*** Trass ***
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*** Trass ***
Trass (alte Schreibung: Traß)[1] ist der Name für ein natürliches Puzzolan, das unter anderem als Zusatzstoff bestimmten Zementen beigemischt wird. Er besteht hauptsächlich aus Silicium– und Aluminiumverbindungen.
Herkunft
Rheinischer Trass, anstehend in der Wolfsschlucht bei Bad Tönisstein
Bei einem Meteoriteneinschlag im heutigen Nördlinger Ries entstand durch Gesteinsmetamorphose Bayerischer Trass, Ries-Trass oder Suevit.
Rheinischer Trass ist ein vulkanischer Tuff, der beim Ausbruch des Laacher See-Vulkans in der östlichen Eifel entstand und sich im Brohltal sowie im Nettetal findet.[2]
Als Österreichischer Trass oder Gossendorfit wird ein umgewandelter Vulkanit bezeichnet, der hauptsächlich aus Opal und Alunit besteht.[3] Er wurde im Steinbruch Gossendorf in Gossendorf bei Feldbach gewonnen, der 2008 stillgelegt wurde.[4] Auf Basis dieses Vorkommens wurde von der Steirischen Montanwerke AG (heute w&p/Baumit) der Trassit als Bindemittel entwickelt (ein Trass-Kalk-Fertigputz).
Verwendung
Die Kaiserhalle aus Trassbeton in Burgbrohl
Trass ist latent hydraulisch und wird unter Zugabe von Wasser und Bindemitteln, Zement und/oder Baukalk sowie Zuschlagstoffen als Mörtel verwendet.[5] Trass ohne Zugabe von Bindemitteln erhärtet nicht.
Trasszement ist ein überkommener Begriff, der heute für die neuen europäischen Zementklassen wie Portlandkompositzement, Puzzolanzement und Kompositzement zum Teil noch verwendet wird. Trass als Zuschlagstoff rüstet Mörtel weitestgehend wasserdicht aus. Man verwendet ihn zum Beispiel zur Auskleidung von Wasserbecken, zum Verlegen und zum Vermörteln von Natursteinen und -platten sowie als Mörtel und Fugmörtel bei Stein-Restaurierungsarbeiten.[6] Ein spezieller Trass-Mörtel wird bei der Sanierung von Ettringit-belastetem Mauerwerk verwendet.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Trassmörtel ist, dass bei ihrer Verwendung wesentlich weniger Ausblühungen an Naturwerksteinen auftreten als bei den für Naturstein ungeeigneten reinen Portlandzementen. Trass verbindet sich weitestgehend mit dem bei der Zementsteinbildung abgespaltenen Kalkhydrat, dem Calciumhydroxid. Kommt Kalkhydrat an die Oberfläche, verbindet es sich mit dem in der Atmosphäre enthaltenen CO2 zu Kalk und zeigt sich in Form von Ausblühungen.[7] Die Entstehung von Ausblühungen durch andere Ursachen wie Salpeter werden durch einen Trasszusatz nicht verhindert. Ferner wird die Alkalität der Mörtel nicht wesentlich herabgesetzt.
In der Abgasreinigung wird Trass aus dem Nördlinger Ries als Adsorbens zur Entfernung von Geruchsstoffen mittels Adsorption verwendet.[8] Trass hat gegenüber anderen Adsorbenzien den Vorteil, dass es bei höheren Temperaturen eingesetzt werden kann. Während die Einsatzgrenze von Aktivkohle und Aktivkoks bei jeweils 180 °C liegt, kann Trass bis auf Temperaturen von 300 °C erhitzt werden.[9]
Normung
Zemente mit Trass sind entsprechend CEM II (Portlandkompositzement), CEM IV (Puzzolanzement), CEM V (Kompositzement) genormt. Die Eigenschaften für den Einsatz in Zementen waren früher in der DIN 1164, Anforderungen und Prüfungen in der DIN 51043 genormt. Der durch die Norm DIN 51043 erfasste Trass ist ein puzzolanischer Tuffstein.[10] Er besteht überwiegend aus Siliciumdioxid (Kieselsäure) und Aluminiumoxid (Tonerde).[10] Weitere Bestandteile sind Oxide von Alkali- und Erdalkalimetallen.[10]
Siehe auch
Trass (Braunkohle)
Was versteht man unter Trass im Bensberger Erzrevier?
Quelle
Herkunft
Rheinischer Trass, anstehend in der Wolfsschlucht bei Bad Tönisstein
Bei einem Meteoriteneinschlag im heutigen Nördlinger Ries entstand durch Gesteinsmetamorphose Bayerischer Trass, Ries-Trass oder Suevit.
Rheinischer Trass ist ein vulkanischer Tuff, der beim Ausbruch des Laacher See-Vulkans in der östlichen Eifel entstand und sich im Brohltal sowie im Nettetal findet.[2]
Als Österreichischer Trass oder Gossendorfit wird ein umgewandelter Vulkanit bezeichnet, der hauptsächlich aus Opal und Alunit besteht.[3] Er wurde im Steinbruch Gossendorf in Gossendorf bei Feldbach gewonnen, der 2008 stillgelegt wurde.[4] Auf Basis dieses Vorkommens wurde von der Steirischen Montanwerke AG (heute w&p/Baumit) der Trassit als Bindemittel entwickelt (ein Trass-Kalk-Fertigputz).
Verwendung
Die Kaiserhalle aus Trassbeton in Burgbrohl
Trass ist latent hydraulisch und wird unter Zugabe von Wasser und Bindemitteln, Zement und/oder Baukalk sowie Zuschlagstoffen als Mörtel verwendet.[5] Trass ohne Zugabe von Bindemitteln erhärtet nicht.
Trasszement ist ein überkommener Begriff, der heute für die neuen europäischen Zementklassen wie Portlandkompositzement, Puzzolanzement und Kompositzement zum Teil noch verwendet wird. Trass als Zuschlagstoff rüstet Mörtel weitestgehend wasserdicht aus. Man verwendet ihn zum Beispiel zur Auskleidung von Wasserbecken, zum Verlegen und zum Vermörteln von Natursteinen und -platten sowie als Mörtel und Fugmörtel bei Stein-Restaurierungsarbeiten.[6] Ein spezieller Trass-Mörtel wird bei der Sanierung von Ettringit-belastetem Mauerwerk verwendet.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Trassmörtel ist, dass bei ihrer Verwendung wesentlich weniger Ausblühungen an Naturwerksteinen auftreten als bei den für Naturstein ungeeigneten reinen Portlandzementen. Trass verbindet sich weitestgehend mit dem bei der Zementsteinbildung abgespaltenen Kalkhydrat, dem Calciumhydroxid. Kommt Kalkhydrat an die Oberfläche, verbindet es sich mit dem in der Atmosphäre enthaltenen CO2 zu Kalk und zeigt sich in Form von Ausblühungen.[7] Die Entstehung von Ausblühungen durch andere Ursachen wie Salpeter werden durch einen Trasszusatz nicht verhindert. Ferner wird die Alkalität der Mörtel nicht wesentlich herabgesetzt.
In der Abgasreinigung wird Trass aus dem Nördlinger Ries als Adsorbens zur Entfernung von Geruchsstoffen mittels Adsorption verwendet.[8] Trass hat gegenüber anderen Adsorbenzien den Vorteil, dass es bei höheren Temperaturen eingesetzt werden kann. Während die Einsatzgrenze von Aktivkohle und Aktivkoks bei jeweils 180 °C liegt, kann Trass bis auf Temperaturen von 300 °C erhitzt werden.[9]
Normung
Zemente mit Trass sind entsprechend CEM II (Portlandkompositzement), CEM IV (Puzzolanzement), CEM V (Kompositzement) genormt. Die Eigenschaften für den Einsatz in Zementen waren früher in der DIN 1164, Anforderungen und Prüfungen in der DIN 51043 genormt. Der durch die Norm DIN 51043 erfasste Trass ist ein puzzolanischer Tuffstein.[10] Er besteht überwiegend aus Siliciumdioxid (Kieselsäure) und Aluminiumoxid (Tonerde).[10] Weitere Bestandteile sind Oxide von Alkali- und Erdalkalimetallen.[10]
Siehe auch
Trass (Braunkohle)
Was versteht man unter Trass im Bensberger Erzrevier?
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