Das Zweirichtungsfahrzeug
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Das Zweirichtungsfahrzeug
Als Zweirichtungsfahrzeug werden Fahrzeuge bezeichnet, die – im Gegensatz zu Einrichtungsfahrzeugen – mit jedem ihrer beiden Enden voraus fahren können. Man findet sie fast ausschließlich im Schienenverkehr. Ein Zweirichtungsfahrzeug hat dabei entweder an beiden Enden einen Führerstand oder in der Mitte einen erhöhten Mittelführerstand, welche an beiden Seiten die nötigen Bedienelemente aufweisen. Die Begriffe „vorne“ und „hinten“ sind somit bei Zweirichtungsfahrzeugen nur zur Unterscheidung der beiden Fahrzeugseiten von Bedeutung (etwa „Führerstand 1“ und „Führerstand 2“), technisch sind sie gleichwertig. Oft spricht man auch kurz vom Zweirichter.
Allgemeines
Der Existenzgrund für Zweirichtungsfahrzeuge ist zum einen, dass die Bahnsteige nicht an allen Zugangsstellen (Bahnhöfe, Haltestellen) an derselben Fahrzeugseite liegen, und zum anderen, dass Schienenfahrzeuge in Kopfbahnhöfen (Eisenbahn) bzw. an Endstellen (Straßenbahn) ihre Fahrtrichtung wechseln müssen. Die Natur eines Zweirichtungsfahrzeugs macht dabei einige betriebliche Besonderheiten nötig; zum Beispiel muss das Fahrzeug stets „wissen“, wo für dasselbe gerade vorne ist. Üblicherweise wird das Ende, an dem der Triebfahrzeugführer bzw. Straßenbahnfahrer den Hebel des Richtungsschalters aufgesteckt und verlegt hat, als vorne angesehen. Auch muss ein Zweirichtungsfahrzeug in der Lage sein, an beiden Fahrzeugenden Zugspitzen- und Zugschlusssignale/Rücklichter anzuzeigen; am besten sollten technische Vorkehrungen getroffen werden, damit keine unlogischen Kombinationen von Endsignalen eingestellt werden können. Auch sollte eine sogenannte seitenselektive Türsteuerung (SST) dafür sorgen, dass an Zugangsstellen nur die Türen auf der Bahnsteigseite freigegeben werden (um zu vermeiden, dass Fahrgäste sich aus Versehen in den Gleisbereich des Nachbargleises begeben).
Schienenverkehr
Stadtbahn Stadler Tango in Bochum
Fast alle Eisenbahnfahrzeuge sind heute Zweirichtungsfahrzeuge, während früher beispielsweise viele Dampflokomotiven Einrichtungsfahrzeuge waren, die mit Hilfe von Drehscheiben gewendet werden mussten. Triebwagen und Lokomotiven haben an beiden Enden Führerstände, Personenwagen haben an beiden Seiten Türen. Rangierlokomotiven haben normalerweise Mittelführerstände.
In der Anfangszeit der Straßenbahn waren Zweirichtungswagen die Regel, zunächst als Pferdebahn (wobei zwar die Pferde umgespannt wurden, der Wagen selbst jedoch nicht gedreht wurde) später als einzeln fahrende elektrische Triebwagen (sogenannte Solowagen). Mit dem Aufkommen von antriebslosen Beiwagen wurde der Zweirichtungsbetrieb jedoch komplizierter, an den Endstellen musste der Triebwagen um den oder die Beiwagen herum rangiert werden, bevor das Gespann die Fahrt in die Gegenrichtung fortsetzen konnte. Deshalb errichteten viele Betriebe (sofern es die örtlichen Verhältnisse ermöglichten) an den Endstellen Wendeschleifen, um den sogenannten „Umsetzvorgang“ zu vermeiden. Diese Wendeschleifen wurden zunächst auch von Zweirichtungsfahrzeugen befahren, erst deutlich später (als genügend Wendeschleifen zur Verfügung standen) begannen einige Betriebe, ihre Fahrzeuge umzubauen oder durch neue Einrichtungsfahrzeuge zu ersetzen. Der größte Vorteil von Einrichtungsfahrzeugen: Auf der türlosen Seite können zusätzliche Sitzplätze untergebracht werden. Dennoch setzen viele Straßenbahnbetriebe bis heute auf Zweirichtungsbetrieb oder setzen beide Fahrzeugarten gemischt ein. Der Vorteil von Zweirichtungswagen: Diese können auch über Gleiswechsel oder Stumpfgleise die Fahrtrichtung wechseln, die Endstellen verbrauchen somit nicht soviel Platz wie bei Wendeschleifen (oder Gleisdreiecken). Auch kann bei Streckenunterbrechungen infolge von Bauarbeiten oder Betriebsstörungen der Betrieb besser aufrechterhalten werden.
Sonderformen
Triebköpfe
Die Lokomotiven der italienischen Baureihe E.464 sind eigentlich Triebköpfe
Bekannteste Sonderform im Eisenbahnverkehr sind die Triebköpfe (die im Grunde genommen Zweirichtungsfahrzeuge mit nur einem Führerstand sind), sowie die Steuerwagen. Beide Formen sind zwar für sich genommen Einrichtungsfahrzeuge, dennoch werden sie im planmäßigen Betrieb stets zusammen mit einem weiteren Triebkopf (Triebkopf + Zwischenwagen + Triebkopf, z. B. ICE-V und ICE 1) oder in Wendezugeinheiten (Triebkopf + Zwischenwagen + Steuerwagen, z. B. ICE 2, bzw. Lokomotive + Zwischenwagen + Steuerwagen, Normalzustand bei heutigen Intercity und vielen Regionalzügen) eingesetzt, so dass diese Züge problemlos in beide Richtungen fahren können.
Unechte Zweirichtungswagen
Als Sonderfälle gibt es unechte Zweirichtungswagen. Diese werden auch als halbe Zweirichtungsfahrzeuge oder Anderthalbrichtungsfahrzeuge bezeichnet; es müssen aber zwei unterschiedliche Konzepte unterschieden werden:
Einrichtungsfahrzeuge mit beidseitigen Türen: diese Fahrzeuge sind dort zu finden, wo Einrichtungsfahrzeuge auch an Mittelbahnsteigen (z. B. Tunnelstrecken) halten; Beispiele:
Typ NF8U der Rheinbahn Düsseldorf seit 2006,
Typ GT4 der Straßenbahn Aachen, im Einsatz auf Linie 12 von 1959 bis 1973,
einige GT6 bzw. GT8 in Essen und Mülheim wurden ab 1992 mit 2 oder 3 linksseitigen Türen nachgerüstet,
ehemaliger Duobus in Essen: hier verkehrten Busse mit zusätzlichen linksseitigen Türen.
Zweirichtungswagen mit nur einem Führerstand: diese können nur in Mehrfachtraktion (Kombination mit einem weiteren unechten oder mit einem echten Zweirichtungswagen) im Zweirichtungsbetrieb eingesetzt werden. Diese Sonderform ist vergleichbar mit den Triebköpfen im Eisenbahnverkehr; Beispiele:
B-Wagen der Serie 2200 der Stadtbahn Köln,
MGT-K der Straßenbahn Halle,
TW 2500 der Stadtbahn Hannover,
Typ U5-50 der U-Bahn Frankfurt.
Typ T und T1 der Wiener U-Bahn-Linie U6
Zweirichtungsfahrzeuge mit Türen nur auf einer Seite
Im öffentlichen Personenverkehr müssen bei Zweirichtungsfahrzeugen in der Regel auf beiden Fahrzeugseiten Türen vorhanden sein. Dadurch haben diese Fahrzeuge weniger Sitzplätze als Einrichtungsfahrzeuge. Es gibt jedoch Bahnen, deren Zweirichtungsfahrzeuge Türen nur an einer Seite haben. Solche Fahrzeuge können nur dann eingesetzt werden, wenn alle Bahnsteige einer Linie auf der gleichen Seite liegen. In der Regel handelt es sich dabei um betrieblich isolierte Kleinbahnen, Zahnradbahnen oder Straßenbahnbetriebe mit nur einer Linie, bei deren Bau alle Stationen auf derselben Seite angeordnet wurden. Zu diesen Betrieben gehören:
Zahnradbahnen:
die Gornergratbahn
die beiden Strecken der Rigi Bahnen, Vitznau-Rigi-Bahn und Arth-Rigi-Bahn haben die Einstiege je auf der gegenüberliegenden Seite, die neueren Fahrzeuge haben Einstiege auf beiden Seiten, damit sie auf beiden Linien eingesetzt werden können
die Zahnradbahn Štrba–Štrbské Pleso
die Drachenfelsbahn
die heute zu den Appenzeller Bahnen gehörende Bergbahn Rheineck–Walzenhausen
die Pilatusbahn
Zahnradbahnen (ehemalig):
die Zahnradbahn Lausanne–Ouchy
die zum selben Unternehmen gehörende Zahnradbahn Lausanne-Gare, deren Wagen hatten die Türen auf der gegenüberliegenden Seite
Eisenbahnen (ehemalig):
die ehemalige Inselbahn Juist
die ehemalige Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal
die ehemalige Kreis Altenaer Eisenbahn (siehe auch Triebwagen KAE VT 1 und 2)
die ehemalige Elektrische Kleinbahn Alt-Rahlstedt–Volksdorf–Wohldorf (in den letzten Jahren des Restbetriebs zwischen Ohlstedt und Wohldorf)
Straßenbahn Gmunden: die türlose Seite des Triebwagens 8
Straßenbahnen:
die Kirnitzschtalbahn, Deutschland
die Straßenbahn Gmunden, Österreich
die Straßenbahn Triest–Opicina in Italien
die Tramvia de Sóller in Spanien
die Straßenbahn Jewpatorija, Ukraine
die Straßenbahn Molotschne, Ukraine
die Straßenbahn Oradea, Rumänien (nur beim Pendelverkehr auf Linie 1 und nur in der Schwachlastzeit)
die Linie 6 der Thüringerwaldbahn in Waltershausen mit den durch Umbau entstandenen Tatra KT4D-Z 316 und 317
Straßenbahnen (ehemalig):
die ehemalige Straßenbahn Hermannstadt, Rumänien (Betriebsform nicht mehr angewandt)
die Straßenbahn Timișoara, Rumänien (Betriebsform nicht mehr angewandt)
die Straßenbahn Szeged, Ungarn (Betriebsform nicht mehr angewandt)
die ehemalige Straßenbahn Ravensburg–Weingarten–Baienfurt
die Straßenbahn Göteborg, Schweden (Linie gegen Angered; Betriebsform nicht mehr angewandt)
Seilbahnen:
die Dorfbahn Serfaus
Straßenverkehr
Zweirichtungsstraßenfahrzeuge sind fast völlig unbekannt, zu den seltenen Beispielen gehören:
die Spezialfahrzeuge die im Wartungstunnel des Eurotunnels verkehren. Da sie zu lang sind, um in der engen Röhre zu wenden, haben sie an beiden Seiten einen Fahrerplatz.
die Zweirichtungsdienstfahrzeuge für den Spurbus in Adelaide, wo auf der Spezialtrasse mit seitlichen Spurführungselementen aus Beton ebenfalls nicht gedreht werden kann.
die Shuttlebusse des Typs Contrac DES (Double End Steering) für die Beförderung von Passagieren vom Festland zur nur über einen schmalen Damm erreichbaren Insel Le Mont-Saint-Michel.[1]
bestimmte Vorfeldbusse, beispielsweise auf den Flughäfen Wien, Malta, Hongkong und Abu Dhabi.
bestimmte Oberleitungsbusse, darunter
das Versuchsfahrzeug der Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co., gebaut 1902 für die Turiner Gewerbeausstellung
die Fahrzeuge der ehemaligen Überlandstrecke von Liège nach Seraing
der spurgeführte Prototyp Mercedes-Benz O 305 GG von 1981
die ebenfalls spurgeführten Wagen des Systems Translohr
bestimmte Feuerwehrfahrzeuge.[2]
bestimmte Gabelstapler
bestimmte Spähpanzer, z. B. der Spähpanzer Luchs
Quelle
Allgemeines
Der Existenzgrund für Zweirichtungsfahrzeuge ist zum einen, dass die Bahnsteige nicht an allen Zugangsstellen (Bahnhöfe, Haltestellen) an derselben Fahrzeugseite liegen, und zum anderen, dass Schienenfahrzeuge in Kopfbahnhöfen (Eisenbahn) bzw. an Endstellen (Straßenbahn) ihre Fahrtrichtung wechseln müssen. Die Natur eines Zweirichtungsfahrzeugs macht dabei einige betriebliche Besonderheiten nötig; zum Beispiel muss das Fahrzeug stets „wissen“, wo für dasselbe gerade vorne ist. Üblicherweise wird das Ende, an dem der Triebfahrzeugführer bzw. Straßenbahnfahrer den Hebel des Richtungsschalters aufgesteckt und verlegt hat, als vorne angesehen. Auch muss ein Zweirichtungsfahrzeug in der Lage sein, an beiden Fahrzeugenden Zugspitzen- und Zugschlusssignale/Rücklichter anzuzeigen; am besten sollten technische Vorkehrungen getroffen werden, damit keine unlogischen Kombinationen von Endsignalen eingestellt werden können. Auch sollte eine sogenannte seitenselektive Türsteuerung (SST) dafür sorgen, dass an Zugangsstellen nur die Türen auf der Bahnsteigseite freigegeben werden (um zu vermeiden, dass Fahrgäste sich aus Versehen in den Gleisbereich des Nachbargleises begeben).
Schienenverkehr
Stadtbahn Stadler Tango in Bochum
Fast alle Eisenbahnfahrzeuge sind heute Zweirichtungsfahrzeuge, während früher beispielsweise viele Dampflokomotiven Einrichtungsfahrzeuge waren, die mit Hilfe von Drehscheiben gewendet werden mussten. Triebwagen und Lokomotiven haben an beiden Enden Führerstände, Personenwagen haben an beiden Seiten Türen. Rangierlokomotiven haben normalerweise Mittelführerstände.
In der Anfangszeit der Straßenbahn waren Zweirichtungswagen die Regel, zunächst als Pferdebahn (wobei zwar die Pferde umgespannt wurden, der Wagen selbst jedoch nicht gedreht wurde) später als einzeln fahrende elektrische Triebwagen (sogenannte Solowagen). Mit dem Aufkommen von antriebslosen Beiwagen wurde der Zweirichtungsbetrieb jedoch komplizierter, an den Endstellen musste der Triebwagen um den oder die Beiwagen herum rangiert werden, bevor das Gespann die Fahrt in die Gegenrichtung fortsetzen konnte. Deshalb errichteten viele Betriebe (sofern es die örtlichen Verhältnisse ermöglichten) an den Endstellen Wendeschleifen, um den sogenannten „Umsetzvorgang“ zu vermeiden. Diese Wendeschleifen wurden zunächst auch von Zweirichtungsfahrzeugen befahren, erst deutlich später (als genügend Wendeschleifen zur Verfügung standen) begannen einige Betriebe, ihre Fahrzeuge umzubauen oder durch neue Einrichtungsfahrzeuge zu ersetzen. Der größte Vorteil von Einrichtungsfahrzeugen: Auf der türlosen Seite können zusätzliche Sitzplätze untergebracht werden. Dennoch setzen viele Straßenbahnbetriebe bis heute auf Zweirichtungsbetrieb oder setzen beide Fahrzeugarten gemischt ein. Der Vorteil von Zweirichtungswagen: Diese können auch über Gleiswechsel oder Stumpfgleise die Fahrtrichtung wechseln, die Endstellen verbrauchen somit nicht soviel Platz wie bei Wendeschleifen (oder Gleisdreiecken). Auch kann bei Streckenunterbrechungen infolge von Bauarbeiten oder Betriebsstörungen der Betrieb besser aufrechterhalten werden.
Sonderformen
Triebköpfe
Die Lokomotiven der italienischen Baureihe E.464 sind eigentlich Triebköpfe
Bekannteste Sonderform im Eisenbahnverkehr sind die Triebköpfe (die im Grunde genommen Zweirichtungsfahrzeuge mit nur einem Führerstand sind), sowie die Steuerwagen. Beide Formen sind zwar für sich genommen Einrichtungsfahrzeuge, dennoch werden sie im planmäßigen Betrieb stets zusammen mit einem weiteren Triebkopf (Triebkopf + Zwischenwagen + Triebkopf, z. B. ICE-V und ICE 1) oder in Wendezugeinheiten (Triebkopf + Zwischenwagen + Steuerwagen, z. B. ICE 2, bzw. Lokomotive + Zwischenwagen + Steuerwagen, Normalzustand bei heutigen Intercity und vielen Regionalzügen) eingesetzt, so dass diese Züge problemlos in beide Richtungen fahren können.
Unechte Zweirichtungswagen
Als Sonderfälle gibt es unechte Zweirichtungswagen. Diese werden auch als halbe Zweirichtungsfahrzeuge oder Anderthalbrichtungsfahrzeuge bezeichnet; es müssen aber zwei unterschiedliche Konzepte unterschieden werden:
Einrichtungsfahrzeuge mit beidseitigen Türen: diese Fahrzeuge sind dort zu finden, wo Einrichtungsfahrzeuge auch an Mittelbahnsteigen (z. B. Tunnelstrecken) halten; Beispiele:
Typ NF8U der Rheinbahn Düsseldorf seit 2006,
Typ GT4 der Straßenbahn Aachen, im Einsatz auf Linie 12 von 1959 bis 1973,
einige GT6 bzw. GT8 in Essen und Mülheim wurden ab 1992 mit 2 oder 3 linksseitigen Türen nachgerüstet,
ehemaliger Duobus in Essen: hier verkehrten Busse mit zusätzlichen linksseitigen Türen.
Zweirichtungswagen mit nur einem Führerstand: diese können nur in Mehrfachtraktion (Kombination mit einem weiteren unechten oder mit einem echten Zweirichtungswagen) im Zweirichtungsbetrieb eingesetzt werden. Diese Sonderform ist vergleichbar mit den Triebköpfen im Eisenbahnverkehr; Beispiele:
B-Wagen der Serie 2200 der Stadtbahn Köln,
MGT-K der Straßenbahn Halle,
TW 2500 der Stadtbahn Hannover,
Typ U5-50 der U-Bahn Frankfurt.
Typ T und T1 der Wiener U-Bahn-Linie U6
Zweirichtungsfahrzeuge mit Türen nur auf einer Seite
Im öffentlichen Personenverkehr müssen bei Zweirichtungsfahrzeugen in der Regel auf beiden Fahrzeugseiten Türen vorhanden sein. Dadurch haben diese Fahrzeuge weniger Sitzplätze als Einrichtungsfahrzeuge. Es gibt jedoch Bahnen, deren Zweirichtungsfahrzeuge Türen nur an einer Seite haben. Solche Fahrzeuge können nur dann eingesetzt werden, wenn alle Bahnsteige einer Linie auf der gleichen Seite liegen. In der Regel handelt es sich dabei um betrieblich isolierte Kleinbahnen, Zahnradbahnen oder Straßenbahnbetriebe mit nur einer Linie, bei deren Bau alle Stationen auf derselben Seite angeordnet wurden. Zu diesen Betrieben gehören:
Zahnradbahnen:
die Gornergratbahn
die beiden Strecken der Rigi Bahnen, Vitznau-Rigi-Bahn und Arth-Rigi-Bahn haben die Einstiege je auf der gegenüberliegenden Seite, die neueren Fahrzeuge haben Einstiege auf beiden Seiten, damit sie auf beiden Linien eingesetzt werden können
die Zahnradbahn Štrba–Štrbské Pleso
die Drachenfelsbahn
die heute zu den Appenzeller Bahnen gehörende Bergbahn Rheineck–Walzenhausen
die Pilatusbahn
Zahnradbahnen (ehemalig):
die Zahnradbahn Lausanne–Ouchy
die zum selben Unternehmen gehörende Zahnradbahn Lausanne-Gare, deren Wagen hatten die Türen auf der gegenüberliegenden Seite
Eisenbahnen (ehemalig):
die ehemalige Inselbahn Juist
die ehemalige Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal
die ehemalige Kreis Altenaer Eisenbahn (siehe auch Triebwagen KAE VT 1 und 2)
die ehemalige Elektrische Kleinbahn Alt-Rahlstedt–Volksdorf–Wohldorf (in den letzten Jahren des Restbetriebs zwischen Ohlstedt und Wohldorf)
Straßenbahn Gmunden: die türlose Seite des Triebwagens 8
Straßenbahnen:
die Kirnitzschtalbahn, Deutschland
die Straßenbahn Gmunden, Österreich
die Straßenbahn Triest–Opicina in Italien
die Tramvia de Sóller in Spanien
die Straßenbahn Jewpatorija, Ukraine
die Straßenbahn Molotschne, Ukraine
die Straßenbahn Oradea, Rumänien (nur beim Pendelverkehr auf Linie 1 und nur in der Schwachlastzeit)
die Linie 6 der Thüringerwaldbahn in Waltershausen mit den durch Umbau entstandenen Tatra KT4D-Z 316 und 317
Straßenbahnen (ehemalig):
die ehemalige Straßenbahn Hermannstadt, Rumänien (Betriebsform nicht mehr angewandt)
die Straßenbahn Timișoara, Rumänien (Betriebsform nicht mehr angewandt)
die Straßenbahn Szeged, Ungarn (Betriebsform nicht mehr angewandt)
die ehemalige Straßenbahn Ravensburg–Weingarten–Baienfurt
die Straßenbahn Göteborg, Schweden (Linie gegen Angered; Betriebsform nicht mehr angewandt)
Seilbahnen:
die Dorfbahn Serfaus
Straßenverkehr
Zweirichtungsstraßenfahrzeuge sind fast völlig unbekannt, zu den seltenen Beispielen gehören:
die Spezialfahrzeuge die im Wartungstunnel des Eurotunnels verkehren. Da sie zu lang sind, um in der engen Röhre zu wenden, haben sie an beiden Seiten einen Fahrerplatz.
die Zweirichtungsdienstfahrzeuge für den Spurbus in Adelaide, wo auf der Spezialtrasse mit seitlichen Spurführungselementen aus Beton ebenfalls nicht gedreht werden kann.
die Shuttlebusse des Typs Contrac DES (Double End Steering) für die Beförderung von Passagieren vom Festland zur nur über einen schmalen Damm erreichbaren Insel Le Mont-Saint-Michel.[1]
bestimmte Vorfeldbusse, beispielsweise auf den Flughäfen Wien, Malta, Hongkong und Abu Dhabi.
bestimmte Oberleitungsbusse, darunter
das Versuchsfahrzeug der Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co., gebaut 1902 für die Turiner Gewerbeausstellung
die Fahrzeuge der ehemaligen Überlandstrecke von Liège nach Seraing
der spurgeführte Prototyp Mercedes-Benz O 305 GG von 1981
die ebenfalls spurgeführten Wagen des Systems Translohr
bestimmte Feuerwehrfahrzeuge.[2]
bestimmte Gabelstapler
bestimmte Spähpanzer, z. B. der Spähpanzer Luchs
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