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Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923

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Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923 Empty Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923

Beitrag  Andy So Feb 05, 2017 10:49 pm

In den Jahren 1914 bis 1923 kam es zu einer Welle von Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich, die in der sogenannten kleinasiatischen Katastrophe (griechisch Μικρασιατική Καταστροφή) – also der Vertreibung der Griechen von der Westküste Kleinasiens und der fluchtartigen Auflösung der dort im Zuge des Griechisch-Türkischen Krieges (1919–1922) errichteten staatlichen Institutionen – sowie in gewaltsamen Maßnahmen gegen die Griechen Ost-Anatoliens kulminierte.

Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923 220px-Nygreeks
„Turks Slaughter Christian Greeks“, Schlagzeile des Lincoln Daily Star vom 19. Oktober 1917

Während des Ersten Weltkrieges und der Folgejahre veranlasste die Regierung des Osmanischen Reiches die Tötung zahlreicher griechischer Bewohner der kleinasiatischen Halbinsel. Die Maßnahmen umfassten Massaker, Deportationen und Todesmärsche, schließlich die Vertreibung und Umsiedlung der Überlebenden. Gemäß verschiedenen, weit divergierenden Quellen starben mehrere hunderttausend osmanische Griechen in dieser Zeit.[1] Einige der Überlebenden und Flüchtlinge, vor allem jene in den östlichen Provinzen (Vilâyets), flüchteten in das benachbarte Russische Reich. Nach dem Ende des Griechisch-Türkischen Krieges übersiedelten die meisten der überlebenden Griechen aus dem Osmanischen Reich unter den Bedingungen des Vertrages von Lausanne 1923 nach Griechenland. Im Gegenzug wurden die meisten Türken Griechenlands in die Türkei übersiedelt.[2]

Die Regierung der Republik Türkei – Rechtsnachfolger des Osmanischen Reiches – behauptet bis heute, dass die Verfolgungen und Vertreibungen durch die Annahme der damaligen Staatsführung ausgelöst wurden, dass die griechische Bevölkerung die Kriegsgegner des osmanischen Staates aus dem Inneren unterstütze. Die Alliierten des Ersten Weltkrieges und zahlreiche ausländische Beobachter der Geschehens vertraten eine andere Auffassung und verurteilten die Massaker als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Inzwischen haben verschiedene Staaten Beschlüsse gefasst, in denen die Kampagne als Völkermord anerkannt wird, so die Parlamente von Griechenland, Zypern, Armenien, Schweden und diversen US-Bundesstaaten.[3]

Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923 480px-Ethnicturkey1911
Griechisch besiedelte Gebiete im Nahen Osten vor dem Ersten Weltkrieg. In Blau sind die Bereiche dargestellt, in denen die Griechen die Mehrheit der Bevölkerung bildeten (Karte von William Robert Shepherd, 1911).

Historischer Hintergrund und Ursachen

Griechen lebten bereits seit der Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends und damit schon zur Zeit Homers an der Westküste Kleinasiens.[4] Seit dem siebten Jahrhundert v. Chr. folgte die Gründung der Kolonien an der Küste des Schwarzen Meeres, der späteren Pontos-Region, und die partielle Besiedlung des dahinterliegenden kappadokischen Binnenlandes. In byzantinischer Zeit wurde der griechische Einfluss auf die gesamte kleinasiatische Halbinsel durch administrative Maßnahmen gestärkt; Kleinasien bildete über weite Zeitstrecken das Kernland des griechischsprachigen Reiches. Noch bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Bevölkerung Anatoliens ethnisch vielfältig, die Bevölkerung schloss Türken, Griechen, Armenier, Kurden, Zazas, Tscherkessen, Aramäer (Assyrer), türkische Juden, Lasen und Aserbaidschaner ein.

Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923 260px-Greek_Asia_Minor_dialects
Kleinasien mit griechisch besiedelten Regionen im Jahre 1910: gelb die Neugriechisch-Sprecher der westlichen Küstengebiete, orange die Pontosgriechen, grün die Sprecher des kappadokischen Griechisch. Die eingezeichneten Gebiete bedeuten nicht unbedingt eine Bevölkerungsmehrheit der Griechen.

Unter den Ursachen für die osmanische Kampagne gegen die griechische Bevölkerung wird die Befürchtung der osmanischen Regierung genannt, die osmanisch-griechische Bevölkerung werde den Gegnern des osmanischen Reiches helfen. Durch die Machtergreifung Eleftherios Venizelos’ hatte sich Griechenland eng mit der Triple Entente alliiert und gehörte nun also eindeutig zum gegnerischen Lager der Mittelmächte, mit denen das Osmanische Reich verbündet war. Daneben drückten einige Verantwortliche die Überzeugung aus, dass man das Osmanische Reich grundsätzlich von den verschiedenen nationalen Gruppierungen, welche die Integrität einer türkischen Staatsnation gefährden könnten, „säubern“ müsse, um einen „ethnisch reinen“ türkischen Nationalstaat zu gründen.[5] Laut dem deutschen Militärattaché erklärte der osmanische Kriegsminister Ismail Enver im Oktober 1915, dass er vorhabe, „das griechische Problem während des Krieges zu lösen, […] in der gleichen Art, wie er glaubt[e], das armenische Problem zu lösen.“[6]
Ereignisse
Verteilung der Nationalitäten im Osmanischen Reich (Asien),[7]
Amtliche osmanische Statistik, 1910 Provinz (Vilâyet) Türken Griechen Armenier Juden Andere Gesamt
Istanbul
Asiatisches Ufer 135.681 70.906 30.465 5.120 16.812 258.984
İzmit 184.960 78.564 50.935 2.180 1.435 318.074
Aydın (Smyrna) 974.225 629.002 17.247 24.361 58.076 1.702.911
Bursa 1.346.387 574.530 87.932 2.788 6.125 1.717.762
Konya 1.143.335 85.320 9.426 720 15.356 1.254.157
Ankara 991.666 54.280 101.388 901 12.329 1.160.564
Trabzon 1.047.889 351.104 45.094 - - 1.444.087
Sivas 933.572 98.270 165.741 - - 1.197.583
Kastamon 1.086.420 18.160 3.061 - 1.980 1.109.621
Adana 212.454 88.010 81.250 – 107.240 488.954
Bigha 136.000 29.000 2.000 3.300 98 170.398
Insgesamt 8.192.589 1.777.146 594.539 39.370 219.451 10.823.095
Bevölkerungsanteil 75,7 % 16,42 % 5,50 % 0,36 % 2,03 %
Insgesamt 1912[8] 7.048.662 1.788.582 608.707 37.523 218.102 9.695.506
Bevölkerungsanteil 72,7 % 18,45 % 6,28 % 0,39 % 2,25 %

Bereits im Sommer 1914 zwang die geheime Guerillaorganisation Teşkilât-ı Mahsusa, unterstützt von Beamten der Regierung und der Armee, griechische Männer im wehrfähigen Alter aus Thrakien und Westanatolien in Arbeitsbataillone, in denen Hunderttausende starben.[9] Hunderte von Meilen in das Innere Anatoliens gesandt, wurden diese Wehrpflichtigen zu Arbeiten im Straßen- und Tunnelbau sowie zu Bau- und Feldarbeiten eingesetzt, wobei sich ihre Zahl stark verringerte – entweder durch Entbehrungen und Misshandlungen oder durch richtiggehende Tötungen und Massaker durch die türkischen Wachen.[10] Dieses Programm der Zwangsrekrutierung wurde später auf andere Regionen des Reiches, einschließlich des Pontos, ausgedehnt.

Die Zwangsarbeit von griechischen Männern wurde begleitet von Deportationen der allgemeinen Bevölkerung, die teilweise den Charakter von Todesmärschen annahmen. Zudem wurden griechische Dörfer und Städte gezielt von Türken eingeschlossen und ihre Bewohner massakriert. Ein solches Geschehen wurde am 12. Juni 1914 aus der westanatolischen Stadt Phokaia (griechisch Φώκαια), fünfundzwanzig Meilen nordwestlich von Smyrna gelegen, berichtet; die entstellten Leichen von Männern, Frauen und Kindern seien anschließend in Brunnen geworfen worden.[11]

Im Juli 1915 erklärte der griechische Geschäftsträger Tsamados, dass die Deportationen nichts anderes „als ein Vernichtungskrieg gegen die griechische Nationalität in der Türkei sein können; durchgeführte Maßnahmen hierzu waren Zwangsübertritte zum Islam, damit, falls es nach dem Krieg erneut zu einer europäischen Intervention zum Schutz der Christen kommen sollte, so wenige wie möglich von ihnen übrig bleiben.“[12] Laut George W. Rendel vom britischen Außenamt wurden 1918 „über 500.000 Griechen deportiert, von denen vergleichsweise wenige überlebten.“[13] In seinen Memoiren schrieb der Botschafter der Vereinigten Staaten zwischen 1913 und 1916, Henry Morgenthau: „Überall werden die Pontosgriechen in Gruppen zusammengelagert und werden, unter dem sogenannten Schutz der türkischen Gendarmerie, ins Innere des Landes transportiert – der größte Teil zu Fuß. Wie viele auf diesem Weg vereinzelt und verstreut wurden, ist nicht eindeutig bekannt, die Schätzungen reichen von 200.000 bis 1.000.000.“[14]

Am 14. Januar 1917 versandte der schwedische Botschafter in Konstantinopel Cosswa Anckarsvärd eine Depesche zu den Deportationen der osmanischen Griechen:

„Was zuvörderst als eine harte Grausamkeit erscheint ist, dass die Deportationen nicht allein auf Männer beschränkt sind, sondern auch gleichermaßen auf Frauen sowie Kinder ausgeweitet wird. Dies wird vermutlich getan, um die Möglichkeit zu haben, das Eigentum der Deportierten weitaus leichter zu konfiszieren.[15]“

Methoden der Vernichtung, welche den Tod indirekt verursachten – wie Deportationen einschließlich Todesmärschen, das Verhungern in Arbeitslagern und die Konzentrationslager – wurden als „weiße Massaker“ bezeichnet.[13] Die türkischen Kriegsgerichte der Jahre 1919 und 1920 sahen Anklagen gegen eine Reihe von führenden türkischen Beamten für ihre Rolle bei den Massakern gegen Griechen und Armenier vor.[16] In einem Bericht vom Oktober 1920 beschreibt der britische Offizier ein Massaker im nordwestanatolischen İznik, indem er berichtet, dass mindestens 100 verstümmelte Leichen von Männern, Frauen und Kindern in und um eine Höhle außerhalb der Stadtmauern gebracht worden seien.[13]

Auf die bereits systematischen Massaker an den kleinasiatischen Griechen und die begleitenden Deportationen seit 1914 folgte der Griechisch-Türkische Krieg mit der Besetzung des überwiegend griechisch bewohnten Smyrna im Mai 1919 aufgrund eines Völkerbundmandats.[17][18] In diesem Krieg verübten diesmal beide Seiten ein gegenseitiges Massaker. Zwischen Mai 1919 und September 1922 verübten auch die griechischen Truppen in dem von ihnen besetzten Teil Westanatoliens begrenzte[18] Massaker an der türkischen Bevölkerung. Die griechische Besetzung endete im September 1922, worauf eine panikartige Flucht der griechischen Bevölkerung einsetzte. Am 13. September 1922 brach im armenischen Viertel der Stadt ein Feuer aus, das sich rasch über die Viertel der Griechen und der westlichen Ausländer (der sogenannten „Franken“) ausbreitete und einen großen Teil Smyrnas vernichtete; in der griechischen Geschichtsschreibung wird dieses Geschehen als Katastrophe von Smyrna (Καταστροφή της Σμύρνης) bezeichnet. Dieses Ereignis wurde zum emblematischen Bild der kleinasiatischen Katastrophe in der griechischen Memoria.

Der Historiker Arnold J. Toynbee vertrat die Auffassung, dass es die griechische Besatzung war, welche zur Gründung der türkischen Nationalbewegung von Mustafa Kemal und damit zu einer Verschärfung der Nationalitätenfrage geführt hatte:[19] „Die Griechen des Pontos und die Türken in den griechisch besetzten Gebieten waren in gewissem Grade Opfer der ursprünglichen Fehlkalkulation der Herren Venizelos und Lloyd George in Paris.“ Toynbee stellte die Massaker somit in den Kontext der irredentistischen Politik Griechenlands, nach der überwiegend griechisch besiedelte Gebiete von der Fremdherrschaft befreit werden sollten (Megali Idea).
Hilfsaktionen

Im Jahre 1917 wurde als Reaktion auf die fortgesetzten Deportationen und Massaker eine Hilfsorganisation mit dem Namen Hilfskomitee für die Griechen Kleinasiens (englisch Relief Committee for Greeks of Asia Minor) gegründet. Das Komitee arbeitete in Kooperation mit dem amerikanischen Near East Relief, um Hilfe für die osmanischen Griechen in Thrakien und Kleinasien zu verteilen. Die Organisation wurde im Sommer 1921 aufgelöst, aber die griechische Hilfsarbeit wurde von anderen Organisationen fortgesetzt.[20]

Zeitgenössische Reaktionen

Die Berichte deutscher und österreichisch-ungarischer Diplomaten sowie das 1922 von George William Rendel zusammengestellte Memorandum über „Türkische Massaker und Vertreibungen“ bilden wichtige Belege für eine Reihe von systematischen Massakern an den Griechen in Kleinasien.[13][21][22] Die Zitate gehen auf verschiedenen Botschaftern und Konsuln der Mittelmächte bei der Hohen Pforte zurück, vor allem auf die deutschen Botschafter Hans Freiherr von Wangenheim und Richard von Kühlmann, den deutschen Vize-Konsul in Samsun Kuchhoff, den österreichischen Botschafter János von Pallavicini und den österreichischen Konsul in Samsun Ernst von Kwiatkowski sowie den inoffiziellen Agenten in Ankara, den Italiener Tuozzi; das Deutsche Kaiserreich und Österreich-Ungarn waren Verbündete des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg. Ebenso berichteten verschiedene Geistliche und politische Aktivisten von den Geschehnissen, allen voran der deutsche Missionar Johannes Lepsius und Stanley Hopkins vom American Committee for Relief in the Near East. Die Berichte nennen systematische Massaker, Vergewaltigungen sowie Niederbrennungen von griechischen Dörfern und beschreiben die damit verbundenen Absichten der türkischen Beamten, namentlich der türkischen Premierminister Mahmud Şevket Pascha, Rafet Bey, Talat Pascha und Enver Pascha.[13][21][22]

Zudem berichteten auch die Korrespondenten der New York Times umfassend über Massaker, Deportationen, einzelne Morde, Vergewaltigungen, Niederbrennungen von ganzen griechischen Dörfern, Zerstörung griechisch-orthodoxer Kirchen, Pläne zur Bildung von Arbeitsbataillonen, Plünderungen, Terrorismus und andere Grausamkeiten an griechischen, armenischen Bürgern, aber auch an britischen und amerikanischen Bürgern und Regierungsbeamten.[23][24] Die Zeitung erhielt ihren ersten Pulitzer-Preis im Jahre 1918 „für den uneigennützigsten und verdienstvollsten öffentlichen Dienst erbracht durch eine amerikanische Zeitung – vollständige und genaue Berichterstattung über den Krieg.“[25] Weitere Medien berichteten über die Ereignisse der Zeit unter ähnlichen Titeln.[26]

Henry Morgenthau, der Botschafter der Vereinigten Staaten im Osmanischen Reich von 1913 bis 1916, bezichtigte die „türkische Regierung“ einer Kampagne von „abscheulicher Terrorisierung, grausamer Folter, Treiben von Frauen in Harems, Vergewaltigung von unschuldigen Mädchen, den Verkauf vieler von ihnen für jeweils 80 Cent, dem Deportieren und Ermorden Hunderttausender und dem Verhungernlassen weiterer Hunderttausend nach der Vertreibung in die Wüste, sowie die Zerstörung tausender Dörfer und vieler Städte – alles Teil einer vorsätzlichen Ausführung eines Schemas zur Vernichtung der armenischen, griechischen und syrischen Christen der Türkei.[27]“

US-Generalkonsul George Horton berichtete, dass „eine der cleversten von den türkischen Propagandisten in Umlauf gebrachten Aussagen die Behauptung ist, dass die massakrierten Christen genauso schlimm wie die Mörder seien, dass es ,50-50‘ stand.“ In dieser Frage kommentiert er: “Hätten die Griechen, nach den Massakern in Pontus und Smyrna, all die Türken in Griechenland massakriert, hätte die Aufzeichnung bei fast 50-50 gelegen.” Wie ein Augenzeuge lobte auch er die Griechen für ihr „Benehmen […] gegenüber den tausenden Türken in Griechenland, während die grausamen Massaker anhielten […], [das laut seiner Meinung] eines der anregendsten und schönsten Kapitel in der Geschichte aller Länder war.“[28][29]

Opfer

Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923 260px-Smyrna-vict-families-1922
Griechische Opfer der smyrneischen Katastrophe und trauernde Angehörige (Photo des amerikanischen Roten Kreuzes)

Verschiedene Quellen beziffern die griechischen Todesopfer in der Pontos-Region von Anatolien mit Zahlen zwischen 300.000 bis zu 360.000. Die Schätzungen für die Zahl der Todesopfer kleinasiatischer Griechen als Ganzes reichen deutlich höher.

Laut den Berichten der Internationalen Liga für die Rechte und Freiheit der Völker zwischen 1916 und 1923 wurden bis zu 350.000 griechische Pontosgriechen in Massakern, Vertreibungsaktionen und Todesmärschen getötet.[30] Die Professorin für Geschichte, Merrill D. Peterson, bestätigt, dass die Zahl der Todesopfer unter den Pontosgriechen bei 360.000 liegt.[31] Laut George K. Valavanis muss „die Vernichtung menschlichen Lebens unter den Pontosgriechen seit dem Großen Krieg [sci. dem Ersten Weltkrieg] bis zum März 1924 mit 353.000 getöteten Menschenleben beziffert werden, als Folge von Ermordungen, Erhängungen sowie von Bestrafungen, Krankheiten und anderen Beschwernissen.“[32]

Constantine Hatzidimitriou schreibt, dass der „Verlust von Leben unter anatolischen Griechen während der Periode des Ersten Weltkrieges und seines Nachwirkens bei ungefähr 715.370 lag.[33]“ Gemäß Edward Hale Bierstadt heißt es, dass „nach offizieller Bezeugung die Türken seit 1914 kaltblütig 1.500.000 Armenier und 500.000 Griechen – Männer, Frauen und Kinder – ohne den geringsten Anlass abgeschlachtet haben.[34]“ Auf der Konferenz von Lausanne Ende 1922 wird der britische Außenminister Lord Curzon aufgezeichnet mit den Worten, dass „eine Million Griechen deportiert, getötet wurden oder gestorben sind.[35]“

Weiteres dazu im Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Griechenverfolgungen_im_Osmanischen_Reich_1914%E2%80%931923
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