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Muscle-Car

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Muscle-Car Empty Muscle-Car

Beitrag  Andy Sa Aug 13, 2016 9:28 pm

Muscle-Car (engl. muscle car) ist die nachträglich eingeführte Bezeichnung für US-amerikanische PKW, die auf Serienmodellen basierten, jedoch wesentlich stärker motorisiert waren. Zu ihrer Zeit wurden sie in den USA auch als „Super-Cars“ bezeichnet und sprachen vor allem eine jugendliche Zielgruppe an.

Muscle-Car 220px-Overhaulin_442
Oldsmobile 442

Der Begriff Muscle-Car bezeichnet ein relativ preisgünstiges, amerikanisches Mittelklasse-Coupé oder Cabrio mit großvolumigem V8-Motor, das auf einem in großen Stückzahlen gebauten Modell basiert und etwa in der Zeit zwischen 1960 und 1974 gebaut wurde. Muscle-Cars sind nicht zu verwechseln mit luxuriösen Oberklassewagen wie etwa Cadillacs oder Lincolns aus der damaligen Zeit und auch nicht mit Sportwagen wie beispielsweise der Chevrolet Corvette. Von der Größe her sind sie meistens als „intermediate“ klassifiziert, und fallen damit zwischen die „Pony-cars“ der Mustang-Klasse und „full-size“-Wagen wie zum Beispiel dem Chevrolet Impala (der trotz des Formats dank preiswerter Ausstattung nicht zur Oberklasse im amerikanischen Sinn gehört). Obwohl die kurze Periode der sehr stark motorisierten Pony-Cars und der relativ stark motorisierten Full-Size Cars zeitlich zusammenfiel, werden diese kleineren (Pony-Cars) und größeren (Full-Size-Cars) Fahrzeuge nicht als Muscle-cars bezeichnet.

Geschichte

Die Anfänge der Muscle-Car-Bewegung liegen in den 1950er Jahren. Ausschlaggebend war vor allem das Erscheinen des ersten Hemi-Motors 1951 mit 5,5 Litern (331 cui) Hubraum und 180 PS (132 kW). 1955 leistete der Hemi im Chrysler C68-300 bereits 300 PS (220 kW). Ebenso brachte General Motors Fahrzeuge wie Oldsmobile Rocket 88 und Chevrolet Bel Air Fuel Injection auf den Markt und nach und nach boten alle amerikanischen Hersteller Fahrzeuge dieser Kategorie an. Die jugendliche Käuferschaft steigerte häufig die Leistung ihrer Wagen durch Vergrößerung des Hubraums, um bei illegalen Beschleunigungsrennen gegeneinander anzutreten. Später wurden diese Rennen legal auf speziellen Drag-Strips veranstaltet. Drag-Racing ist in Nordamerika sehr beliebt. Ziel dabei ist es, die Quarter Mile (¼ Meile = 402,34 m), eine gerade Rennstrecke von einer Viertelmeile Länge, bei stehendem Start so schnell wie möglich zurückzulegen (siehe auch Dragster, Drag Racing).

Des Weiteren existieren auch soziologische und demografische Gründe für Entstehung der Muscle-Cars. Viele Hobbys, wie Bungee-Jumping oder Kampfsportarten belegen die stimulierende Wirkung, die Gefahrensituationen auf Menschen haben können. Zu diesen kann man auch den Geschwindigkeitsrausch zählen. Dass das Bedürfnis nach solchen Gefahren in relativen Friedens- und Wohlstandszeiten nicht befriedigt wird, ist an solchen Ausweichhandlungen zu sehen. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde deshalb in den USA Hot-Rodding und Drag-Racing besonders unter den waghalsigen Jugendlichen immer beliebter. Vor allem unter den Heimkehrern des Zweiten Weltkriegs erfreuten sich Hot-Rods wachsender Beliebtheit. Die Soldaten waren aus dem Krieg ständige Gefahrensituationen gewohnt und suchten nun in der Heimat nach einer Ersatzhandlung, die kein normales „50-km/h-Auto“ bieten konnte. Als sich in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wohlstandsgesellschaft herausbildete, wurde in den 1950er Jahren die Generation geboren, die die späteren Muscle-Cars kaufen würde, die sogenannten Baby-Boomer. Es war die erste Generation Heranwachsender, die so wohlhabend waren, dass sie sich neue, schnelle Autos kaufen konnten, anstatt sie selbst zu bauen. Daher überholte die Anzahl der Muscle-Car-Fahrer auch schnell die der klassischen Hot-Rodder. Die Baby-Boomer fanden ihre Maximen in dem wieder, was ein Muscle-Car repräsentiert: Rebellion und Freiheit (sich ungehindert fortbewegen zu können - das ist vor allem vor dem Hintergrund der schier endlos weiten amerikanischen Straßen zu sehen).

Der 1964er Pontiac GTO wird als erstes „echtes“ Muscle-Car anerkannt. Die Idee war denkbar einfach: Man nehme ein Mittelklasse-Coupé, baue einen starken V8 ein und vermarkte das zu einem Preis, der für die jugendliche Käuferschicht erreichbar ist. Die Idee war ein voller Erfolg und 30.000 GTOs wurden allein im ersten Jahr verkauft. Während der gesamten Muscle-Car-Ära liefen zirka 500.000 V8-GTOs vom Fließband. Diese Entwicklung wurde schnell von anderen Automobilherstellern wahrgenommen und bald hatte jeder Hersteller seine eigene Muscle-Car-Version im Angebot. Beispiellose Modelloffensiven und Werbeschlachten überschwemmten den Markt und die großen amerikanischen Autohersteller brachten im Jahresrhythmus neue Modelle oder Veränderungen an die willigen Käufer. Die Fahrzeuge waren oft auch Homologationsmodelle für die beliebte amerikanische NASCAR-Rennserie. Sie wurden hauptsächlich gebaut, um die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Firma zu demonstrieren.

In den Folgejahren entwickelte sich der Muscle-Car-Boom bis zu seinem Höhepunkt im Jahre 1971. 1972/1973 verschwand dieser Boom zum Leidwesen der vielen Fans und Hersteller fast vollständig. Ursachen waren die astronomisch gestiegenen Versicherungsprämien für großvolumige Sportwagen, der enorm gestiegene Benzinpreis nach der Ölkrise 1973 (bei einem Verbrauch von bis zu 30 Liter/100 km eine wahre Kostenexplosion) und das gestiegene Umwelt- und Sicherheitsbewusstsein der Regierung, das die Hersteller zu größerem ökologischem Engagement zwang – die Leistung vieler Wagen wurde enorm reduziert. Um Katalysatoren (ab 1974 für PKWs Pflicht) einbauen zu können, musste das Benzin bleifrei verkauft werden. Das wurde den Autoherstellern im Vorfeld mitgeteilt, so dass viele schon 1971 die Kompression ihrer Motoren verringerten, um sie bei schlechterem Sprit klopffest zu machen. Weiterhin sanken auch die Absatzmöglichkeiten für Muscle-Cars. Die Baby-Boomer-Generation war dem Jugendalter entwachsen, viele hatten Familien gegründet. Für 3 oder 4 Personen eignete sich ein großes, bequemes Auto (etwa ein Kombi) natürlich besser als ein Sportwagen. Mit der Familiengründung legten viele auch ihr rebellisches Verhalten und die Suche nach Gefahren ab. Darüber hinaus entsprachen besonders die Cabrios nicht mehr den amerikanischen Sicherheitsstandards (was auch das Verschwinden der Cabrios in den 70er-Jahren und das Auftauchen von Targamodellen erklärt).
Vorgänger

American Motors überraschte die meisten Beobachter im Dezember 1956 mit der Einführung des Rambler Rebel. Das neue 1957er-Modell erschien als Hochleistungsfahrzeug, das die Mittelklasse-Bodengruppe von AMC mit 2743 mm Radstand und einer 4-türigen Hardtop-Karosserie mit dem 5,4 Liter – V8 verband. Dies war das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg, dass ein großer V8-Motor in einem Mittelklassewagen auftauchte.

Der Rebel wurde von der Zeitschrift ‚‚Motor Trend’’ getestet, die feststellte, dass die mit dem Bendix Electrojector, einer elektronischen Benzineinspritzung (EFI), ausgestatteten Limousinen beim stehenden Start schneller waren als die 1957er Chevrolet Corvette mit mechanischer Einspritzung. Dies wäre der erste Großserienmotor mit Benzineinspritzung gewesen; er ging aber nicht in Serie, da es Probleme mit dem Kaltstartverhalten gab. Es gibt aber wenigstens zwei Nullserien-Rebel mit elektronischer Benzineinspritzung. Alle Serien-Rebel wurden mit einer Vierfachvergaseranlage ausgestattet. Die Version mit EFI tauchte aber in der Bedienanleitung des Serienfahrzeuges auf.

Die Rebel wurden mit einem Handschaltgetriebe mit Overdrive oder einem Automatikgetriebe ausgestattet. Darüber hinaus gab es noch etliche andere leistungssteigernde Details, wie Doppelrohrauspuff, Schwerlastfahrwerk mit Gabriel-Stoßdämpfern und einem Stabilisator an der Vorderachse. Der Rebel mit der serienmäßigen (allerdings mit einer mechanischen Ventilsteuerung und höherer Verdichtung modifizierten) 255 SAE-PS (190 kW) – Maschine beschleunigte von 0 auf 100 km/h in ca. 7,5 sec. Die leichte Monocoque-Karosserie des Autos sorgte für ein Leistungsgewicht von nur 13 lbs./SAE-PS (5,9 kg/PS).

1957 wurden 1.500 Fahrzeuge dieses Typs gefertigt. Der Rebel gilt als Vorläufer der Muscle Cars, die in den 1960er-Jahren so populär wurden.
Aufbau
Motor

Herzstück jedes Muscle-Cars ist der Motor, der in der Regel acht in V-Form angeordnete Zylinder (V8-Motor) in einem aus Grauguss gefertigten Motorblock hat. Der Gaswechsel erfolgt in der Regel über hängende Ventile, die über eine untenliegende Nockenwelle (siehe OHV-Ventilsteuerung) betätigt werden. Diese Bauweise und eine sehr simple Schalldämpfer-/Abgasanlage geben dem Motor seinen unverwechselbaren Klang.

Die Motoren werden in Small Block und Big Block unterteilt, wobei der Abstand der Zylinder maßgebend ist und nicht der Hubraum. Bei Chevrolet überschnitten sich sogar die Hubraumgrößen: der 400 cui ist ein Small-Block und der 396 cui ist ein Big-Block. Im Laufe der Jahre wurden Motoren immer größer und kräftiger, so dass Hubräume von 7,4 Litern (455 cui) und offiziell 330 kW keine Seltenheit waren. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die Autohersteller die Leistung damals oft viel zu niedrig angegeben haben, um die Versicherungskonzerne zu besänftigen.
Fahrwerk

Den Fahrwerken wurde weit weniger Beachtung geschenkt als den Motoren. „Einen solchen Wagen zu fahren, bedeutet die Gerade zu vergöttern und Kurven zu hassen“ trifft die Charakteristik der mechanischen Abstimmung noch am besten. Die Bremsanlagen, grundsätzlich Trommelbremsen mit sehr schlechten Fadingeigenschaften, waren in der Regel unterdimensioniert und wurden zumeist aus den weitaus leistungsärmeren Volumenmodellen übernommen. Es war sehr ratsam, damals den meist relativ kleinen Aufpreis in vordere Scheibenbremsen zu investieren. Aufhängung und Federung (Starrachse hinten mit Halbelliptikfedern) ermöglichten je nach Abstimmung nur eine Fahrt zwischen komfortabel und wenig agil oder unbeherrschbar hart. Ferner trugen die damaligen dünnen Reifen auch ihren Teil dazu bei, dass die Autos leicht außer Kontrolle gerieten. Die einzige Ausnahme in diesem Teil bilden die Trans-Am Homologationsmodelle (zum Beispiel der 1969 Chevrolet Camaro Z/28, 1970 Dodge Challenger T/A) oder die „Super Muscle-Cars“ (kleine bis mittelgroße Muscle-Cars mit vielen High-Performance-Fahrwerkskomponenten), welche meist ein sehr gutes Handling haben, das auch mit europäischen Sportwagen problemlos mithalten konnte. Generell galt, wenn man sich ein starkes Muscle-Car zulegte, sollte man wenn möglich auch sämtliche Werksoptionen ordern, die dem Fahrwerk dienlich waren.
Interieur/Ausstattung

Zwar waren die Basismodelle, die sogenannten „Just running“, sehr simpel ausgestattet, doch die Aufpreislisten ermöglichten erstaunliche Ausbauoptionen. Häufigstes Merkmal waren die 2/3-Gang-Automatikgetriebe, die einen Kompromiss aus Leistung und Beherrschbarkeit der Beschleunigung darstellten. Eine manuelle 4-Gangschaltung war vorwiegend in sportlich genutzten Fahrzeugen verbaut. Fensterheber, Klimaanlage, bzw. Vinyldach waren die beliebtesten Sonderausstattungen (beim Plymouth Road Runner, Serie war hingegen die charismatische Hupe, die der Comicfigur Road Runner nachempfunden war). Racingkunden bevorzugten die leichteste (und spartanischste) Version (sogenannte „Plain Jane“)
Tuning

Aufgrund eines noch wenig verbreiteten Markts für Tuningprodukte wurde sich auf den Kern konzentriert – das Motorentuning. Zum größten Teil wurden Edelbrock- oder Holley-Vergaser-Anlagen verbaut. Fahrwerkseitig wurden härtere Blattfedern eingezogen, um den Geradeauslauf zu verbessern und ein Aufschaukeln zu verhindern. Der Chrysler-Konzern etablierte eine eigene Tuning-Abteilung namens Mopar, und auch Modelle vieler anderer Hersteller konnte man schon in Sportausführung kaufen.
Preise

Zwar kann man die Preise mit heutigen Sportwagen annähernd vergleichen, doch der Gegenwert an Leistung war weitaus höher. Die Preisspanne reichte vom günstigen Ford Mustang bis zu sehr teuren Rennsportversionen des GM-Konzerns. Am dicksten trieb es GM mit dem sogenannten ZL-1 Motor. Die Motorenleistung kann mit denen der Mopars verglichen werden. Allerdings war der Preis für die damalige Zeit exorbitant. Alleine der Motor kostete so viel wie ein Dodge Charger mit Hemi, also etwa 4.200 $. Bei einem ’69-Camaro kam man so zu einem Gesamtpreis von etwa 7.200 $. Das teuerste Muscle-Car, das in der damaligen Zeit produziert wurde, war einer der zwei produzierten 1969 Chevrolet Camaro RS ZL-1 (69 ZL-1 wurden insgesamt produziert, zwei davon hatten die RS-Front). Dieser wurde mit praktisch allen Extras ausgestattet, welche verfügbar waren und kostete rund 8.300 $. Dieser ist noch heute unterwegs und zählt zu den „Million Dollar Muscle Cars“.

1964 Ford Mustang: 2.400$
1968 Plymouth Road Runner: 2.800 $
1969 Dodge Charger Hemi: 3.900 $ (Hemi-Option betrug knapp 900 $)
1965 Pontiac GTO: 2.000 $

Zu beachten ist, dass dies die Grundpreise waren.
Sport

Um den Herstellern eine Plattform zur Modell-Präsentation zu bieten, wurden in den USA professionelle Rennsportserien gegründet, welche die Rennen auch dem illegalen Umfeld entzogen. Einerseits sind die Dragster-Rennen (welche aus der Hot-Rod-Bewegung entstanden), die auf der klassischen ¼-Meile ausgetragen wurden und bei denen es lediglich auf hohe Motorleistung und Beschleunigung ankam und auf der anderen Seite die NASCAR (National Association of Stock Car Racing), bei der mehrere Fahrzeuge auf einer Oval-Strecke gegeneinander antreten (Heute übrigens der zweitbeliebteste Sport in den USA nach American Football), zu nennen. Die meisten der bekannten Hersteller gaben sehr viel Geld aus für ihr Motorsportprogramm. Dem ist auch der Street Hemi-V8 zu verdanken, da sowohl eine bestimmte Anzahl von Homologationsmodellen hergestellt werden mussten und Chrysler den Motor auch für Hobby Drag-Racer verfügbar machen wollte. Wegen des Viertelmeilenrennsport sind auch einige sehr seltene Spezialversionen von Muscle-Cars entstanden. Viele dieser straßenzugelassenen Rennwagen sind heute sehr gesucht und erzielen zum Teil Preise von über einer Million Dollar an großen Auktionen, wie zum Beispiel der Barrett-Jackson Auktion.
Heutige Situation

Muscle-Cars stehen heutzutage sehr hoch im Kurs und sind von Sammlern stark gefragt. Für einen seltenen 1971er Plymouth Hemi-Cuda Cabriolet werden über 4 Millionen US-Dollar geboten. Auch in Deutschland sind sie sehr gesucht. Die Preisspanne reicht von 2.000 € für ein rostiges Chassis ohne Innenraum und Motor bis hin zu 100.000 Euro und mehr für seltene und/oder sehr gesuchte Modelle, ein mittelmäßig motorisiertes Modell (max. 5,7 l/350 ci) von weniger populären Baureihen kostet zwischen 5.000 Euro (ausreichender Zustand) und 20.000 Euro (guter, weitestgehend originaler Zustand).

Bei möglichst gutem und originalem Zustand können Muscle-Cars in Deutschland als „kraftfahrzeug-historisches Kulturgut“ angemeldet werden und bekommen das sogenannte „H-Kennzeichen“. Die dann pauschal fällige Kfz-Steuer von derzeit jährlich 191 Euro und günstige Versicherungsprämien lassen den Unterhalt von Muscle-Cars günstig erscheinen. Der durchschnittliche Benzinverbrauch liegt allerdings bei 14 bis 30 Liter/100 km.

Die Ersatzteilsituation ist als gut zu bezeichnen, vor allem für Klassiker wie Ford Mustang, Chevrolet Camaro oder Dodge Charger gibt es eine gute, teilweise reproduzierte Ersatzteilversorgung auch in Deutschland.
Exemplarische Motorleistungen

siehe Pferdestärke#Amerikanische SAE-PS

SAE-Leistungsangaben vor 1972 sind mit Vorsicht zu behandeln, da zu jener Zeit die Leistung noch in gross bhp angegeben wurde, was bedeutet, dass sie zu besten Bedingungen mit einem Präsentationsmotor ermittelt wurde, d. h. ohne angeschlossene Lichtmaschine, Ölpumpe usw. Dies entspricht kaum einem straßentauglichen Fahrzeugzustand mit allen nötigen oder wünschenswerten Anbauteilen. Übertriebene Werte sind somit keine Seltenheit, eine echte Motorleistung von 15 bis 20 % unter dem genannten Wert ist bei einigen Herstellern realistisch.

Den Höhepunkt erreichte man 1970:

Buick 455 Stage1 455 ci = 360 bhp @ 4600/min, 510 lb-ft (691 Nm) @ 2800/min.
Chevrolet 454 LS6 454 ci = 450 bhp @ 5600/min, 500 lb-ft (678 Nm) @ 3600/min.
Mopar 426 Hemi 426 ci = 425 bhp @ 5000/min, 490 lb-ft (664 Nm) @ 4000/min.

Dies sind offizielle Angaben in brutto SAE bhp, aber man vermutet bei allen diesen Motoren eine noch höhere Leistung, denn Muscle-Cars wurden damals wegen der Versicherungseinstufung auch mit geringeren Werten angegeben. Der Shelby Mustang GT 500 KR ist ein gutes Beispiel dafür. 428 ci Hubraum und weit über 500 Nm Drehmoment lassen ihn bei vorsichtigen Schätzungen auf eine Brutto-Leistung zwischen 295 und 370 kW (503 PS) kommen, statt der vom Hersteller angegebenen 246 kW (335 PS). Auch der 1970er LS6-Chevroletmotor war mit 331 kW angegeben, Prüfstandtests ohne Anbauteile aber ergaben Werte um die 405 kW (551 PS). Die Netto-Leistung - eingebaut im Straßenfahrzeug - lag dabei jeweils unter 294 kW (400 bhp). Auch die Leistung serienmäßiger Street-Hemi-Motoren wurde auf dem Prüfstand zum Teil um fast 30 % übertroffen.

Der größte Unterschied zwischen der offiziellen Leistung bestand beim Race-Hemi V8, der in dieser Ausführung in den 1968 A-Bodies von Plymouth und Dodge, aber auch in anderen Modellen verwendet wurde (1964 in den kleinen Dodge- und Plymouth-Baureihen, 1965 B-Bodies, Code A-990). Doch 1968 war er am stärksten. Es war ein reiner Rennmotor (für den normalen Gebrauch kaum geeignet). Die offizielle Leistung lag bei 425 bhp und das maximale Drehmoment bei 661 Nm. Die gleiche Leistung wurde schon beim Street-Hemi-V8 angegeben. Beim Street-Hemi lag die Verdichtung bei 10,25:1, beim Race Hemi jedoch bei 12,5:1. Dazu kamen eine geschmiedete Kurbelwelle, eine Cross-Ram-Ansaugbrücke mit zwei Holley-Vierfachvergasern, eine schärfere Nockenwelle und weitere Unterschiede, welche die Leistung erhöhten. Die Leistung eines solchen Motors lag bei 620-660 bhp. Aber der damalige Chryslerkonzern wollte auch nicht direkt ein hohes Interesse auf diesen Wagen ziehen, da befürchtet wurde, dass zahlungskräftige, aber ungeübte Fahrer einen solchen Wagen in die Finger bekommen würden. Deshalb wurde die Leistung genauso hoch wie beim Street-Hemi angegeben, nur sehr wenige davon produziert und keine Werksgarantie gewährt. Ziel seitens Chrysler war es aber, den Wagen den Drag-Racern verfügbar zu machen. Und auf dem Drag-Strip gewannen diese Wagen auch praktisch alles in ihren Klassen, was es zu gewinnen gab. Im Handschuhfach fand sich noch ein Hinweis: Dieser Wagen ist nur für den Rennbetrieb gebaut worden. Nutzen Sie diesen Wagen nicht auf der normalen Straße!

Ein ähnliches Aggregat bot Chevrolet 1967 mit dem Motor mit dem Code L-88 an (eigentlich auch ein reiner Rennmotor). Die Leistungsangabe war 430 bhp[1] zu einem Preis von fast 950 $. Aber ein anderer Motor von Chevrolet, der auch in der ’67-Corvette (Code L-71) zum Einsatz kam, war mit 435 bhp angegeben und kostete nur rund 440 $. Das dachten sich sehr viele der damaligen Käufer. Die Absicht von Chevrolet funktionierte damit. Der L-88 Motor war sehr ähnlich zum Race-Hemi-Aggregat. Er hatte eine Leistungsangabe, die rund 120-150 bhp unter dem tatsächlichen Wert lag. Chevrolet wollte mit der oben beschriebenen Leistungsangabe ungeübte, aber gutbetuchte Käufer davon abhalten, den L-88 zu kaufen, aber er sollte den Viertelmeilen-Assen zur Verfügung stehen. Der Motor war so extrem, dass er keinen stabilen Leerlauf entwickelte und die Leistung erst bei hohen Drehzahlen erreichte, was für den normalen Straßenbetrieb nicht geeignet war. Der Unterdruck in der Ansaugspinne war im unteren Drehzahlbereich so niedrig, dass keine Servo-unterstützte Bremsanlage verbaut werden konnte.

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Andy
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Muscle-Car Empty Teil 2

Beitrag  Andy Sa Aug 13, 2016 9:30 pm

Typen
Compact Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)

Rambler American Rogue 343, Rogue 290 Typhoon
AMC Hornet SC/360, SST 304

Chrysler

Dodge Dart 426 Hemi, Swinger, Swinger 340, Super Stock 426 Hemi
Dodge Dart GT 273, 318
Dodge Dart GTS 340, 383, 440-Magnum
Dodge Demon 318, 340
Dodge Dart Sport 340, 360
Plymouth Scamp 340, 360
Plymouth Duster 340, 360, Twister

General Motors

Chevrolet Nova SS (siehe auch Film Death Proof – Todsicher)
Oldsmobile F-85 Cutlass, Jetfire (1961-1963 gehörten die F-85/Cutlass zu den compact-cars, danach zu den midsize)
Pontiac Tempest 326, Le Mans 326 (1960-1963 gehörte der Tempest zu den compact-cars, danach zu den midsize)

Ford (US)

Ford Falcon Sprint 260, Sprint 290
Ford Maverick Grabber
Mercury Comet Caliente

Tuner

Hurst SC/Rambler („Scrambler“) 390 (auf Basis des AMC Rambler / Rambler American in Zusammenarbeit von Hurst Performance und der American Motors Corporation)
Yenko Nova Y/SC-427 L-72 (auf Basis des Chevrolet Nova SS)
Yenko Deuce (auf Basis des Chevrolet Nova SS)
Yenko Stinger (auf Basis des Chevrolet Corvair Corsa)
Yenko Stinger II (auf Basis des Chevrolet Vega)
Baldwin Motion Stage II Vega, Super Vega SC-427 L88 (auf Basis des Chevrolet Vega)
Baldwin Motion SS-396 Nova, SS-427 Nova L72, Phase III SS-427 Nova L88 (auf Basis des Chevrolet Nova SS)
Berger Super Nova 427 L72 (auf Basis des Chevrolet Nova SS-427 L72)
Mr. Norm's Dart GSS Supercharged 440 Six-Pack (Mr. Norm Grand-Spaulding Dodge) (auf Basis des Dodge Dart)
Mr. Norm's Demon GSS Supercharged 440 Six-Pack (Mr. Norm Grand-Spaulding Dodge) (auf Basis des Dodge Demon)

Pony Cars

AMC (American Motors Corporation)

AMC AMX 343, 360, 390,
AMC Javelin 343, 360, 401, AMX 390, AMX 401, 79-K, SST

Chrysler

Dodge Challenger 340, 340 T/A, 383, 440 Magnum R/T, 440 Six-Pack, 426 Hemi (siehe auch Film Vanishing Point und Death Proof – Todsicher)
Plymouth Barracuda Cuda, Formula-S
Plymouth Cuda AAR, 440 Six-Pack, 426 Hemi

General Motors

Chevrolet Camaro SS, RS, Z/28, SS ZL1, RS ZL1
Pontiac Firebird Formula 400, TransAm, TransAm Ram Air

Ford (US)

Ford Mustang Mach I 351, 390, 428, 428 Cobra, 428 Cobra Jet Ram-Air, 428 Super Cobra Jet Drag Pack, Twister Special 429 Super Cobra Jet
Ford Mustang Boss 302, 429, 351
Ford Mustang GT (Fastback 2+2 / Sportsroof) 290, 302, 351, 390, 428, 428 Cobra, 428 Cobra Jet Ram-Air, 428 Super Cobra Jet Drag Pack (siehe auch Film Bullitt)
Ford Mustang Fastback 2+2, Sportsroof, Hardtop, Grande
Mercury Cougar XR7, GT-E
Mercury Cougar Eliminator

Tuner

Hurst SS/AMX 390 (auf Basis des AMC AMX in Zusammenarbeit von Hurst Performance und der American Motors Corporation)
COPO Camaro SS-427 L72 (auf Basis des Chevrolet Camaro SS)
Yenko Camaro Y/SC-427 L72 (auf Basis des Chevrolet Camaro SS)
Berger Camaro SS-427 L72 (auf Basis des Chevrolet Camaro SS)
Baldwin Motion SS-427 Camaro L72, Phase III SS-427 Camaro L88, Phase III Camaro 540 (auf Basis des Chevrolet Camaro SS)
Mr. Norm's Dodge Challenger T/A Supercharged 340 Six Pack (Mr. Norm Grand-Spaulding Dodge) (auf Basis des Dodge Challenger T/A)
Shelby Mustang GT-350, GT-350H, GT-500, GT-500KR (auf Basis des Ford Mustang GT)
Mainway Ford Mustang Stallion GT 390, GT 390 HiPo, GT 427 (nur erhältlich in Kanada)

Intermediate Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)

Rambler Rebel
AMC Rebel The Machine

Chrysler

Dodge Coronet R/T
Dodge Charger R/T (siehe auch Film Bullitt, Death Proof und Ein Duke kommt selten allein)
Dodge Super Bee (bis 1970 auf Basis des Dodge Coronet, ab 1971 auf Basis des Dodge Charger)
Dodge Charger Daytona 426 Hemi (für den Rennsport konzipiert, auf Basis des Dodge Charger)
Plymouth Belvedere S/SA Hemi, 426 Hemi, SuperStock, RO1
Plymouth Satellite 426 Hemi, Custom (bis 1969 auf Basis des Plymouth Belvedere)
Plymouth Belvedere GTX 440 Super Commando, 426 Hemi (den Plymouth Belvedere GTX gab es nur 1967, danach war der Plymouth GTX ein eigenständiges Modell)
Plymouth GTX 440 Super Commando, 440 Six-Pack, 426 Hemi (bis 1970 auf Basis des Plymouth Belvedere, ab 1971 auf Basis des Plymouth Satellite)
Plymouth Road Runner 383, 426 Hemi, 440 Six-Pack (bis 1970 auf Basis des Plymouth Belvedere, ab 1971 auf Basis des Plymouth Satellite)
Plymouth Superbird 426 Hemi (für den Rennsport konzipiert, auf Basis des Plymouth Road Runner)

General Motors

Chevrolet Chevelle SS 396, 455, 454 LS6
Chevrolet Malibu SS 396
Chevrolet Monte Carlo SS
Chevrolet El Camino SS 396, 454 LS6
Buick Gran Sport GS340, GS350 GS400, GS400 Stage-1, GS400 Stage-2
Buick GSX GS455 Stage-1
GMC Sprint (bis auf das GMC-Logo baugleiches Schwestermodell des Chevrolet El Camino SS)
Oldsmobile F-85 4-4-2, 4-4-2 Police Interceptor (mit B09 Police Intercept Package)
Oldsmobile Cutlass S
Oldsmobile Cutlass Supreme
Oldsmobile Cutlass 442 L69, L75, L78, W-30
Oldsmobile 442 L78, W-30, W-32, Rallye 350 (auf Basis des Oldsmobile Cutlass Supreme)
Pontiac GTO 389 Hi-Performance, Ram Air 360, Hurst Edition, The Judge Ram V
Pontiac Le Mans

Ford (US)

Ford Fairlane GT, GTA, 500/XL,
Ford Thunderbolt 425 (T-Bolt) (auf Basis des Ford Fairlane)
Ford Torino 500 302, 351, 429 Cobra Jet (1968/69 auf Basis des Ford Fairlane, danach löste der Torino den Fairlane im Modellprogramm ab)
Ford Torino GT 302, 351, 390, 428 Cobra Jet, 428 Cobra Jet Ram-Air, 429, 429 Cobra Jet, 429 Ram-Air (1968/69 auf Basis des Ford Fairlane, danach löste der Torino den Fairlane im Modellprogramm ab)
Ford Torino Cobra 351, 428, 428 Ram-Air, 429, 429 Cobra Jet, 429 Ram-Air, Boss 429 (1968/69 auf Basis des Ford Fairlane, danach löste der Torino den Fairlane im Modellprogramm ab)
Ford Torino King Cobra (für den Rennsport konzipiert, auf Basis des Ford Torino Cobra)
Ford Torino Talladega 428, 428 Ram-Air (auf Basis des Ford Fairlane)
Ford Gran Torino 302, 351, 400, 429, 460
Mercury Comet Caliente
Mercury Cyclone GT, GT Spoiler (bis 1967 die sportliche Coupe-Variante des Mercury Comet, ab 1968 des Mercury Montego)
Mercury Cyclone GT Spoiler II (für den Rennsport konzipiert, auf Basis des Ford Torino Cobra, Schwestermodell des Ford Torino King Cobra)
Mercury Montego GT Coupé

Tuner

Yenko Chevelle SC 427 ZL1 (auf Basis des Chevrolet Chevelle SS)
Baldwin Motion Chevelle (auf Basis des Chevrolet Chevelle SS)
Hurst/Olds W-30, W-45, W-46 (auf Basis des Oldsmobile Cutlass Supreme, Gemeinschaftsprojekt von Hurst Performance und Oldsmobile)
Baldwin Motion Oldsmobile 442 (auf Basis des Oldsmobile 442)

Full Size Muscle Cars

AMC (American Motors Corporation)

AMC Matador 401 Police Interceptor
AMC Matador
AMC Ambassador SST, 390

Chrysler

Chrysler 300
Dodge 330 Super Street
Dodge Polara 500
Dodge Monaco
Plymouth Fury I, II, III
Plymouth Sport Fury GT
Plymouth VIP

General Motors

Chevrolet Bel Air SS 409
Chevrolet Biscayne SS
Chevrolet Impala SS 427 Turbo-Jet
Chevrolet Caprice Turbo-Jet, Turbo-Fire
Buick Riviera GS
Buick Wildcat GS, Super GS
Buick LeSabre 455
Oldsmobile Toronado
Oldsmobile 88 Dynamic 88, Super 88
Oldsmobile Ninety-Eight Starfire
Pontiac Catalina 2+2
Pontiac Grand Prix

Ford (US)

Ford Custom 500 Police Interceptor (siehe auch Film Der Tiger hetzt die Meute)
Ford Galaxie 500 LTD, 500 XL
Ford LTD
Mercury Marauder X-100

Tuner

Hurst 300 (auf Basis des Chrysler 300 in Zusammenarbeit von Hurst Performance und Chrysler)
Shelby CV525 (auf der Basis des Ford Crown Victoria)


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Andy
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