Der Greißler
Seite 1 von 1
Der Greißler
Mit diesen Begriff dürften die Bildungsbürger 2.0 recht wenig anfangen können, hat aber etwas mit Handel zu tun.
Bei uns wurde den Begriff Tante Emma Laden beprägt, bitte nicht mit der Emma die Zeitschrift für durchgeknallte Emanzen verwechseln, die mit den Kauf die Schwarze Kasse von Alice Schwarzer füllen.Was man auch im allgemeinen Alice im Wunderland der Steuersünder benennt.
Nuin bevor wir hier abschweifen, erklären wir das mal, wozu folgendes geschrieben steht:
Greißler[1] ist der ostösterreichische Begriff für einen kleinen Lebensmittelhändler. Das Geschäftslokal selbst wird häufig als Greißlerei bezeichnet. In Deutschland entspricht diese Bezeichnung einem Tante-Emma-Laden. Als solche eingestuft werden Läden bis zu einer Ladenfläche von 250 Quadratmetern.
Greißler in Hernals, 1994 ..
... und im März 2010
Sprachliche Aspekte
Die Bezeichnung Greißler ist zurückzuführen auf die sogenannten Griesler, die einst am Wiener Salzgries mit Salz handelten.[2] (Unter Gries ist die Bedeutung ‚Sand, Kies‘ zu verstehen und meint metonymisch einen in irgendeiner Hinsicht markanten Ort mit sandigem, kiesigem Untergrund wie zum Beispiel einen Marktplatz.) Anderen Quellen nach leitet man das Wort vom mittelhochdeutschen Wort grûsz (= Getreidekorn) ab, von dem auch das in Österreich und Bayern vorhandene Mundartwort Grauß gibt.[3] Greißler/Greißlerei entspricht der Bedeutung nach dem englischen Wortpaar grocer/grocery, die Wörter sind jedoch keineswegs miteinander verwandt.
Eine Greißlerei führt in erster Linie Lebensmittel und wird dahingehend oft auch (aufwertend) als Feinkost zusammen mit dem Familiennamen des Betreibers wie beispielsweise in Feinkost Maier bezeichnet. Solche Läden werden aber meistens als Gemischtwarenhandlungen geführt, in denen nicht nur tatsächliche Delikatessen, sondern auch andere und anspruchslosere Dinge für den täglichen Bedarf erhältlich sind. Im Zuge der Schließung von vielen Postämtern sollen besonders im ländlichen Raum die Greißlereien auch etliche von deren Funktionen übernehmen.[4]
Vinothek und Greißlerei in Bad Sauerbrunn
Neuerdings wird der Begriff Greißlerei fallweise bewusst als Bezeichnung für Läden mit Qualitätsprodukten herangezogen. Das alte Wort mit seiner eigentlich neutralen bis negativen Konnotation von einem anspruchslosen und alltäglichen Sammelsurium an Lebensmitteln und Gebrauchswaren wirkt als Bezeichnung für Einkaufsmöglichkeiten mit gehobenerem Image paradoxerweise aufwertend.[5] Ein Beispiel solcher besseren Greißlereien findet sich etwa im burgenländischen Bad Sauerbrunn.[6]
Greißlersterben
Das typisch österreichische Wort Greißlersterben ist der in großen Teilen Österreichs verstandene und verwendete bildhafte Ausdruck für das sukzessive Schließen von kleinen Läden aufgrund der Konkurrenz der Großmärkte. Die Tatsache, dass ein solcher Begriff entstanden ist, zeugt von der Bedeutsamkeit der Sache für die Allgemeinheit.
Durch den Verdrängungswettbewerb der großen Lebensmittelketten sind Geschäfte kleinerer Art nicht mehr wirtschaftlich zu führen. Die Entwicklung ist in den Städten wie auch im ländlichen Raum zu beobachten. 1999 gab es in Wien, Niederösterreich und dem Nordburgenland insgesamt noch 1.494 kleine Lebensmittelläden, im Jahr 2000 waren es nur mehr 1.387. Laut einer Studie von 2006 haben in Tirol mehr als ein Fünftel aller Ortschaften kein eigenes Lebensmittelgeschäft.
Greißlermentalität
Der fallweise anzutreffende Ausdruck Greißlermentalität wird für Menschen verwendet, die einen eng begrenzten Horizont zu haben scheinen.[7] Dass dieser Begriff negativ besetzt ist, zeigt eine Parlamentsdebatte in Österreich:
„Die Negativbelegung des Wortes ‚Greißler‘ hat im Hohen Haus zu unterbleiben, nicht deswegen, weil ich selbst ein Greißler bin, sondern stellvertretend für die vielen tausend fleißigen Leute, die in diesem Berufszweig ihrer Arbeit nachgehen.“
– Abgeordneter Helmut Haigermoser[8]
Quelle
Bei uns wurde den Begriff Tante Emma Laden beprägt, bitte nicht mit der Emma die Zeitschrift für durchgeknallte Emanzen verwechseln, die mit den Kauf die Schwarze Kasse von Alice Schwarzer füllen.Was man auch im allgemeinen Alice im Wunderland der Steuersünder benennt.
Nuin bevor wir hier abschweifen, erklären wir das mal, wozu folgendes geschrieben steht:
Greißler[1] ist der ostösterreichische Begriff für einen kleinen Lebensmittelhändler. Das Geschäftslokal selbst wird häufig als Greißlerei bezeichnet. In Deutschland entspricht diese Bezeichnung einem Tante-Emma-Laden. Als solche eingestuft werden Läden bis zu einer Ladenfläche von 250 Quadratmetern.
Greißler in Hernals, 1994 ..
... und im März 2010
Sprachliche Aspekte
Die Bezeichnung Greißler ist zurückzuführen auf die sogenannten Griesler, die einst am Wiener Salzgries mit Salz handelten.[2] (Unter Gries ist die Bedeutung ‚Sand, Kies‘ zu verstehen und meint metonymisch einen in irgendeiner Hinsicht markanten Ort mit sandigem, kiesigem Untergrund wie zum Beispiel einen Marktplatz.) Anderen Quellen nach leitet man das Wort vom mittelhochdeutschen Wort grûsz (= Getreidekorn) ab, von dem auch das in Österreich und Bayern vorhandene Mundartwort Grauß gibt.[3] Greißler/Greißlerei entspricht der Bedeutung nach dem englischen Wortpaar grocer/grocery, die Wörter sind jedoch keineswegs miteinander verwandt.
Eine Greißlerei führt in erster Linie Lebensmittel und wird dahingehend oft auch (aufwertend) als Feinkost zusammen mit dem Familiennamen des Betreibers wie beispielsweise in Feinkost Maier bezeichnet. Solche Läden werden aber meistens als Gemischtwarenhandlungen geführt, in denen nicht nur tatsächliche Delikatessen, sondern auch andere und anspruchslosere Dinge für den täglichen Bedarf erhältlich sind. Im Zuge der Schließung von vielen Postämtern sollen besonders im ländlichen Raum die Greißlereien auch etliche von deren Funktionen übernehmen.[4]
Vinothek und Greißlerei in Bad Sauerbrunn
Neuerdings wird der Begriff Greißlerei fallweise bewusst als Bezeichnung für Läden mit Qualitätsprodukten herangezogen. Das alte Wort mit seiner eigentlich neutralen bis negativen Konnotation von einem anspruchslosen und alltäglichen Sammelsurium an Lebensmitteln und Gebrauchswaren wirkt als Bezeichnung für Einkaufsmöglichkeiten mit gehobenerem Image paradoxerweise aufwertend.[5] Ein Beispiel solcher besseren Greißlereien findet sich etwa im burgenländischen Bad Sauerbrunn.[6]
Greißlersterben
Das typisch österreichische Wort Greißlersterben ist der in großen Teilen Österreichs verstandene und verwendete bildhafte Ausdruck für das sukzessive Schließen von kleinen Läden aufgrund der Konkurrenz der Großmärkte. Die Tatsache, dass ein solcher Begriff entstanden ist, zeugt von der Bedeutsamkeit der Sache für die Allgemeinheit.
Durch den Verdrängungswettbewerb der großen Lebensmittelketten sind Geschäfte kleinerer Art nicht mehr wirtschaftlich zu führen. Die Entwicklung ist in den Städten wie auch im ländlichen Raum zu beobachten. 1999 gab es in Wien, Niederösterreich und dem Nordburgenland insgesamt noch 1.494 kleine Lebensmittelläden, im Jahr 2000 waren es nur mehr 1.387. Laut einer Studie von 2006 haben in Tirol mehr als ein Fünftel aller Ortschaften kein eigenes Lebensmittelgeschäft.
Greißlermentalität
Der fallweise anzutreffende Ausdruck Greißlermentalität wird für Menschen verwendet, die einen eng begrenzten Horizont zu haben scheinen.[7] Dass dieser Begriff negativ besetzt ist, zeigt eine Parlamentsdebatte in Österreich:
„Die Negativbelegung des Wortes ‚Greißler‘ hat im Hohen Haus zu unterbleiben, nicht deswegen, weil ich selbst ein Greißler bin, sondern stellvertretend für die vielen tausend fleißigen Leute, die in diesem Berufszweig ihrer Arbeit nachgehen.“
– Abgeordneter Helmut Haigermoser[8]
Quelle
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36197
Anmeldedatum : 03.04.11
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Heute um 4:25 am von Andy
» END OF GREEN
Heute um 4:21 am von Andy
» zozyblue
Heute um 4:18 am von Andy
» MAGNUM
Heute um 4:14 am von Andy
» Natasha Bedingfield
Heute um 4:12 am von Andy
» ... TRAKTOR ...
Heute um 4:10 am von Andy
» = Azillis =
Heute um 4:07 am von Andy
» Alice Cooper
Heute um 4:04 am von Andy
» Art of Trance
Heute um 4:02 am von Andy