitsch M-5 und M-9. Die Briten bauten verschiedene Typen des Felixstowe zur Luftaufklärung über der Nordsee.

Das führte sogar dazu, dass zu dem renommiertesten Geschwindigkeitsrennen der 1920er und 1930er Jahre, dem Schneider-Cup, nur Schwimmerflugzeuge und Flugboote zugelassen waren, die eine (relativ strenge) maritime Tauglichkeitsprüfung bestehen mussten. Ein Curtiss NC Flugboot überquerte 1919 als erstes Flugzeug den Atlantik.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden Flugboote zur Küsten- und Seeüberwachung, U-Boot-Bekämpfung und vor allem zur Seenotrettung eingesetzt. In vielerlei Hinsicht konnte man diese Zeit als den Höhepunkt der Flugbootentwicklung bezeichnen – Dornier, Blohm & Voss, Short und die Glenn L. Martin Company bauten bis dato die größten und leistungsfähigsten Flugboote. Sogar Howard Hughes versuchte sich an einer Konstruktion (Hughes H-4).

Noch nach dem Zweiten Weltkrieg bauten einige britische Flugzeugkonstrukteure extrem große Flugboote wie die Saunders-Roe Saro Princess, die über zehn Turboprop-Triebwerke verfügte und ein Fluggewicht von 156 t besaß – eines der größten Wasserflugzeuge, das je gebaut wurde. Mehr als doppelt so groß wäre die P.192 mit 24 Strahltriebwerken und Platz für 1.000 Passagiere auf fünf Flugdecks gewesen. Sie war fertig konstruiert, ist jedoch nie realisiert worden. Die große Zeit der Flugboote waren die 1920er und 1930er Jahre, vor allem geprägt durch die Konstruktionen von Claude Dornier mit dem berühmten Dornier-Wal.

Während der Berliner Luftbrücke landeten britische Catalina- und Sunderland-Flugboote auf der Havel und versorgten die Stadt mit Lebensmitteln, insbesondere Salz (Flugboote mit ihren salzwasserresistenten Rümpfen waren für diese Art Ladung besonders geeignet).
Heute

Auch heute gibt es noch die großen Flugboote – die riesige Martin Mars löschte bis zum Herbst 2013 [4] in Kanada Waldbrände und die Catalina dient vielen maritimen Forschungseinrichtungen. Die Canadair CL-215 und CL-415 sind erfolgreiche, weltweit eingesetzte Wasserlöschflugzeuge, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden. Die Streitkräfte Russlands nutzen die bereits in den 1960er Jahren entwickelte Be-12 bis in die heutige Zeit für Seeüberwachungsaufgaben.

Aktuell werden Flugboote von Bombardier Aerospace in Kanada, Shin-Meiwa Kōgyō in Japan, Avic in China und von Berijew in Russland entwickelt oder gefertigt.

Am etwa 3000 m × 300 m kleinen oberösterreichischen Nordostteil des Wolfgangsees findet alljährlich, zuletzt im Juli 2013, das Flugboot- und Wasserflugzeugtreffen Scalaria Air Challenge bewilligt statt.[5]

Siehe auch

Wasserflugzeug
Amphibienflugzeug
Bodeneffektfahrzeug (russisch Ekranoplan)
Liste von Flugzeugtypen


Quelle
checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49603
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten