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Die Marketenderin

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Die Marketenderin Empty Die Marketenderin

Beitrag  Andy Do Dez 29, 2016 9:55 pm

Werden Bildungsbürger 2.0 nichts mit anfangen können, hat aber was mit Militär,Handel, Prostitution, Kochen und nähen zu tun.
Dazu folgendes:

Die Marketenderin ist aus dem Marketender (lat. mercatante = Händler, Kaufmann) entstanden.

Die Marketenderin 300px-Market._in_Fuschl_A
Die Marketenderinnen der Historischen Schützenkompanie Thalgau

Die Marketenderin 300px-DSC08847_a
Marketenderinnen bei einer Gratulation in Irrsdorf

Geschichte

Im Spätmittelalter wurde es üblich, dass jedes Fähnlein der Landsknechte einen eigenen Marketender hatte. Durch den Wandel der Heere in Söldnerheere[1] wurde diese Aufgabe auch vermehrt von Frauen übernommen, die dem Tross des Heeres folgten. Ein Grund dafür lag darin, dass es den Söldnern nicht verboten war zu heiraten. Folglich zogen oft Frauen und Kinder mit dem Heer durch die Lande. Die Frauen verdingten sich als Marketenderinnen und versorgten zusammen mit den Marketendern als Händler das Heer mit Lebensmittel, Tabak und Gebrauchsgegenständen.

Die Aufgaben einer Marketenderin umfassten aber auch die Betreuung von Soldaten im Lager, für die sie kochte oder auch Kleidung reparierte, sie kümmerte sich um Kranken und Verwundeten. Viele Soldaten verdankten nicht zuletzt der heilkundigen Pflege einer Marketenderin ihr Leben. Jeder Grundlage jedoch entbehrt die Behauptung, Marketenderinnen seien ausschließlich Prostituierte gewesen. Natürlich gab es unter den Marketenderinnen auch Prostitution. Jedoch wurde diese "Aufgabe" erst nach dem Dreißigjährigem Krieg vermehrt beobachtet. Nicht unerwähnt darf aber eine dunkle Seite der Marketenderinnen bleiben. Die Marketenderinnen zogen nach einer Schlacht plündernd und fleddernd über das Schlachtfeld, da Geld immer gebraucht wurde.

Die Marketenderin verschwand dann erst im 19. Jahrhundert aus dem Militärwesen. Es war die Zeit, in der ein stehendes Heer auch in Friedenszeiten bestand und in Kasernen untergebracht wurde.

Im 20. und 21. Jahrhundert wird der Begriff Marketenderin für junge Frauen verwendet, die einem Verein angehören und ihn bei Ausrückungen begleiten und zu dessen Getränkeversorgung dienen. Wobei dazu traditionellerweise Spirituosen (z.B. Schnaps) verwendet werden und das Anbieten solcher Getränke auch für Gäste als ehrenvoll gewertet wird. Es gilt seit langem als ehrenvolle Aufgabe, für einen Verein die Funktion einer Marketenderin auszuüben. Für gewöhnlich wird dieses Amt zu zweit ausgeübt. Auch nach einem Ehrensalut bei Schützenvereinen oder Vereins-Ehrungen für bestimmte Personen kommt den Marketenderinnen bei der Gratulation eine hervorgehobene Rolle zu.

Quelle

Zusatz, Markenderinen die der Prostitution nach gingen hatten eine große rote Feder am Hut, damit man besser erkennen konnte.
Zudem waren sie mit leichten Handschwertern ausgerüstet.
Kochutensilien, Kräutertäschen,Verbandmaterial,Handwerkszeug.

Ein Marketender (von italienisch mercatante oder mercadante, Nebenform zu mercante „Händler“) ist jemand, der militärische Truppen begleitet und die Soldaten mit Waren und Dienstleistungen des täglichen, privaten Bedarfs versorgt. Der Begriff kommt aus dem mittelalterlichen Militärwesen.

Die Marketenderin 440px-WP_Preu%C3%9Fische_Marketenderinnen_in_N%C3%BCbbel
Preußische Marketenderinnen in Nübbel während des Deutsch-Dänischen Krieges, 1864 (stereoskopisches Bild)

Marketender im Militärwesen

Frühe Marketenderinnen wurden bereits bei der Schlacht bei Qadeš (auch: Kadesch) zwischen dem Alten Ägypten unter dem Pharao Ramses II. und den Hethitern unter König Muwatalli II. im Jahr 1274 v. Chr. erwähnt.

In der Historie gehörten bereits früh sowohl männliche als auch weibliche Marketender selbstverständlich zum Tross der antiken, spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Heere. Fast jedes Fähnlein der Landsknechte hatte im Mittelalter einen eigenen Marketender, der die Soldaten als Händler mit Lebensmitteln versorgte. Frauen kombinierten diesen Beruf häufig mit Prostitution. Während des Dreißigjährigen Krieges versorgten sich die Heere vermehrt durch Plünderungen, was die Marketender oftmals überflüssig machte. Ungeachtet dessen gab es diesen Beruf auch in späterer Zeit, so z. B. unter Napoleon während des Russlandfeldzugs 1812 bis zum Ersten Weltkrieg 1914–1918.

In der Bundeswehr wird der Begriff Marketender für fahrbare Kioske benutzt, welche auf Truppenübungsplätzen die Soldaten mit Marketender-Waren – Süßigkeiten, Zeitungen, Zigaretten, also üblichen Kioskwaren – versorgen. Auch Waren (unter anderem Zigaretten und Spirituosen), die Bundeswehrsoldaten als Teilnehmer an Übungen im Ausland und auf Auslandseinsätzen zollfrei erwerben können, werden als Marketenderwaren bezeichnet. Im Rahmen dieser Auslandseinsätze bietet der Marketender auch viele Waren an, die im Heimatland in einem normalen Geschäft erworben werden können (z. B. Drogerieartikel wie Rasierschaum, Duschgel und Papiertaschentücher). Da in einem Einsatzgebiet die Infrastruktur entweder nicht vorhanden oder unzureichend ist und die Sicherheitslage es dem einzelnen Soldaten oft nicht erlaubt, auf einem Markt oder Basar einzukaufen, werden auf diesem Weg die Grundbedürfnisse der Soldaten befriedigt. Insofern spielt die Versorgung durch den Marketender eine wichtige Rolle für den Erhalt der Moral der Soldaten. Das zeigt sich unter anderem auch darin, dass die Versorgung des Marketenders mit Waren heute auf dem militärischen Nachschubweg erfolgt, um die Verfügbarkeit in Krisenregionen sicherzustellen.
Marketenderinnen
Literatur

Im Gegensatz zum allgemeinen oder männlichen Marketender ist die Marketenderin ein literarischer Typus. In der Literatur gibt es seit Grimmelshausens Simplicissimus-Romanen die Figur der „Courage“. In dem Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bertolt Brecht begleitet die Titelfigur im Dreißigjährigen Krieg Truppen als Marketenderin. Auch Adrienne Thomas lässt in ihrem Metz-Roman Die Katrin wird Soldat zum Erstaunen der auf dem Bahnhof tätigen Mädchen eine Marketenderin dem Heer hinterher in den Ersten Weltkrieg ziehen.
Sexualität

Eine Marketenderin ist ein weiblicher Marketender. Das Wort steht jedoch auch für speziell weibliche Rollen im Tross, unter anderem für Prostituierte. Die Frauen, die im Dreißigjährigen Krieg beim Heer blieben, verdingten sich fast ausschließlich als Prostituierte. Im 17. Jahrhundert waren Marketenderinnen, die sexuelle Dienste leisteten, an der Tagesordnung.[1]

Brauchtum

Heute wird der Begriff Marketenderin noch für Frauen verwendet, die eine Marsch- oder Blaskapelle begleiten und die Musiker mit Getränken versorgen (hauptsächlich in Süddeutschland, Österreich, Nordhessen, Südtirol und Welschtirol/Trentino). Im rheinischen Karneval wird in manchen Corps das Tanzmariechen Marketenderin genannt. Für die Marketenderinnen bei Marsch- oder Blaskapellen wird mitunter auch der Begriff "Ehrendamen" verwendet.

Quelle
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