Entwicklung der Ottokraftstoffe
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Entwicklung der Ottokraftstoffe
Ottokraftstoffe, früher auch Vergaserkraftstoffe genannt, sind im weiteren Sinne alle Kraftstoffe für Ottomotoren (Verbrennungsmotoren mit Fremdzündung). Diese nach dem Otto-Kreisprozess arbeitenden Motoren finden in Landfahrzeugen, Kleingeräten wie Rasenmähern oder Kettensägen sowie als Boots- und Flugmotoren vielfältige Verwendung.
Gemische (Vignette Gasolin-tourentips, Bruno Bergner, 1958)
Der Begriff Ottokraftstoff im engeren Sinne für ein Motorenbenzin nach DIN EN 228 als Gegenstück zum Dieselkraftstoff wird in vielen Verordnungen und Schriftstücken verwendet.
Im Deutschen Reich der Weimarer Republik und während der NS-Zeit hatte der Mangel an Erdöl aus heimischer Gewinnung die Verwendung bzw. den Zusatz diverser anderer (meist viel klopffesterer) Substanzen als Kraftstoff gefördert. Diese heute teils verbotenen, teils auch modern als „alternative Kraftstoffe“ bezeichneten Produkte unterlagen in Herstellung wie Anwendung einer signifikanten Entwicklung.
Frühe Verwendung
Spiritus (Äthanol, Agraralkohol)
Nikolaus August Otto verwendete bereits in den 1860er Jahren „Spiritus“ (Kartoffelsprit, Agraralkohol, heute als Bio-Ethanol bezeichnet) als klopffesten Kraftstoff (Oktanzahl min. 104 ROZ) in den Prototypen seines Verbrennungsmotors. Während des Ersten Weltkriegs wurde dieser Kraftstoff als Motoren-Spiritus für hohe Leistungsanforderungen wie Jagdflugzeuge auf Feindflug verwendet.
Henry Ford konzipierte später sein von 1908 bis 1927 gebautes Ford Modell T ursprünglich auf der Grundlage, dass Ethanol der Treibstoff der Zukunft sei, der zugleich der Landwirtschaft neue Wachstumsimpulse bringen würde:
“The fuel of the future is going to come from fruit like that sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust – almost anything.”
– Henry Ford[1]
Benzin wurde jedoch aufgrund der Verfügbarkeit und des niedrigen Preises sowie durch den Einfluss der Standard Oil der hauptsächliche Kraftstoff in den USA und in allen von der Standard Oil beeinflussten Ländern. Ein weiterer wichtiger Grund war das Alkoholverbot in den USA. Die 1919 dort eingeführte Prohibition zerstörte etliche Getreidebrennereien, die viele Landwirte zur Herstellung ihrer preiswerten Ethanolbrennstoffe benutzten. Dies zwang diese Landwirte zu erhöhten Ausgaben und zum Umstieg auf ölbasierte Brennstoffe wie Benzin oder Diesel. Damit einhergehend wurde der Motor der „Blechliesel“ von Ford umgestellt.
Leichtbenzin
Die früheste Verwendung von Ottokraftstoffen im Fahrzeug ist die Verwendung von Leichtbenzin (etwa 75 bis 85 ROZ[2]), das bereits in der Patentschrift zum Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1886 als „leichtflüchtiges Oel“ zur Verwendung beschrieben wurde. Dies konnte das etwas schwerere, dort namentlich genannte, Ligroin sein oder das etwas leichtere Gasolin. Die am Anfang des 20. Jahrhunderts verwendeten Oberflächenvergaser konnten mit dem leichtflüchtigen Leichtbenzin zündfähige Gemische bilden.[3]
Bertha Benz, Ehefrau des Automobilerfinders Carl Benz, machte auf ihrer Fahrt Anfang August 1888 von Mannheim nach Pforzheim[4] durch Einkauf von Ligroin in der Stadt-Apotheke in Wiesloch diese quasi zur ersten Tankstelle der Welt. Weitere Namen für Leichtbenzin sind beziehungsweise waren Petroleumbenzin, Petroleumäther, Waschbenzin oder Hydririn. Leichtbenzin wurde im Ersten Weltkrieg auch als Flugbenzin verwendet.[5]
Weiteres dazu im Link:
Quelle
Gemische (Vignette Gasolin-tourentips, Bruno Bergner, 1958)
Der Begriff Ottokraftstoff im engeren Sinne für ein Motorenbenzin nach DIN EN 228 als Gegenstück zum Dieselkraftstoff wird in vielen Verordnungen und Schriftstücken verwendet.
Im Deutschen Reich der Weimarer Republik und während der NS-Zeit hatte der Mangel an Erdöl aus heimischer Gewinnung die Verwendung bzw. den Zusatz diverser anderer (meist viel klopffesterer) Substanzen als Kraftstoff gefördert. Diese heute teils verbotenen, teils auch modern als „alternative Kraftstoffe“ bezeichneten Produkte unterlagen in Herstellung wie Anwendung einer signifikanten Entwicklung.
Frühe Verwendung
Spiritus (Äthanol, Agraralkohol)
Nikolaus August Otto verwendete bereits in den 1860er Jahren „Spiritus“ (Kartoffelsprit, Agraralkohol, heute als Bio-Ethanol bezeichnet) als klopffesten Kraftstoff (Oktanzahl min. 104 ROZ) in den Prototypen seines Verbrennungsmotors. Während des Ersten Weltkriegs wurde dieser Kraftstoff als Motoren-Spiritus für hohe Leistungsanforderungen wie Jagdflugzeuge auf Feindflug verwendet.
Henry Ford konzipierte später sein von 1908 bis 1927 gebautes Ford Modell T ursprünglich auf der Grundlage, dass Ethanol der Treibstoff der Zukunft sei, der zugleich der Landwirtschaft neue Wachstumsimpulse bringen würde:
“The fuel of the future is going to come from fruit like that sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust – almost anything.”
– Henry Ford[1]
Benzin wurde jedoch aufgrund der Verfügbarkeit und des niedrigen Preises sowie durch den Einfluss der Standard Oil der hauptsächliche Kraftstoff in den USA und in allen von der Standard Oil beeinflussten Ländern. Ein weiterer wichtiger Grund war das Alkoholverbot in den USA. Die 1919 dort eingeführte Prohibition zerstörte etliche Getreidebrennereien, die viele Landwirte zur Herstellung ihrer preiswerten Ethanolbrennstoffe benutzten. Dies zwang diese Landwirte zu erhöhten Ausgaben und zum Umstieg auf ölbasierte Brennstoffe wie Benzin oder Diesel. Damit einhergehend wurde der Motor der „Blechliesel“ von Ford umgestellt.
Leichtbenzin
Die früheste Verwendung von Ottokraftstoffen im Fahrzeug ist die Verwendung von Leichtbenzin (etwa 75 bis 85 ROZ[2]), das bereits in der Patentschrift zum Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1886 als „leichtflüchtiges Oel“ zur Verwendung beschrieben wurde. Dies konnte das etwas schwerere, dort namentlich genannte, Ligroin sein oder das etwas leichtere Gasolin. Die am Anfang des 20. Jahrhunderts verwendeten Oberflächenvergaser konnten mit dem leichtflüchtigen Leichtbenzin zündfähige Gemische bilden.[3]
Bertha Benz, Ehefrau des Automobilerfinders Carl Benz, machte auf ihrer Fahrt Anfang August 1888 von Mannheim nach Pforzheim[4] durch Einkauf von Ligroin in der Stadt-Apotheke in Wiesloch diese quasi zur ersten Tankstelle der Welt. Weitere Namen für Leichtbenzin sind beziehungsweise waren Petroleumbenzin, Petroleumäther, Waschbenzin oder Hydririn. Leichtbenzin wurde im Ersten Weltkrieg auch als Flugbenzin verwendet.[5]
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