Das Naturvolk
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Das Naturvolk
Mit dem Sammelbegriff „Naturvölker“ werden bestimmte nicht-industrialisierte Kulturen außerhalb der westlichen Welt[1][2] sowie alle historischen Lebensverbände von Menschen vor dem Beginn der Zivilisation bezeichnet.[H 1] Die nähere Bestimmung und die Verwendung der Bezeichnung ist abhängig vom jeweiligen Zusammenhang:
Die gegenwärtige Ethnologie hat sich von dem ursprünglichen Fachbegriff distanziert, da er mittlerweile als veraltet, uneinheitlich oder abwertend (pejorativ) angesehen wird. Im späteren 19. Jahrhundert wurde der Begriff zur Abgrenzung der angeblich überlegenen, europäischen „Kulturvölker“ von „primitiven“ Völkern benutzt (siehe auch: Eurozentrismus). Im 20. Jahrhundert versuchten einige Autoren, Naturvolk ohne pejorative Nebenbedeutung als Sammelbegriff für traditionell subsistenzorientierte Jäger und Sammler, Feldbauern und Hirtennomaden zu etablieren.[A 1] Die frühere Assoziation zu „kulturlosen Völkern“ wurde jedoch nie vollständig überwunden.[2][3]
Als konventioneller Oberbegriff für „nicht-industrialisierte Gruppen abgelegener Wildnisregionen mit naturverbundenen Versorgungsstrategien“ wird die Bezeichnung außerhalb der ethnologischen Wissenschaft weiterhin verwendet. Diese ökologisch-ökonomische Bestimmungskomponente spielt bei der Mehrzahl der heutigen Verwendungen die entscheidende Rolle (siehe: „Naturvolk“ als populäre Bezeichnung).[4][5]
Die ersten Kontakte zu staatenlosen Stammesvölkern führten zur Bezeichnung Naturvolk („Australia: the first hundred years“, A. Garran, 1886
Isolierte Ethnien (Luftbild aus Brasilien) werden in den Medien häufig als „Naturvölker“ bezeichnet. In der Ethnologie wird diese Bezeichnung als irreführend und abwertend prinzipiell vermieden.
Naturvolk war ursprünglich ein kulturkritischer Begriff der europäischen Aufklärung.[6] Die Wortschöpfung wird Herder zugeschrieben, lexikalisch ist er erstmals 1777 belegt. Die grundlegenden Ideen dazu stammen von Rousseau und anderen Vordenkern der Aufklärung. Der Zivilisation des 18. Jahrhunderts wurde damit ein Gegenbild des Menschen in seinem ursprünglichen Naturzustand entgegengehalten.
Das Wort „Naturvolk“ kommt im deutschen Sprachraum, im niederländischen[7] und skandinavischen Sprachraum vor (Natuurvolk, Naturfolk),[8][9][10] sowie in der Form „Naturmenschen“ (Naturels) in der französischen Sprache.[11] Ursprünglich gab es keine Entsprechung im Englischen.
Im englischsprachigen Raum existiert in Ökologie und Anthropologie seit 1976 der Begriff „Ecosystem people“ (Ökosystem-Menschen), der alle Ethnien bezeichnet, die auf traditionelle, subsistenzorientierte Weise ausschließlich von den Ressourcen eines oder weniger benachbarter Ökosysteme leben. Diese Definition schließt die konventionell so genannten „Naturvölker“ mit ein. Lediglich die vage Beschränkung auf abgelegene Wildnisgebiete fehlt. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen setzte die „sog. Naturvölker“ mit den Ökosystem-Menschen gleich.[4] In der deutschen Literatur hat sich der neue Begriff allerdings bislang nicht etabliert.
Als populärer Ersatz für die umstrittene Bezeichnung Naturvolk werden vor allem die beiden unkritischen Bezeichnungen Ethnie oder Indigene Völker (französisch peuples autochtones) verwendet. Für eine differenzierte Benennung mit Bezug zur Lebensweise der Menschen sind diese Begriffe jedoch nicht geeignet, da zu allgemein und demnach ihrerseits irreführend oder gar falsch. Darüber hinaus wurden verschiedene alternative Bezeichnungen für nicht-industrielle Gruppen entwickelt, die je nach fachlichem Zusammenhang (Ethnologie, Soziologie, Politik, Menschenrechte, Ökologie) verwendet werden.
weiteres dazu im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturvolk
Die gegenwärtige Ethnologie hat sich von dem ursprünglichen Fachbegriff distanziert, da er mittlerweile als veraltet, uneinheitlich oder abwertend (pejorativ) angesehen wird. Im späteren 19. Jahrhundert wurde der Begriff zur Abgrenzung der angeblich überlegenen, europäischen „Kulturvölker“ von „primitiven“ Völkern benutzt (siehe auch: Eurozentrismus). Im 20. Jahrhundert versuchten einige Autoren, Naturvolk ohne pejorative Nebenbedeutung als Sammelbegriff für traditionell subsistenzorientierte Jäger und Sammler, Feldbauern und Hirtennomaden zu etablieren.[A 1] Die frühere Assoziation zu „kulturlosen Völkern“ wurde jedoch nie vollständig überwunden.[2][3]
Als konventioneller Oberbegriff für „nicht-industrialisierte Gruppen abgelegener Wildnisregionen mit naturverbundenen Versorgungsstrategien“ wird die Bezeichnung außerhalb der ethnologischen Wissenschaft weiterhin verwendet. Diese ökologisch-ökonomische Bestimmungskomponente spielt bei der Mehrzahl der heutigen Verwendungen die entscheidende Rolle (siehe: „Naturvolk“ als populäre Bezeichnung).[4][5]
Die ersten Kontakte zu staatenlosen Stammesvölkern führten zur Bezeichnung Naturvolk („Australia: the first hundred years“, A. Garran, 1886
Isolierte Ethnien (Luftbild aus Brasilien) werden in den Medien häufig als „Naturvölker“ bezeichnet. In der Ethnologie wird diese Bezeichnung als irreführend und abwertend prinzipiell vermieden.
Naturvolk war ursprünglich ein kulturkritischer Begriff der europäischen Aufklärung.[6] Die Wortschöpfung wird Herder zugeschrieben, lexikalisch ist er erstmals 1777 belegt. Die grundlegenden Ideen dazu stammen von Rousseau und anderen Vordenkern der Aufklärung. Der Zivilisation des 18. Jahrhunderts wurde damit ein Gegenbild des Menschen in seinem ursprünglichen Naturzustand entgegengehalten.
Das Wort „Naturvolk“ kommt im deutschen Sprachraum, im niederländischen[7] und skandinavischen Sprachraum vor (Natuurvolk, Naturfolk),[8][9][10] sowie in der Form „Naturmenschen“ (Naturels) in der französischen Sprache.[11] Ursprünglich gab es keine Entsprechung im Englischen.
Im englischsprachigen Raum existiert in Ökologie und Anthropologie seit 1976 der Begriff „Ecosystem people“ (Ökosystem-Menschen), der alle Ethnien bezeichnet, die auf traditionelle, subsistenzorientierte Weise ausschließlich von den Ressourcen eines oder weniger benachbarter Ökosysteme leben. Diese Definition schließt die konventionell so genannten „Naturvölker“ mit ein. Lediglich die vage Beschränkung auf abgelegene Wildnisgebiete fehlt. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen setzte die „sog. Naturvölker“ mit den Ökosystem-Menschen gleich.[4] In der deutschen Literatur hat sich der neue Begriff allerdings bislang nicht etabliert.
Als populärer Ersatz für die umstrittene Bezeichnung Naturvolk werden vor allem die beiden unkritischen Bezeichnungen Ethnie oder Indigene Völker (französisch peuples autochtones) verwendet. Für eine differenzierte Benennung mit Bezug zur Lebensweise der Menschen sind diese Begriffe jedoch nicht geeignet, da zu allgemein und demnach ihrerseits irreführend oder gar falsch. Darüber hinaus wurden verschiedene alternative Bezeichnungen für nicht-industrielle Gruppen entwickelt, die je nach fachlichem Zusammenhang (Ethnologie, Soziologie, Politik, Menschenrechte, Ökologie) verwendet werden.
weiteres dazu im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturvolk
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