Die Kern & Co AG
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Die Kern & Co AG
Die Kern & Co AG war ein schweizerischer, international tätiger Hersteller von Messinstrumenten für die Geodäsie und Photogrammetrie. Nach 134 Jahren Bestand und längerer Kooperation mit Wild Heerbrugg ging er 1988/92 im Wild-Leitz-Konzern auf.
Kern & Co. AG
Rechtsform AG
Gründung 1819
Auflösung 13. Mai 1988
Sitz Schweiz
Jakob Kern
Das Unternehmen wurde 1819 als «Mechanische Werkstätte Jakob Kern» in der Kleinstadt Aarau (Kanton Aargau) gegründet und produzierte zunächst vor allem Reisszeuge und anderes Zeichengerät. Um 1860 übernahmen die Söhne des Gründers das Unternehmen. Unter dem Gründerenkel Heinrich Kern (1857–1934) wurde der Betrieb in Kern & Co. umbenannt bzw. 1914 in die Aktiengesellschaft Kern & Co. AG. Unter Walter Kern (1888–1974) wurde 1945 die erste Tochterunternehmen in den USA gegründet, der zwischen 1972 und 1976 auch Tochterbetriebe in Kanada, Brasilien und Dänemark folgten.
Den Ruf besonderer Innovationsfreudigkeit errang das Unternehmen durch den Übertritt von Heinrich Wild, der um 1930 seine eigene Unternehmensgründung in Heerbrugg verliess und seine bahnbrechenden Patente für die modernisierte und präzisere Herstellung von Theodoliten und Teilkreisen in die Fa. Kern einbrachte. Zum Erfolg trugen wesentlich die Miniaturisierung mechanischer Bauteile und die neuartigen Kreisteilungsmaschinen bei. Die weltbekannten Qualitätsprodukte DK1, DKM1, DKM2-A und DKM3 waren die kompaktesten und genauesten Theodolite ihrer Grösse für fast 50 Jahre. Seit etwa 1960 baute Kern & Co. auch Auswertegeräte (Autografen und Zubehör) für die Photogrammetrie und Kartografie und entwickelte ein speziell auf die Geowissenschaften abgestimmtes LIS-GIS-System.
Durch Kostennachteile infolge der hohen Qualitätsansprüche und Missmanagement gingen dem Unternehmen in den 1980er Jahren Marktanteile verloren und es begann mit Wild Heerbrugg, dem grössten europäischen Produzenten mit Sitz in der Ostschweiz zu kooperieren. Schliesslich ging die Kern & Co. AG zwischen 1988 und 1992 nacheinander in die Unternehmen KERN SWISS, Wild Leitz AG, Leica Aarau AG und Leica Geosystems (Unterentfelden) über; die Produktionsstätten in Aarau wurden 1992 – nach über 170 Jahren – geschlossen.
Unternehmensgeschichte in Jahreszahlen
1819 Gründung der «Mechanischen Werkstätte Jakob Kern» in Aarau (Schweizer Mittelland) durch Jakob Kern (* 17. August 1790; † 4. Februar 1867)
Zuerst produzierte das Unternehmen Zeicheninstrumente (Reisszeuge etc.), später wurden sie für ihre Vermessungsinstrumente bekannt.
1857 Umzug nach Ziegelrain bei Aarau. Unternehmenseintritt der beiden Söhne des Gründers: Adolf Kern-Saxer (1826–1896) und Emil Kern-Rychner (1830–1898)
1863 Jakob Kern wird pensioniert
1885 Adolf Kern verlässt das Unternehmen und sein Sohn Heinrich Kern (1857–1934) übernimmt die Leitung.
1885 neuer Unternehmensname (Firma) Kern & Co.
1897 Emil Kern wird pensioniert
1914 Gründung der Aktiengesellschaft Kern & Co. AG
1. Juni 1920 neuer Standort Schachen (Aarau) (1920 und 1979)
um 1930 Eintritt des Erfinders und vielfachen Patentinhabers Heinrich Wild
1933 Heinrich Kern wird pensioniert
Sein Sohn Walter Kern (1888–1974) übernimmt die Leitung.
1945 erste Tochterunternehmen in den USA
1961 Peter Kern aus der fünften Generation (ab 1921) wird Mitglied im Board of Directors
1972 Tochterunternehmen in Kanada
1976 Tochterunternehmen in Brasilien und Dänemark
13. Mai 1988 Übernahme durch Wild Leitz Gruppe (vormals Wild Heerbrugg AG)
1992 wurden nach über 170 Jahren die Produktionsstätten in Aarau geschlossen.
Siehe auch
Ingenieurgeodäsie, Astrogeodäsie, Geoinformationssysteme
Doppelkreistheodolit, Tachymeter, Kugellagerachse
Quelle
Kern & Co. AG
Rechtsform AG
Gründung 1819
Auflösung 13. Mai 1988
Sitz Schweiz
Jakob Kern
Das Unternehmen wurde 1819 als «Mechanische Werkstätte Jakob Kern» in der Kleinstadt Aarau (Kanton Aargau) gegründet und produzierte zunächst vor allem Reisszeuge und anderes Zeichengerät. Um 1860 übernahmen die Söhne des Gründers das Unternehmen. Unter dem Gründerenkel Heinrich Kern (1857–1934) wurde der Betrieb in Kern & Co. umbenannt bzw. 1914 in die Aktiengesellschaft Kern & Co. AG. Unter Walter Kern (1888–1974) wurde 1945 die erste Tochterunternehmen in den USA gegründet, der zwischen 1972 und 1976 auch Tochterbetriebe in Kanada, Brasilien und Dänemark folgten.
Den Ruf besonderer Innovationsfreudigkeit errang das Unternehmen durch den Übertritt von Heinrich Wild, der um 1930 seine eigene Unternehmensgründung in Heerbrugg verliess und seine bahnbrechenden Patente für die modernisierte und präzisere Herstellung von Theodoliten und Teilkreisen in die Fa. Kern einbrachte. Zum Erfolg trugen wesentlich die Miniaturisierung mechanischer Bauteile und die neuartigen Kreisteilungsmaschinen bei. Die weltbekannten Qualitätsprodukte DK1, DKM1, DKM2-A und DKM3 waren die kompaktesten und genauesten Theodolite ihrer Grösse für fast 50 Jahre. Seit etwa 1960 baute Kern & Co. auch Auswertegeräte (Autografen und Zubehör) für die Photogrammetrie und Kartografie und entwickelte ein speziell auf die Geowissenschaften abgestimmtes LIS-GIS-System.
Durch Kostennachteile infolge der hohen Qualitätsansprüche und Missmanagement gingen dem Unternehmen in den 1980er Jahren Marktanteile verloren und es begann mit Wild Heerbrugg, dem grössten europäischen Produzenten mit Sitz in der Ostschweiz zu kooperieren. Schliesslich ging die Kern & Co. AG zwischen 1988 und 1992 nacheinander in die Unternehmen KERN SWISS, Wild Leitz AG, Leica Aarau AG und Leica Geosystems (Unterentfelden) über; die Produktionsstätten in Aarau wurden 1992 – nach über 170 Jahren – geschlossen.
Unternehmensgeschichte in Jahreszahlen
1819 Gründung der «Mechanischen Werkstätte Jakob Kern» in Aarau (Schweizer Mittelland) durch Jakob Kern (* 17. August 1790; † 4. Februar 1867)
Zuerst produzierte das Unternehmen Zeicheninstrumente (Reisszeuge etc.), später wurden sie für ihre Vermessungsinstrumente bekannt.
1857 Umzug nach Ziegelrain bei Aarau. Unternehmenseintritt der beiden Söhne des Gründers: Adolf Kern-Saxer (1826–1896) und Emil Kern-Rychner (1830–1898)
1863 Jakob Kern wird pensioniert
1885 Adolf Kern verlässt das Unternehmen und sein Sohn Heinrich Kern (1857–1934) übernimmt die Leitung.
1885 neuer Unternehmensname (Firma) Kern & Co.
1897 Emil Kern wird pensioniert
1914 Gründung der Aktiengesellschaft Kern & Co. AG
1. Juni 1920 neuer Standort Schachen (Aarau) (1920 und 1979)
um 1930 Eintritt des Erfinders und vielfachen Patentinhabers Heinrich Wild
1933 Heinrich Kern wird pensioniert
Sein Sohn Walter Kern (1888–1974) übernimmt die Leitung.
1945 erste Tochterunternehmen in den USA
1961 Peter Kern aus der fünften Generation (ab 1921) wird Mitglied im Board of Directors
1972 Tochterunternehmen in Kanada
1976 Tochterunternehmen in Brasilien und Dänemark
13. Mai 1988 Übernahme durch Wild Leitz Gruppe (vormals Wild Heerbrugg AG)
1992 wurden nach über 170 Jahren die Produktionsstätten in Aarau geschlossen.
Siehe auch
Ingenieurgeodäsie, Astrogeodäsie, Geoinformationssysteme
Doppelkreistheodolit, Tachymeter, Kugellagerachse
Quelle
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