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Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt

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Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt Empty Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt

Beitrag  Andy Mi Sep 21, 2016 10:11 pm

Vorsprung durch Technik, nun kaum einer kennt die Geschichte wirklich, die meisten haben sich ihre eigene Geschichte gebastellt. Aber Ossi oder nicht zumindest stand in den MZ oder EMZ Werken das ertste Motorradfließband, ganz nach dem Vorbild von Henry Ford.Auch wenn es die MZ heute nicht mehr hier in der Produktion gibnt,bleibt doch zumindest die errinerung daran bestehen.Die MZ wird übrigens immer noch in der Türkei gebaut,siehe hier MZ Werke.
Aber bleiben wir mal hier bei der Geschichte, wozu sich folgendes geschrieben findet:

In der sächsischen Stadt Zschopau beziehungsweise ihrem Nachbarort Hohndorf werden seit 1922 Motorräder gebaut.[1][2] Bekanntheit erlangten Hersteller, die ab 1952 unter dem Kürzel MZ, kurzzeitig auch unter MuZ firmierten. Die Kürzel stehen für VEB Motorradwerk Zschopau, Motorrad- und Zweiradwerk GmbH (MuZ) sowie MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH und ab 2009 für Motorenwerke Zschopau GmbH.[3] In Zschopau stand das erste Motorrad-Fließband der Welt. Bis zur Wende (1989) gehörte MZ zu den größten Motorradherstellern der Welt.[1][4]

Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt 800px-Dkw-logo
um 1930: DKW-Logo mit Standort Zschopau

Anfang 2014 waren in Deutschland noch 81.665 MZ-Krafträder zugelassen, was einem Anteil von 2,0 % entspricht.[5]

Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt 800px-MZ_1
Tankdeckel einer MZ TS 250/1 mit Logo

Geschichte
Motorradbau bis zum Zweiten Weltkrieg – Rasmussen, DKW und Auto Union

Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt Rasmussen_1906
Jørgen Skafte Rasmussen war Begründer der Zschopauer Motorenfabrik J. S. Rasmussen AG und der vielfältig (für Fahrräder, Motorräder, Autos, Kühlschränke) verwendeten Marke DKW

Im Jahre 1906 kaufte der dänische Unternehmer Jörgen Skafte Rasmussen eine leerstehende Tuchfabrik in Zschopau. Unter dem Namen Rasmussen & Ernst wurden zunächst Haushalt- und Werkstattgeräte sowie Kfz-Zubehör gefertigt. Ab 1912 firmierte das Unternehmen unter Zschopauer Maschinenfabrik J. S. Rasmussen. Es entstand das Markenzeichen DKW (Dampf Kraft Wagen). 1920 wurde ein Ein-PS-Fahrrad-Hilfsmotor entwickelt. 1922 begann in Zschopau die Serienproduktion von Motorrädern. Das erste Motorrad hieß Reichsfahrtmodell. In den Folgejahren entstand in Zschopau das erste Motorrad-Fließband der Welt. Im Jahre 1928 übernahm DKW die Audiwerke AG Zwickau und wurde 1929 mit einer Jahresproduktion von 60.000 Motorrädern die größte Motorradfabrik der Welt.[6] Ab 1932 gehörte DKW zur auf Rasmussens Betreiben neugegründeten Auto Union, aus welcher 1969 der heutige moderne Audikonzern hervorging. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die nun in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) liegenden Produktionsstätten auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) demontiert. Die Fahrzeugproduktion kam dadurch vorerst zum Erliegen.
Motorradbau nach dem Zweiten Weltkrieg – IFA

Die modernen Fertigungsanlagen des ehemaligen DKW-Werkes wurden von 1946 bis 1947 komplett demontiert, in die Sowjetunion transportiert und in Ischewsk im Ischmasch-Werk wieder installiert. Mit der RT 125, einer Vorkriegsentwicklung, begann 1950 unter dem Markenzeichen Industrievereinigung Fahrzeugbau (IFA) wieder die Produktion in Zschopau. Trotz der staatlichen Produktionsvorgabe von 5000 Stück wurden insgesamt nur 1700 RT 125 fertiggestellt. Materialknappheit ließ die Planerfüllung nicht zu. 1951 erschien das erste fahrbare Modell des seitenwagentauglichen Motorrades mit 350-cm³-Zweitakt-Boxermotor und Kardanantrieb, die IFA BK 350. Die Serienproduktion der BK lief jedoch erst 1953 an.
Ab 1952 VEB Motorradwerk Zschopau

Das Motorradwerk firmierte seit 1952 unter VEB Motorradwerk Zschopau (MZ). Ab 1956 hießen alle Modelle MZ, beginnend mit der im Januar auf den Markt gekommenen RT 125/2. Im Dezember 1956 folgte die MZ ES 250, im gleichen Monat die MZ ES 175 und auch die BK 350 kam mit gesteigerter Leistung und besserer Geräuschdämmung als MZ BK 350 in den Handel.

Die Fertigung der Baureihe RT lief nach zwölf Produktionsjahren 1962 aus. Es wurden bei MZ insgesamt 310.800 RTs gefertigt. Die Produktion der MZ ES 125/150 begann 1962. Das Modell hatte einen Blechpressrahmen, der in der Massenproduktion einfacher zu fertigen war, als Rohrrahmen. Zusammen mit den daraus abgeleiteten Baureihen ETS 125/150 und TS 125/150 stellt sie mit etwa 900.000 Maschinen das bis heute meistgebaute deutsche Motorrad dar. Zudem war sie das erste Motorrad mit asymmetrischem Abblendlicht weltweit.

Motorradrennen

Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt 800px-MZ250GP1964
Eine 250er-Werks-MZ der Saison 1964.

Von 1957 bis 1973 war MZ in den Hubraumklassen 125 cm³, 250 cm³ und 350 cm³ die führende deutsche Marke im internationalen Motorradrennsport. Zur MZ-Werksmannschaft gehörten unter anderem die Rennfahrer Ernst Degner, Horst Fügner, Werner Musiol, Heinz Rosner, Klaus Enderlein und Günter Bartusch. Der westdeutsche Privatfahrer Dieter Braun fuhr von 1968 bis 1970 Weltmeisterschaftsrennen auf MZ. Außer deutschen fuhren auch ausländische Fahrer auf MZ-Maschinen um Weltmeisterschaftspunkte. Die bekanntesten waren Gary Hocking, Mike Hailwood, Luigi Taveri, Alan Shepherd, Derek Woodman, László Szabó und Silvio Grassetti. Obwohl sich die MZ-Rennmaschinen mit den aufkommenden japanischen Maschinen der Marken Honda, Suzuki und Yamaha durchaus messen konnten, war es in den 1960er-Jahren aus politischen Gründen auch den besten Fahrern nicht möglich, eine Marken-Weltmeisterschaft für MZ zu erreichen. Bei Weltmeisterschaftsrennen in NATO-Staaten war der MZ-Rennstall wegen des Alleinvertretungsanspruchs der BRD von der Teilnahme oft ausgeschlossen, da DDR-Bürger meist keine Einreise-Visa erhielten. 1974 zog sich MZ aus dem Straßenrennsport zurück und löste 1975 die Rennabteilung zugunsten des Motorrad-Geländesports ganz auf.

Im Jahr 1963 gewann das DDR-Nationalteam auf MZ-Motorrädern erstmals die Trophy bei der Internationalen Sechstagefahrt. Dieser Wettbewerb ist gleichbedeutend mit der Mannschafts-Weltmeisterschaft im Motorrad-Geländesport. Es folgten fünf weitere Trophy-Siege auf MZ in den Jahren 1964, 1965, 1966, 1967 und 1969. 1968 verletzte sich Werner Salevsky bei einem Sturz, und die MZ-Mannschaft musste das Rennen aufgeben. Ein letzter Erfolg bei der Sechstagefahrt gelang 1987, als die DDR-Trophy- und Silbervase-Mannschaften den Wettbewerb gewannen. MZ wurde dabei durch die Fahrer Jens Scheffler, Harald Sturm, Uwe Weber, Jens Grüner, Mike Heydenreich und Udo Grellmann vertreten.
Stückzahlen

Das einmillionste Motorrad seit 1950, eine MZ ETS 250 Trophy Sport, lief 1970 vom Band. 1983 lief das zweimillionste Motorrad vom Band, eine MZ ETZ 250. Mit diesem Modell wurden Scheibenbremse und 12-V-Elektrik eingeführt, beides damaliger Standard in der Motorradfertigung.
Konzept

Durch den einfachen Aufbau der Fahrzeuge und die untereinander leicht austauschbaren Teile ist die MZ, auch Emme oder Emmie genannt, ein „Volksmotorrad“, das auf Haltbarkeit und Modellkontinuität setzte. Dabei ging es den Konstrukteuren eher um Fahr- und Wartungskomfort als um sportliche Höchstleistungen. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation wurden aber auch weltweite Neuerungen wie beispielsweise das asymmetrische Abblendlicht oder die Kettenschläuche eingeführt. MZ gehörte zu den wenigen Firmen weltweit, die Motorräder mit Seitenwagen ab Werk lieferten.
Klientel

Die Motorräder waren auch in der Bundesrepublik Deutschland bei Versandkaufhäusern bestellbar und erfreuten sich wegen des günstigen Preises und des robusten Aufbaus insbesondere bei Studenten hoher Beliebtheit. In Städten mit großen Universitäten gehörten sie bis in die 1990er-Jahre hinein zum Stadtbild.
Nach der Wende

Nach der Wende wurde MZ 1990 privatisiert. Das Unternehmen Motorradwerk Zschopau GmbH meldete am 18. Dezember 1991 Konkurs an. Gründe waren unter anderem der Wegfall der Märkte in Osteuropa und Ostdeutschland.

Kanuni-Lizenzbau

Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt 800px-110424_03_MZ_ETZ301
Motorrad ETZ301, Lizenzbau 1995 von Kuralkan Corporation KANUNI MOTORLU ARACLAR A. S. aus Istanbul (Türkei)

Die ETZ-Patente und -Fertigungsanlagen wurden 1995 an das Unternehmen Kuralkan verkauft, das seit 1987 der Importeur der MZ-Motorräder in der Türkei war. Dort wurden die Modelle ETZ 251 und 301 unter dem Herstellernamen MZ Kanuni seit 1996 noch einige Jahre (wahrscheinlich bis 2001) gefertigt.[7]
500-cm³-Viertaktmotoren

Durch den Zukauf von Viertaktmotoren von Rotax wurde versucht, dem Zusammenbruch der Nachfrage entgegenzuwirken. So entstanden verschiedene Kleinserien mit 500-cm³-Viertaktmotoren, in denen sich die bewährte Qualität der MZ-Fahrwerke mit der Zuverlässigkeit der Rotax-Motoren zu einem sehr alltagstauglichen Fahrzeug verband. Da jedoch MZ nach der Wende noch das verpönte DDR-Image anhing, konnten diese Maßnahmen keine Trendwende einläuten, und es wurden nur wenige Fahrzeuge verkauft.

MuZ und Hong Leong

Motorradbau in Zschopau und das erste Motorrad-Fließband der Welt 800px-ZweiRadMuseumNSU_MuZ_Skorpion
MuZ Skorpion Replica von 1996 im Zweirad-Museum Neckarsulm

Das Nachfolgeunternehmen MuZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH, zog 1993 in den Neubaustandort (zu DDR-Zeiten die Produktionshallen der Zylinderschleiferei) im Großolbersdorfer Ortsteil Hohndorf um. Nach einigen Wiederbelebungsversuchen übernahm der malaiische Konzern Hong Leong 1996 das Unternehmen; ab 1999 wurde unter MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH firmiert.
MZ Skorpion, MZ Baghira

Als erste Neuentwicklungen erschienen 1994 die Skorpion-Modelle, die von einem 660-cm³-Einzylindermotor von Yamaha angetrieben wurden; 1994 wurde ebenfalls die Studie MuZ Kobra, mit einem Zweizylindermotor der Yamaha TDM, vorgestellt.[8] 1997 erschien die Enduro und Super-Moto-Variante mit Yamaha-Motor, die MZ Baghira und MZ Mastiff.
MZ 125

Mit der Einführung der neuen RT 125, im Jahr 2000, wurde auch wieder ein eigenentwickelter Motor angeboten – nunmehr ein DOHC-Viertakter mit 125 cm³. Dieser arbeitet seit 2001 auch in den Schwestermodellen SX (Enduro) und SM (Supermoto) und galt als einer der stärksten Viertakt-Motoren seiner Klasse.
MZ 1000

Den technischen Höhepunkt stellten die 2003 vorgestellten 998-cm³-Modelle MZ 1000 S/SF/ST mit Parallel-Twin dar. Der DOHC-Motor der so genannten Kiloemme verfügte über eine elektronische Benzineinspritzung und war mit 86 kW (117 PS) und 95 Nm der stärkste Serien-Reihenzweizylinder auf dem Motorradmarkt. Das komplett einstellbare Fahrwerk verfügt über eine 43-mm-Ø-Upside-Down-Gabel, eine Aluminium-Cantilever-Schwinge und einen Brückenrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahlrohren. Gebremst wird vorn mit einer schwimmend gelagerten 320-mm-Ø-Doppelscheibenbremse mit Vierkolbensätteln.
Schließung der Entwicklungsabteilung

Ende August 2005 sah sich das Management veranlasst, umfangreiche Umstrukturierungen durchzuführen. Ende 2006 wurde die gesamte Entwicklungsabteilung geschlossen, alle Mitarbeiter wurden entlassen. Die Qualität der noch produzierten Motorräder ließ auch auf Grund der Entlassung der Mitarbeiter der Qualitätskontrolle stark nach. Das Stammkapital des Unternehmens wurde weitgehend abgezogen.[9] Die Produktion lief jedoch in eher bescheidenen Stückzahlen weiter.[10] Die Sammlungen an seltenen Entwicklungsmodellen, Versuchsfahrzeugen, Versuchsteilen, Vergleichs- und speziellen Messfahrzeugen wurden verkauft.
Werksschließung 2008

Laut Hong Leong wurden seit der Übernahme 1996 über 70 Millionen Euro Verlust eingefahren. Am 6. Juni 2008 wurde bekanntgegeben, dass zum Ende des Jahres 2008 die Produktion endgültig eingestellt wird. Seit September 2008 wurden keine Motorräder mehr produziert. Ende des Jahres 2008 wurde das Werk geschlossen.

Die letzte Produktpalette vor der Einstellung der Produktion bestand aus folgenden Modellen:

die 125-cm³-Einzylinder-Reihe RT, SM und SX,
die 660-cm³-Einzylinder-Supermoto (auch als HR-Variante mit kürzerer Federgabel, niedrigerer Sitzposition und kürzerer Schwinge erhältlich), nur noch einzelne Exemplare,
die 998-cm³-Zweizylindermaschinen 1000S (Sport), 1000SF (SuperFighter) und 1000ST (SuperTraveller).

Die Straßenmaschine Skorpion wurde seit 2002 nicht mehr produziert, die MZ Baghira Enduro wurde auf Anfrage bis Ende 2007 weiter gebaut. Danach wurde die Produktion beider Baghira (Enduro/Supermoto) und der Mastiff wegen verschärfter Abgasnormen und des nur noch geringen Absatzes eingestellt.
Neuanfang der Motorenwerke Zschopau GmbH 2009

Im März 2009 wurde bekannt, dass die ehemaligen Motorradrennfahrer Ralf Waldmann und Martin Wimmer das Motorrad- und Zweiradwerk Zschopau kaufen und sanieren wollten.[1][11] Nach der Neugründung firmierte das Unternehmen als Motorenwerke Zschopau GmbH. Der Hoffnungsträger für einen Neuanfang war das Projekt eines Elektromotorrollers, der MZ Emmely EL1.[12] Die Produktion des Elektrorollers Charly wurde im November 2009 wieder aufgenommen.

Im November 2011 erhielt MZ eine Landesbürgschaft, um im Jahr 2012 eine Stückzahl von 1200 Maschinen (Straßenmotorräder T125 und Geländemotorräder Typ 122) bauen zu können.

Im Februar 2012 gingen 20 der 56 in Hohndorf arbeitenden Mitarbeiter in Kurzarbeit, da der Lieferant für elektrische Antriebssysteme, Clean Mobile, Insolvenz angemeldet hatte. Dadurch konnten keine Elektrofahrzeuge montiert werden.[13] Am 7. September 2012 meldete Geschäftsführer Martin Wimmer wegen Zahlungsunfähigkeit für die Motorradwerke Zschopau Insolvenz beim Amtsgericht Chemnitz an.[1] Die Produktion sollte aber bis zu einer Entscheidung des Gerichts zunächst fortgeführt werden.
Teilnahme am Rennsport 2010

Im Jahr 2010 stieg MZ mit dem Fahrer Anthony West in die neu geschaffene Moto2-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft und damit wieder in den Straßenrennsport ein. Anthony West belegte am Ende der Saison mit 26 Punkten WM-Rang 23.

In der Motorrad-Weltmeisterschaft 2011 wurde das Engagement ausgebaut und um ein zweites Motorrad erweitert, das mit Max Neukirchner besetzt wurde.

Außerdem startete MZ mit Berd Hiemer in der spanischen Motorradmeisterschaft.

In der Motorrad-Weltmeisterschaft 2012 plante das MZ-Racing-Team, mit einem Motorrad in der neugegründeten Moto3 an den Start zu gehen. Pilotiert werden sollte dieses von Jonas Folger.[14] Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten seitens MZ konnte Folger aber kein Motorrad zur Verfügung gestellt werden.[15] Im Januar 2012 wurde eine Kooperation zwischen dem MZ-Racing-Team und dem Racing Team Germany bekanntgegeben. Im Zuge dieser Kooperation stellte MZ ein Moto3-Motorrad, das von Toni Finsterbusch bewegt wurde. Die Betreuung an der Rennstrecke übernahm allerdings das Racing Team Germany.[16]

Außerdem startete der Schwede Alexander Lundh in der Moto2 für MZ.
Insolvenzantrag 2012

Die Motorenwerke Zschopau GmbH (MZ) musste Anfang September 2012 aufgrund eines kurzfristig nicht zustande gekommenen Darlehens einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Chemnitz stellen. Das Chemnitzer Amtsgericht lehnte den Insolvenzantrag am 10. September als formal unzureichend ab und forderte eine Nachbesserung innerhalb von zwei Wochen. Zunächst ging die Produktion der Elektroroller mit den 49 Mitarbeitern weiter, deren Zukunft bei MZ ungewiss ist.[17] Laut Aussage des vorläufigen Insolvenzverwalters Christoph Junker, hat das Amtsgericht Chemnitz am 30. September 2012 das Insolvenzverfahren eingeleitet.[18] Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgte nur eine kleine Produktion von Elektro-Dreirädern für die Schweizer Post. Damit waren 20 der ursprünglich 56 Angestellten beschäftigt. Auf zwischen sechs und sieben Millionen Euro beläuft sich die Schuldensumme und verteilt sich auf 170 Gläubiger.[19]
gescheiterte Sanierung 2013

Trotz einer Zahl von mehr als 30 Gesprächen und Werkbesichtigungen mit teilweise namhaften potentiellen Investoren aus dem In- und Ausland gelang es dem Insolvenzverwalter nicht, eine Lösung für die Motorenwerke Zschopau GmbH zu finden. Die unsichere Perspektive ließ die jeweiligen Kandidaten von der notwendigen Millioneninvestition Abstand nehmen. Damit war eine Sanierung Anfang Mai 2013 gescheitert. Die meisten der zuletzt beschäftigten 20 Mitarbeiter haben ihre Kündigung erhalten, die Endmontage des Elektrodreirades für die Schweizer Post wurde von 3 verbliebenen Mitarbeitern übernommen.[20][21][22] Seit Mitte Mai 2013 übernimmt die neugegründete MuZ Vertriebs GmbH die Ersatzteilversorgung für die nach 1990 hergestellten Modelle: Charly II, MZ 125 RT/RT-Classic/SM/SX, Baghira, Mastiff, Bison 175N, ATV 50/100/150/Cabra, MZ 1000 S/SF, Saxon, ROTAX-Motor und Skorpion.[21] Mit der Verlegung der MuZ Vertriebs GmbH nach Schneeberg (Erzgebirge), endeten im Oktober 2013[23] die Aktivitäten von MZ bzw. MuZ in der Zschopauer Region.[2] Die Markenrechte an der Wort- und Bildmarke „MZ“ bzw. „MuZ“ werden im November 2013 von mindestens vier verschiedenen Anmeldern beansprucht. 2015 erwarb der Bruder des früheren MZ-Werksfahrers Reinhard Klädke, Dirk Klädtke, Inhaber einer Maschinenbaufirma und schon seit Februar 2014 Mieter zweier ehemaliger Produktionshallen, im Zuge einer Zwangsversteigerung das gesamte MZ-Werksgelände in Hohndorf.[24]
weitere Motorradhersteller

Im Jahr 2010 wurde in Zschopau die Motorradmanufaktur ZPmoto gegründet. Das Unternehmen produziert seit Oktober 2012 in Kleinserie das Modell ZPsport 449, ein Retromodell der MZ GS. Die ZPsport 449 wurde Anfang 2013 erstmals ausgeliefert und es sollen jährlich etwa 50 Fahrzeuge hergestellt werden.[25][2]
Modellübersicht
Baureihen

Baureihe RT 125, 1950–1965
1950–1954 IFA RT 125
1954–1956 IFA RT 125/1
1956–1959 RT 125/2
1959–1962 125/3
1964–1965 125/4
Baureihe BK 350, 1952–1959
1952–1956 IFA BK 350
1956–1959 BK 350
Baureihe ES, 1956–1978
1956–1957 ES250 Doppelport
1957–1962 ES 250
1957–1962 ES 175
1962–1967 ES 250/1
1962–1967 ES 175/1
1962–1965 ES 300
1967–1969 ES 250/2
1969–1973 ES 250/2 Trophy
1967–1969 ES 175/2
1969–1972 ES 175/2 Trophy
1962–1969 ES 125
1962–1969 ES 150
1969–1977 ES 125/1
1969–1977 ES 150/1
Baureihe ETS, 1969–1973
1969–1973 ETS 250
1970–1973 ETS 125/150
Baureihe TS, 1973–1985
1973–1976 TS 250
1976–1981 TS 250/1
1973–1985 TS 125/150
Baureihe ETZ, 1981–1991
1981–1989 ETZ 250
1985–1990 ETZ 125/150
1988–1991 ETZ 251/301
1991–1998 Saxon Tour/Fun/Country
1993–1998 Silver Star
1993–1998 Saxon Sportstar/Roadstar
1994–2004 Skorpion/Traveller
1997–2007 Baghira Enduro/Supermoto
1997–2007 Mastiff
2000–2008 RT 125
2001–2008 SX/SM 125
2003–2008 1000 S/ST/SF
1994/2009–2012 Charly, Elektromotorroller
2010–2012 Charly EVO, Elektromotorroller
2010–2012 Emmely, Motorroller
2010–2012 Anthony, Motorroller
2010–2013 MZ Bike Fahrräder


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