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Beitrag  Andy Mi Okt 05, 2016 9:43 pm

Jeepneys sind zu Kleinbussen mit bis zu 14 Sitzplätzen umgebaute Fahrzeuge - traditionell waren das Willys-Jeeps, welche die US-Amerikaner nach ihrem Abzug von den Philippinen zurückgelassen hatten. Jeeps werden immer noch auf den Philippinen nachgebaut. Jeepneys mit ihrer individuellen, meist farbenfrohen Bemalung gelten als typisches philippinisches Verkehrsmittel. Schon vor Jahren sind die Jeepneys wegen ihrer Abgase und des oftmals schlechten technischen Zustands in die Kritik geraten.

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Geschichte

Als die US-amerikanischen Streitkräfte nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Philippinen nach und nach verließen, gaben sie ihre nun überflüssigen Militär-Jeeps an die einheimische Bevölkerung ab. Diese bauten die Jeeps mittels Eisenbahnschienen so um, dass mit den so entstandenen Jeepneys mehr Passagiere transportiert werden konnten. Zusätzlich erhielten die Jeepneys ein Metalldach, das für Schatten sorgt. Gleichzeitig wurden sie häufig kunstvoll bemalt und verziert (vor allem mit religiösen Motiven) und mit glänzenden Kühlerhauben und Radkästen aus Chrom versehen.

Als preisgünstiges Verkehrsmittel erfreuten sich die Jeepneys großer Beliebtheit, da nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kein öffentlicher Personennahverkehr existierte. Um das ungebremste Wachstum während der letzten Jahrzehnte einzudämmen, beschränkte die Regierung die Zulassung der Fahrzeuge. Unter anderem müssen die Fahrer eine besondere Führerschein­klasse, die Professional Driver's License besitzen, eine reguläre Strecke abfahren und angemessene Fahrpreise erheben. Des Weiteren müssen die Besitzer an einem bestimmten Wochentag, der an der Farbe der Kennzeichen ersichtlich ist, ihr Fahrzeug in einer dafür vorgesehenen Garage parken.

Generell gilt auf den Philippinen:

Grüne Kennzeichen: Ausschließlich privat genutztes Fahrzeug
Gelbes Kennzeichen (Busse, Jeepneys, Vans, Motorräder, Tricycles): Zugelassen für Personenbeförderung, häufig als Sammeltaxi im Einsatz

Die heutigen Jeepneys werden professionell in philippinischen Werken hergestellt. Die Verzierungen werden oft durch Comicmotive ergänzt.
Etymologie

Jeepney entstand aus der Verbindung der Wörter Jeep und Jitney, eine Art Kleinbus oder Sammeltaxi in einigen Ländern.
Bauarten und Hersteller

Owner Jeeps,

die kleinere Version des Jeepneys für 4-6 Passagiere zur (überwiegend-) privaten Nutzung, können von den Besitzern auch aus Einzelteilen selbst zusammengebaut werden. Hierfür gibt es Händler in allen größeren Städten, die vorgefertigte Teile wie die Karosserie (meist Edelstahl) sowie Rahmen anbieten.

Die weiteren Teile (Motor, Achsen, Bremsen etc.) werden in Gebrauchtteile-Handlungen ("Surplus Shops") erworben oder von Schlachtfahrzeugen demontiert. Die Anpassung nicht-passender Teile erfolgt in speziellen "Machine Shops" (Werkstätten), dort werden alle Teile auf Wunsch verändert und mit anderen Passungen und Gewinden versehen. Diese Fahrzeuge sind teilweise in sehr aufwendiger Handarbeit mit Echtholzarmaturenbrettern, Stereoanlagen mit einer Vielzahl von Lautsprechern sowie einer Batterie von Zusatzscheinwerfern (6-10 Stück) veredelt.

Auf den Zentralphilippinen-Inseln werden seit langem auch japanische Fahrzeuge zu Jeepneys umgebaut. Hier sind auch Dieselmotoren verstärkt in Gebrauch.

Werkstatt-Hersteller

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Jeepneys verschiedener Bauart in Bohol.

Aktuell gibt es zwei Klassen von Jeepney-Erbauern auf den Philippinen. Die „Hinterhof-Schrauber“ bauen eines bis fünf Fahrzeuge im Monat, holen ihr Material von einem Wrack der etablierten Hersteller und arbeiten mit gebrauchten Antrieben und Chassis vom Schrottplatz, üblicherweise mit der Dieselmotoren-Serie 4BA des Isuzu C240 oder den Mitsubishi-Fuso-4D30-Motoren, einer Weiterentwicklung früher Jeep-Antriebe.

Serien-Hersteller

Der zweite Typ Anbieter sind die Volumenhersteller. Es gibt zwei Untergruppen: die PUJ (Bus-Jeepney-Bauer), und die Firmen, die in großem Maßstab Blechteile pressen und auch komplette Fahrzeuge bauen.

Die Jeepney-Firmen waren früher zumeist um Cebu City, Las Piñas und Cavite konzentriert, aufgrund des Absatzrückgangs sind jedoch viele kleine Firmen aus dem Geschäft verschwunden. Der größte Hersteller von eigenhergestellten Jeeps auf den Philippinen ist David Motors Inc. in Quezon City, auf der Nordseite des Ballungsraumes Metro Manila. Der größte Hersteller von Jeeps im Oldtimer-Stil ist MD Juan.

Passagier-Jeepneys sehen sich zunehmenden Einschränkungen und Regulierungen zum Umweltschutz gegenüber, weil sie die Straßen belasten und viel Kraftstoff verbrauchen. Eine in einer Zeitung von Metro Manila veröffentlichte Studie besagt, dass ein 16-sitziger Jeepney ähnlich viel Sprit verbrauche wie ein 54-Sitzer-Bus mit Klimaanlage. Weil die größeren Straßen verstopft sind von Jeepneys, die auf der Suche nach Fahrgästen herumfahren, gibt es zunehmenden Druck, sie von den Straßen Manilas und anderer Städte zu entfernen.

Die Kosten für einen neuen Jeepney steigen aufgrund der gestiegenen Materialpreise für das überdimensionierte Stahl-Chassis und der Notwendigkeit für neue Motoren.

Das Jeepney-Geschäft auf den Philippinen kämpft zudem gegen billigere importierte Gebrauchtwagen. Viele Hersteller schwenken auf modern aussehende Jeepneys mit einer „Hummer“- oder Toyota-Front um. Die Jeepney-Industrie hat sich nach 50 Jahren kaum ohne Veränderung seit der Jahrtausendwende stark verändert. Allerdings gilt weiterhin, dass sich Jeepneys aufgrund der alten Bauweise und des separaten Fahrgestells sehr leicht instand halten und sehr lange nutzen lassen.

Andere Hersteller sind

Mega (die auch die Lanceta-Linie der Jeepneys in Lipa City produzieren),
Malaguena (deren Fabrik in Cavite eine der ersten Außenhalte im Film „The Amazing Race“ war),
LGS Motors,
Sarao (Die berühmteste Fabrik, im Betrieb seit 1953 und in Las Pinas beheimatet produzierte in den 1970er-Jahren etwa 20 Fahrzeuge pro Tag, im 2016 waren es noch maximal 2 pro Woche.)[1], und
Armak (eine der größten)

Diese Fahrzeugkategorie ist in letzter Zeit im Rückgang begriffen, da Gebrauchtfahrzeuge aus Nachbarländern billiger angeboten werden. Allerdings lassen sich Jeepneys aufgrund der alten Bauweise und des separaten Fahrgestells sehr leicht instand halten und sehr lange nutzen.

Siehe auch

Songthaeo, zu Kleinbussen umgebaute Pickups oder Pritschenwagen in Thailand und Laos


Quelle
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