Experimental-Konstruktionsbüro
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Experimental-Konstruktionsbüro
Ein Experimental-Konstruktionsbüro (russisch опытно-конструкторское бюро (ОКБ), OKB, ópytno-konstrúktorskoje bjuró) ist die Bezeichnung für ein von einem erfolgreichen Luft- und Raumfahrt-Ingenieur geleitetes sowjetisches bzw. russisches Entwicklungs-, Konstruktions- und Planungsinstitut, nach dessen Plänen in Herstellungsbetrieben Flugzeuge, Raketen oder Ähnliches produziert wurden. Manche der Konstrukteure arbeiteten allerdings jahrelang in sowjetischen Sondergefängnissen oder Sonderbüros.
Geschichte
Die ersten OKBs entstanden 1939 und rekrutierten ihre Chefkonstrukteure aus dem ZAGI oder dem ZKB, die bis dahin alleinig für die Entwicklung von Flugzeugen in der Sowjetunion zuständig waren. Der Chefkonstrukteur war auch gleichzeitig der Namensgeber der Konstrukteurgruppe. Jedes OKB war mit einer angeschlossenen Werkstatt und einem Flugplatz ausgerüstet, so dass Projekte an Ort und Stelle gebaut und erprobt werden konnten. Wurde ein Flugzeug für die Serienproduktion zugelassen, wurde es in zentral zugeteilten staatlichen Produktionsstätten, die im gesamten sowjetischen Gebiet verteilt waren, gebaut. Es wurde dennoch nach seinem Konstrukteur plus einer Seriennummer benannt. Eine Ausnahme bildete der Zweite Weltkrieg, in dem die OKB-Werkstätten zur Steigerung des Ausstoßes ebenfalls in die Serienfertigung einbezogen wurden. Nach dem Ausscheiden bzw. Tod des Chefkonstrukteurs behielten die OKBs in der Regel ihren Namen (z.B. Tupolew) oder wurden geschlossen (z.B. Polikarpow). Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Konstruktionsbüros für Hubschrauber, Raketen- und Raumfahrttechnik hinzu.
Im heutigen Russland sind die verbliebenen Konstruktionsbüros meist mit den Produktionsstätten verbunden und in privatwirtschaftlicher Rechtsform (JSC, PSC), so dass man sie mit westlichen Herstellern vergleichen kann. Gleichwohl befinden sich viele dieser Unternehmen noch in staatlichem Besitz.
Konstruktionsbüros für Flugzeuge
OKB-21 Alexejew
OKB-23 und OKB-482 Mjassischtschew (M)
OKB-31 Moskalew
OKB-39 und OKB-240 Iljuschin (Il)
OKB-49 Berijew (Be)
OKB-51 Polikarpow (Po), später Suchoi (Su)
OKB-86 Bartini, ab 1938 auch OKB-89 Maximow
OKB-89 Maximow
OKB-115 Jakowlew (Jak)
OKB-120 Schdanow
OKB-153 und OKB-473 Antonow (An)
OKB-155 Mikojan-Gurewitsch (MiG)
OKB-155-2 erst Ableger des OKB-155, später Beresnjak-Issajew (BI), heute MKB Raduga
OKB-156 Tupolew (Tu), auch Petljakow (Pe) und Archangelski (Ar)
OKB-207 Borowkow
OKB-240 Jermolajew (Jer)
OKB-256 Zybin, 1959 in das OKB von Mjassischtschew überführt
OKB-301 Lawotschkin (La)
OKB-458 Tschetwerikow
Konstruktionsbüros für Hubschrauber
OKB-329 Mil
OKB-938 Kamow
Konstruktionsbüros für Flug- und Raketenmotoren
OKB-19 Solowjow, später Awiadwigatel OAO
OKB-20 Omsk-Motoren OKB
OKB-26, OKB-45 und OKB-117 Klimow
OKB-165 Ljulka
OKB-276 Kusnezow, später NK-Motoren
OKB-300 Mikulin, später Tumanski
OKB-456 Gluschko (Gasdynamisches Laboratorium), inzwischen NPO Energomasch
OKB-478 Saporischschjaer Motorenwerk Iwtschenko Fortschritt, unter anderem geleitet von Alexandr Iwtschenko und Wladimir Lotarjow
Konstruktionsbüros für Raketen und Raumfahrtausrüstung
OKB-1 Koroljow, heute RKK Energija
OKB-2 Tritko
OKB-4 Bisnowat, heute NPO „Molnija“
OKB-10 Reschetnjow, NPO PM
OKB-30 Kisunko, 1965 aus KB-1, „Antiraketen“, Rakete B-1000, Komplexe „A“, „A-35“, „A-35M“
OKB-52 Tschelomei, heute NPO Maschinostrojenija
OKB-134 Toropow, heute Wympel NPO
OKB-586 Jangel, heute KB Juschnoje
OKB-692 Steuerungs- und Navigationssysteme (u.a. für die Rakete R-16) in Charkow
Konstruktionsbüros für Kerntechnik
OKB Gidropress, Kernreaktoren der WWER-Serie
OKB-246 Afrikantow, heute OKBM, Kernreaktoren für militärische Anwendungen, Atom-U-Boote, Atomeisbrecher, schnelle Reaktoren und Kleinreaktoren für Kernheizwerke (Woronesch, Gorki) und schwimmende Kernkraftwerke Akademik Lomonossow
Siehe auch
Wissenschaft in der Sowjetunion
Quelle
Geschichte
Die ersten OKBs entstanden 1939 und rekrutierten ihre Chefkonstrukteure aus dem ZAGI oder dem ZKB, die bis dahin alleinig für die Entwicklung von Flugzeugen in der Sowjetunion zuständig waren. Der Chefkonstrukteur war auch gleichzeitig der Namensgeber der Konstrukteurgruppe. Jedes OKB war mit einer angeschlossenen Werkstatt und einem Flugplatz ausgerüstet, so dass Projekte an Ort und Stelle gebaut und erprobt werden konnten. Wurde ein Flugzeug für die Serienproduktion zugelassen, wurde es in zentral zugeteilten staatlichen Produktionsstätten, die im gesamten sowjetischen Gebiet verteilt waren, gebaut. Es wurde dennoch nach seinem Konstrukteur plus einer Seriennummer benannt. Eine Ausnahme bildete der Zweite Weltkrieg, in dem die OKB-Werkstätten zur Steigerung des Ausstoßes ebenfalls in die Serienfertigung einbezogen wurden. Nach dem Ausscheiden bzw. Tod des Chefkonstrukteurs behielten die OKBs in der Regel ihren Namen (z.B. Tupolew) oder wurden geschlossen (z.B. Polikarpow). Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Konstruktionsbüros für Hubschrauber, Raketen- und Raumfahrttechnik hinzu.
Im heutigen Russland sind die verbliebenen Konstruktionsbüros meist mit den Produktionsstätten verbunden und in privatwirtschaftlicher Rechtsform (JSC, PSC), so dass man sie mit westlichen Herstellern vergleichen kann. Gleichwohl befinden sich viele dieser Unternehmen noch in staatlichem Besitz.
Konstruktionsbüros für Flugzeuge
OKB-21 Alexejew
OKB-23 und OKB-482 Mjassischtschew (M)
OKB-31 Moskalew
OKB-39 und OKB-240 Iljuschin (Il)
OKB-49 Berijew (Be)
OKB-51 Polikarpow (Po), später Suchoi (Su)
OKB-86 Bartini, ab 1938 auch OKB-89 Maximow
OKB-89 Maximow
OKB-115 Jakowlew (Jak)
OKB-120 Schdanow
OKB-153 und OKB-473 Antonow (An)
OKB-155 Mikojan-Gurewitsch (MiG)
OKB-155-2 erst Ableger des OKB-155, später Beresnjak-Issajew (BI), heute MKB Raduga
OKB-156 Tupolew (Tu), auch Petljakow (Pe) und Archangelski (Ar)
OKB-207 Borowkow
OKB-240 Jermolajew (Jer)
OKB-256 Zybin, 1959 in das OKB von Mjassischtschew überführt
OKB-301 Lawotschkin (La)
OKB-458 Tschetwerikow
Konstruktionsbüros für Hubschrauber
OKB-329 Mil
OKB-938 Kamow
Konstruktionsbüros für Flug- und Raketenmotoren
OKB-19 Solowjow, später Awiadwigatel OAO
OKB-20 Omsk-Motoren OKB
OKB-26, OKB-45 und OKB-117 Klimow
OKB-165 Ljulka
OKB-276 Kusnezow, später NK-Motoren
OKB-300 Mikulin, später Tumanski
OKB-456 Gluschko (Gasdynamisches Laboratorium), inzwischen NPO Energomasch
OKB-478 Saporischschjaer Motorenwerk Iwtschenko Fortschritt, unter anderem geleitet von Alexandr Iwtschenko und Wladimir Lotarjow
Konstruktionsbüros für Raketen und Raumfahrtausrüstung
OKB-1 Koroljow, heute RKK Energija
OKB-2 Tritko
OKB-4 Bisnowat, heute NPO „Molnija“
OKB-10 Reschetnjow, NPO PM
OKB-30 Kisunko, 1965 aus KB-1, „Antiraketen“, Rakete B-1000, Komplexe „A“, „A-35“, „A-35M“
OKB-52 Tschelomei, heute NPO Maschinostrojenija
OKB-134 Toropow, heute Wympel NPO
OKB-586 Jangel, heute KB Juschnoje
OKB-692 Steuerungs- und Navigationssysteme (u.a. für die Rakete R-16) in Charkow
Konstruktionsbüros für Kerntechnik
OKB Gidropress, Kernreaktoren der WWER-Serie
OKB-246 Afrikantow, heute OKBM, Kernreaktoren für militärische Anwendungen, Atom-U-Boote, Atomeisbrecher, schnelle Reaktoren und Kleinreaktoren für Kernheizwerke (Woronesch, Gorki) und schwimmende Kernkraftwerke Akademik Lomonossow
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Wissenschaft in der Sowjetunion
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