Coco Chanel
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Coco Chanel
Gabrielle ‚Coco‘ Chanel (laut Geburtsurkunde eigentlich Gabrielle Chasnel;[1] * 19. August 1883 in Saumur, Pays de la Loire; † 10. Januar 1971 in Paris) war eine international bekannte französische Modedesignerin und Unternehmerin.
Coco Chanel (1928)
Coco Chanel begründete Anfang der 1910er Jahre das Modeimperium Chanel und gilt als herausragende Persönlichkeit der Modegeschichte. Sie wurde aufgrund ihres Einflusses auf die Welt der Mode, insbesondere die Haute Couture, 1999 als einzige Person ihrer Berufsgruppe auf der von der US-Zeitschrift Time veröffentlichten Liste der 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts (engl. Time 100: The Most Important People of the Century) aufgeführt.
Ab 1913 war sie Wegbereiterin einer damals nahezu revolutionären, funktionellen Damenmode mit wadenlangem Rock oder luftiger Hose, lose gegürtetem Oberteil und Kurzhaarschnitt für selbstbewusste, moderne Frauen. In den 1920er Jahren kreierte Coco Chanel das „kleine Schwarze“, das bis heute einen Klassiker in der Damenmode darstellt. 1922 brachte sie das Parfüm Chanel Nº 5 auf den Markt, das als meistverkauftes der Welt gilt. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde ihr Chanel-Kostüm mit einem losen, meist bordierten Tweed-Jäckchen und einem ausgestellten Rock weltbekannt.
Coco Chanels Vermächtnis, das weltweit tätige Unternehmen Chanel, gehört heute mit einem Jahresumsatz von mehr als sechs Milliarden US-Dollar (2012)[2] zu den größten und bedeutendsten in der Modebranche.
Leben
Jugend und Ausbildung
Um Chanels Jugend ranken sich zahlreiche Legenden, zu deren Entstehung Coco Chanel, vermutlich aus Scham über ihr Aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen, selbst beigetragen hat. Tatsächlich wurde sie als zweite uneheliche Tochter des Hausierers Henri-Albert Chanel und der Wäscherin Eugénie Jeanne Devolle in einem Armenhaus in Saumur an der Loire (Anjou) geboren.[3] In der am 20. August 1883 ausgestellten Geburtsurkunde wurde Chasnel als Nachname des Vaters und Gabrielle als Vorname des Kindes eingetragen, neben dem eigentlichen Formular steht der Name Chasnel Gabrielle.[1] Erst 1884 heirateten ihre Eltern. Sie hatte fünf Geschwister, zwei Schwestern, Julia (* 1882) und Antoinette (* 1887), sowie drei Brüder, Alphonse (* 1885), Lucien (* 1889) und Augustin (* 1891), der nach wenigen Monaten starb.
Das Grand Café in Moulins, wo Coco Chanel Anfang der 1900er Jahre als Sängerin auftrat
Als Gabrielle zwölf Jahre alt war, starb ihre Mutter. Der Vater, der das Sorgerecht behielt, gab sie und ihre ältere Schwester als Halbwaisen in die Obhut eines von Nonnen geführten Waisenhauses, wo sie den Beruf der Näherin erlernte. Ihren Vater sah Gabrielle nie wieder und gab später an, er sei nach Amerika ausgewandert. Mit Erreichen des 18. Lebensjahres wurde sie aus dem katholischen Waisenhaus des Klosters Aubazine entlassen. Danach erhielt sie als sogenannte Barmherzigkeitsschülerin zwei Jahre kostenlos Unterricht im Pensionat Notre-Dame der Stiftsdamen von Saint Augustin in Moulins in der Auvergne.[4] Mit 20 Jahren arbeitete sie als Angestellte in einem Aussteuer- und Babyartikelgeschäft, wo sie auch Logis erhielt, und nahm privat Aufträge als Schneiderin an.
Das Grand Café in Moulins ließ zur damaligen Zeit Gäste als Sänger auftreten. Gabrielle Chanel trug dort und im Varieté Rotonde bevorzugt zwei Lieder vor: Qui qu’a vu Coco? und Ko-Ko-Ri-Ko. Im Publikum saßen vor allem die Offiziere des Jägerregiments von Moulins, die Chanel wegen der beiden Lieder nach einiger Zeit „Coco“ nannten. Vermutlich stammt ihr Spitzname „Coco“ aus dieser Zeit. Sie selbst gab später an, ihr Vater habe sie liebevoll „Coco“ genannt.
1906 lernte Chanel in dem von Moulins 60 km entfernten Kurort Vichy, wo sie sich wenig erfolgreich als Sängerin versucht hatte und schließlich in den Badeanstalten jobbte, den Pariser Industriellensohn Étienne Balsan (1880–1953) kennen, der sie schließlich in die Pariser Gesellschaft einführte und mit dem sie von 1906 bis 1910 in Royallieu bei Compiègne zusammenlebte. Mit seiner finanziellen Unterstützung und in der Pariser Wohnung, die er ihr zur Verfügung stellte, eröffnete sie 1909 ein Hutatelier. Chanels moderne, ungewohnt schlichte Hutkreationen erfreuten sich im Bekanntenkreis von Balsan und der Pariser Haute-Volée rasch großer Beliebtheit, wurden an Pariser Persönlichkeiten gesehen und in Modezeitschriften abgedruckt.
Unternehmensgründung
→ Hauptartikel: Chanel
Mit einer Bürgschaft und einem Kredit ihres nächsten Geliebten,[5] des britischen Bergwerksbesitzers und Freund von Balsan, Arthur („Boy“) Capel († 21. Dezember 1919), eröffnete Chanel 1910 in der Pariser 21, rue Cambon ein Hutatelier und 1913 im Seebad Deauville eine Modeboutique namens Chanel Modes. Das Unternehmen Chanel gibt heute das letztere Datum als sein Gründungsdatum an.
Frühe Erfolgsjahre
1915 besaß Coco Chanel Modesalons in Paris, Deauville und Biarritz, entwarf schlichte, locker umspielende Kleider aus Baumwolljersey und kreierte damit eine neue und funktionale Mode mit klaren Linien ohne die bis dahin üblichen Verzierungen. Chanel trug ihre eigene Mode und eine moderne Kurzhaarfrisur im Bob-Stil. 1918 eröffnete sie ihren Haute Couture Salon in der 31, Rue Cambon. Chanels Geschäft wuchs schnell. Schon 1916 beschäftigte sie 300 Näherinnen, konnte ihre Schulden bei Capel begleichen und ihre Unabhängigkeit sicherstellen. Im gleichen Jahr erklärte die amerikanische Vogue Chanels Mode zum „Inbegriff der Eleganz“. Ihre Mode unterschied sich durch ihre Zurückhaltung deutlich von der ihrer Konkurrenten.
Capel starb 1919 in einem Autounfall. Zunächst zutiefst erschüttert durch den Verlust ihrer großen Liebe, beschloss Chanel schließlich doch mit dem gemeinsam begonnenen Lebenswerk alleine fortzufahren. 1920 erwarb Chanel eine Villa names Bel Respiro in Garches bei Paris. 1923 bezog sie eine Stadtwohnung in der 29, Rue du Faubourg Saint-Honoré.
1924 gründete Chanel mit Geschäftspartnern die vom Modeunternehmen zunächst unabhängige Parfümsparte Parfums Chanel in Neuilly-sur-Seine, an der sie selbst allerdings nur 10 % der Anteile hielt. 1931 reiste Chanel für einige Wochen nach Hollywood, um auf Einladung von Studio-Boss Samuel Goldwyn, der ihr die damals spektakuläre Summe von einer Million Dollar geboten hatte, unter anderem Kostüme für Gloria Swanson in Tonight or Never (1931), die Tänzerinnen der Goldwyn Girls und Ina Claire in The Greeks Had a Word for Them (1932) zu schaffen. Nachdem Chanels Entwürfe für Hollywood nicht extravagant genug gewesen waren, kehrte sie nach Paris zurück, allerdings nicht ohne Marlene Dietrich und Greta Garbo als Chanel-Kundinnen gewonnen zu haben. Im November 1932 zeigte Chanel in ihrer Pariser Privatwohnung in der Rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris unter dem Namen Bijoux de Diamants eine mit dem Illustrator Paul Iribe zusammen entworfene, hochpreisige Schmuckkollektion mit Diamanten. Als Chanels Betrieb in Paris 1936 bestreikt wurde, hatte sie etwa 4000 Angestellte. 1928 kaufte Chanel in Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d’Azur ein Grundstück und ließ bis 1930 dort nach ihren genauen Vorstellungen die mondäne Villa La Pausa bauen, welche sie 1953 verkaufte. 2015, auf den Tag 87 Jahre nach dem Kauf verkündete das Haus Chanel, dass sich La Pausa – der Kaufpreis wurde bereits 2013 in der Presse mit 40 Millionen Euro beziffert – wieder im Unternehmensbesitz befinde.[6]
Mit Kriegsbeginn schloss Coco Chanel 1939 kurzerhand ihr Modeunternehmen, sodass alle Mitarbeiter ihre Arbeit verloren. Sie zog sich für kurze Zeit in die Provinz an der spanischen Grenze zurück, kehrte aber bereits im Herbst 1940 nach Paris zurück.
Bereits 1937 bezog Coco Chanel im Pariser Hotel Ritz an der Place Vendôme eine rückseitig zur Rue Cambon gelegene Zwei-Zimmer-Suite, in der sie fortan nächtigte und in der sie 1971 auch starb. Ihre eigentliche Wohnung, in der es kein Schlafzimmer gab, befand sich seit Mitte der 1930er Jahre auf der anderen Straßenseite über ihrem Atelier im zweiten Stock der 31, rue Cambon. Die Wohnung ist bis heute nahezu unverändert erhalten.
Besatzungszeit
Nach Beginn der deutschen Besetzung begegnete sie 1940 in ihrem damaligen Wohnsitz, dem Hotel Ritz in Paris, dem deutschen Diplomaten Hans Günther von Dincklage, „Sohn eines hannoverschen Freiherrn und einer britischen Hochadeligen“[7] sowie Sonderbeauftragter des Reichssicherheitshauptamts in Frankreich,[8] der ihr Liebhaber wurde. Chanel war für die deutschen Besatzer, die in Paris im Hotel Ritz ihr Quartier eingerichtet hatten, ob ihrer zahlreichen Kontakte in höchste Kreise eine interessante Figur.[9] 1941 sollte sie in Madrid aus der dortigen britischen Botschaft kriegswichtige Informationen für Deutschland in Erfahrung bringen. Eine Motivation von Coco Chanel für die Zusammenarbeit mag die Internierung ihres Neffen André Palasse, Sohn einer ihrer Schwestern, gewesen sein, der schlussendlich tatsächlich freigelassen wurde.[10] Mit Walter Schellenberg fädelte Chanel 1944 in Berlin die Operation Modellhut ein, bei der sie Churchill zu Gesprächen mit den Deutschen über einen „Separatfrieden zwischen Deutschland und Großbritannien“ überreden sollte.[11] Die Aktion scheiterte daran, dass Churchill sich eine Lungenentzündung zuzog.[12] In dem Enthüllungsbuch des US-amerikanischen Journalisten Hal Vaughan, Sleeping with the Enemy: Coco Chanel's Secret War (dt. Coco Chanel – Der schwarze Engel: Ein Leben als Nazi-Agentin), von 2011 wird Chanel mit Verweis auf verschiedene Quellen als „Agentin F-7124“ im Dienst der deutschen Besatzer mit „dem Codenamen Westminster“ bezeichnet.[13]
Nachdem der mit deutschen Wurzeln aus dem Elsass stammende, jüdische Geschäftspartner von Coco Chanel und seit 1924 Eigentümer der Parfümsparte von Chanel, Pierre Wertheimer, 1940 mit seiner Familie vor den Nazis über Brasilien in die USA geflüchtet war, versuchte Chanel in den 1940er Jahren vergeblich im Rahmen der „Arisierung“ jüdischen Vermögens in den Besitz von Parfums Chanel zu gelangen.[14] Wertheimer hatte seine Anteile an Parfums Chanel vor seiner Ausreise allerdings dem befreundeten Flugzeug-Hersteller Félix Amiot pro forma übertragen, welcher sie nach dem Weltkrieg wieder an Pierre Wertheimer zurückgab, ohne dass Coco Chanel etwas daran ändern konnte.
Nachkriegszeit
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fiel Coco Chanel in Frankreich in Ungnade und wurde als Kollaborateurin verhaftet; kurze Zeit später aufgrund ihrer guten Kontakte allerdings wieder freigelassen. Von sonst in Frankreich nicht unüblichen Ausschreitungen gegen Kollaborateure im Rahmen von Säuberungen blieb sie verschont. Bis 1954 lebte Coco Chanel im Schweizer Exil in Lausanne.
Wieder nach Paris zurückgekehrt, arbeitete Coco Chanel an ihrem Comeback. Einige Quellen vermuten, dass der inzwischen moderne New Look von Christian Dior, den sie als Rückfall in die Zeit des steifen Korsetts betrachtet haben soll, ihre Motivation gewesen sei. Ihre Rückkehr in die Modewelt wurde von ihrem Geschäftspartner Pierre Wertheimer finanziert, der einen Alleingang von Chanel fürchtete, aber durchaus zu einer amikalen Lösung unter Berücksichtigung einiger Privilegien in der Vermögensteilung bereit war. Im Gegenzug erhielt Wertheimer zusätzlich zu seinem Besitz der Parfümsparte von Chanel 1954 auch 100 % der Anteile des Modeunternehmens Chanel. Die Parfüm- und die Modesparte von Chanel sind seither in der dritten Generation im Alleinbesitz der Familie Wertheimer.
Späte Erfolgsjahre
Drei Namen aus diesem Jahrhundert wird Frankreich nie vergessen: de Gaulle, Picasso, Chanel“
– Zitat von André Malraux[15]
Am 5. Februar 1954 eröffnete Coco Chanel – inzwischen 70-jährig – nach neunjähriger Schaffenspause ihr Modegeschäft in der Rue Cambon mit einer neuen Kollektion, die von der französischen Presse zunächst spöttisch als „Fiasko“ und die dargestellten Modelle als „Phantome von Kleidern aus den 1930ern“ verhöhnt wurde. Chanel saß während der Modenschauen stets auf der Wendeltreppe ihres Ateliers und beobachtete außer Sichtweite der Zuschauer die unter ihr defilierenden Mannequins über eigens dafür angebrachte Wandspiegel. Nachdem jedoch das US-amerikanische Life-Magazin ein Jahr später die Eleganz ihrer Tweedkostüme gewürdigt sowie ihre Mode als „Revolution“ bezeichnet hatte und immer mehr internationale Stars wie Marlene Dietrich, Brigitte Bardot, Grace Kelly, Romy Schneider, Ingrid Bergman oder Elizabeth Taylor medienwirksam Chanel trugen, begann der Siegeszug des Chanel-Kostüms.
Bis zu ihrem Tod nächtigte Coco Chanel in ihrer rückseitig an der Rue Cambon gelegenen Suite im Hotel Ritz, arbeitete in ihrem Atelier auf der anderen Straßenseite und wohnte in ihrer Privatwohnung über dem Atelier. Es war Brauch, dass ein Portier des Hotel Ritz jeden Morgen im Atelier in der 31, Rue Cambon anrief sobald Chanel das Hotel verließ, damit eine Chanel-Mitarbeiterin gegenüber den Lieblingsduft der Designerin, Chanel No. 5, im Treppenhaus für sie versprühen konnte.
Chanel galt in ihren späten Lebensjahren in der Branche als schwierige, verbitterte[16] Person, die zum Ende ihres Lebens ein zurückgezogenes, einsames Dasein in ihren Ateliers und in ihrer Wohnung führte. Karl Lagerfeld, der Chanel nie persönlich kennengelernt hatte, beschrieb sie als „wild, launisch und aggressiv“.[17]
Am 11. Oktober 1965 gründete Gabrielle Chanel die Stiftung Fondation CoGa (Silbenwort aus ‚Coco‘ und ‚Gabrielle‘) mit Sitz in Vaduz, Liechtenstein, und setzte diese als Alleinerbin ihres beträchtlichen Vermögens ein.[18] Eine der Begünstigten der Stiftung ist Gabrielle Palasse-Labrunie (* 1926), Tochter des Sohnes einer der Schwestern von Gabrielle Chanel, den Coco einst vor den Nazis gerettet hatte, und damit ihre Großnichte.[19]
Coco Chanel starb am 10. Januar 1971 in ihrer Suite im Pariser Hotel Ritz. Bis zuletzt hatte sie trotz ihres hohen Alters an einer nächsten Kollektion gearbeitet, angeblich litt sie aber an Durchblutungsstörungen ihres Kopfes. Die letzten Worte der 87-Jährigen sollen gelautet haben: „So stirbt man also.“[20] Zwei Wochen nach ihrem Tod zeigte das Haus Chanel ihre letzte Modekollektion in einer Modenschau.
An der Trauerfeier am 13. Januar 1971 in der Pariser Madeleine-Kirche nahmen unter anderem Salvador Dalí, Serge Lifar, der Tänzer Jacques Chazot, die Witwe von Henri Bernstein, die Chanel-Biographin Claude Delay, Tochter von Jean Delay, Edmonde Charles-Roux, die Modeschöpfer Yves Saint-Laurent und André Courrèges, Cocos Mannequins in Chanel-Kostümen und zahlreiche wohlhabende Kundinnen, wie etwa Marie-Hélène de Rothschild, teil. Der Sarg wurde nach dem Gottesdienst in die Schweizer Stadt Lausanne überführt, wo Coco Chanel auf dem Cimetière du Bois-de-Vaux beigesetzt wurde.[21] Ihren Grabstein hatte sie zu Lebzeiten selbst entworfen: Neben ihrem Namen ‚Gabrielle Chanel‘ sowie dem Geburts- und Todesjahr zieren ihn, als Referenz an ihr Sternzeichen, fünf eingemeißelte Löwenköpfe.
Freundschaften
Coco Chanel soll zahlreiche Liebschaften gehabt haben.[22] Ihre frühen Beziehungen werden in dem Film Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (2009) thematisiert. Nach ihrer Beziehung zu Etienne Balsan, der sie ab 1906 aus der Provinz von Moulins auf sein Schloss bei Compiègne holte, in die Pariser Gesellschaft einführte und ihr schließlich seine Stadtwohnung in Paris für ihr Hutatelier zur Verfügung stellte, lebte sie ab 1908/09 mit einem Freund von Balsan, dem englischen Polo-Spieler Arthur 'Boy' Capel, zusammen, mithilfe dessen geliehenen Geldes Chanel 1910 ein Hutatelier in der Pariser rue Cambon eröffnete. Das Geld zahlte sie Ende der 1910er Jahre zurück.
Nach Capels Unfalltod im Jahr 1919 verbrachte Chanel mit Misia Sert, die sie 1917 über eine ihrer Kundinnen, die Schauspielerin Cécile Sorel, kennengelernt hatte, und Serts späterem Ehemann Josep Maria Sert eine Zeit in Venedig. Über Serts Bekanntenkreis kam Chanel in Kontakt mit Persönlichkeiten wie Jean Cocteau, Charles Dullin, Sergej Diaghilew, Igor Strawinsky und dessen Familie, Pablo Picasso, Pierre Bonnard, Maurice Ravel oder Édouard Vuillard. Auch Jean Renoir, Georges Auric, Christian Bérard, Boris Jewgenjewitsch Kochno, Paul Morand, Joseph Kessel, Irving Penn und Max Jacob waren mit Chanel bekannt. Für Cocteau, den Chanel 1928 in der Rue Cambon wohnen ließ und 1929 eine Entzugskur für ihn bezahlte, und für Dullin schuf sie Bühnenkostüme, unter anderem für das Theaterstück Antigone (1924), das Ballett Le Train Bleu (1924) und den Film Das Blut eines Dichters (1930). 1921 wurde Chanel eine kurze Affäre mit Igor Strawinsky nachgesagt, den sie mit seiner Familie in ihrem Haus in Garches wohnen ließ. Diese Beziehung ist Thema des Films Coco Chanel & Igor Stravinsky (2009). 1920 hatte sie bereits die Wiederaufnahme seines Skandalwerks Le sacre du printemps finanziert.
1921/1922 führte Chanel eine Liaison mit dem elf Jahre jüngeren Großfürsten Dmitri Pawlowitsch Romanow, dem Enkel des russischen Zaren Alexander II. und Cousin des letzten Zaren Nikolaus II. Durch den Großfürsten ließ sich Coco Chanel in ihren folgenden Modekollektionen von russischen Pelzmänteln und Stickereien sowie byzantinischem Schmuck inspirieren. Über ihn lernte sie auch den französischen Parfümeur am Zarenhof, Ernest Beaux, kennen, mit dem sie 1921 ihr erstes Parfüm, Chanel No. 5, kreierte.
Von 1922 bis 1924 war der Dichter Pierre Reverdy Chanels Begleiter, und von 1924 bis 1930 war sie mit Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster (1879–1953), den sie 1923 in Monte Carlo kennengelernt hatte, liiert. Auf das Umfeld des Herzogs von Westminster, damals reichster Mann von England, sind unter anderem Chanels Ideen zu Tweedjacken, kurzen Pullovern und Hosen für Damen zurückzuführen. Zu Westminsters Freundeskreis wiederum zählte Winston Churchill. Mit Westminster und Churchill als Gast verbrachte Chanel 1928 einen Urlaub im Landhaus des Herzogs in Sutherland, welches sie 1926 in ihrem besonderen Stil eingerichtet hatte. Mit Westminster verbrachte Chanel überdies Urlaube in dessen französischem Landhaus Château Woolsack in Mimizan an der Biskaya, wohin Chanel gelegentlich auch einige ihrer Näherinnen zum bezahlten Urlaub einlud.
1929 organisierte Chanel das Begräbnis von Diaghilew in Venedig, der dort im Exil verarmt gestorben war. 1932 begann Coco Chanel eine Beziehung mit dem Illustrator Paul Iribe, der 1935 an Herzversagen starb. Nach dem Ende ihrer Liaison mit Hans Günther von Dincklage im Jahr 1950, der ihr nach dem Krieg nach Lausanne gefolgt war, wurden keine weiteren Beziehungen von Chanel bekannt.
Für Romy Schneider zählte Coco Chanel in den 1960er Jahren als Stilberaterin und Freundin zu den Menschen, die ihr "Leben von Grund auf verändert" haben.[23]
Werke
„Ich mache keine Mode. Ich bin die Mode.“
– Coco Chanel zugeschriebenes Zitat[24]
Wie keine andere Modeschöpferin prägte Coco Chanel die Mode des 20. Jahrhunderts und hatte einen erheblichen Anteil an der Entwicklung von Paris zu einem Modezentrum. Bereits Mitte der 1910er Jahre war sie mit ihrem florierenden Modeunternehmen eine wohlhabende Geschäftsfrau.
Coco Chanel behauptete gern: „Ich habe die Frauen aus dem Korsett befreit.“ Die erste Mode ohne Korsett wurde allerdings bereits von Madeleine Vionnet und Paul Poiret Anfang der 1900er Jahre geschaffen. Poirets farbenfrohe Mode samt Pluderhosen im Harem-Stil bezeichnete Chanel später als „barbarisch“.[25] Ihre bevorzugten Farben waren Schwarz, Weiß und Beige. In den 1920er Jahren erfand sie das Cocktailkleid, das als „kleines Schwarzes“ bekannt wurde.[26] Sie kürzte die Röcke auf eine damals skandalöse Länge knapp unterhalb des Knies und entwarf neuartige gestrickte Badeanzüge mit Bewegungsfreiheit, die am Oberschenkel endeten und unter denen Shorts hervorschauten.
Sie verwendete für eine sportlichere Linie erstmals körperbetonende Jerseystoffe. Das berühmte Chanel-Kostüm aus Tweed avancierte für die Geschäftsfrau weltweit zum Standard. Das Kostüm war oft mit schwarzem Besatz und Goldknöpfen verziert und wurde gern mit langen Perlenketten als Modeschmuck getragen.
Weitere Beiträge zur Damenmode waren Hosen für Frauen, Strickensembles (Twinset), Schuhe mit Fersenriemen (Slingpumps oder auch Slingbacks genannt) und gesteppte Handtaschen mit Schulterkette (Chanel 2.55). Hinzu kam die Etablierung auffälligen Modeschmucks anstelle von echtem Schmuck.
Zusammen mit dem Parfümeur Ernest Beaux kreierte sie 1921 Chanel Nº 5. Es war das erste populäre Parfüm, das nicht nach Blumen roch, sondern von einer Aldehydnote dominiert wurde.
Im Metropolitan Museum of Art in New York, das die umfangreichste Modesammlung der Welt beherbergt, findet man Coco Chanels Evening Ensemble von 1936. 2014 fand im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg eine Ausstellung namens „Mythos Chanel“ statt. Diese Ausstellung zeigte über 150 originale Stücke bedeutender Sammlungen.[27]
Das Modehaus nach Chanels Tod
Die Jahre nach dem Tod der Stilikone Coco Chanel verliefen immer noch mit rasantem Erfolg für das Modelabel. Im Jahr 1974 kam das Eau de Toilette Cristalle heraus und im darauffolgenden Jahr 1975 brachte die Modefirma eine Pflege- und Kosmetik-Serie namens Beauté auf den Markt. Im Jahr 1981 kam der zweite Herrenduft namens Antaeus in den Handel.[28] Doch generell konnte das Modehaus Chanel nach ihrem Tod nicht an die Erfolge unter Coco Chanels Leitung anknüpfen. Es geriet in den Ruf, Mode für reiche ältere Damen zu kreieren.
Das änderte sich erst 1983, als Karl Lagerfeld begann, Mode für Chanel zu entwerfen und dem Haus wieder zu seinem früheren Ruhm zu verhelfen. Alleinige Eigentümer von Chanel sind seit 1974 Alain und Gérard Wertheimer, die Enkel von Pierre Wertheimer. 1984 wurde das Parfüm Coco lanciert, das weltweite Erfolge feierte. Ebenso erfolgreich gestalteten sich die Modekreationen von Karl Lagerfeld, die 1986 mit dem Pariser Haute-Couture-Preis Dé d'or (dt. Goldener Fingerhut) geehrt wurden. Der US-amerikanische Modeverband CFDA würdigte Lagerfeld als Chanel-Designer 1991 mit dem International Award.
Filme
Einzigartige Chanel. (Originaltitel: Chanel Solitaire). Spielfilm, Frankreich, 1981, Buch und Regie: George Kaczender.
In der internationalen Produktion, die einzelne Stationen aus dem Leben der Modeschöpferin beleuchtet, verkörpert die Ikone die Französin Marie-France Pisier an der Seite von Timothy Dalton, Rutger Hauer, Brigitte Fossey und Karen Black.
Chanel Chanel. Dokumentation, Großbritannien, 1986, 62 Min., Buch und Regie: Eila Hershon und Roberto Guerra, Produktion: Phaidon, Vertrieb: Arthaus Musik 2009, ISBN 978-3-939873-32-7
Coco Chanel. Biografiedrama in 2 Teilen à 90 Min., Frankreich, Italien, Großbritannien, 2008, Buch und Regie: Christian Duguay, Produktion: arte France, deutsche Erstsendung: 3. März 2013 bei arte, Inhaltsangabe von arte, mit der slowakischen Schauspielerin Barbora Bobuľová als junge Coco Chanel und mit Shirley MacLaine als Chanel nach dem 2. Weltkrieg.
2009 wurden von der französischen Regisseurin Anne Fontaine Coco Chanels Jugendjahre mit Audrey Tautou in der Hauptrolle verfilmt. Die Filmbiographie Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (Originaltitel: Coco avant Chanel) nach dem Buch von Edmonde Charles-Roux behandelt den Aufstieg eines mittellosen Waisenmädchens aus der französischen Provinz zur größten Ikone der zeitgenössischen Haute Couture.
Ebenfalls 2009 wurde der Film Coco Chanel & Igor Stravinsky auf den Filmfestspielen in Cannes vorgestellt. Er beginnt 1913 mit dem berühmten Opernskandal von Igor Strawinskis Le Sacre du Printemps und schildert im Weiteren die Liebesbeziehung von Chanel mit dem verheirateten Komponisten. In der Regie von Jan Kounen sind in den Hauptrollen die Französin Anna Mouglalis und der Däne Mads Mikkelsen zu sehen. In Deutschland wurde der Spielfilm erstmals im September 2009 auf dem Filmfest Hamburg präsentiert,[29] der deutsche Kinostart folgte am 15. April 2010.[30]
Quelle
Als weiteres dazu:
Vermögend & Verschwiegen
Alain (64) und Gérard Wertheimer (61) sind die Eigentümer der erfolgreichsten Luxusmarke der Welt und stille Geheimniskrämer. Weder Interviews, noch Partys und bloß kein Rampenlicht: Die wahren Gesichter von Chanel sitzen auch niemals in der Front Row! STYLEBOOK lüftet das Geheimnis der diskreten Milliardäre ...
Zum weiterlesen, hier der Link:
http://www.stylebook.de/artikel/Alain-und-Gerard-Wertheimer-Chanel-Chefs-niemals-in-der-Front-Row-174008.html
Oder dieser Tread:
http://www.erinnerungszeit.de/arisierung-wertheimer-bielefeld-1935.pdf
Coco Chanel (1928)
Coco Chanel begründete Anfang der 1910er Jahre das Modeimperium Chanel und gilt als herausragende Persönlichkeit der Modegeschichte. Sie wurde aufgrund ihres Einflusses auf die Welt der Mode, insbesondere die Haute Couture, 1999 als einzige Person ihrer Berufsgruppe auf der von der US-Zeitschrift Time veröffentlichten Liste der 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts (engl. Time 100: The Most Important People of the Century) aufgeführt.
Ab 1913 war sie Wegbereiterin einer damals nahezu revolutionären, funktionellen Damenmode mit wadenlangem Rock oder luftiger Hose, lose gegürtetem Oberteil und Kurzhaarschnitt für selbstbewusste, moderne Frauen. In den 1920er Jahren kreierte Coco Chanel das „kleine Schwarze“, das bis heute einen Klassiker in der Damenmode darstellt. 1922 brachte sie das Parfüm Chanel Nº 5 auf den Markt, das als meistverkauftes der Welt gilt. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde ihr Chanel-Kostüm mit einem losen, meist bordierten Tweed-Jäckchen und einem ausgestellten Rock weltbekannt.
Coco Chanels Vermächtnis, das weltweit tätige Unternehmen Chanel, gehört heute mit einem Jahresumsatz von mehr als sechs Milliarden US-Dollar (2012)[2] zu den größten und bedeutendsten in der Modebranche.
Leben
Jugend und Ausbildung
Um Chanels Jugend ranken sich zahlreiche Legenden, zu deren Entstehung Coco Chanel, vermutlich aus Scham über ihr Aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen, selbst beigetragen hat. Tatsächlich wurde sie als zweite uneheliche Tochter des Hausierers Henri-Albert Chanel und der Wäscherin Eugénie Jeanne Devolle in einem Armenhaus in Saumur an der Loire (Anjou) geboren.[3] In der am 20. August 1883 ausgestellten Geburtsurkunde wurde Chasnel als Nachname des Vaters und Gabrielle als Vorname des Kindes eingetragen, neben dem eigentlichen Formular steht der Name Chasnel Gabrielle.[1] Erst 1884 heirateten ihre Eltern. Sie hatte fünf Geschwister, zwei Schwestern, Julia (* 1882) und Antoinette (* 1887), sowie drei Brüder, Alphonse (* 1885), Lucien (* 1889) und Augustin (* 1891), der nach wenigen Monaten starb.
Das Grand Café in Moulins, wo Coco Chanel Anfang der 1900er Jahre als Sängerin auftrat
Als Gabrielle zwölf Jahre alt war, starb ihre Mutter. Der Vater, der das Sorgerecht behielt, gab sie und ihre ältere Schwester als Halbwaisen in die Obhut eines von Nonnen geführten Waisenhauses, wo sie den Beruf der Näherin erlernte. Ihren Vater sah Gabrielle nie wieder und gab später an, er sei nach Amerika ausgewandert. Mit Erreichen des 18. Lebensjahres wurde sie aus dem katholischen Waisenhaus des Klosters Aubazine entlassen. Danach erhielt sie als sogenannte Barmherzigkeitsschülerin zwei Jahre kostenlos Unterricht im Pensionat Notre-Dame der Stiftsdamen von Saint Augustin in Moulins in der Auvergne.[4] Mit 20 Jahren arbeitete sie als Angestellte in einem Aussteuer- und Babyartikelgeschäft, wo sie auch Logis erhielt, und nahm privat Aufträge als Schneiderin an.
Das Grand Café in Moulins ließ zur damaligen Zeit Gäste als Sänger auftreten. Gabrielle Chanel trug dort und im Varieté Rotonde bevorzugt zwei Lieder vor: Qui qu’a vu Coco? und Ko-Ko-Ri-Ko. Im Publikum saßen vor allem die Offiziere des Jägerregiments von Moulins, die Chanel wegen der beiden Lieder nach einiger Zeit „Coco“ nannten. Vermutlich stammt ihr Spitzname „Coco“ aus dieser Zeit. Sie selbst gab später an, ihr Vater habe sie liebevoll „Coco“ genannt.
1906 lernte Chanel in dem von Moulins 60 km entfernten Kurort Vichy, wo sie sich wenig erfolgreich als Sängerin versucht hatte und schließlich in den Badeanstalten jobbte, den Pariser Industriellensohn Étienne Balsan (1880–1953) kennen, der sie schließlich in die Pariser Gesellschaft einführte und mit dem sie von 1906 bis 1910 in Royallieu bei Compiègne zusammenlebte. Mit seiner finanziellen Unterstützung und in der Pariser Wohnung, die er ihr zur Verfügung stellte, eröffnete sie 1909 ein Hutatelier. Chanels moderne, ungewohnt schlichte Hutkreationen erfreuten sich im Bekanntenkreis von Balsan und der Pariser Haute-Volée rasch großer Beliebtheit, wurden an Pariser Persönlichkeiten gesehen und in Modezeitschriften abgedruckt.
Unternehmensgründung
→ Hauptartikel: Chanel
Mit einer Bürgschaft und einem Kredit ihres nächsten Geliebten,[5] des britischen Bergwerksbesitzers und Freund von Balsan, Arthur („Boy“) Capel († 21. Dezember 1919), eröffnete Chanel 1910 in der Pariser 21, rue Cambon ein Hutatelier und 1913 im Seebad Deauville eine Modeboutique namens Chanel Modes. Das Unternehmen Chanel gibt heute das letztere Datum als sein Gründungsdatum an.
Frühe Erfolgsjahre
1915 besaß Coco Chanel Modesalons in Paris, Deauville und Biarritz, entwarf schlichte, locker umspielende Kleider aus Baumwolljersey und kreierte damit eine neue und funktionale Mode mit klaren Linien ohne die bis dahin üblichen Verzierungen. Chanel trug ihre eigene Mode und eine moderne Kurzhaarfrisur im Bob-Stil. 1918 eröffnete sie ihren Haute Couture Salon in der 31, Rue Cambon. Chanels Geschäft wuchs schnell. Schon 1916 beschäftigte sie 300 Näherinnen, konnte ihre Schulden bei Capel begleichen und ihre Unabhängigkeit sicherstellen. Im gleichen Jahr erklärte die amerikanische Vogue Chanels Mode zum „Inbegriff der Eleganz“. Ihre Mode unterschied sich durch ihre Zurückhaltung deutlich von der ihrer Konkurrenten.
Capel starb 1919 in einem Autounfall. Zunächst zutiefst erschüttert durch den Verlust ihrer großen Liebe, beschloss Chanel schließlich doch mit dem gemeinsam begonnenen Lebenswerk alleine fortzufahren. 1920 erwarb Chanel eine Villa names Bel Respiro in Garches bei Paris. 1923 bezog sie eine Stadtwohnung in der 29, Rue du Faubourg Saint-Honoré.
1924 gründete Chanel mit Geschäftspartnern die vom Modeunternehmen zunächst unabhängige Parfümsparte Parfums Chanel in Neuilly-sur-Seine, an der sie selbst allerdings nur 10 % der Anteile hielt. 1931 reiste Chanel für einige Wochen nach Hollywood, um auf Einladung von Studio-Boss Samuel Goldwyn, der ihr die damals spektakuläre Summe von einer Million Dollar geboten hatte, unter anderem Kostüme für Gloria Swanson in Tonight or Never (1931), die Tänzerinnen der Goldwyn Girls und Ina Claire in The Greeks Had a Word for Them (1932) zu schaffen. Nachdem Chanels Entwürfe für Hollywood nicht extravagant genug gewesen waren, kehrte sie nach Paris zurück, allerdings nicht ohne Marlene Dietrich und Greta Garbo als Chanel-Kundinnen gewonnen zu haben. Im November 1932 zeigte Chanel in ihrer Pariser Privatwohnung in der Rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris unter dem Namen Bijoux de Diamants eine mit dem Illustrator Paul Iribe zusammen entworfene, hochpreisige Schmuckkollektion mit Diamanten. Als Chanels Betrieb in Paris 1936 bestreikt wurde, hatte sie etwa 4000 Angestellte. 1928 kaufte Chanel in Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d’Azur ein Grundstück und ließ bis 1930 dort nach ihren genauen Vorstellungen die mondäne Villa La Pausa bauen, welche sie 1953 verkaufte. 2015, auf den Tag 87 Jahre nach dem Kauf verkündete das Haus Chanel, dass sich La Pausa – der Kaufpreis wurde bereits 2013 in der Presse mit 40 Millionen Euro beziffert – wieder im Unternehmensbesitz befinde.[6]
Mit Kriegsbeginn schloss Coco Chanel 1939 kurzerhand ihr Modeunternehmen, sodass alle Mitarbeiter ihre Arbeit verloren. Sie zog sich für kurze Zeit in die Provinz an der spanischen Grenze zurück, kehrte aber bereits im Herbst 1940 nach Paris zurück.
Bereits 1937 bezog Coco Chanel im Pariser Hotel Ritz an der Place Vendôme eine rückseitig zur Rue Cambon gelegene Zwei-Zimmer-Suite, in der sie fortan nächtigte und in der sie 1971 auch starb. Ihre eigentliche Wohnung, in der es kein Schlafzimmer gab, befand sich seit Mitte der 1930er Jahre auf der anderen Straßenseite über ihrem Atelier im zweiten Stock der 31, rue Cambon. Die Wohnung ist bis heute nahezu unverändert erhalten.
Besatzungszeit
Nach Beginn der deutschen Besetzung begegnete sie 1940 in ihrem damaligen Wohnsitz, dem Hotel Ritz in Paris, dem deutschen Diplomaten Hans Günther von Dincklage, „Sohn eines hannoverschen Freiherrn und einer britischen Hochadeligen“[7] sowie Sonderbeauftragter des Reichssicherheitshauptamts in Frankreich,[8] der ihr Liebhaber wurde. Chanel war für die deutschen Besatzer, die in Paris im Hotel Ritz ihr Quartier eingerichtet hatten, ob ihrer zahlreichen Kontakte in höchste Kreise eine interessante Figur.[9] 1941 sollte sie in Madrid aus der dortigen britischen Botschaft kriegswichtige Informationen für Deutschland in Erfahrung bringen. Eine Motivation von Coco Chanel für die Zusammenarbeit mag die Internierung ihres Neffen André Palasse, Sohn einer ihrer Schwestern, gewesen sein, der schlussendlich tatsächlich freigelassen wurde.[10] Mit Walter Schellenberg fädelte Chanel 1944 in Berlin die Operation Modellhut ein, bei der sie Churchill zu Gesprächen mit den Deutschen über einen „Separatfrieden zwischen Deutschland und Großbritannien“ überreden sollte.[11] Die Aktion scheiterte daran, dass Churchill sich eine Lungenentzündung zuzog.[12] In dem Enthüllungsbuch des US-amerikanischen Journalisten Hal Vaughan, Sleeping with the Enemy: Coco Chanel's Secret War (dt. Coco Chanel – Der schwarze Engel: Ein Leben als Nazi-Agentin), von 2011 wird Chanel mit Verweis auf verschiedene Quellen als „Agentin F-7124“ im Dienst der deutschen Besatzer mit „dem Codenamen Westminster“ bezeichnet.[13]
Nachdem der mit deutschen Wurzeln aus dem Elsass stammende, jüdische Geschäftspartner von Coco Chanel und seit 1924 Eigentümer der Parfümsparte von Chanel, Pierre Wertheimer, 1940 mit seiner Familie vor den Nazis über Brasilien in die USA geflüchtet war, versuchte Chanel in den 1940er Jahren vergeblich im Rahmen der „Arisierung“ jüdischen Vermögens in den Besitz von Parfums Chanel zu gelangen.[14] Wertheimer hatte seine Anteile an Parfums Chanel vor seiner Ausreise allerdings dem befreundeten Flugzeug-Hersteller Félix Amiot pro forma übertragen, welcher sie nach dem Weltkrieg wieder an Pierre Wertheimer zurückgab, ohne dass Coco Chanel etwas daran ändern konnte.
Nachkriegszeit
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fiel Coco Chanel in Frankreich in Ungnade und wurde als Kollaborateurin verhaftet; kurze Zeit später aufgrund ihrer guten Kontakte allerdings wieder freigelassen. Von sonst in Frankreich nicht unüblichen Ausschreitungen gegen Kollaborateure im Rahmen von Säuberungen blieb sie verschont. Bis 1954 lebte Coco Chanel im Schweizer Exil in Lausanne.
Wieder nach Paris zurückgekehrt, arbeitete Coco Chanel an ihrem Comeback. Einige Quellen vermuten, dass der inzwischen moderne New Look von Christian Dior, den sie als Rückfall in die Zeit des steifen Korsetts betrachtet haben soll, ihre Motivation gewesen sei. Ihre Rückkehr in die Modewelt wurde von ihrem Geschäftspartner Pierre Wertheimer finanziert, der einen Alleingang von Chanel fürchtete, aber durchaus zu einer amikalen Lösung unter Berücksichtigung einiger Privilegien in der Vermögensteilung bereit war. Im Gegenzug erhielt Wertheimer zusätzlich zu seinem Besitz der Parfümsparte von Chanel 1954 auch 100 % der Anteile des Modeunternehmens Chanel. Die Parfüm- und die Modesparte von Chanel sind seither in der dritten Generation im Alleinbesitz der Familie Wertheimer.
Späte Erfolgsjahre
Drei Namen aus diesem Jahrhundert wird Frankreich nie vergessen: de Gaulle, Picasso, Chanel“
– Zitat von André Malraux[15]
Am 5. Februar 1954 eröffnete Coco Chanel – inzwischen 70-jährig – nach neunjähriger Schaffenspause ihr Modegeschäft in der Rue Cambon mit einer neuen Kollektion, die von der französischen Presse zunächst spöttisch als „Fiasko“ und die dargestellten Modelle als „Phantome von Kleidern aus den 1930ern“ verhöhnt wurde. Chanel saß während der Modenschauen stets auf der Wendeltreppe ihres Ateliers und beobachtete außer Sichtweite der Zuschauer die unter ihr defilierenden Mannequins über eigens dafür angebrachte Wandspiegel. Nachdem jedoch das US-amerikanische Life-Magazin ein Jahr später die Eleganz ihrer Tweedkostüme gewürdigt sowie ihre Mode als „Revolution“ bezeichnet hatte und immer mehr internationale Stars wie Marlene Dietrich, Brigitte Bardot, Grace Kelly, Romy Schneider, Ingrid Bergman oder Elizabeth Taylor medienwirksam Chanel trugen, begann der Siegeszug des Chanel-Kostüms.
Bis zu ihrem Tod nächtigte Coco Chanel in ihrer rückseitig an der Rue Cambon gelegenen Suite im Hotel Ritz, arbeitete in ihrem Atelier auf der anderen Straßenseite und wohnte in ihrer Privatwohnung über dem Atelier. Es war Brauch, dass ein Portier des Hotel Ritz jeden Morgen im Atelier in der 31, Rue Cambon anrief sobald Chanel das Hotel verließ, damit eine Chanel-Mitarbeiterin gegenüber den Lieblingsduft der Designerin, Chanel No. 5, im Treppenhaus für sie versprühen konnte.
Chanel galt in ihren späten Lebensjahren in der Branche als schwierige, verbitterte[16] Person, die zum Ende ihres Lebens ein zurückgezogenes, einsames Dasein in ihren Ateliers und in ihrer Wohnung führte. Karl Lagerfeld, der Chanel nie persönlich kennengelernt hatte, beschrieb sie als „wild, launisch und aggressiv“.[17]
Am 11. Oktober 1965 gründete Gabrielle Chanel die Stiftung Fondation CoGa (Silbenwort aus ‚Coco‘ und ‚Gabrielle‘) mit Sitz in Vaduz, Liechtenstein, und setzte diese als Alleinerbin ihres beträchtlichen Vermögens ein.[18] Eine der Begünstigten der Stiftung ist Gabrielle Palasse-Labrunie (* 1926), Tochter des Sohnes einer der Schwestern von Gabrielle Chanel, den Coco einst vor den Nazis gerettet hatte, und damit ihre Großnichte.[19]
Coco Chanel starb am 10. Januar 1971 in ihrer Suite im Pariser Hotel Ritz. Bis zuletzt hatte sie trotz ihres hohen Alters an einer nächsten Kollektion gearbeitet, angeblich litt sie aber an Durchblutungsstörungen ihres Kopfes. Die letzten Worte der 87-Jährigen sollen gelautet haben: „So stirbt man also.“[20] Zwei Wochen nach ihrem Tod zeigte das Haus Chanel ihre letzte Modekollektion in einer Modenschau.
An der Trauerfeier am 13. Januar 1971 in der Pariser Madeleine-Kirche nahmen unter anderem Salvador Dalí, Serge Lifar, der Tänzer Jacques Chazot, die Witwe von Henri Bernstein, die Chanel-Biographin Claude Delay, Tochter von Jean Delay, Edmonde Charles-Roux, die Modeschöpfer Yves Saint-Laurent und André Courrèges, Cocos Mannequins in Chanel-Kostümen und zahlreiche wohlhabende Kundinnen, wie etwa Marie-Hélène de Rothschild, teil. Der Sarg wurde nach dem Gottesdienst in die Schweizer Stadt Lausanne überführt, wo Coco Chanel auf dem Cimetière du Bois-de-Vaux beigesetzt wurde.[21] Ihren Grabstein hatte sie zu Lebzeiten selbst entworfen: Neben ihrem Namen ‚Gabrielle Chanel‘ sowie dem Geburts- und Todesjahr zieren ihn, als Referenz an ihr Sternzeichen, fünf eingemeißelte Löwenköpfe.
Freundschaften
Coco Chanel soll zahlreiche Liebschaften gehabt haben.[22] Ihre frühen Beziehungen werden in dem Film Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (2009) thematisiert. Nach ihrer Beziehung zu Etienne Balsan, der sie ab 1906 aus der Provinz von Moulins auf sein Schloss bei Compiègne holte, in die Pariser Gesellschaft einführte und ihr schließlich seine Stadtwohnung in Paris für ihr Hutatelier zur Verfügung stellte, lebte sie ab 1908/09 mit einem Freund von Balsan, dem englischen Polo-Spieler Arthur 'Boy' Capel, zusammen, mithilfe dessen geliehenen Geldes Chanel 1910 ein Hutatelier in der Pariser rue Cambon eröffnete. Das Geld zahlte sie Ende der 1910er Jahre zurück.
Nach Capels Unfalltod im Jahr 1919 verbrachte Chanel mit Misia Sert, die sie 1917 über eine ihrer Kundinnen, die Schauspielerin Cécile Sorel, kennengelernt hatte, und Serts späterem Ehemann Josep Maria Sert eine Zeit in Venedig. Über Serts Bekanntenkreis kam Chanel in Kontakt mit Persönlichkeiten wie Jean Cocteau, Charles Dullin, Sergej Diaghilew, Igor Strawinsky und dessen Familie, Pablo Picasso, Pierre Bonnard, Maurice Ravel oder Édouard Vuillard. Auch Jean Renoir, Georges Auric, Christian Bérard, Boris Jewgenjewitsch Kochno, Paul Morand, Joseph Kessel, Irving Penn und Max Jacob waren mit Chanel bekannt. Für Cocteau, den Chanel 1928 in der Rue Cambon wohnen ließ und 1929 eine Entzugskur für ihn bezahlte, und für Dullin schuf sie Bühnenkostüme, unter anderem für das Theaterstück Antigone (1924), das Ballett Le Train Bleu (1924) und den Film Das Blut eines Dichters (1930). 1921 wurde Chanel eine kurze Affäre mit Igor Strawinsky nachgesagt, den sie mit seiner Familie in ihrem Haus in Garches wohnen ließ. Diese Beziehung ist Thema des Films Coco Chanel & Igor Stravinsky (2009). 1920 hatte sie bereits die Wiederaufnahme seines Skandalwerks Le sacre du printemps finanziert.
1921/1922 führte Chanel eine Liaison mit dem elf Jahre jüngeren Großfürsten Dmitri Pawlowitsch Romanow, dem Enkel des russischen Zaren Alexander II. und Cousin des letzten Zaren Nikolaus II. Durch den Großfürsten ließ sich Coco Chanel in ihren folgenden Modekollektionen von russischen Pelzmänteln und Stickereien sowie byzantinischem Schmuck inspirieren. Über ihn lernte sie auch den französischen Parfümeur am Zarenhof, Ernest Beaux, kennen, mit dem sie 1921 ihr erstes Parfüm, Chanel No. 5, kreierte.
Von 1922 bis 1924 war der Dichter Pierre Reverdy Chanels Begleiter, und von 1924 bis 1930 war sie mit Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster (1879–1953), den sie 1923 in Monte Carlo kennengelernt hatte, liiert. Auf das Umfeld des Herzogs von Westminster, damals reichster Mann von England, sind unter anderem Chanels Ideen zu Tweedjacken, kurzen Pullovern und Hosen für Damen zurückzuführen. Zu Westminsters Freundeskreis wiederum zählte Winston Churchill. Mit Westminster und Churchill als Gast verbrachte Chanel 1928 einen Urlaub im Landhaus des Herzogs in Sutherland, welches sie 1926 in ihrem besonderen Stil eingerichtet hatte. Mit Westminster verbrachte Chanel überdies Urlaube in dessen französischem Landhaus Château Woolsack in Mimizan an der Biskaya, wohin Chanel gelegentlich auch einige ihrer Näherinnen zum bezahlten Urlaub einlud.
1929 organisierte Chanel das Begräbnis von Diaghilew in Venedig, der dort im Exil verarmt gestorben war. 1932 begann Coco Chanel eine Beziehung mit dem Illustrator Paul Iribe, der 1935 an Herzversagen starb. Nach dem Ende ihrer Liaison mit Hans Günther von Dincklage im Jahr 1950, der ihr nach dem Krieg nach Lausanne gefolgt war, wurden keine weiteren Beziehungen von Chanel bekannt.
Für Romy Schneider zählte Coco Chanel in den 1960er Jahren als Stilberaterin und Freundin zu den Menschen, die ihr "Leben von Grund auf verändert" haben.[23]
Werke
„Ich mache keine Mode. Ich bin die Mode.“
– Coco Chanel zugeschriebenes Zitat[24]
Wie keine andere Modeschöpferin prägte Coco Chanel die Mode des 20. Jahrhunderts und hatte einen erheblichen Anteil an der Entwicklung von Paris zu einem Modezentrum. Bereits Mitte der 1910er Jahre war sie mit ihrem florierenden Modeunternehmen eine wohlhabende Geschäftsfrau.
Coco Chanel behauptete gern: „Ich habe die Frauen aus dem Korsett befreit.“ Die erste Mode ohne Korsett wurde allerdings bereits von Madeleine Vionnet und Paul Poiret Anfang der 1900er Jahre geschaffen. Poirets farbenfrohe Mode samt Pluderhosen im Harem-Stil bezeichnete Chanel später als „barbarisch“.[25] Ihre bevorzugten Farben waren Schwarz, Weiß und Beige. In den 1920er Jahren erfand sie das Cocktailkleid, das als „kleines Schwarzes“ bekannt wurde.[26] Sie kürzte die Röcke auf eine damals skandalöse Länge knapp unterhalb des Knies und entwarf neuartige gestrickte Badeanzüge mit Bewegungsfreiheit, die am Oberschenkel endeten und unter denen Shorts hervorschauten.
Sie verwendete für eine sportlichere Linie erstmals körperbetonende Jerseystoffe. Das berühmte Chanel-Kostüm aus Tweed avancierte für die Geschäftsfrau weltweit zum Standard. Das Kostüm war oft mit schwarzem Besatz und Goldknöpfen verziert und wurde gern mit langen Perlenketten als Modeschmuck getragen.
Weitere Beiträge zur Damenmode waren Hosen für Frauen, Strickensembles (Twinset), Schuhe mit Fersenriemen (Slingpumps oder auch Slingbacks genannt) und gesteppte Handtaschen mit Schulterkette (Chanel 2.55). Hinzu kam die Etablierung auffälligen Modeschmucks anstelle von echtem Schmuck.
Zusammen mit dem Parfümeur Ernest Beaux kreierte sie 1921 Chanel Nº 5. Es war das erste populäre Parfüm, das nicht nach Blumen roch, sondern von einer Aldehydnote dominiert wurde.
Im Metropolitan Museum of Art in New York, das die umfangreichste Modesammlung der Welt beherbergt, findet man Coco Chanels Evening Ensemble von 1936. 2014 fand im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg eine Ausstellung namens „Mythos Chanel“ statt. Diese Ausstellung zeigte über 150 originale Stücke bedeutender Sammlungen.[27]
Das Modehaus nach Chanels Tod
Die Jahre nach dem Tod der Stilikone Coco Chanel verliefen immer noch mit rasantem Erfolg für das Modelabel. Im Jahr 1974 kam das Eau de Toilette Cristalle heraus und im darauffolgenden Jahr 1975 brachte die Modefirma eine Pflege- und Kosmetik-Serie namens Beauté auf den Markt. Im Jahr 1981 kam der zweite Herrenduft namens Antaeus in den Handel.[28] Doch generell konnte das Modehaus Chanel nach ihrem Tod nicht an die Erfolge unter Coco Chanels Leitung anknüpfen. Es geriet in den Ruf, Mode für reiche ältere Damen zu kreieren.
Das änderte sich erst 1983, als Karl Lagerfeld begann, Mode für Chanel zu entwerfen und dem Haus wieder zu seinem früheren Ruhm zu verhelfen. Alleinige Eigentümer von Chanel sind seit 1974 Alain und Gérard Wertheimer, die Enkel von Pierre Wertheimer. 1984 wurde das Parfüm Coco lanciert, das weltweite Erfolge feierte. Ebenso erfolgreich gestalteten sich die Modekreationen von Karl Lagerfeld, die 1986 mit dem Pariser Haute-Couture-Preis Dé d'or (dt. Goldener Fingerhut) geehrt wurden. Der US-amerikanische Modeverband CFDA würdigte Lagerfeld als Chanel-Designer 1991 mit dem International Award.
Filme
Einzigartige Chanel. (Originaltitel: Chanel Solitaire). Spielfilm, Frankreich, 1981, Buch und Regie: George Kaczender.
In der internationalen Produktion, die einzelne Stationen aus dem Leben der Modeschöpferin beleuchtet, verkörpert die Ikone die Französin Marie-France Pisier an der Seite von Timothy Dalton, Rutger Hauer, Brigitte Fossey und Karen Black.
Chanel Chanel. Dokumentation, Großbritannien, 1986, 62 Min., Buch und Regie: Eila Hershon und Roberto Guerra, Produktion: Phaidon, Vertrieb: Arthaus Musik 2009, ISBN 978-3-939873-32-7
Coco Chanel. Biografiedrama in 2 Teilen à 90 Min., Frankreich, Italien, Großbritannien, 2008, Buch und Regie: Christian Duguay, Produktion: arte France, deutsche Erstsendung: 3. März 2013 bei arte, Inhaltsangabe von arte, mit der slowakischen Schauspielerin Barbora Bobuľová als junge Coco Chanel und mit Shirley MacLaine als Chanel nach dem 2. Weltkrieg.
2009 wurden von der französischen Regisseurin Anne Fontaine Coco Chanels Jugendjahre mit Audrey Tautou in der Hauptrolle verfilmt. Die Filmbiographie Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (Originaltitel: Coco avant Chanel) nach dem Buch von Edmonde Charles-Roux behandelt den Aufstieg eines mittellosen Waisenmädchens aus der französischen Provinz zur größten Ikone der zeitgenössischen Haute Couture.
Ebenfalls 2009 wurde der Film Coco Chanel & Igor Stravinsky auf den Filmfestspielen in Cannes vorgestellt. Er beginnt 1913 mit dem berühmten Opernskandal von Igor Strawinskis Le Sacre du Printemps und schildert im Weiteren die Liebesbeziehung von Chanel mit dem verheirateten Komponisten. In der Regie von Jan Kounen sind in den Hauptrollen die Französin Anna Mouglalis und der Däne Mads Mikkelsen zu sehen. In Deutschland wurde der Spielfilm erstmals im September 2009 auf dem Filmfest Hamburg präsentiert,[29] der deutsche Kinostart folgte am 15. April 2010.[30]
Quelle
Als weiteres dazu:
Vermögend & Verschwiegen
Alain (64) und Gérard Wertheimer (61) sind die Eigentümer der erfolgreichsten Luxusmarke der Welt und stille Geheimniskrämer. Weder Interviews, noch Partys und bloß kein Rampenlicht: Die wahren Gesichter von Chanel sitzen auch niemals in der Front Row! STYLEBOOK lüftet das Geheimnis der diskreten Milliardäre ...
Zum weiterlesen, hier der Link:
http://www.stylebook.de/artikel/Alain-und-Gerard-Wertheimer-Chanel-Chefs-niemals-in-der-Front-Row-174008.html
Oder dieser Tread:
http://www.erinnerungszeit.de/arisierung-wertheimer-bielefeld-1935.pdf
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