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Die Unternehmerfamilie Reimann

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Die Unternehmerfamilie Reimann Empty Die Unternehmerfamilie Reimann

Beitrag  checker So Nov 20, 2016 3:59 am

Dürften die wenigsten schon mal was von gehört haben, da die Familie Reiman im Gegensatz zu anderen, sich nicht so ganz in Vordergrund spielen.
Sie haben eine lange Tradition und sind recht angagiert und belegen im Gegensatz zu einigen Maulhelden hier Rang vier auf den Oberen Skala.
Dazu findet sich folgendes:

Die Unternehmerfamilie Reimann aus der Umgebung von Mannheim und Heidelberg ist eine der wohlhabendsten Familien Deutschlands. Sie belegte 2012 mit einem geschätzten Vermögen von elf Milliarden Euro Rang vier in einer Liste der reichsten Deutschen.[1] 2016 belegt die Familie mit 30,0 Milliarden Euro den ersten Platz in Deutschland[2]. Die Familie hält über die ihnen gehörende Finanzholding Joh. A. Benckiser SE indirekt einen Anteil von 15,42 % am Reinigungsmittelhersteller Reckitt Benckiser, einem britischen, an der Londoner Börse notierten Weltkonzern mit neun Milliarden Pfund Umsatz.

Den Kern der Gesellschafterfamilie bilden Renate Reimann-Haas (* 1951), Holdingsprecher Wolfgang Reimann (* 1952) sowie die Cousins Matthias Reimann-Andersen (* 1965) und Stefan Reimann-Andersen (* 1963).[3]

Geschichte

1823 erwarb Adam Benckiser eine Salmiakhütte in Pforzheim. 1861 begann dann der Aufstieg der Familie, als der Chemiker Karl Ludwig Reimann im Jahr 1851 zusammen mit Johann Adam Benckiser in Ludwigshafen eine Chemiefabrik gründeten. Die Produkte waren damals Weinsäure und Zitronensäure sowie Phosphate. Der Chemiker Albert Reimann sen. (* 21. August 1868, † 27. Juli 1954)[4], Enkel von Ludwig Reimann, trieb das Geschäft im Laufe der Jahre voran und starb 1954.[5] Sein Sohn Albert Reimann jun. (* 1898) starb Anfang 1984.[6] Von seiner Ehefrau Paula hatte Albert Reimann keine Kinder bekommen können; er adoptierte fünf Nachkommen von zwei Leihmüttern und vier Nachkommen von Schwester Else Dubbers, denen er das Erbe jeweils zu einem Neuntel vermachte.[7] Die Dubbers-Kinder und Andrea Reimann-Ciardelli ließen sich Ende der 1990er Jahre ausbezahlen.[8] Die übrigen Erben halten heute über die Finanzholding Joh. A. Benckiser mehrere Beteiligungen. Die Kommandozentrale des Reimannschen Firmenreichs ist in Luxemburg beheimatet. In Wien gruppieren die Reimanns in zwei Gesellschaften für sich und ihre Kinder die Anteile an ihren Unternehmungen.

Später traten die Firmengründer mit der englischen Firma Reckitt & Sons in Kontakt und fusionierten später.[9] Nach der Fusion 1999 mit Reckitt hält die Familie heute noch 15,4 Prozent an dem Großunternehmen.[10]

Namhafte Erfindungen in den 1950er Jahren verhalfen dem Unternehmen zum Aufstieg, u.a. erfand Albert Reimann den Wasserenthärter Calgon, in den 1960er Jahren das Spülmittel Calgonit, sowie das Zahnersatz-Pflegemittel Kukident.[11] In den 1990er Jahren spaltet sich das Unternehmen in einen Wasch- und Reinigungsmittelkonzern mit dem Namen Reckitt Benckiser. Das Unternehmen ist ein Global Player, ihm gehören bekannte Marken wie zum Beispiel das Kosmetik-Produkt Clearasil.[12]

Die Familie Reimann war von 1996 bis 2013 Alleineigentümer des mittlerweile börsennotierten[13] Parfümherstellers Coty, ein globaler Kosmetikkonzern mit rund 12.000 Mitarbeitern. Von New York aus verkauft er als Marktführer Marken wie Davidoff und Joop sowie Promi-Parfüms für Stars wie Jennifer Lopez, Beyoncé, Lady Gaga und Heidi Klum. Auch nach dem Börsengang hält die Familie 70 % der Anteile und damit 85 % der Stimmrechte.[14]

Im Eigentum der Familie Reimann befinden sich auch die Deutsche Kontor Privatbank AG (Vermögensverwaltung) sowie deren im Jahr 2010 begründete Marke Sofort Bank (Online-Zahlungssystem).[15] Seit November 2014 firmiert die ehemalige Sofort Bank unter dem Namen Deutsche Handelsbank.[16]

Im Mai 2012 scheiterte die Übernahme des Kosmetikherstellers Avon. Der US-Konzern war nicht bereit über eine auf 10,7 Milliarden US-Dollar aufgebesserte Offerte zu verhandeln.[17]
Einstieg in die Kaffeebranche

Seit 2012 engagiert sich die Unternehmerfamilie Reimann über Benckiser im Kaffeegeschäft und übernahm die US-amerikanischen Kaffeeröstereien und Kaffeehausketten Peet's Coffee für 825 Millionen Euro und Caribou Coffee für 260 Millionen Euro. Im April 2013 wurde bekannt, dass Reimann für 7,5 Milliarden Euro D.E Master Blenders 1753 (ehemals Douwe Egberts) übernimmt, den niederländischen Marktführer für Kaffee- und Teeprodukte, der auch Senseo-Kaffeepads herstellt.

Am 7. Mai 2014 gaben D.E Master Blenders 1753 und Mondelēz International bekannt,[18] ihre Kaffee-Marken zu einem reinen Kaffeeunternehmen zusammenlegen zu wollen. Das entstehende Joint Venture, an dem Mondelēz International 49 % halten wird, soll Jacobs Douwe Egberts heißen, seinen Sitz in den Niederlanden haben und vom bisherigen Chef von D.E Master Blenders 1753 geführt werden. Jacobs Douwe Egberts kommt auf einen Jahresumsatz von ca. 7 Mrd. US-Dollar und einem Weltmarktanteil von 8 %.

Am 9. Dezember 2015 wurde zusammen mit anderen Investoren die für 2016 vorgesehene Übernahme des US-amerikanischen Kaffeekapsel-Konzern Keurig Green Mountain für 13,9 Milliarden Dollar bekanntgegeben. Die Aufsichtsbehörden und die Aktionäre der Transaktion müssen noch zustimmen.[19]
Gesellschaftliches Engagement

Volker Reimann-Dubbers gründete 1997 die gemeinnützige VRD Stiftung für Erneuerbare Energien. Sie setzt sich für die Förderung und Verbreitung erneuerbarer Energien im In- und Ausland ein.[20]

Günter Reimann-Dubbers gründete 2002 die Günter Reimann-Dubbers Stiftung. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinnützige Projekte, insbesondere in den Bereichen Familie, Bildung und Gesundheit ins Leben zu rufen und zu unterstützen.[21]

Renate Reimann-Haas und Matthias Reimann-Andersen sind Mitglieder im Verwaltungsrat der gemeinnützigen Big Brothers Big Sisters Deutschland GmbH.[22]

Andrea Reimann-Ciardelli gründete 2004 die Emily Landecker Foundation, Inc.[23]

Quelle
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