Der Henotheismus
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Der Henotheismus
Der Begriff Henotheismus (altgr. ἑνας θεός henas theos „ein Gott“) wurde von dem Indologen Friedrich Max Müller (1823–1900) eingeführt und bezeichnet den Glauben an einen höchsten Gott, was jedoch im Unterschied zum Monotheismus der abrahamitischen Religionen die Verehrung anderer untergeordneter Götter nicht prinzipiell ausschließt.
Allgemeine Interpretation
Der Henotheismus wird oft als eine Sonderform des Polytheismus betrachtet, vor allem im Hinduismus und in einigen ethnischen Religionen; zugleich gilt er als Zwischenschritt zwischen Polytheismus und Monotheismus – zunächst wählt man aus dem Pantheon eine Gottheit aus, zu der man in eine besonders enge Beziehung tritt, diese wird dann bald als besonders mächtig angesehen, bis schließlich den übrigen Göttern ihre Göttlichkeit abgesprochen wird.
Einige Wissenschaftler sehen die ältesten Teile der Bibel, in denen die Existenz anderer Götter noch nicht bestritten wird, als Relikte einer frühen henotheistischen Form der JHWH-Verehrung an. Als henotheistisch können (nach einer von mehreren bislang gleichberechtigten Theorien der Ägyptologen) vielleicht auch die Bestrebungen des Pharaos Echnaton gelten, den Sonnengott Aton als höchsten und allen anderen Göttern überlegenen Gott zu etablieren[1]; ähnliche Tendenzen weist auch der spätantike römische Sonnenkult auf, wie ihn etwa Kaiser Aurelian einführte und Julian wieder aufnehmen wollte. Siehe auch abrahamitische Religionen und mythisch-theistische Religionen.
Nach Friedrich Max Müller
Friedrich Max Müller beschrieb den Henotheismus im Zusammenhang mit der indischen Religion: Wenn ein Mensch von einer überwältigenden, transzendenzeröffnenden Erscheinung getroffen wird, dann verehrt er diese als Gott, und zwar als einzigen und höchsten Gott. Diese Verehrung ist ganz situationsbezogen: Wenn sich die Erscheinung verliert, dann verliert sich auch das entsprechende religiöse Wesen in seiner Einzigartigkeit. Der Gott hat also noch keine Konstanz. Damit tritt der Henotheismus nach Müller entwicklungsgeschichtlich vor dem Polytheismus auf.
Siehe auch
Monolatrie
Quelle
Allgemeine Interpretation
Der Henotheismus wird oft als eine Sonderform des Polytheismus betrachtet, vor allem im Hinduismus und in einigen ethnischen Religionen; zugleich gilt er als Zwischenschritt zwischen Polytheismus und Monotheismus – zunächst wählt man aus dem Pantheon eine Gottheit aus, zu der man in eine besonders enge Beziehung tritt, diese wird dann bald als besonders mächtig angesehen, bis schließlich den übrigen Göttern ihre Göttlichkeit abgesprochen wird.
Einige Wissenschaftler sehen die ältesten Teile der Bibel, in denen die Existenz anderer Götter noch nicht bestritten wird, als Relikte einer frühen henotheistischen Form der JHWH-Verehrung an. Als henotheistisch können (nach einer von mehreren bislang gleichberechtigten Theorien der Ägyptologen) vielleicht auch die Bestrebungen des Pharaos Echnaton gelten, den Sonnengott Aton als höchsten und allen anderen Göttern überlegenen Gott zu etablieren[1]; ähnliche Tendenzen weist auch der spätantike römische Sonnenkult auf, wie ihn etwa Kaiser Aurelian einführte und Julian wieder aufnehmen wollte. Siehe auch abrahamitische Religionen und mythisch-theistische Religionen.
Nach Friedrich Max Müller
Friedrich Max Müller beschrieb den Henotheismus im Zusammenhang mit der indischen Religion: Wenn ein Mensch von einer überwältigenden, transzendenzeröffnenden Erscheinung getroffen wird, dann verehrt er diese als Gott, und zwar als einzigen und höchsten Gott. Diese Verehrung ist ganz situationsbezogen: Wenn sich die Erscheinung verliert, dann verliert sich auch das entsprechende religiöse Wesen in seiner Einzigartigkeit. Der Gott hat also noch keine Konstanz. Damit tritt der Henotheismus nach Müller entwicklungsgeschichtlich vor dem Polytheismus auf.
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Monolatrie
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