Goodyear Tire & Rubber Company, die Nr.3
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Goodyear Tire & Rubber Company, die Nr.3
Die Goodyear Tire & Rubber Company (NYSE: GT) ist ein US-amerikanischer Reifenkonzern. Er ist weltweit drittgrößter Hersteller.
Rechtsform Corporation
Aktiengesellschaft (USA)
ISIN US3825501014
Gründung 29. August 1898
Sitz Akron, Ohio
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Richard J. Kramer (President und CEO)[1]
Mitarbeiter 67.000[1]
Umsatz 18,138 Mrd. US-Dollar[1]
Branche Reifen
Website www.goodyear.eu
Stand: 31. Dezember 2014
Firmengeschichte
Beginn in Ohio
Goodyear-Blimp
Im Jahr 1898 kaufte der 38-jährige Frank Seiberling, eines von neun Kindern eines Erfinders und mehrfachen Patentbesitzers, in Akron im Bundesstaat Ohio eine stillgelegte Fabrik.
Am 29. August 1898 stieg sein Bruder Charles in das Unternehmen ein. Sie entschieden sich zur Produktion von Kautschuk und benannten ihr Unternehmen nach dem Entdecker der Vulkanisation und Begründer der modernen Gummiindustrie, dem amerikanischen Erfinder Charles Goodyear. Zu den ersten Produkten, die die anfangs 13 Mitarbeiter der Goodyear Tire & Rubber Company herstellten, zählten Gummierzeugnisse wie Löschschläuche, Pokerchips oder Hufeisenunterlagen und Reifen für Fahrräder oder Kutschen.
Vorrangstellung mit Reifen
In der NASCAR verwendete Goodyears
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts verbreiteten sich Automobile zunehmend. 1901 produzierte Goodyear die ersten Autoreifen und bereifte den Rennwagen des jungen Henry Ford. Die schon bald über 600 Mitarbeiter mussten unruhige geschäftliche Zeiten überstehen, aber Innovationen wie neuartige Universalfelgen oder eine Reifenfertigungsmaschine im Jahr 1904 ließen Goodyear die Schwierigkeiten überstehen.
1908 wurde das berühmte Ford Modell T mit Goodyear-Reifen ausgestattet; in Europa wurden die Daimler-Fahrzeuge bereift. Ab 1909 fertigte das Unternehmen außerdem Flugzeugreifen an.
Im Jahr 1916 wurde Goodyear der größte Reifenhersteller weltweit – und verteidigte diese Position bis 1990. Ebenfalls 1916 begann der Konzern, Rennreifen für den Motorsport zu entwickeln. 1919 fuhren alle Sieger der wichtigsten Automobilrennen der USA mit ihnen. Nach einer langen Pause nahm Goodyear in den 50er-Jahren das Engagement für den Rennsport wieder auf und produzierte jährlich mehrere hunderttausend Reifen für Rennen in allen Motorsportklassen weltweit. Bis 1998 war das Unternehmen auch in der Formel 1 Reifenpartner von Teams wie Williams, Ferrari, Benetton oder Jordan.
Internationales Großunternehmen
Die Rezession in den frühen 20er-Jahren machte auch Goodyear zu schaffen, und die Brüder Seiberling mussten ihr Unternehmen zugunsten neuer Führungskräfte verlassen. Wie auch nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 erholte sich Goodyear jedoch und wurde 1926 der weltweit führende Kautschukproduzent.
Das Unternehmen konzentrierte sich bald auf den globalen Absatzmarkt. 1910 wurde das erste Fertigungswerk außerhalb der USA, in Kanada, gebaut, ab 1912 Vertriebsniederlassungen und Fabriken in zahlreichen europäischen Ländern und in Australien, Südafrika und Südamerika gegründet.
1927 eröffnete das erste europäische Reifenwerk des Unternehmens in England. In den 1930er-Jahren war aus der Reifen- und Gummifabrik der Brüder Seiberling ein multinationaler Großkonzern geworden: 1939 etwa besaß Goodyear sieben Fabriken und Baumwoll- und Kautschukplantagen, 18 Tochtergesellschaften und 37 Niederlassungen außerhalb der USA, 18.000 der 46.000 Mitarbeiter waren im Ausland beschäftigt. 1957 waren es 30 Werke in 23 Ländern.
Expansion in Europa
Der erste Schritt nach Europa war 1912 die Ansiedlung mit einem Büro in London. Heute werden die Geschäfte auf dem Gebiet der Europäischen Union und Osteuropas von Brüssel aus gesteuert.
1954 wurde die Deutsche Goodyear GmbH gegründet, die 1961 die Gummiwerke Fulda aufkaufte. Fünf Jahre später wurde der Grundstein zum Reifenwerk in Philippsburg gelegt. Es wurde das größte Werk außerhalb der USA.
Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH vertritt sämtliche Aktivitäten des Konzerns in Deutschland. Hierzu gehören die Steuerung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens sowie auch konzernübergreifende Aufgaben auf den Gebieten Produktion, Logistik, Finanzen, Marketing, Forschung und Entwicklung inklusive Personalbereich. Mit Goodyear, Dunlop, Fulda, Sava, Debica und Pneumant verfügt er als Reifenhersteller über sechs bekannte Marken. Die GD Handelssysteme GmbH steuert alle Handelsaktivitäten mit den dazugehörigen Dienstleistungen. Das Erstausrüstungsgeschäft der Unternehmensgruppe liegt in Händen der Goodyear Dunlop Tires OE GmbH.[2]
1957 gründete die Goodyear Company ein „Goodyear Technical Center“ in Colmar-Berg, um Reifen zu entwickeln, die dem Bedarf in Europa und Asien entsprechen. Ein 180 ha großes, ganzjährig nutzbares Testgelände befindet sich in Mireval im Département Hérault.[3]
Neben Werken in Luxemburg verfügt Goodyear ebenso über Fertigungsstätten in Deutschland, Frankreich, England, Polen und Slowenien, wo neben Reifen auch Kord für Stahlgürtelreifen, Gewebe, Antriebsriemen und Luftfederbälge produziert werden. Flugzeugreifen können runderneuert werden.
Andere Geschäftsfelder
Das Unternehmen stellte nicht nur Reifen her: Weltberühmt sind auch die Goodyear-Blimps, wobei der Großteil der produzierten Luftschiffe vor und nach dem Zweiten Weltkrieg als Militärluftschiffe für die US-Marine gebaut wurde. Mittlerweile sind zwei (von drei geplanten) der neuesten Starrluftschiffe der Flotte jedoch von der Zeppelin Neue Technologie ZLT Zeppelin Luftschifftechnik in Friedrichshafen gebaut. Goodyear trug entscheidend zur Entwicklung von synthetischem Kautschuk bei. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte das Unternehmen Flugzeuge. 1969 und 1971 wurden Produkte für die Apollo-Mondmissionen geliefert (Bremsen, Schwimmkissen, Reifen für ein Transportfahrzeug). Goodyear baut das Portfolio weiter aus und lanciert für 2016 eine eigene Gepäck- und Taschenlinie. Die Kollektion soll sich durch Langlebigkeit sowie Komfort und Funktionalität auszeichnen [4].
Höhen und Tiefen
1976 wurde Goodyear Marktführer in Sachen Radialreifen, die sich in den 1970ern zunehmend durchgesetzt hatten. In den 1980er-Jahren nahm die Globalisierung in der Reifenindustrie zu, die Hauptkonkurrenten von Goodyear waren Michelin und Bridgestone.
1986 geriet der Konzern in Schwierigkeiten, als der britische Milliardär James Goldsmith eine feindliche Übernahme plante. Diese konnte nach langem Kampf verhindert werden, doch Goodyear war zu Umstrukturierungen gezwungen und musste sich von einzelnen Unternehmensbereichen wie der Luft- und Raumfahrtssparte trennen.
In den 1990er-Jahren erlebte das Unternehmen wieder einen Aufschwung. Der Konzern expandiert seitdem weiter, zum Beispiel nach Osteuropa und 1993 nach China. Goodyear unterhält über 90 Werke in 27 Ländern und beschäftigt etwa 67.000 Mitarbeiter. Produziert werden weltweit in verschiedenen Produktreihen auch Golf- und Tennisbälle, Schuhe, Farben oder Spielzeug – neben den obligatorischen Reifen auch Notlaufreifen (EMT) oder Ganzjahresreifen.
Die Marke Dunlop, die seit 1999 als Joint Venture mit Sumitomo Rubber Industries geführt wurde, wird zum Ende des Jahres 2015 wieder aufgelöst.[5]
Vorstände
Name Zeitraum
Robert E. Mercer[6] 1982–1988
Tom H. Barrett[7] 1989–1991
Stanley Gault 1991–1996
Samir Gibara[8] 1996–2003
Robert J. Keegan 2003–2010
Richard J. Kramer 2010–
Quelle
Rechtsform Corporation
Aktiengesellschaft (USA)
ISIN US3825501014
Gründung 29. August 1898
Sitz Akron, Ohio
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Richard J. Kramer (President und CEO)[1]
Mitarbeiter 67.000[1]
Umsatz 18,138 Mrd. US-Dollar[1]
Branche Reifen
Website www.goodyear.eu
Stand: 31. Dezember 2014
Firmengeschichte
Beginn in Ohio
Goodyear-Blimp
Im Jahr 1898 kaufte der 38-jährige Frank Seiberling, eines von neun Kindern eines Erfinders und mehrfachen Patentbesitzers, in Akron im Bundesstaat Ohio eine stillgelegte Fabrik.
Am 29. August 1898 stieg sein Bruder Charles in das Unternehmen ein. Sie entschieden sich zur Produktion von Kautschuk und benannten ihr Unternehmen nach dem Entdecker der Vulkanisation und Begründer der modernen Gummiindustrie, dem amerikanischen Erfinder Charles Goodyear. Zu den ersten Produkten, die die anfangs 13 Mitarbeiter der Goodyear Tire & Rubber Company herstellten, zählten Gummierzeugnisse wie Löschschläuche, Pokerchips oder Hufeisenunterlagen und Reifen für Fahrräder oder Kutschen.
Vorrangstellung mit Reifen
In der NASCAR verwendete Goodyears
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts verbreiteten sich Automobile zunehmend. 1901 produzierte Goodyear die ersten Autoreifen und bereifte den Rennwagen des jungen Henry Ford. Die schon bald über 600 Mitarbeiter mussten unruhige geschäftliche Zeiten überstehen, aber Innovationen wie neuartige Universalfelgen oder eine Reifenfertigungsmaschine im Jahr 1904 ließen Goodyear die Schwierigkeiten überstehen.
1908 wurde das berühmte Ford Modell T mit Goodyear-Reifen ausgestattet; in Europa wurden die Daimler-Fahrzeuge bereift. Ab 1909 fertigte das Unternehmen außerdem Flugzeugreifen an.
Im Jahr 1916 wurde Goodyear der größte Reifenhersteller weltweit – und verteidigte diese Position bis 1990. Ebenfalls 1916 begann der Konzern, Rennreifen für den Motorsport zu entwickeln. 1919 fuhren alle Sieger der wichtigsten Automobilrennen der USA mit ihnen. Nach einer langen Pause nahm Goodyear in den 50er-Jahren das Engagement für den Rennsport wieder auf und produzierte jährlich mehrere hunderttausend Reifen für Rennen in allen Motorsportklassen weltweit. Bis 1998 war das Unternehmen auch in der Formel 1 Reifenpartner von Teams wie Williams, Ferrari, Benetton oder Jordan.
Internationales Großunternehmen
Die Rezession in den frühen 20er-Jahren machte auch Goodyear zu schaffen, und die Brüder Seiberling mussten ihr Unternehmen zugunsten neuer Führungskräfte verlassen. Wie auch nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 erholte sich Goodyear jedoch und wurde 1926 der weltweit führende Kautschukproduzent.
Das Unternehmen konzentrierte sich bald auf den globalen Absatzmarkt. 1910 wurde das erste Fertigungswerk außerhalb der USA, in Kanada, gebaut, ab 1912 Vertriebsniederlassungen und Fabriken in zahlreichen europäischen Ländern und in Australien, Südafrika und Südamerika gegründet.
1927 eröffnete das erste europäische Reifenwerk des Unternehmens in England. In den 1930er-Jahren war aus der Reifen- und Gummifabrik der Brüder Seiberling ein multinationaler Großkonzern geworden: 1939 etwa besaß Goodyear sieben Fabriken und Baumwoll- und Kautschukplantagen, 18 Tochtergesellschaften und 37 Niederlassungen außerhalb der USA, 18.000 der 46.000 Mitarbeiter waren im Ausland beschäftigt. 1957 waren es 30 Werke in 23 Ländern.
Expansion in Europa
Der erste Schritt nach Europa war 1912 die Ansiedlung mit einem Büro in London. Heute werden die Geschäfte auf dem Gebiet der Europäischen Union und Osteuropas von Brüssel aus gesteuert.
1954 wurde die Deutsche Goodyear GmbH gegründet, die 1961 die Gummiwerke Fulda aufkaufte. Fünf Jahre später wurde der Grundstein zum Reifenwerk in Philippsburg gelegt. Es wurde das größte Werk außerhalb der USA.
Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH vertritt sämtliche Aktivitäten des Konzerns in Deutschland. Hierzu gehören die Steuerung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens sowie auch konzernübergreifende Aufgaben auf den Gebieten Produktion, Logistik, Finanzen, Marketing, Forschung und Entwicklung inklusive Personalbereich. Mit Goodyear, Dunlop, Fulda, Sava, Debica und Pneumant verfügt er als Reifenhersteller über sechs bekannte Marken. Die GD Handelssysteme GmbH steuert alle Handelsaktivitäten mit den dazugehörigen Dienstleistungen. Das Erstausrüstungsgeschäft der Unternehmensgruppe liegt in Händen der Goodyear Dunlop Tires OE GmbH.[2]
1957 gründete die Goodyear Company ein „Goodyear Technical Center“ in Colmar-Berg, um Reifen zu entwickeln, die dem Bedarf in Europa und Asien entsprechen. Ein 180 ha großes, ganzjährig nutzbares Testgelände befindet sich in Mireval im Département Hérault.[3]
Neben Werken in Luxemburg verfügt Goodyear ebenso über Fertigungsstätten in Deutschland, Frankreich, England, Polen und Slowenien, wo neben Reifen auch Kord für Stahlgürtelreifen, Gewebe, Antriebsriemen und Luftfederbälge produziert werden. Flugzeugreifen können runderneuert werden.
Andere Geschäftsfelder
Das Unternehmen stellte nicht nur Reifen her: Weltberühmt sind auch die Goodyear-Blimps, wobei der Großteil der produzierten Luftschiffe vor und nach dem Zweiten Weltkrieg als Militärluftschiffe für die US-Marine gebaut wurde. Mittlerweile sind zwei (von drei geplanten) der neuesten Starrluftschiffe der Flotte jedoch von der Zeppelin Neue Technologie ZLT Zeppelin Luftschifftechnik in Friedrichshafen gebaut. Goodyear trug entscheidend zur Entwicklung von synthetischem Kautschuk bei. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte das Unternehmen Flugzeuge. 1969 und 1971 wurden Produkte für die Apollo-Mondmissionen geliefert (Bremsen, Schwimmkissen, Reifen für ein Transportfahrzeug). Goodyear baut das Portfolio weiter aus und lanciert für 2016 eine eigene Gepäck- und Taschenlinie. Die Kollektion soll sich durch Langlebigkeit sowie Komfort und Funktionalität auszeichnen [4].
Höhen und Tiefen
1976 wurde Goodyear Marktführer in Sachen Radialreifen, die sich in den 1970ern zunehmend durchgesetzt hatten. In den 1980er-Jahren nahm die Globalisierung in der Reifenindustrie zu, die Hauptkonkurrenten von Goodyear waren Michelin und Bridgestone.
1986 geriet der Konzern in Schwierigkeiten, als der britische Milliardär James Goldsmith eine feindliche Übernahme plante. Diese konnte nach langem Kampf verhindert werden, doch Goodyear war zu Umstrukturierungen gezwungen und musste sich von einzelnen Unternehmensbereichen wie der Luft- und Raumfahrtssparte trennen.
In den 1990er-Jahren erlebte das Unternehmen wieder einen Aufschwung. Der Konzern expandiert seitdem weiter, zum Beispiel nach Osteuropa und 1993 nach China. Goodyear unterhält über 90 Werke in 27 Ländern und beschäftigt etwa 67.000 Mitarbeiter. Produziert werden weltweit in verschiedenen Produktreihen auch Golf- und Tennisbälle, Schuhe, Farben oder Spielzeug – neben den obligatorischen Reifen auch Notlaufreifen (EMT) oder Ganzjahresreifen.
Die Marke Dunlop, die seit 1999 als Joint Venture mit Sumitomo Rubber Industries geführt wurde, wird zum Ende des Jahres 2015 wieder aufgelöst.[5]
Vorstände
Name Zeitraum
Robert E. Mercer[6] 1982–1988
Tom H. Barrett[7] 1989–1991
Stanley Gault 1991–1996
Samir Gibara[8] 1996–2003
Robert J. Keegan 2003–2010
Richard J. Kramer 2010–
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