Die Pistenraupe
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Die Pistenraupe
Eine Pistenraupe, in der Schweiz Pistenfahrzeug, dient zur Präparierung von Skipisten und Loipen sowie zum Transport von Personen und Material überwiegend in Skigebieten.
Pistenraupe (Pistenfahrzeug)
Der Urvater der Pistenfahrzeuge, die Tucker SNO-CAT der Transantarktischen Expedition 1955
Skandinavische Pistenraupe mit Anhänger
Kässbohrer PB 260 D
Pistenraupen im Konvoi zwischen Skifahrern
Funktion
Eine Pistenraupe ist ein Kettenfahrzeug und vorn mit einer Schaufel (Räumschild) sowie hinten einer Fräse (oder Walze) ausgerüstet. Es wird üblicherweise durch Dieselmotoren angetrieben. Fährt das Pistenfahrzeug über eine geschlossene Schneedecke, schiebt es Schnee vor sich her und gleicht damit Unebenheiten des Untergrundes aus. Gleichzeitig wird der Schnee durch das Gewicht des Fahrzeuges verdichtet und mit der Nachlauffräse „umgegraben“ und geebnet. Die Verdichtung ist die Voraussetzung für die rasche Sinterung des Schnees und damit eine über längere Zeit haltbare Skipiste.
Seilwinden-Unterstützung
Pistenraupen können durch ihren niedrigen Schwerpunkt und die große Auflagefläche zwar sehr große Steigungen bewältigen, werden dabei aber teilweise durch Seilwinden unterstützt. Solche Windenmaschinen werden mittlerweile nicht nur an extremen Steigungen eingesetzt, sondern auch zum untergrundschonenden Verschieben großer Schneemengen. Mit Seillängen bis zu 1.200 m und einer Zugkraft bis zu 4,8 t unterstützen Seilwinden die Schneekatzen an steilen Hängen (Seilpräparierung).[1] Gefahrenpotential birgt die Methode, bei der die langen Seile unter Belastung plötzlich auf- und querschnellen können, auch wenn man die Pistenraupe gar nicht sieht, im Kontext der Nachttouren von Skibergsteigern (Tourengehern) wie auch Schneeschuhwanderern.
Weitere Zusatzgeräte
Neben Seilwinden gibt es viele weitere Spezialgeräte für Pistenfahrzeuge wie Kräne und Shaper, sowie auch Geräte zum Formen von Halfpipes, oder zum Ziehen von Loipen.
Umweltbedingungen
Konstruktionsmaterial, Motor und Technik einer Pistenraupe sind für den Betrieb bei extrem niedrigen Temperaturen und widrigen Witterungsverhältnissen ausgelegt. Die Kabine ist speziell wärmegedämmt und durch besondere Beschichtungen, Windschilde und Heißluftgebläse gegen Vereisung geschützt.
Schneesportler-Warnung
Pistenraupen warnen Schneesportler durch ein oder mehrere orangefarbene Rundumlichter und akustische Signale vor lebensgefährlichen Kollisionen. In den meisten Skigebieten kommen Pistenraupen zudem nur außerhalb der Betriebszeiten zum Einsatz, also am späten Nachmittag und nachts. Es kommt gelegentlich zu Unfällen, oft mit schwerwiegenden Folgen, da sich Wintersportler zu knapp an Raupen heranwagen, der Lenker der Pistenraupe nur eingeschränkte Sicht auf die Umgebung hat, nur begrenzte Aufmerksamkeit aufbieten kann und die Raupenketten selbst vorstehende Stege aus Aluminiumblech aufweisen.
Marken, Marktführer
Pistenraupen werden von wenigen Herstellern in unterschiedlichen Größen und Ausführungen angeboten. Marktführer mit einem Marktanteil von etwa 50 % im Jahre 2012 ist die deutsche Firma Kässbohrer, die 2008 den finnischen Produzenten Formatic erwarb, gefolgt von der Prinoth AG aus Sterzing (Italien), die 2005 die Pistenraupen-Sparte des kanadischen Herstellers Bombardier (Camoplast) übernahm.
Namen
In der Umgangssprache haben sich die Bezeichnungen PistenBully (Pistenraupe von Kässbohrer), Schneekatze und Ratrac (Händlername) eingebürgert. „Schneekatze“ ist dabei eine direkte Übersetzung der englischen Bezeichnung snowcat, die sich wiederum vom Namen des Herstellers Tucker Sno-Cat ableitet. „Cat“ ist in diesem Namen allerdings die Abkürzung für das englische caterpillar, deutsch: Raupe.
Weitere Verwendung
Aufgrund ihrer Geländegängigkeit und der geringen Flächenbelastung (Aufstandsdruck) von typischerweise 0,040 bis 0,060 kg/cm² (entspricht etwa 4 bis 6 kN/m²) werden Pistenraupen auch abseits der Skipiste genutzt. Zum Einsatz kommen die Maschinen für landwirtschaftliche Zwecke, für Verschubarbeiten (Verschieben von Schüttgut) beim Torfabbau in Mooren oder bei Biogasanlagen zum Einbringen von Silage in Fahrsilos sowie dem Bewegen von Hackgut.[2]
Mit ihrem Kettenantrieb kommt die Pistenraupe auf den feinen und losen Untergründen leicht vorwärts und bleibt nicht so rasch stecken wie ein vierrädriges Fahrzeug. Die hohe Schubkraft und die spezifische Gewichtsverteilung ermöglichen ein schnelles Bewegen von Material. Durch den breiten Schild können auch dünne Schichtstärken aufgetragen werden. Das Gewicht der Maschine sorgt für eine gute Verdichtung bei beispielsweise Maissilage, Grassilage, Hangbegrünungen oder im Teichbau. Schwere Verschubarbeiten unter Einsatz einer Winde sind ein weiteres Beispiel für den ganzjährigen Einsatz dieser Fahrzeuge.[3]
Siehe auch
Ski-doo
Quelle
Pistenraupe (Pistenfahrzeug)
Der Urvater der Pistenfahrzeuge, die Tucker SNO-CAT der Transantarktischen Expedition 1955
Skandinavische Pistenraupe mit Anhänger
Kässbohrer PB 260 D
Pistenraupen im Konvoi zwischen Skifahrern
Funktion
Eine Pistenraupe ist ein Kettenfahrzeug und vorn mit einer Schaufel (Räumschild) sowie hinten einer Fräse (oder Walze) ausgerüstet. Es wird üblicherweise durch Dieselmotoren angetrieben. Fährt das Pistenfahrzeug über eine geschlossene Schneedecke, schiebt es Schnee vor sich her und gleicht damit Unebenheiten des Untergrundes aus. Gleichzeitig wird der Schnee durch das Gewicht des Fahrzeuges verdichtet und mit der Nachlauffräse „umgegraben“ und geebnet. Die Verdichtung ist die Voraussetzung für die rasche Sinterung des Schnees und damit eine über längere Zeit haltbare Skipiste.
Seilwinden-Unterstützung
Pistenraupen können durch ihren niedrigen Schwerpunkt und die große Auflagefläche zwar sehr große Steigungen bewältigen, werden dabei aber teilweise durch Seilwinden unterstützt. Solche Windenmaschinen werden mittlerweile nicht nur an extremen Steigungen eingesetzt, sondern auch zum untergrundschonenden Verschieben großer Schneemengen. Mit Seillängen bis zu 1.200 m und einer Zugkraft bis zu 4,8 t unterstützen Seilwinden die Schneekatzen an steilen Hängen (Seilpräparierung).[1] Gefahrenpotential birgt die Methode, bei der die langen Seile unter Belastung plötzlich auf- und querschnellen können, auch wenn man die Pistenraupe gar nicht sieht, im Kontext der Nachttouren von Skibergsteigern (Tourengehern) wie auch Schneeschuhwanderern.
Weitere Zusatzgeräte
Neben Seilwinden gibt es viele weitere Spezialgeräte für Pistenfahrzeuge wie Kräne und Shaper, sowie auch Geräte zum Formen von Halfpipes, oder zum Ziehen von Loipen.
Umweltbedingungen
Konstruktionsmaterial, Motor und Technik einer Pistenraupe sind für den Betrieb bei extrem niedrigen Temperaturen und widrigen Witterungsverhältnissen ausgelegt. Die Kabine ist speziell wärmegedämmt und durch besondere Beschichtungen, Windschilde und Heißluftgebläse gegen Vereisung geschützt.
Schneesportler-Warnung
Pistenraupen warnen Schneesportler durch ein oder mehrere orangefarbene Rundumlichter und akustische Signale vor lebensgefährlichen Kollisionen. In den meisten Skigebieten kommen Pistenraupen zudem nur außerhalb der Betriebszeiten zum Einsatz, also am späten Nachmittag und nachts. Es kommt gelegentlich zu Unfällen, oft mit schwerwiegenden Folgen, da sich Wintersportler zu knapp an Raupen heranwagen, der Lenker der Pistenraupe nur eingeschränkte Sicht auf die Umgebung hat, nur begrenzte Aufmerksamkeit aufbieten kann und die Raupenketten selbst vorstehende Stege aus Aluminiumblech aufweisen.
Marken, Marktführer
Pistenraupen werden von wenigen Herstellern in unterschiedlichen Größen und Ausführungen angeboten. Marktführer mit einem Marktanteil von etwa 50 % im Jahre 2012 ist die deutsche Firma Kässbohrer, die 2008 den finnischen Produzenten Formatic erwarb, gefolgt von der Prinoth AG aus Sterzing (Italien), die 2005 die Pistenraupen-Sparte des kanadischen Herstellers Bombardier (Camoplast) übernahm.
Namen
In der Umgangssprache haben sich die Bezeichnungen PistenBully (Pistenraupe von Kässbohrer), Schneekatze und Ratrac (Händlername) eingebürgert. „Schneekatze“ ist dabei eine direkte Übersetzung der englischen Bezeichnung snowcat, die sich wiederum vom Namen des Herstellers Tucker Sno-Cat ableitet. „Cat“ ist in diesem Namen allerdings die Abkürzung für das englische caterpillar, deutsch: Raupe.
Weitere Verwendung
Aufgrund ihrer Geländegängigkeit und der geringen Flächenbelastung (Aufstandsdruck) von typischerweise 0,040 bis 0,060 kg/cm² (entspricht etwa 4 bis 6 kN/m²) werden Pistenraupen auch abseits der Skipiste genutzt. Zum Einsatz kommen die Maschinen für landwirtschaftliche Zwecke, für Verschubarbeiten (Verschieben von Schüttgut) beim Torfabbau in Mooren oder bei Biogasanlagen zum Einbringen von Silage in Fahrsilos sowie dem Bewegen von Hackgut.[2]
Mit ihrem Kettenantrieb kommt die Pistenraupe auf den feinen und losen Untergründen leicht vorwärts und bleibt nicht so rasch stecken wie ein vierrädriges Fahrzeug. Die hohe Schubkraft und die spezifische Gewichtsverteilung ermöglichen ein schnelles Bewegen von Material. Durch den breiten Schild können auch dünne Schichtstärken aufgetragen werden. Das Gewicht der Maschine sorgt für eine gute Verdichtung bei beispielsweise Maissilage, Grassilage, Hangbegrünungen oder im Teichbau. Schwere Verschubarbeiten unter Einsatz einer Winde sind ein weiteres Beispiel für den ganzjährigen Einsatz dieser Fahrzeuge.[3]
Siehe auch
Ski-doo
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So Nov 17, 2024 4:10 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:07 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:04 am von Andy
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