Irma Grese, die „Hyäne von Auschwitz“
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Irma Grese, die „Hyäne von Auschwitz“
Irma Grese, vollständiger Name: Irmgard Ilse Ida Grese[1] (* 7. Oktober 1923 in Wrechen; † 13. Dezember 1945 in Hameln) war eine deutsche KZ-Aufseherin in den Konzentrationslagern Ravensbrück, Auschwitz-Birkenau sowie Bergen-Belsen.
Irma Grese (1945)
Leben
Irma Grese, deren Vater in Wrechen (Mecklenburg-Strelitz) Landwirt war, hatte vier Geschwister – ihre Mutter beging 1936 Suizid. Die Volksschule beendete Grese 1938 und absolvierte danach ein Landjahr beim Reichsarbeitsdienst. Anschließend fungierte sie nach einigen Gelegenheitsarbeiten für zwei Jahre als Schwesternhelferin in dem SS-Sanatorium Hohenlychen und bewarb sich in der Folgezeit mehrmals erfolglos um eine Ausbildung zur Krankenschwester. Nach der Beschäftigung in einem Molkereibetrieb in Fürstenberg wurde sie im Spätsommer 1942 Aufseherin im KZ Ravensbrück. Dort hatte sie nach einiger Zeit bereits die Aufsicht über kleinere Arbeitskommandos. Grese, die zu dieser Zeit ihre Familie noch regelmäßig besuchte, überwarf sich mit ihrem Vater aufgrund ihrer Tätigkeit im Konzentrationslager und kehrte danach nicht mehr in ihr Elternhaus zurück. Im März 1943 wurde sie ins KZ Auschwitz-Birkenau II (Birkenau) versetzt, wo sie zunächst Telefondienst bei einem Blockführer verrichtete und danach ein Straßenbau- und ein Gartenkommando leitete. Ab Mai 1944 war sie im Frauenlager in Auschwitz-Birkenau eingesetzt und beaufsichtigte zeitweise bis zu 30.000 weibliche Häftlinge. Ende 1944 unterstanden ihr zwei Blöcke mit männlichen Häftlingen im Stammlager. Im Zuge der Evakuierung des KZ Auschwitz leitete Grese am 18. Januar 1945 einen Häftlingstransport in das KZ Ravensbrück. Von dort leitete sie Anfang März 1945 einen Evakuierungstransport in das KZ Bergen-Belsen, wo sie als Arbeitsdienstführerin tätig war.
Verhaftung und Bergen-Belsen-Prozess
Irma Grese und Josef Kramer im Gefängnishof in Celle im August 1945
Am 15. April 1945 wurde das KZ Bergen-Belsen durch britische Truppen befreit, die dort über 10.000 Tote und etwa 60.000 Überlebende vorfanden. Grese wurde am 17. April verhaftet und mit dem verbliebenen Lagerpersonal dazu verpflichtet, alle Leichen abzutransportieren und in Massengräbern zu bestatten. Am 17. Mai wurde Grese in das Gefängnis nach Celle verbracht, wo sie bis zum 17. November blieb.
Grese war eine der 44 Angeklagten im Bergen-Belsen-Prozess (MTV-Halle Lüneburg), der vom 17. September bis 17. November 1945 unter britischem Militärrecht verhandelt wurde. Den Angeklagten wurde die „Verletzung von Kriegsgesetzen und Kriegsgebräuchen“ vorgeworfen. Grese wurde in der Verhandlung vorgeworfen, alliierte Häftlinge misshandelt und Erschießungen angeordnet zu haben. Die Angeklagte gehörte, wie alle anderen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern beschäftigten Aufseherinnen, dem Hilfspersonal der SS an.
Irma Grese war aufgrund ihres Aussehens und jugendlichen Alters während des Prozesses im Fokus der internationalen Presse. Ihre Brutalität, die ihr den Namen „Hyäne von Auschwitz“ einbrachte, wurde nicht nur durch Zeugenaussagen, sondern auch durch sie selbst bestätigt:
„Ich habe noch einmal nachgedacht und möchte hinzufügen, dass ich in der Tat Häftlinge nicht nur mit der Hand geschlagen habe. In Auschwitz hatten einige Aufseherinnen für etwa eine Woche Peitschen, die in den Lagerwerkstätten hergestellt wurden. Mit einer solchen habe ich einige Male Häftlinge geschlagen, bis die Benutzung der Peitschen verboten wurde. Gewehre wurden nie von einer Aufseherin getragen oder benutzt.“[2]
Grese, die auf „nicht schuldig“ plädiert hatte, wurde im Prozess wegen sowohl in Auschwitz als auch in Bergen-Belsen begangener Verbrechen am 17. November 1945 zum Tod durch den Strang verurteilt. Es ergingen zehn weitere Todesurteile, darunter gegen zwei weitere Frauen (Johanna Bormann und Elisabeth Volkenrath). Eine Berufung wurde abgelehnt. Grese wurde am 13. Dezember 1945 im Alter von 22 Jahren im Zuchthaus Hameln durch den englischen Henker Albert Pierrepoint gehängt. Sie war die jüngste Frau, die im 20. Jahrhundert unter britischer Gerichtsbarkeit hingerichtet wurde.
Quelle
Irma Grese (1945)
Leben
Irma Grese, deren Vater in Wrechen (Mecklenburg-Strelitz) Landwirt war, hatte vier Geschwister – ihre Mutter beging 1936 Suizid. Die Volksschule beendete Grese 1938 und absolvierte danach ein Landjahr beim Reichsarbeitsdienst. Anschließend fungierte sie nach einigen Gelegenheitsarbeiten für zwei Jahre als Schwesternhelferin in dem SS-Sanatorium Hohenlychen und bewarb sich in der Folgezeit mehrmals erfolglos um eine Ausbildung zur Krankenschwester. Nach der Beschäftigung in einem Molkereibetrieb in Fürstenberg wurde sie im Spätsommer 1942 Aufseherin im KZ Ravensbrück. Dort hatte sie nach einiger Zeit bereits die Aufsicht über kleinere Arbeitskommandos. Grese, die zu dieser Zeit ihre Familie noch regelmäßig besuchte, überwarf sich mit ihrem Vater aufgrund ihrer Tätigkeit im Konzentrationslager und kehrte danach nicht mehr in ihr Elternhaus zurück. Im März 1943 wurde sie ins KZ Auschwitz-Birkenau II (Birkenau) versetzt, wo sie zunächst Telefondienst bei einem Blockführer verrichtete und danach ein Straßenbau- und ein Gartenkommando leitete. Ab Mai 1944 war sie im Frauenlager in Auschwitz-Birkenau eingesetzt und beaufsichtigte zeitweise bis zu 30.000 weibliche Häftlinge. Ende 1944 unterstanden ihr zwei Blöcke mit männlichen Häftlingen im Stammlager. Im Zuge der Evakuierung des KZ Auschwitz leitete Grese am 18. Januar 1945 einen Häftlingstransport in das KZ Ravensbrück. Von dort leitete sie Anfang März 1945 einen Evakuierungstransport in das KZ Bergen-Belsen, wo sie als Arbeitsdienstführerin tätig war.
Verhaftung und Bergen-Belsen-Prozess
Irma Grese und Josef Kramer im Gefängnishof in Celle im August 1945
Am 15. April 1945 wurde das KZ Bergen-Belsen durch britische Truppen befreit, die dort über 10.000 Tote und etwa 60.000 Überlebende vorfanden. Grese wurde am 17. April verhaftet und mit dem verbliebenen Lagerpersonal dazu verpflichtet, alle Leichen abzutransportieren und in Massengräbern zu bestatten. Am 17. Mai wurde Grese in das Gefängnis nach Celle verbracht, wo sie bis zum 17. November blieb.
Grese war eine der 44 Angeklagten im Bergen-Belsen-Prozess (MTV-Halle Lüneburg), der vom 17. September bis 17. November 1945 unter britischem Militärrecht verhandelt wurde. Den Angeklagten wurde die „Verletzung von Kriegsgesetzen und Kriegsgebräuchen“ vorgeworfen. Grese wurde in der Verhandlung vorgeworfen, alliierte Häftlinge misshandelt und Erschießungen angeordnet zu haben. Die Angeklagte gehörte, wie alle anderen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern beschäftigten Aufseherinnen, dem Hilfspersonal der SS an.
Irma Grese war aufgrund ihres Aussehens und jugendlichen Alters während des Prozesses im Fokus der internationalen Presse. Ihre Brutalität, die ihr den Namen „Hyäne von Auschwitz“ einbrachte, wurde nicht nur durch Zeugenaussagen, sondern auch durch sie selbst bestätigt:
„Ich habe noch einmal nachgedacht und möchte hinzufügen, dass ich in der Tat Häftlinge nicht nur mit der Hand geschlagen habe. In Auschwitz hatten einige Aufseherinnen für etwa eine Woche Peitschen, die in den Lagerwerkstätten hergestellt wurden. Mit einer solchen habe ich einige Male Häftlinge geschlagen, bis die Benutzung der Peitschen verboten wurde. Gewehre wurden nie von einer Aufseherin getragen oder benutzt.“[2]
Grese, die auf „nicht schuldig“ plädiert hatte, wurde im Prozess wegen sowohl in Auschwitz als auch in Bergen-Belsen begangener Verbrechen am 17. November 1945 zum Tod durch den Strang verurteilt. Es ergingen zehn weitere Todesurteile, darunter gegen zwei weitere Frauen (Johanna Bormann und Elisabeth Volkenrath). Eine Berufung wurde abgelehnt. Grese wurde am 13. Dezember 1945 im Alter von 22 Jahren im Zuchthaus Hameln durch den englischen Henker Albert Pierrepoint gehängt. Sie war die jüngste Frau, die im 20. Jahrhundert unter britischer Gerichtsbarkeit hingerichtet wurde.
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