Internationale Seeschifffahrts-Organisation
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Internationale Seeschifffahrts-Organisation
Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (engl. International Maritime Organization, IMO; franz. Organisation maritime internationale) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) mit Sitz in London. Ihre Gründung wurde schon 1948 beschlossen, die mehrfach geänderte Satzung trat jedoch erst 1958 in Kraft, am 13. Januar 1959 nahm sie ihre Tätigkeit auf. Bis 1982 führte sie die Bezeichnung Zwischenstaatliche Beratende Seeschiffahrts-Organisation (engl.: Inter-Governmental Maritime Consultative Organization, IMCO). Ihr gehören 171 Staaten als Vollmitglieder an (2016) sowie als assoziierte Mitglieder die Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau der Volksrepublik China sowie die staatsrechtlich zu Dänemark gehörigen Färöer. Die Bundesrepublik Deutschland trat am 7. Januar 1959 der IMO bei.
IMO-Hauptgebäude in London
Organisationsart Sonderorganisation
Kürzel IMO, OMI
Leitung Kitack Lim [1][2]
Gegründet 1958
Hauptsitz London
www.imo.org
Aufgaben und Finanzierung
Die IMO hat sich zum Ziel gesetzt:
alle nicht rein wirtschaftlichen Angelegenheiten der Handelsschifffahrt international zu regeln
die Meeresverschmutzung durch Schiffe zu verringern und möglichst ganz zu verhüten
die Schiffssicherheit sowie die Sicherheit der Seefahrt insgesamt zu verbessern
Das Motto der IMO lautet: „Sichere, geschützte und effiziente Schifffahrt auf sauberen Meeren“. Bis vor etwa zwei Jahren lautete das Motto „Sicherere Schiffe und sauberere Meere“. Die Arbeitssprachen der Organisation sind Englisch, Französisch und Spanisch, die weiteren Amtssprachen sind Arabisch, Chinesisch und Russisch.
Zur Durchsetzung ihrer Politik arbeitet sie mit anderen UN-Einrichtungen und nichtstaatlichen Organisationen zusammen, insbesondere im Umweltschutz und bei der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Seeleute. Seit ihrem Bestehen hat die IMO etwa 40 internationale Übereinkommen erarbeitet und regelmäßig aktualisiert, um ihre Ziele zu erreichen. Sie behandeln zum Beispiel die berufliche Befähigung und die Sicherheit der Schiffsbesatzungen (insbesondere das STCW-Übereinkommen), die Verhütung von Havarien (insbesondere das SOLAS-Übereinkommen), die Verhütung und Bekämpfung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL-Übereinkommen), verbesserte Such- und Rettungsmaßnahmen bei Seenot sowie Schutz vor Piraterie und Terrorismus (insbesondere der ISPS-Code als neues Kapitel XI-2 des SOLAS-Übereinkommens). Die nach Unterzeichnung, Ratifikation, Annahme oder Beitritt für den betreffenden Staat völkerrechtlich verbindlichen Übereinkommen werden ergänzt durch etwa 700 unverbindliche Entschließungen, Kodizes und Handbücher, deren Einhaltung die internationale Zusammenarbeit erleichtern
Der Haushalt wird durch gestaffelte Mitgliedsbeiträge finanziert. Die Höhe der Einzelbeiträge richtet sich nach dem Anteil des jeweiligen Mitgliedstaates an der Welthandelstonnage; Hauptzahler sind (in dieser Reihenfolge) Panama, Liberia und die Bahamas.
Zur Verbesserung der Ausbildung und der technischen Zusammenarbeit wurde 1983 in Malmö/Schweden die Weltschiffahrts-Universität (World Maritime University) gegründet. Dieses Projekt wird von der schwedischen Regierung freiwillig mitfinanziert.
Für den jährlichen World Maritime Day gibt die IMO jeweils den Zeitrahmen und ein Motto vor. Als Day of the Seafarer hat die IMO den 25. Juni eines jeden Jahres festgelegt, um Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber den Seeleuten zum Ausdruck zu bringen.
Organe
Der Versammlung (Assembly) gehören alle Mitgliedstaaten an. Sie tagt zweijährlich im November und legt das Arbeitsprogramm und den Haushalt der Organisation fest.
Der Rat (Council) besteht derzeit (2004) aus 40 Mitgliedern, die ein besonderes Interesse an der Seeschifffahrt haben. Er tagt zwischen den Versammlungen.
Dem Schiffssicherheitsausschuss (Maritime Safety Committee) gehören alle Mitglieder an. Er befasst sich nach Bedarf mit technischen Sicherheitsfragen.
Der Rechtsausschuss (Legal Committee) erarbeitet hauptsächlich die seerechtlichen Normen und Kodizes.
Der Ausschuss für technische Zusammenarbeit (Technical Co-operation Committee) befasst sich mit Projekten zur Unterstützung von Entwicklungsländern.
Der Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (Maritime Environment Protection Committee, MEPC) wurde 1973 gegründet und befasst sich mit den wachsenden Problemen der Meeresverschmutzung. Er/es fungiert als Vertragsstaatenkonferenz, die Modifikationen und Ergänzungen an der MARPOL beschließen kann.
Der Ausschuss für die Erleichterung des internationalen Seeverkehrs (Facilitation Committee) wurde 1991 für Fragen der Vereinheitlichung und Vereinfachung der Abfertigung von Schiffen, Fahrgästen und Ladungen in fremden Häfen gegründet. Seit 2008 ist er formell institutionalisiert.[3]
Das Sekretariat bildet ein etwa 300-köpfiges Verwaltungsorgan; er wird durch den Generalsekretär der IMO geführt.
Generalsekretär
Der aktuelle Generalsekretär ist Kōji Sekimizu (Japan). Seine vierjährige Amtszeit begann am 1. Januar 2012.[1][2] Er folgt Efthimios Mitropoulos nach, der zwei Amtsperioden lang den Posten des Generalsekretärs innehatte.[4]
Herkunftsland Name Amtszeit
Dänemark Dänemark Ove Nielsen 1959–1961
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich William Graham* 1961–1963
Frankreich Frankreich Jean Roullier 1963–1967
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Colin Goad 1968–1973
Indien Indien Chandrika Prasad Srivastava 1974–1989
Kanada Kanada William A. O'Neil 1990–2004
Griechenland Griechenland Efthimios Mitropoulos 2004–2011
Japan Japan Kōji Sekimizu 2012–2015
Südkorea Südkorea Kitack Lim 2016-
* William Graham war nach dem Tod Ove Nielsens bis zum Ende der vorgesehenen Amtszeit kommissarischer Generalsekretär.
Mitgliedsländer
171 Länder sind Vollmitglieder; 3 Länder sind assoziierte Mitglieder.[5]
Im Weiteren gibt es viele IGOs mit Beobachterstatus[6] und NGOs mit Konsultativstatus.[7]
Siehe auch
Schiffsnummer
Übereinkommen zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschifffahrt
Hongkong-Konvention, Abkommen zu Abwrackbedingungen
Quelle
IMO-Hauptgebäude in London
Organisationsart Sonderorganisation
Kürzel IMO, OMI
Leitung Kitack Lim [1][2]
Gegründet 1958
Hauptsitz London
www.imo.org
Aufgaben und Finanzierung
Die IMO hat sich zum Ziel gesetzt:
alle nicht rein wirtschaftlichen Angelegenheiten der Handelsschifffahrt international zu regeln
die Meeresverschmutzung durch Schiffe zu verringern und möglichst ganz zu verhüten
die Schiffssicherheit sowie die Sicherheit der Seefahrt insgesamt zu verbessern
Das Motto der IMO lautet: „Sichere, geschützte und effiziente Schifffahrt auf sauberen Meeren“. Bis vor etwa zwei Jahren lautete das Motto „Sicherere Schiffe und sauberere Meere“. Die Arbeitssprachen der Organisation sind Englisch, Französisch und Spanisch, die weiteren Amtssprachen sind Arabisch, Chinesisch und Russisch.
Zur Durchsetzung ihrer Politik arbeitet sie mit anderen UN-Einrichtungen und nichtstaatlichen Organisationen zusammen, insbesondere im Umweltschutz und bei der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Seeleute. Seit ihrem Bestehen hat die IMO etwa 40 internationale Übereinkommen erarbeitet und regelmäßig aktualisiert, um ihre Ziele zu erreichen. Sie behandeln zum Beispiel die berufliche Befähigung und die Sicherheit der Schiffsbesatzungen (insbesondere das STCW-Übereinkommen), die Verhütung von Havarien (insbesondere das SOLAS-Übereinkommen), die Verhütung und Bekämpfung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL-Übereinkommen), verbesserte Such- und Rettungsmaßnahmen bei Seenot sowie Schutz vor Piraterie und Terrorismus (insbesondere der ISPS-Code als neues Kapitel XI-2 des SOLAS-Übereinkommens). Die nach Unterzeichnung, Ratifikation, Annahme oder Beitritt für den betreffenden Staat völkerrechtlich verbindlichen Übereinkommen werden ergänzt durch etwa 700 unverbindliche Entschließungen, Kodizes und Handbücher, deren Einhaltung die internationale Zusammenarbeit erleichtern
Der Haushalt wird durch gestaffelte Mitgliedsbeiträge finanziert. Die Höhe der Einzelbeiträge richtet sich nach dem Anteil des jeweiligen Mitgliedstaates an der Welthandelstonnage; Hauptzahler sind (in dieser Reihenfolge) Panama, Liberia und die Bahamas.
Zur Verbesserung der Ausbildung und der technischen Zusammenarbeit wurde 1983 in Malmö/Schweden die Weltschiffahrts-Universität (World Maritime University) gegründet. Dieses Projekt wird von der schwedischen Regierung freiwillig mitfinanziert.
Für den jährlichen World Maritime Day gibt die IMO jeweils den Zeitrahmen und ein Motto vor. Als Day of the Seafarer hat die IMO den 25. Juni eines jeden Jahres festgelegt, um Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber den Seeleuten zum Ausdruck zu bringen.
Organe
Der Versammlung (Assembly) gehören alle Mitgliedstaaten an. Sie tagt zweijährlich im November und legt das Arbeitsprogramm und den Haushalt der Organisation fest.
Der Rat (Council) besteht derzeit (2004) aus 40 Mitgliedern, die ein besonderes Interesse an der Seeschifffahrt haben. Er tagt zwischen den Versammlungen.
Dem Schiffssicherheitsausschuss (Maritime Safety Committee) gehören alle Mitglieder an. Er befasst sich nach Bedarf mit technischen Sicherheitsfragen.
Der Rechtsausschuss (Legal Committee) erarbeitet hauptsächlich die seerechtlichen Normen und Kodizes.
Der Ausschuss für technische Zusammenarbeit (Technical Co-operation Committee) befasst sich mit Projekten zur Unterstützung von Entwicklungsländern.
Der Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (Maritime Environment Protection Committee, MEPC) wurde 1973 gegründet und befasst sich mit den wachsenden Problemen der Meeresverschmutzung. Er/es fungiert als Vertragsstaatenkonferenz, die Modifikationen und Ergänzungen an der MARPOL beschließen kann.
Der Ausschuss für die Erleichterung des internationalen Seeverkehrs (Facilitation Committee) wurde 1991 für Fragen der Vereinheitlichung und Vereinfachung der Abfertigung von Schiffen, Fahrgästen und Ladungen in fremden Häfen gegründet. Seit 2008 ist er formell institutionalisiert.[3]
Das Sekretariat bildet ein etwa 300-köpfiges Verwaltungsorgan; er wird durch den Generalsekretär der IMO geführt.
Generalsekretär
Der aktuelle Generalsekretär ist Kōji Sekimizu (Japan). Seine vierjährige Amtszeit begann am 1. Januar 2012.[1][2] Er folgt Efthimios Mitropoulos nach, der zwei Amtsperioden lang den Posten des Generalsekretärs innehatte.[4]
Herkunftsland Name Amtszeit
Dänemark Dänemark Ove Nielsen 1959–1961
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich William Graham* 1961–1963
Frankreich Frankreich Jean Roullier 1963–1967
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Colin Goad 1968–1973
Indien Indien Chandrika Prasad Srivastava 1974–1989
Kanada Kanada William A. O'Neil 1990–2004
Griechenland Griechenland Efthimios Mitropoulos 2004–2011
Japan Japan Kōji Sekimizu 2012–2015
Südkorea Südkorea Kitack Lim 2016-
* William Graham war nach dem Tod Ove Nielsens bis zum Ende der vorgesehenen Amtszeit kommissarischer Generalsekretär.
Mitgliedsländer
171 Länder sind Vollmitglieder; 3 Länder sind assoziierte Mitglieder.[5]
Im Weiteren gibt es viele IGOs mit Beobachterstatus[6] und NGOs mit Konsultativstatus.[7]
Siehe auch
Schiffsnummer
Übereinkommen zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschifffahrt
Hongkong-Konvention, Abkommen zu Abwrackbedingungen
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