Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAdW) ist eine Vereinigung von Gelehrten, die vor einer Berufung – laut Satzung – jeweils durch „hervorragende wissenschaftliche Leistungen“ in ihrem Fach ausgewiesen sein müssen. Sie betreibt als außeruniversitäre Einrichtung, aber in Zusammenarbeit mit der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und den anderen Universitäten des Landes Baden-Württemberg, vor allem Projekte im Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung.
Geschichte
Die Akademie wurde 1909 durch eine Stiftung des Industriellen Heinrich Lanz als großherzoglich-badische Akademie gegründet. Diese Gründung verstand sich als Neugründung der 1763 gegründeten, aber schon 1803 wieder erloschenen Kurpfälzischen Akademie Mannheim.
Seit 1920 ist die Akademie im ehemaligen Großherzoglichen Palais unmittelbar unter dem Heidelberger Schloss ansässig. Seit 1958 ist sie die Landesakademie von Baden-Württemberg und seit 1966 eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts. 2013 bis zum 31. März 2015 war Paul Kirchhof Präsident. Seit 1. April 2015 ist Thomas Holstein Präsident. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist Mitglied der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Forschung
Die Akademie betreibt derzeit 20 Forschungsvorhaben mit mehr als 200 Mitarbeitern vornehmlich aus dem Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Dazu zählen mehrere international renommierte Wörterbuch-Projekte wie das Deutsche Rechtswörterbuch (DRW) und das Goethe-Wörterbuch und ein besonderer Schwerpunkt auf Texteditionen aus der Zeit des Humanismus und der Reformation, darunter das Luther-Register – welches 2009 aus dem Akademienprogramm ausschied – und die Werkausgaben von Martin Bucer und Philipp Melanchthon sowie der Nietzsche-Kommentar. Ein Forschungsvorhaben zu Johannes Reuchlin „Edition des Reuchlin-Briefwechsels“ ist 2007 auch aus dem Akademienprogramm ausgeschieden. Ferner werden auch Forschungsprojekte von der Akademie betreut, deren Forschungsfeld weltweit angesiedelt ist, wie z. B. The Role of Culture in Early Expansions of Humans, „Buddhistische Steininschriften in Nord-China“, „Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway“, „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“, „Epigraphische Datenbank Heidelberg“ oder „Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“.
Preise
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt jährlich:
Akademiepreis; Turnus abwechselnd natur- und geisteswissenschaftlich; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler unter 40
Ökologiepreis der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung (vormals Sigrid-und-Viktor-Dulger-Preis); Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: seit 2013 für wissenschaftliche Arbeiten aus geistes-, sozial- und natur- sowie ingenieurwissenschaftlichen Fächern, die sich mit Umweltproblemen und deren Lösung befassen; gestiftet von der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung
Karl-Freudenberg-Preis; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: naturwissenschaftliche Nachwuchswissenschaftler aus Baden-Württemberg, vorzugsweise die Fächer Biologie und Chemie; Stifter ist die Unternehmensgruppe Freudenberg
Walter-Witzenmann-Preis; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Kulturwissenschaften; benannt nach dem Stifter Walter Witzenmann
Manfred-Fuchs-Preis; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: seit 2015 vergeben für qualifizierte Nachwuchsforscher, die sich im Rahmen des WIN-Programms der Heidelberger Akademie in den Geisteswissenschaften habilitieren oder in den Natur- und Ingenieurwissenschaften als Forschungsleiter arbeiten und sich in der Regel auf eine Professur vorbereiten; benannt nach dem Stifter Manfred Fuchs.
Otto-Schmeil-Preis; (wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben); Dotierung 15.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler bis 40 Jahre; für herausragende Arbeiten aus dem Bereich der Biologie oder den Grundlagen der Medizin; gestiftet von der Schmeil-Stiftung.
Siehe auch
Akademien der Wissenschaften in der NS-Zeit
Kategorie:Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Quelle
Geschichte
Die Akademie wurde 1909 durch eine Stiftung des Industriellen Heinrich Lanz als großherzoglich-badische Akademie gegründet. Diese Gründung verstand sich als Neugründung der 1763 gegründeten, aber schon 1803 wieder erloschenen Kurpfälzischen Akademie Mannheim.
Seit 1920 ist die Akademie im ehemaligen Großherzoglichen Palais unmittelbar unter dem Heidelberger Schloss ansässig. Seit 1958 ist sie die Landesakademie von Baden-Württemberg und seit 1966 eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts. 2013 bis zum 31. März 2015 war Paul Kirchhof Präsident. Seit 1. April 2015 ist Thomas Holstein Präsident. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist Mitglied der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Forschung
Die Akademie betreibt derzeit 20 Forschungsvorhaben mit mehr als 200 Mitarbeitern vornehmlich aus dem Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Dazu zählen mehrere international renommierte Wörterbuch-Projekte wie das Deutsche Rechtswörterbuch (DRW) und das Goethe-Wörterbuch und ein besonderer Schwerpunkt auf Texteditionen aus der Zeit des Humanismus und der Reformation, darunter das Luther-Register – welches 2009 aus dem Akademienprogramm ausschied – und die Werkausgaben von Martin Bucer und Philipp Melanchthon sowie der Nietzsche-Kommentar. Ein Forschungsvorhaben zu Johannes Reuchlin „Edition des Reuchlin-Briefwechsels“ ist 2007 auch aus dem Akademienprogramm ausgeschieden. Ferner werden auch Forschungsprojekte von der Akademie betreut, deren Forschungsfeld weltweit angesiedelt ist, wie z. B. The Role of Culture in Early Expansions of Humans, „Buddhistische Steininschriften in Nord-China“, „Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway“, „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“, „Epigraphische Datenbank Heidelberg“ oder „Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“.
Preise
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt jährlich:
Akademiepreis; Turnus abwechselnd natur- und geisteswissenschaftlich; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler unter 40
Ökologiepreis der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung (vormals Sigrid-und-Viktor-Dulger-Preis); Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: seit 2013 für wissenschaftliche Arbeiten aus geistes-, sozial- und natur- sowie ingenieurwissenschaftlichen Fächern, die sich mit Umweltproblemen und deren Lösung befassen; gestiftet von der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung
Karl-Freudenberg-Preis; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: naturwissenschaftliche Nachwuchswissenschaftler aus Baden-Württemberg, vorzugsweise die Fächer Biologie und Chemie; Stifter ist die Unternehmensgruppe Freudenberg
Walter-Witzenmann-Preis; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Kulturwissenschaften; benannt nach dem Stifter Walter Witzenmann
Manfred-Fuchs-Preis; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: seit 2015 vergeben für qualifizierte Nachwuchsforscher, die sich im Rahmen des WIN-Programms der Heidelberger Akademie in den Geisteswissenschaften habilitieren oder in den Natur- und Ingenieurwissenschaften als Forschungsleiter arbeiten und sich in der Regel auf eine Professur vorbereiten; benannt nach dem Stifter Manfred Fuchs.
Otto-Schmeil-Preis; (wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben); Dotierung 15.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler bis 40 Jahre; für herausragende Arbeiten aus dem Bereich der Biologie oder den Grundlagen der Medizin; gestiftet von der Schmeil-Stiftung.
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