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Wie man einen Soziopathen erkennt – zehn Warnzeichen, die Sie davor schützen können, einem charismatischen Spinner auf den Leim zu gehen

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Beitrag  checker Do März 23, 2017 9:26 pm

Zu den unangenehmsten Pflichten eines investigativen Journalisten gehört es, den Müll rauszubringen – Lügner, Schwindler, Hochstapler und Betrüger als das zu entlarven, was sie wirklich sind. Jedes Mal, wenn wir einen Soziopathen untersuchen, stoßen wir auf eine kleine Sekte von faszinierten Anhängern, die ihn als »Guru« oder gar »Propheten« regelrecht anbeten.

Wie man einen Soziopathen erkennt – zehn Warnzeichen, die Sie davor schützen können, einem charismatischen Spinner auf den Leim zu gehen Fotolia_34710538_Subscription_XL_C_lassedesignen%20(Small)

Soziopathen sind wahre Meister der Beeinflussung und Irreführung. Nur wenig von dem, was sie von sich geben, entspricht der Wahrheit oder der Wirklichkeit, aber sie sind extrem geschickt darin,

alles, was sie sagen, glaubwürdig klingen zu lassen, auch wenn sie es einfach erfinden. Ich möchte Ihnen Zitate und Videos von einigen legendären Soziopathen präsentieren, die ganz normale Menschen zum Massenselbstmord überredet haben. Und dann werde ich Ihnen zeigen, wie und warum ähnliche Soziopathen auch heute aktiv sind.



Warum ich mich mit dem Thema beschäftige? Weil ich erlebt habe, wie Menschen von Soziopathen getäuscht, betrogen und sogar zu Schaden gebracht worden sind, und weil es mich aufregt, dass Menschen so leicht unter ihren zerstörerischen Einfluss geraten können. Ich möchte meinen Lesern die Warnzeichen präsentieren, durch die man Soziopathen erkennen kann, und ihnen zeigen, wie man ihnen aus dem Weg geht – und sich dadurch den Ärger erspart, von ihnen vereinnahmt zu werden.



Viele dieser Informationen habe ich dem faszinierenden Buch Der Soziopath von nebenan entnommen. Laut der Autorin sind vier Prozent der Bevölkerung Soziopathen. Eine hochinteressante Lektüre!




Zehn Anzeichen, einen Soziopathen zu erkennen



Nr. 1: Soziopathen sind reizend. Soziopathen haben Charisma und scharen allein deshalb Anhänger um sich, weil die Menschen ihnen nahe sein möchten. Sie haben eine »Glut« in sich, die Menschen anzieht, die nach Führung oder Leitung suchen. Oftmals wirken sie sexy oder haben eine starke sexuelle Ausstrahlung. Natürlich ist nicht jeder, der sexy wirkt, ein Soziopath, aber seien Sie auf der Hut vor übermäßiger sexueller Begierde und merkwürdigen Fetischen.



Nr. 2: Soziopathen sind spontaner und intensiver als andere Menschen. Sie neigen dazu, seltsame, bisweilen unberechenbare Dinge zu tun, die ein normaler Mensch so leicht nicht tun würde. Sie respektieren keine gesellschaftlichen Sitten. Ihr Verhalten scheint oft irrational oder sogar riskant.



Nr. 3: Soziopathen kennen kein Gefühl von Scham, Schuld oder Reue. In ihrem Gehirn sind die Schaltkreise, solche Emotionen zu verarbeiten, nicht angelegt. Deshalb können sie Menschen bedenkenlos betrügen, bedrohen oder ihnen Leid zufügen. Sie tun alles, was ihrem Selbstinteresse dient, auch wenn sie anderen damit schaden.

Nr. 4: Soziopathen erfinden ungeheure Lügen über ihre Erfahrungen. Sie übertreiben Dinge bis ins Unendliche, aber wenn sie Ihnen davon erzählen, scheint es irgendwie glaubwürdig.



Nr. 5: Soziopathen wollen andere dominieren und um jeden Preis »gewinnen«. Sie hassen es, einen Streit zu verlieren, und werden ihr Lügengespinst mit allen Mitteln verteidigen, bis hin zur logischen Absurdität.



Nr. 6: Soziopathen sind in der Regel hochintelligent, nutzen ihre Geisteskräfte aber dazu, andere zu täuschen, anstatt sie zu entwickeln. Ihr hoher Intelligenzquotient macht sie oft gefährlich. Das ist der Grund, warum einige der bekanntesten Serienmörder, die sich erfolgreich der Strafverfolgung entzogen, Soziopathen waren.



Nr. 7: Soziopathen sind unfähig zur Liebe und kümmern sich nur um sich selbst. Sie können Liebe oder Leidenschaft vortäuschen, damit sie bekommen, was sie wollen, aber in der Regel FÜHLEN sie die Liebe nicht so wie Sie oder ich.



Nr. 8: Soziopathen nutzen eine poetische Sprache. Sie sind Meister der Wortschöpfung und fähig, Monologe im Stil eines »Bewusstseinsstroms« zu halten, die gleichermaßen faszinierend und hypnotisierend sind. Sie sind Experten im Geschichtenerzählen, manchmal sogar Dichter. Ein gutes Beispiel dafür sehen Sie in diesem Interview mit Charles Manson.



Nr. 9: Soziopathen entschuldigen sich nie. Sie irren nie, sie fühlen sich nie schuldig, sie können sich einfach nicht entschuldigen. Selbst wenn sie nachweislich unrecht hatten, verweigern sie eine Entschuldigung und gehen stattdessen zum Angriff über.



Nr. 10: Soziopathen sind wahnhaft und glauben buchstäblich daran, dass alles, was sie sagen, Wirklichkeit wird – nur weil sie es sagen! Charles Manson, der soziopathische Mörder, ist berühmt für seine Worte: »Ich habe nie jemanden umgebracht! Ich brauche niemanden umzubringen! Ich DENKE es! Ich habe es HIER! (Zeigt auf seine Schläfe.) Ich brauche nicht in dieser physischen Welt zu leben…«



Bei 3:05 auf diesem Video sehen Sie Charles Manson, wie er diese Worte sagt.


Wie man die Illusion durchbricht und die Wahrheit erkennt



Soziopathen sind Meister darin, zur Rechtfertigung ihres Handelns komplizierte fiktive Erklärungen abzugeben. Werden sie auf frischer Tat ertappt, reagieren sie mit Wut und Drohungen und erfinden umgehend neue Lügengespinste, mit denen sie wegdiskutieren, was ihnen da vorgeworfen wird.

Ein Soziopath, der mit einem Koffer voller Geld, das er gerade gestohlen hat, geschnappt wird, erklärt vielleicht, er habe das Geld gerettet, weil es jemand anders stehlen wollte, und er sei auf der Suche nach dem rechtmäßigen Besitzer gewesen. Er ist der Held, verstehen Sie? Und doch wird er in Wirklichkeit das Geld einstecken und behalten. Wenn Sie ihm Fragen dazu stellen, wird er Ihnen vorwerfen, seine Ehrlichkeit infrage zu stellen.



Soziopathen sind Meister darin, sich als Helden von hoher Moral und philosophischem Anspruch darzustellen, aber dahinter verbirgt sich echtes kriminelles Denken, sie stehlen, zersetzen, täuschen und stürzen oft genug ganze Gemeinschaften ins Chaos. Sie verstehen es meisterhaft, Gruppen von Menschen gegeneinander auszuspielen und sich selbst als den einzigen wahren Retter zu präsentieren. Wo sie gehen und stehen, stiften sie Zwietracht, Streit und Hass, sind aber unfähig, ihre eigene Rolle dabei zu erkennen. Sie sind wahnhaft auf so vielen Ebenen, dass sich ihr Gehirn logischen Argumenten verweigert. Mit einem Soziopathen können Sie nicht rational diskutieren. Damit verschwenden Sie nur Ihre Zeit und verärgern den Soziopathen.




Ein Tipp für das Entlarven von Soziopathen: Prüfen Sie nach, was sie behaupten



Eine ganz einfache Methode, das Täuschungsmanöver eines Soziopathen zu durchkreuzen, besteht darin, nachzuprüfen, was er da behauptet. Lässt sich seine Aussage untermauern? Wenn Sie der Sache auf den Grund gehen, stoßen Sie normalerweise auf Ungereimtheiten. Konfrontieren Sie den mutmaßlichen Soziopathen damit und beobachten Sie, was passiert: Die meisten Soziopathen werden wütend oder aggressiv, wenn ihre Seriosität angezweifelt wird. Ein vernünftiger Mensch würde sich freuen, wenn man ihm hilft, eine Falschinformation zu korrigieren oder ein Missverständnis aufzuklären.



Aber versuchen Sie nicht, den Soziopathen dadurch auf die Probe zu stellen, dass Sie andere Personen fragen, die unter seinem Einfluss stehen. Ein Soziopath schart in der Regel eine kleine, sektenähnliche Gruppe von Anhängern um sich, die nicht nur an die Lügengeschichten glauben, sondern sie sich so weit zu eigen machen, dass sie ihr eigenes Gedächtnis neu schreiben, damit es zu den Geschichten passt. Wenn ein Guru-ähnlicher Soziopath anfängt, immer wieder von seinen »schwebenden Sitzungen« zu sprechen, dann fangen einige seiner Anhänger früher oder später an, falsche Erinnerungen zu bilden, in denen sie sich einbilden, sie hätten gesehen, wie er über dem Boden schwebte. Wenn Sie so jemanden fragen: »Haben Sie wirklich gesehen, dass er schwebte?«, dann wird er begeistert antworten: »Ja!« Denn er oder sie kann die Illusion mittlerweile nicht mehr von dem wirklich Erinnerten unterscheiden.

Deshalb muss man, wenn man einen Soziopathen überprüfen will, auf Beweise zurückgreifen, die nicht von ihm beeinflusst sind. Hält irgendetwas von dem, was er sagt, der Wirklichkeit außerhalb seiner direkten Kontrolle stand? Wenn nicht, dann haben Sie vermutlich einen Soziopathen entdeckt.

Soziopathen antworten nie auf Tatsachen, sondern attackieren stets den Überbringer der Nachricht

Einen weiteren wertvollen Hinweis auf einen Soziopathen erhalten Sie, wenn sie beobachten, wie er eagiert, wenn seine Rechtschaffenheit in Zweifel gezogen wird. Werden einem Soziopathen Tatsachen, Dokumente und Beweise präsentiert, die zeigen, dass er gelogen oder getäuscht hat, dann wird er nicht etwa auf die Tatsachen antworten, sondern vielmehr den Überbringer attackieren!



Als investigativer Journalist, der einige der schlimmsten Soziopathen der Welt bloßgestellt hat, werde ich auf allen Fronten angegriffen: Ich sei Geheimagent der Regierung, heißt es. Oder ein Alien vom Planeten Zorg. Ich kenne das alles. Die Anschuldigungen variieren, aber das Muster bleibt: Attackiere den Überbringer, aber weigere dich, auf die Vorwürfe zu antworten.



Wenn Sie ernsthaft versuchen, einen Soziopathen dazu zu bringen, auf dokumentierte Vorwürfe zu antworten, dann wird er auf Sie losgehen, Sie verleumden und erklären, Sie hätten sich insgeheim gegen ihn verschworen. Jeder, der nicht auf die Gehirnwäsche des Soziopathen hereinfällt, wird früher oder später verstoßen und von den verbleibenden Mitgliedern der Sektengruppe wüst beschimpft.

Wie man einen Soziopathen erkennt – zehn Warnzeichen, die Sie davor schützen können, einem charismatischen Spinner auf den Leim zu gehen 115767

Bizarre Märchen erfinden



Sehr einfach ist zu erkennen, wie Soziopathen Dinge bis ins Irrationale, Absurde übertreiben. In der Welt des Soziopathen ist jede Erklärung intensiver und klingt heroischer als das, was wirklich passiert ist. Wo ein normaler Mensch sagen würde: »Ich habe mich gestern Abend übergeben«, sagt der Soziopath: »Ich habe einen neun Meter langen Bandwurm erbrochen«.



Und ein echter Soziopath würde vielleicht noch Einzelheiten hinzufügen wie: »Und dann ist der Bandwurm die Wand heraufgekrochen, hat sich auf mich gestürzt und versucht, mich zu erdrosseln!«



Sie mögen über so eine Erklärung lachen, aber ich kenne viele ähnliche Beispiele, die von irrationalen Sektenanhängern geglaubt wurden.



Keine Geschichte, die der Soziopath spinnt, oft aus der Laune des Augenblicks, lässt sich bestätigen oder widerlegen. Niemand kann beweisen, dass sie unwahr ist, weil keiner dabei war, also kann er jedes beliebige Detail in seine Geschichte einbauen. »Nachdem ich das gegessen hatte, hatte ich drei Stunden lang einen Samenerguss.« Oder: »Der Dalai Lama wollte mich zum spirituellen Führer salben, aber ich habe es abgelehnt, ich habe ihm gesagt, mir genüge der Glaube, ich bräuchte keine offizielle Anerkennung.«



Wie kann jemand so eine Behauptung widerlegen? Es geht nicht. Also verlässt sich der Soziopath auf diese unbeweisbaren, unbegründeten Behauptungen, um eine falsche Aura von Autorität, Spiritualität oder Weisheit aufzubauen. Die umgarnt die Anhänger wie eine Schlange, schlüpft in ihr Hirn und bestimmt ihre Ansichten, bevor sie überhaupt merken, was mit ihnen geschieht.



Ein Überlebender des Massenselbstmords der Jim-Jones-Sekte in »Jonestown« berichtet in einem Dokumentarvideo von PBS (siehe Link weiter unten): »Alles war [damals] plausibel, nur in der Rückschau erscheint das Ganze bizarr.«



So operieren Soziopathen. Wenn Sie reden, fesseln sie die Vorstellungskraft und klingen vernünftig, sogar verlässlich. Aber bei Licht betrachtet ist das, was sie sagen, absurd… sogar gefährlich.



Doch welche Gespinste der Soziopath auch von sich gibt, sie stellen ihn stets als Helden dar – manchmal sogar als Heiligen –, der sein Leben für das Wohl anderer opfert. Er spricht oft vom »Heilen« oder »Entgiften« oder vom »Gereinigtwerden«. Wird er jedoch von jemandem entlarvt, so beschimpft er diesen als verdeckten Geheimagenten. Werden ihm von einer seiner eigenen Anhängerinnen sexuelle Übergriffe vorgeworfen (die in diesen Kreisen ständig vorkommen), verleumdet er sie als Feindin oder Spionin.



Das oberste Ziel eines Soziopathen ist es, sich selbst zu vernichten und dabei so viele willige Opfer mitzunehmen wie nur möglich. Das ist das Jim-Jones-Szenario: Trinke das vergiftete Kool-Aid und erweise dich der Sektengemeinschaft würdig.




Ein geläufiges Thema von Gift, Heiligkeit und Erlösung



Interessanterweise bauen viele Soziopathen tatsächlich ihre Handlungen um das Thema eines Getränks oder Nahrungsmittels auf, oft verlangen sie von ihren Mitgliedern, etwas Vergiftetes oder Ekelhaftes zu essen oder zu trinken, das kein rationaler Mensch zu sich nehmen würde. Die Sekte Heaven’s Gate wurde von einem klassischen Soziopathen namens Marshall Applewhite angeführt. Er hat es geschafft, 38 Anhänger so weit zu bringen, dass sie mit Phenobarbital vergiftetes Apfelmus aßen und auf diese Weise Selbstmord begingen.



Schauen Sie sich das faszinierende Video mit Applegate an und fragen Sie sich: Würden Sie diesem Mann ins Grab folgen? (Andere haben es getan!)



Achten Sie darauf, mit welcher Autorität, Klarheit und welchem Charisma Applewhite spricht. Merken Sie, wie intensiv er blickt? Das ist ein anderer häufiger Wesenszug bei Soziopathen (darunter auch dem bereits erwähnten Manson). Vergessen Sie nicht, dieser Mann hatte so viel Einfluss auf seine Anhänger, dass sie sich freiwillig selbst umbrachten, um seine Anerkennung zu finden!



Bei Wikipedia ist zu lesen (auf der englischsprachigen Seite):



Es gibt eine Filmaufzeichnung Marshall Applewhites vom 19. und 20. März 1997, bei der er vom Massenselbstmord spricht und versichert, er sei »der einzige Weg, die Erde zu evakuieren«. Die Gruppe Heaven’s Gate war gegen Selbstmord, glaubte aber, sie habe keine andere Wahl, als die Erde so schnell wie möglich zu verlassen. Nachdem er behauptete, ein Raumschiff verfolge den Hale-Bopp-Kometen, überzeugte Applewhite 38 Anhänger, Selbstmord zu begehen, damit ihre Seelen an Bord des vermeintlichen Raumschiffs gehen konnten. Applewhite glaubte, das UFO werde ihre Seelen nach ihrem Tod auf eine »übermenschliche Ebene der Existenz« bringen, die Applewhite als sowohl physisch wie spirituell beschrieb. Diese und andere Überzeugungen der Gruppe im Zusammenhang mit UFOs haben einige Beobachter veranlasst, die Gruppe als eine Art UFO-Religion zu bezeichnen. Im Oktober 1996 schloss die Gruppe für 50 Mitglieder eine Versicherung gegen Entführung durch Außerirdische ab, die Kosten lagen bei 10.000 Dollar.


Die Sekte mietete ein großes Anwesen in der Colina Norte 18241 (der Name der Straße wurde später in Paseo Victoria geändert) in einem Villenviertel in Rancho Santa Fe in der Nähe von San Diego, Kalifornien. Die Monatsmiete von 7.000 Dollar wurde bar bezahlt. Die 38 Mitglieder der Sekte und Applewhite selbst wurden am 26. März 1997 tot in dem Haus gefunden. In der Hitze des kalifornischen Frühlings waren einige der Leichname bereits in Verwesung übergegangen, als sie entdeckt wurden. Bei der Obduktion der Leichen wurde Zyanid und Arsen nachgewiesen. Die Leichen wurden später eingeäschert.


Der Selbstmord geschah durch den Verzehr von Phenobarbital, das in Apfelmus oder Pudding gemischt wurde und mit Wodka hinuntergespült wurde. Außerdem wurden Plastikbeutel gefunden, die sich die Opfer über den Kopf gezogen hatten, um zu ersticken. Die Behörden fanden die Toten ordentlich in ihren Etagenbetten liegend vor, Gesicht und Körper von dunkelroten Tüchern verhüllt. Alle hatten einen Fünf-Dollar-Schein und drei Vierteldollar-Münzen in der Tasche. Alle 39 trugen dieselben schwarzen Hemden und Hosen, nagelneue schwarzweiße Nike-Turnschuhe und Armbänder mit der Aufschrift »Heaven’s Gate Away Team« (entlehnt aus dem Wortschatz der Star-Trek-Serie). Es wird vermutet, dass die Anhänger, die zwischen 26 und 72 Jahre alt waren, in drei Gruppen an drei aufeinanderfolgenden Tagen starben, wobei die verbleibenden Mitglieder jedes Mal nach dem Tod der anderen aufräumten.



Diese Episode spricht Bände über die Macht von Soziopathen, das Denken zu verändern. Ihre Illusionen können so überzeugend sein, dass Anhänger sich sogar umbringen, um den Erwartungen der Gruppe gerecht zu werden. Ich weiß von einem Außenseitermedizin- Soziopathen, der noch aktiv ist und einige seiner eigenen Anhänger umgebracht hat, sie aber natürlich immer selbst für ihren Tod verantwortlich macht. Es ist nicht seine Schuld, natürlich.



Leider steht immer, wenn sich ein Soziopath umbringt (und dabei ein paar Anhänger mitnimmt) schon ein anderer bereit, seinen Platz zu übernehmen, genau wie der vorige nach Macht, Einfluss und manchmal auch Ruhm strebend. Es ist allen Soziopathen gemein, dass sie gern in Fernsehshows auftreten möchten oder kurzfristigen Ruhm suchen, indem sie etwas völlig Bizarres tun. Auf diese Weise rekrutieren sie auch Anhänger für ihre Sekte.



Der schrecklichste Meister soziopathischer Täuschung war Jim Jones, der mehr als 900 Menschen überredete, sich mit vergiftetem Kool-Aid umzubringen.

Und die Menschen liebten ihn dafür! Sie fühlten sich inspiriert, begeistert, geheilt und geführt. Jim Jones war ihr Retter, ihr Prophet. Sie glaubten ihm aufs Wort und bezahlten ihren törichten Glauben mit dem Leben.



Schauen Sie sich dieses eindrucksvolle PBS-Video über Jonestown an.



Wie Jim Jones bewiesen hat, können Menschen leicht für einen irrationalen Glauben an einen Guru oder Propheten gewonnen werden, der buchstäblich plant, sie umzubringen.



Das ist der andere dominierende Wesenszug, den wir bei gefährlichen Soziopathen beobachten: Eine merkwürdige Besessenheit mit toten, verrotteten, eitrigen Dingen… Dinge, die einen normalen, geistig stabilen Menschen vor Schreck erstarren lassen würden. Jim Jones beispielsweise war vom Tod fasziniert, er soll kleine Tiere ermordet und anschließend Totenfeiern für sie abgehalten haben.



Jones war ein Meister darin, spirituelle Konzepte zu entwickeln und sich selbst als spirituell entfaltet zu präsentieren. Auch das ist Soziopathen gemein, man findet es bei Applewhite, Manson, Jones und selbst den Soziopathen, die heute in Amerika aktiv sind.



Geschichtlich betrachtet ist das vielleicht beste Beispiel eines wahnhaften Soziopathen niemand anders als Adolf Hitler. Er zeigte die klassischen Anzeichen: Ein brillanter Redner, ein geborener Lügner, keinerlei Mitleid mit anderen, eine dominante, aggressive Persönlichkeit, die sich auf spirituelle Kräfte berief, um ihre Taten zu rechtfertigen. Tatsächlich war das Hakenkreuz der Nazis von dem Symbol der Blume des Lebens aus der Heiligen Geometrie abgeleitet.




Der moderne Soziopath: Eine Bedrohung für uns alle



Soziopathen sind kein Relikt der Geschichte: Ich sehe sie heute, 2012, am Werk. Erstaunlich viele Menschen fallen auf das illusorische (aber überzeugende) Lügengespinst dieser wortgewandten Soziopathen herein, die praktisch in allen gesellschaftlichen Bereichen aktiv sein können: In Geistes- und Naturwissenschaft, in Kreisen von New Age, der Außenseitermedizin, Selbstvervollkommnung und sogar der spirituellen Entwicklung im »Pop«.



Menschen aus allen Schichten lassen sich von diesen Soziopathen verführen, kaufen ihnen ihre Lügen, giftigen Produkte und destruktiven Verhaltensweisen ab, die durch ein kompliziertes Geflecht von sozialer, sprachlicher und emotionaler Einflussnahme wirken. Die meisten merken dabei gar nicht, dass sie in diese Sekten geraten sind, genauso wie es die Leute in Jonestown nicht gemerkt haben… oder die Gruppe Heaven’s Gate.

Es gibt heute Menschen, die eifrige Anhänger von Sekten sind, die dafür werben, giftige Metalle in Schwefelsäure gelöst zu trinken oder verrottetes Fleisch mit tödlichen Bakterien zu essen, mit Giftschlangen zu spielen oder sich selbst in einer Schwitzkammer so stark auszutrocknen, dass Halluzinationen entstehen, die dann als »spirituelle Führung« ausgelegt werden.



Diese Sekten operieren hier in Amerika, sie werden angeführt von Soziopathen, die in die Fußstapfen von Monstern wie Jim Jones und Marshall Applewhite getreten sind. Einige der heutigen Sektenanhänger werden ihren irregeleiteten Glauben mit dem Leben bezahlen. Andere werden sich irgendwann besinnen und sich fragen, wie sie sich nur von einem falschen Propheten dermaßen blenden lassen konnten.




Sieben Regeln für persönliche Selbstbestimmung (ohne einer Sekte beizutreten)



Aus all dem kann man die schockierende Lehre ziehen, dass Menschen, die in die Fänge eines Soziopathen geraten sind, das erst merken, wenn der Bann gebrochen wird. Genauso wie Jim Jones‘ Anhänger glaubten, seine Organisation beruhe auf Liebe, Leben und Licht, so haben heute andere, die soziopathische charismatische Führer verehren, keine Ahnung, dass Sie ihren Willen bereits jemandem unterordnen, der vielleicht nicht die besten Absichten hegt.



Deshalb habe ich meinen Lesern immer die folgenden authentischen Prinzipien von Verantwortung und Kraft vermittelt:



Nr. 1: Denken Sie selbst. Bewahren Sie sich stets Ihre Skepsis. Die meisten Menschen, Unternehmen, Regierungen und Institutionen belügen Sie. Es gibt viel Gutes auf der Welt, aber es gibt viel mehr Egoismus und Habgier, die fälschlicherweise als gut präsentiert werden.



Nr. 2: Folgen Sie Ihrem inneren Wahrheitssinn, keinem externen Guru. Jeder Guru, der Gehorsam von Ihnen verlangt, ist ein falscher Prophet. Ein wahrer Lehrer befähigt Sie zu eigener Leistung und macht Sie frei, eigene Lebenserfahrung zu sammeln, bei völliger Freiheit, die durch einen Kodex von Moral und persönlicher Verantwortung definiert ist.



Nr. 3: Setzen Sie sich für den Schutz des Lebens ein, mit oder ohne eine Kirche oder spirituelle Gruppe. Sie können jeden Tag in Ihrem Garten das Leben schützen. Widerstehen Sie der Verführungskraft von Geld und Macht, die aus dem Dienst für dunkle Mächte (zum Beispiel der Arbeit für Big Pharma) herrührt. Streben Sie danach, das Leben zu schützen, es ist kostbar und es ist heilig.



Nr. 4: Halten Sie alles Lebendige in Ehren, auch die Tiere und Pflanzen. Sie sind Ihr Hüter. Schützen Sie die Vielfalt des Lebens und die Unversehrtheit des zukünftigen Lebens. (Wehren Sie sich beispielsweise gegen GVO und säen Sie nur nicht-hybride Samen aus.)

Nr. 5: Führen Sie ein authentisches Leben. Praktizieren Sie, was Sie lehren. Stehen Sie zu Ihren Worten. Sagen Sie nicht das eine und tun heimlich das andere. Spirituelle Kraft kommt aus spiritueller Authentizität, auch dann, wenn die Welt gar nicht merkt, was Sie tun, wenn niemand zuschaut. Gott und das Universum schauen zu. Das Karma zählt.



Nr. 6: Verteidigen Sie die Unschuldigen. Wehren Sie sich gegen Schikanen. Leisten Sie Widerstand gegen Tyrannei. Fördern Sie Freiheit und Gerechtigkeit. Helfen Sie anderen, wo immer möglich, und vermitteln Sie ihnen das Können und Wissen, für sich selbst zu sorgen, und schaffen Sie keine Abhängigkeit.



Nr. 7: Sagen Sie die Wahrheit. Sie ist mächtig… vielleicht das Mächtigste im Universum. Das Licht der Wahrheit strahlt heller als Lüge und Täuschung. Und selbst wenn die Menschen in Ihrer Umgebung die Wahrheit vielleicht nicht erkennen, das Universum erkennt sie. Wenn Sie die Wahrheit sagen, dann verschaffen Sie sich Kraft in allen Lebenslagen und bringen sich selbst einem spirituellen Verstehen näher.








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