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Der Flughafen Sylt

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Der Flughafen Sylt Empty Der Flughafen Sylt

Beitrag  Andy Do Sep 15, 2016 11:14 pm

Der Flughafen Sylt (IATA: GWT, ICAO: EDXW) ist der Verkehrsflughafen der deutschen Nordseeinsel Sylt. Er liegt zwei Kilometer östlich des Zentrums des Hauptortes Westerland auf dem Gebiet der Gemeinde Sylt, Ortsteil Tinnum, auf 8 Metern ü. NN.

Der Flughafen Sylt 250px-Westerland_auf_Sylt_%28GWT_-_EDXW%29_AN1589689

Kenndaten
ICAO-Code EDXW
IATA-Code GWT
Koordinaten
♁54° 54′ 48″ N, 8° 20′ 26″ OKoordinaten: 54° 54′ 48″ N, 8° 20′ 26″ O | |
8 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 2 km östlich von Westerland
Straße Flughafenstraße 1
Basisdaten
Eröffnung 1918
Betreiber Flughafen Sylt GmbH
Fläche 240 ha
Terminals 2
Passagiere 139.000 (2015)[1]
Flug-
bewegungen 6.101 (2015)[1]
Start- und Landebahnen
06/24 1696 m × 45 m Asphalt
14/32 2120 m × 45 m Asphalt


Fluggesellschaften und Ziele

Die Zahl der Flugbewegungen und angeflogenen Ziele variiert stark je nach Saison. So ist der Flugplan im Winterhalbjahr gegenüber dem Sommerhalbjahr deutlich ausgedünnt.

Air Berlin fliegt ganzjährig von Sylt bis zu drei Mal täglich nach Düsseldorf. In der Sommersaison werden dabei täglich zwei Flüge angeboten, Sonntags drei. Außerhalb der Haupturlaubersaison (Oktober bis April) wird lediglich eine Verbindung von Düsseldorf aus geflogen. Außerdem werden saisonale Routen nach Berlin-Tegel, München, Stuttgart, Nürnberg und Zürich bedient. Lufthansa fliegt im Sommerflugplan nonstop nach München und nach Frankfurt am Main, Sylt Air fliegt von April bis Oktober zweimal täglich nach Hamburg. Hanseflug flog von 2009 bis 2013 saisonal nach Wyk auf Föhr.

Rhein-Neckar Air verbindet Sylt mit dem Flughafen Münster/Osnabrück und dem City-Airport Mannheim im Sommer 2016.

Dabei kommen vorrangig Kurz- und Mittelstrecken-Flugmuster zum Einsatz. Die Lufthansa nutzt Embraer E-Jets, airberlin meist Bombardier Q Series und – je nach Nachfrage – Mittelstreckenmaschinen aus den Reihen Airbus A320-Familie oder Boeing 737. Hanseflug verwendete eine 1958 gebaute Maschine vom Typ Antonow An-2.
Airline Logo Flugziele
Lufthansa

Lufthansa-Logo.svg


Deutschland Frankfurt
Deutschland München

Air Berlin

Logo airberlin.svg


Deutschland Nürnberg
Deutschland Stuttgart
Deutschland Düsseldorf
Deutschland Berlin-Tegel
Deutschland München
Schweiz Zürich

Sylt Air

SyltAir-logo.svg


Deutschland Hamburg

Rhein-Neckar Air

Rhein-Neckar Air logo.svg


Deutschland Mannheim
Deutschland Münster/Osnabrück

Geschichte

Der Flughafen wurde unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs errichtet. Treibende Kraft war dabei der Tourismus, denn schon damals zählte vor allem Westerland zu den beliebtesten Modebädern der Zeit.

Im Juli 1919 wurde dann – als zweite Linienflugverbindung der Deutschen Luftreederei – eine Linienflugverbindung auf der Strecke Berlin–Hamburg–Sylt geschaffen. Damit gehört der Sylter Flughafen zu den Flughäfen mit der längsten Linienflug-Tradition in Deutschland. Obwohl der Flughafen nur im Sommer angeflogen wurde und die Flugzeuge damals nur drei bis fünf Passagiere aufnehmen konnten, zählte der Sylter Flughafen im Jahr 1925 bereits 2560 Fluggäste.

Ende der 1920er Jahre wurde der Flughafen zunächst nach Nordosten von 17 ha auf 37 ha vergrößert. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurde der Flugplatz aufgrund seiner strategischen Bedeutung zu einem Fliegerhorst mit drei sternförmig angelegten Start- und Landebahnen ausgebaut, die Gesamtfläche betrug nun 85 ha.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Insel zur Festung ausgebaut und so kam mit dem Fremdenverkehr auch der zivile Flugbetrieb ganz zum Erliegen. Im April 1940 lagen in Vorbereitung des Unternehmens Weserübung Teile von mehreren Geschwadern hier.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe der Wehrmacht die hier zwischen 1939 und 1945 stationiert waren.
Von Bis Einheit[2]
September 1939 April 1940 Stab, II./KG 26 (Stab und II. Gruppe des Kampfgeschwaders 26)
Oktober 1939 Februar 1940 II./ZG 1 (II. Gruppe des Zerstörergeschwaders 1)
März 1940 März 1940 I.(Jagd)/LG 2 (I. (Jagd-) Gruppe des Lehrgeschwaders 2)
April 1940 April 1940 I./ZG 76
April 1940 April 1940 Stab, I., II./KG 30
April 1940 April 1940 Teile der III./LG 1 (III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1)
August 1940 August 1940 Teile der I./JG 77 (I. Gruppe des Jagdgeschwaders 77)
Oktober 1940 April 1941 2./JG 54 (2. Staffel des Jagdgeschwaders 54)
Mai 1941 Mai 1941 1./JG 52
Juli 1941 August 1941 6./JG 53
Januar 1944 November 1944 IV./NJG 3 (IV. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 3)
September 1944 Dezember 1944 III./NJG 3
Mai 1945 Mai 1945 IV./JG 3

Auch in den Jahren nach dem Krieg wurde der Flughafen bis 1961 ausschließlich zum militärischen Flugbetrieb durch die Siegermächte genutzt, die den Platz zunächst als Airfield B.170 bezeichneten. Ab Mitte Juli 1945 diente die RAF Sylt zunächst für knapp zweieinhalb Jahre als Basis für Waffentrainingskurse von Staffeln anderer RAF-Stations. Erst als der Fliegerhorst der Bundeswehr übertragen wurde, wurden Teile des Flughafens auch wieder zu zivilen Zwecken mitgenutzt. Von 1961 bis 2005 war auf dem militärischen Teil des Sylter Flughafens die Marinefliegerlehrgruppe stationiert, wo die militärische und fachliche Ausbildung der Mannschaften und Unteroffiziere der Marinefliegergeschwader der Bundesmarine stattfand.

Neben Bedarfslinienflügen von und nach Hamburg, Kiel und Flensburg entwickelte sich in den 1960er Jahren auch eine Fluglinie Berlin–Sylt–Berlin, welche anfangs als Charterstrecke vom Reisebüro Germania und später als subventionierte Linie von British Airways erfolgreich betrieben wurde. Die Einwohner des damaligen West-Berlin nutzten die Flugverbindung sehr rege, da sie so die mühsame Anreise durch das Staatsgebiet der DDR vermeiden konnten. Bis zum Mauerfall gehörte die so genannte „Mittagsmaschine“, die in den Sommermonaten täglich gegen 13:00 Uhr auf Sylt eintraf und etwa eine Stunde später zum Rückflug nach Berlin startete, zu einer festen Größe im Luftverkehr über der Insel.

Dem folgten Pauschalflugreisen sowie Linienflugziele in alle Regionen Deutschlands. In dieser Zeit konnten Verkehrsflugzeuge unterschiedlichster Bauart auf Sylt beobachtet werden. Im Jahre 1971 überließ die Bundeswehr das eigentliche Flugbetriebsgelände zusammen mit einigen Gebäuden der inzwischen gegründeten Sylter Flughafen GmbH & Co. 1990 wurde zur dringend nötig gewordenen Kapazitäts- sowie Qualitätsverbesserung auf einem neuen Standort ein neues Abfertigungsgebäude mit integriertem Kontrollturm, ein neues Instrumentenanflugsystem mit entsprechender Anflugbefeuerung sowie eine Rettungs- und Fahrzeughalle errichtet. Die Flugsicherungseinrichtungen wurden später durch ein Radarsystem und neueste Flugdatenverarbeitung ergänzt.

Seit 1998 ist der neue Betreiber des Flughafens, durch eine Firmenumstrukturierung, die SFG Sylter Flughafen GmbH & Co. Betriebs- und Service-KG.
Ende der militärischen Nutzung

Zum 1. Dezember 2005 endete die Nutzung des militärischen Teils des Flughafens durch die Marinefliegerlehrgruppe. Nach Abzug der letzten Angehörigen des Nachkommandos im März 2006 wird der gesamte Flughafen ausschließlich zivil genutzt. Seit Herbst 2011 werden schrittweise die Kasernen, Werkstätten und Hangars auf dem ehemals militärischen Nordteil des Areals abgerissen. Diese Arbeiten sind bis dato nur zum Teil abgeschlossen – um den Erhalt einiger Gebäude wie des Englischen Kinos oder der Halle 28 gibt es auf der Insel rege Diskussionen.
Aktueller Ausbaustand

Auf dem Gelände des Flughafens befinden sich zwei räumlich getrennte Abfertigungsgebäude (Terminal 1 und Terminal 2). Während von Terminal 1 nahezu alle Linienverbindungen abgefertigt werden, wird Terminal 2 vor allem für den regionalen Luftverkehr – z. B. zu den Nachbarinseln, sowie für Charterflüge und für alle Flüge der lokalen Fluggesellschaft Sylt Air – genutzt.

Seit der letzten Erweiterung des Abflugbereiches von Terminal 1 um einen zusätzlichen Wartebereich mit insgesamt drei Flugsteigen, können nun bis zu drei Maschinen mit zusammen bis zu 500 Passagieren nahezu gleichzeitig abgefertigt werden. Im Ankunftsbereich stehen zwei Gepäckbänder zur Verfügung.
Fluggastzahlen

Einen deutlichen Aufschwung erlebte der Flughafen ab dem Jahr 2005. Durch die stark gestiegene Zahl an innerdeutschen Verbindungen und den Einsatz größerer Flugzeuge, stieg die Zahl von 48.000 Fluggästen im Jahr 2004 auf 217.000 Fluggäste im Jahr 2011. Im Jahr 2014 lag die Passagierzahl, ähnlich wie im Vorjahr, bei 175.000; damit ist dieser nördlichste Flughafen Deutschlands nach dem Flughafen Lübeck-Blankensee der meistfrequentierte Flughafen in Schleswig-Holstein.

Nach der letzten Ausbaustufe des Abfertigungs- und Empfangsgebäudes am Terminal 1 mit nunmehr drei Flugsteigen und zwei Gepäckbändern, liegt die als maximal angesehene Passagierzahl bei etwa 250.000 Passagieren p. a.[3] Wobei zu beachten ist, dass der weitaus größte Teil der Passagiere an den Sommerwochenenden abgefertigt wird, an denen es bereits jetzt zu Kapazitätsengpässen kommen kann. Im Winterhalbjahr hingegen, sowie an vielen Wochentagen ist der Flughafen nicht ausgelastet.
Zwischenfälle und Sicherheit

Am 30. Mai 2008 stürzte ein aus den Niederlanden kommendes deutsches Privatflugzeug des Typs Beechcraft Bonanza mit drei Personen an Bord beim Landeanflug auf den Flughafen etwa drei Kilometer vor der Landebahn auf eine Wiese, welche direkt an ein Wohngebiet grenzt. Hierbei wurde der Pilot getötet und zwei Passagiere verletzt. Unbeteiligte kamen nicht zu Schaden.[4]

Die Vereinigung Cockpit führte den Flughafen Sylt in ihrer Flughafen-Mängelliste 2009 auf. Darin bemängelte sie vorrangig das Fehlen wichtiger technischer Ausstattungsmerkmale und Features an diesem Flugplatz.[5] Im Bericht für das Jahr 2010 wird dem Flughafen ein ausdrückliches Lob (Mängelstern-frei) ausgesprochen, da Runway Guard Lights und das ATIS nun in Betrieb sind.
Segelflug

Der traditionsreiche Aeroclub Sylt nutzt ein östlich des eigentlichen Flughafenareals liegendes Gelände für den Segelflugsport. Begonnen hatte man schon in den 1920er Jahren mit Segelflügen an der Dünenkante von Wenningstedt, damals noch unter dem Dach der Deutschen Verkehrsfliegerschule. 1961 zog der Verein auf das Flughafengelände.

Siehe auch

Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland


Quelle
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