Die Katharer
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Die Katharer
Der Begriff Katharer (wörtlich „die Reinen“, von griechisch καθαρός, katharós „rein“) steht für die Anhänger einer christlichen Glaubensbewegung, die vom 12. bis zum 14. Jahrhundert vornehmlich im Süden Frankreichs, aber auch in Italien, Spanien und Deutschland verbreitet war. Verbreitet ist auch die Bezeichnung Albigenser (gelegentlich auch: Albingenser) nach der südfranzösischen Stadt Albi, einer ehemaligen Katharerhochburg. Im Zuge des Albigenserkreuzzugs und weiterer Feldzüge sowie durch die Inquisition wurden die Katharer als Häretiker verfolgt und vernichtet.
Der heilige Dominikus und die Albigenser in Albi (1207): Katholische und katharische Schriften werden ins Feuer geworfen, doch nur letztere verbrennen (Pedro Berruguete, um 1495).[1]
Name
Die Ableitung des Namens ‚Katharer‘ vom griechischen καθαρός (katharós „rein“)[2] gilt heute nicht mehr als unumstritten, da man festgestellt hat, dass sich die Katharer selbst niemals so genannt haben. Der Begriff wurde nur von ihren Gegnern gebraucht und trägt daher meist einen abfälligen Beiklang, so beispielsweise in den Predigten des deutschen Mönches Eckbert von Schonau, der ihn 1163 zum ersten Mal benutzte.[3] Fünfunddreißig Jahre später schrieb der katholische Polemiker Alain de Lille, dass sich der Name der Katharer vom lateinischen catus oder cattus („Katze“) ableite, „da sie, wie man sich erzählt, das Hinterteil einer Katze küssen, in deren Gestalt ihnen Luzifer erscheint“.
Da die Katharer die Schöpfung der sichtbaren Welt dem Prinzip des Bösen zuschrieben, konnte die römisch-katholische Kirche die Vorstellung nutzen, dass in vielen mittelalterlichen Traditionen, besonders in Deutschland, die Katze das Symboltier des Teufels war. Es war daher für ihre Verleumder ein leichtes, zu verbreiten, dass das mittelhochdeutsche ketzer oder kether und das niederdeutsche ketter („Ketzer“) von mhd. katze bzw. dem niederdeutschen katte („Katze“) komme. In Flandern gab man ihnen die Namen popelicani und piphli, in Italien und Bosnien nannte man sie patarini und in Nordfrankreich hießen sie bougres, das heißt „Bulgaren“ (was zum Synonym für einen Zoophilen wurde). In Okzitanien nannte man sie tesseyres („Weber“) aufgrund des Handwerks, das sie mit Vorliebe ausübten.
Die Katharer nannten sich selber „Christen“ und „gute Christen“ und vor allem „Freunde Gottes“, eine Bezeichnung, die im Languedoc des 13. Jahrhunderts sehr häufig bezeugt und die wörtliche Übersetzung des slawonischen „bogo-mil“ ist.[4]
Geschichte
Ursprünge und Vorgeschichte
Vielfach wird angenommen, dass die Wurzeln der katharischen Lehre weit zurückreichen; mögliche Vorläufer könnten östliche dualistische Bewegungen sein, wie die Manichäer, Paulikianer und die Mazdakiten. Doch gibt Michel Roquebert zu bedenken:
„Auch ohne das Geheimnis der Ursprünge gelüftet zu haben, sieht man heute den Katharismus nicht mehr als direkten Erben […] des persischen Manichäismus an. Dass die Lehre der Katharer in bestimmten Punkten mit der Religion Manis übereinstimmt, besagt noch nicht, dass sie sich aus ihr herleitet. Das begriffliche Universum der Texte der Katharer ist grundverschieden von dem der manichäischen Schriften […]. Außerdem stammen gewisse Glaubensgrundsätze des Katharismus aus der Zeit vor Mani.“
– Michel Roquebert: Die Religion der Katharer, S. 6.
Im 11. Jahrhundert kam es in Europa zu einer Entfaltung der Geld- und Warenwirtschaft und zur Expansion der Städte. Adel und Klerus versuchten über Abgaben, Zehnten und Krediten sich anzupassen und Profite zu ziehen. Die Verlierer waren die Landbevölkerung und der niedere Adel und Klerus, aus deren Reihen sich in der Folge eine Gegenbewegung zur offiziellen Kirche – ähnlich den späteren Waldensern – rekrutierte. 1022 lassen sich in Orléans Wanderprediger nachweisen, die das Materielle als unrein zurückwiesen und die Sakramente der an die Geld- und Warenwirtschaft angepassten Kirche ablehnten. Stattdessen praktizierten sie Sündenvergebung durch Handauflegen.[5]
Angenommen werden Einflüsse durch gnostische Ideen, die schon Mani aufnahm; sie könnten auf „Strömungen des Urchristentums“ zurückführen. Auffallend sind Ähnlichkeiten mit der Lehre der Bogomilen, die zur gleichen Zeit in Südosteuropa entstand. Ebenso möglich erscheint allerdings die eigenständige Ausbildung dualistischer Vorstellungen, da auch im Abendland eine dualistische Bibelauslegung z. B. des Corpus Johanneum nicht unbekannt war.[6][7]
Aufstieg, Konsolidierung und Blüte
Im ersten Drittel des elften Jahrhunderts sind die ersten Vorkommen in Frankreich bezeugt, so in Vertus in der Champagne (um das Jahr 1000), Toulouse (1017), Orléans (1022) sowie Monteforte in Italien (1034). In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bewirken die gregorianischen Reformen einen merklichen Rückgang, auf den allerdings ein neuer Aufschwung folgte. Die Anhänger der katharischen Lehre bildeten eine der größten religiösen Laienbewegungen des Mittelalters und galten als die Mitbegründer der Armutsbewegung. Nach 1100 breitete sich die Bewegung rasch aus: „Antwerpen, Löwen und Brügge von 1110 bis 1115, Soissons 1114, Utrecht 1135, Lüttich 1135, Köln [1143 ..], Besançon 1163, Trier 1164, Vézelay 1167, Arras 1172, Reims 1180, Troyes 1200, London 1210, Straßburg 1211.“[8]
Carcassonne, ehemalige Katharerhochburg in Okzitanien
In Deutschland lassen sich die Katharer erstmals 1143 in Köln nachweisen.[9] Bis 1200 hatte die Bewegung bereits große Gebiete zwischen Rhein und Pyrenäen erfasst. Insbesondere in Okzitanien und Oberitalien hatten sich große Gemeinschaften gebildet.[10] 1167 kam es zu einer Synode der südfranzösischen Katharer in St. Fèlix de Caraman. Dort setzte der Vorsitzende Nicetas, wohl ein bogomilischer Priester aus dem oströmischen Reich, einen stärkeren Dualismus nach östlichem Vorbild durch und regte die Bildung von Bistümern an. Die katharische Bewegung entwickelte sich zu einer eigenen Kirche. Im bedeutendsten Katharergebiet, dem Languedoc im südfranzösichen Okzitanien, wurden vier Diözesen gegründet (Albi, Agen, Toulouse, Carcassonne). Auch im zweiten wichtigen Katharerzentrum Oberitalien, insbesondere der Lombardei, entstanden sechs Diözesen.
Die Katharer waren in Südfrankreich sehr angesehen, insbesondere an den Höfen in Okzitanien, u. a. deshalb, weil in diesem Landstrich außer kleineren Fürsten keine übergeordnete Autorität regierte und die katharische Kirche mit ihrer authentischen Sittlichkeit und materiellen Bescheidenheit einen positiven Einfluss ausübte.[11] Überdies brauchte die Bevölkerung in den von den Katharern kontrollierten Gebieten keinen Zehnt als Kirchensteuer zu entrichten. In der Frühzeit der Bewegung sympathisierten viele Angehörige der Oberschicht – bis hin zu den mächtigen Grafen von Toulouse – mit den Katharern. Später traten Katharer auch in anderen Teilen Italiens, auf Sizilien, im Rheinland, in Österreich,[12] Spanien, England und einigen skandinavischen Ländern auf.
Erste Gegenmaßnahmen der Kirche
Für die römisch-katholische Kirche stellten die Katharer eine gefährliche und völlig neue Bedrohung dar. Erstmals war in Europa der Versuch, eine Gegenkirche zu etablieren, unternommen worden und regional auch gelungen. In den Augen der Päpste galt die katharische Bewegung als Häresie. Ihre theologischen Standpunkte wurden als absurd, wenn nicht gar als diabolisch betrachtet. 1179 wurden die Katharer von Papst Alexander III. (1159–1181) auf dem Dritten Laterankonzil erstmals verurteilt und exkommuniziert. Unter Papst Lucius III. (1181–1185) erfolgte eine neuerliche Verurteilung auf dem Konzil von Verona im Jahr 1184 in der Bulle 'Ad Abolendam'. Hierin wurden auch erstmals konkrete Maßnahmen gegen sogenannte Ketzer dargelegt, wie etwa der Beschluss, dass alle Bischöfe in ihren Pfarren Ketzer zur Anzeige bringen sollten. Diese Maßnahme sollte sich jedoch als wenig erfolgreich erweisen (zur ausführlicheren Darstellung siehe: Inquisition). Papst Innozenz III. (1198–1216) schlug in der Bekämpfung der Katharer zunächst einen neuen Weg ein: 1206 entsandte er eine Gruppe von Zisterziensermönchen nach Südfrankreich, darunter Pierre de Castelnau, Diego de Acebo sowie der junge Domingo de Guzman, um die Katharer über den Weg des Gesprächs und der gütlichen Einigung wieder für die Kirche zu gewinnen. Die Mönche sollten dort, so wie die Perfecti/ae, in einfacher Kleidung und Demut auftreten. In den darauffolgenden Monaten führten die Zisterzienser in Okzitanien Dispute und hielten Predigten. 1208 wurde jedoch Pierre de Castelnau ermordet. Da Papst Innozenz III. nunmehr alle Versuche gescheitert sah, der Katharer Herr zu werden, rief er gegen sie noch im selben Jahr zum Kreuzzug auf, der sich 1209 in Bewegung setzte.
Der Untergang
1209 wurden Katharer aus Carcassonne vertrieben
Der okzitanische Adel war zunächst größtenteils auf Seiten der Katharer, auch weil er in Gegnerschaft zum König von Frankreich Philipp II. stand. Der unter Simon IV. de Montfort gegen die Katharer begonnene und in mehreren Phasen geführte Albigenserkreuzzug (1209–1229) richtete verheerende Schäden und großes menschliches Leid an, wie etwa die Massaker in Béziers (1209), Minerve (1210) oder Lavaur (1211). Durch den Albigenserkreuzzug und das unerbittliche Vorgehen der Inquisition vernichtete die römische Kirche zwischen 1209 und 1310 die katharische Glaubensbewegung.
Als Ergebnis brachte der Kreuzzug zwar die militärische Niederlage der mit den Katharern verbündeten Fürsten und letztlich die Eingliederung Okzitaniens in das Königreich Frankreich, nicht aber die vom Heiligen Stuhl erhoffte vollständige Ausrottung der Katharer und ihrer Organisation. So ließ Katharerbischof Guilhabert de Castres († 1241/42) die Bergfestung Montségur nach 1229 weiter ausbauen.[13] Dennoch war die Bewegung schwer getroffen worden: Die Zeiten der freien Religionsausübung waren vorbei, die Unterstützung des Adels war nach dem Kreuzzug verloren gegangen. Die Päpste und ihre Unterstützer hatten inzwischen überdies das Inquisitionsverfahren zu entwickeln begonnen und bedienten sich dieses neuen Instruments erstmals flächendeckend: Die 1229 unter Papst Gregor IX. (1227–1241) einberufene Synode von Toulouse legte ein dichtes Netz an inquisitorischen Untersuchungen über die okzitanische Diözese.
Inzwischen entwickelte sich die uneinnehmbar scheinende Katharerfestung Montségur zum Hauptzentrum (caput) und letzten großen Refugium der verfolgten französischen Katharer. Hier befand sich auch ihre Kirchenleitung. 1243 begannen Truppen des französischen Königs mit der Belagerung der Burg. Zwar hatten die Katharer zuvor ihre Kirchengelder noch nach Italien schaffen lassen, ein Asylangebot italienischer Katharer aber abgelehnt. Im März 1244 kapitulierten die Verteidiger Montségurs. Ca. 200 Katharer wurden am 16. März 1244 in den Palisaden der Festung verbrannt. Der Fall von Montségur bedeutete das Ende der katharischen Kirchenorganisation in Frankreich.
Ruine der Festung Quéribus
Viele Katharer fanden auch Zuflucht in der abgelegenen Burg Quéribus in den Corbières. Unter ihnen war auch der katharische Bischof der Grafschaft Razès, Benoît de Termes, der 1233 oder 1241 in der Festung starb. Zwar wurde die Burg 1239 vom Herrscher Aragoniens an den französischen König Ludwig IX. verkauft, doch wurde 1242 der Katalane Xacbert de Barbaira, eine herausragende Gestalt des südfranzösischen Widerstandes, Befehlshaber von Quéribus. Er konnte die Burg zwar noch bis 1255 halten, musste sie dann aber nach längerer Belagerung durch seinen ehemaligen Freund und Kampfgefährten Olivier de Termes endgültig an den französischen König abtreten. Damit hatte Quéribus noch elf Jahre länger standgehalten als die Burg Montségur.[14]
In Italien mussten sich nach Erfolgen der Inquisition in den 1250er-Jahren die verbliebenen Katharer nach Norditalien zurückziehen. Ihr Schicksal ähnelt jenem ihrer französischen Glaubensbrüder: Sie hatten sich die Festung Sirmione am Gardasee als letzte Zufluchtstätte erwählt, hier weilten auch etliche geflüchtete französische Katharer. 1276 wurde die Burg eingenommen und die überlebenden Katharer, insgesamt 178 Perfecti, im Jahr 1278 in der Arena von Verona verbrannt.[15]
Die letzten Katharer
Gedenkstein bei Montségur
Ab 1299 kam es in den Pyrenäentälern der französischen Grafschaft Foix zu einem Wiederaufleben des Katharertums. Ins Leben gerufen wurde die vergleichsweise kleine Bewegung von den Brüdern Pierre und Guillaume Autier. Hauptort der Gemeinschaft war das Dorf Montaillou. Die Bewegung wurde durch die Inquisition zunächst unter Inquisitor Gottfried d’Ablis, und später unter Inquisitor Bernard Gui verfolgt. Die Anführer der Bewegung, darunter die Brüder Autier, wurden 1309 und 1310 verbrannt. Letzte inquisitorische Untersuchungen unternahm dort der Inquisitor Jacques Fournier (der spätere Papst Benedikt XII.) bis 1325.
Der letzte Albigenserbischof Belibaste wurde 1321 auf dem Scheiterhaufen in Villerouge-Termenès verbrannt, die letzte bekannte Verhaftung eines Katharers ist für 1342 in Florenz dokumentiert.[16] Bis in die Frühe Neuzeit wurden danach noch gelegentlich Personen verfolgt, die von der Obrigkeit in die Nähe des Katharertums gerückt worden waren.
Lehre
Bezüglich der Lehre der Katharer ist viel behauptet und wenig erwiesen worden – sowohl von ihren Gegnern als auch von späteren Verteidigern. Sicher ist, dass es innerhalb der Katharer insbesondere in der späteren Zeit viele verschiedene Gruppen gab, so dass man nicht von einer einheitlichen Lehre sprechen kann.
Beim Katharismus handelte es sich um eine dualistische Form des Christentums, die von den balkanischen Bogomilen beeinflusst wurde. Die Katharer hatten direkte Verbindungen zu den Bogomilen: Die Interrogatio Johannis, eine apokryphe Schrift bogomilischer Herkunft, erhielt der italienische Katharerbischof Nazarius von Bogomilen aus Bulgarien.[17]
Der Dualismus bildet das wichtigste Element der katharischen Theologie: Die (materielle) Welt wurde als böse angesehen, das Gute war lediglich bei Gott im Himmel zu finden. Im Neuen Testament hatte das Evangelium des Johannes für sie eine herausragende Rolle. Das Leben des Katharers war darauf ausgelegt, das Gute im Menschen (die Seele) aus der bösen Welt in den Himmel zu bringen. Der Katharismus war eine Erlösungsreligion und basierte auf der Offenbarung. Sein Heiliges Buch war das Neue Testament, sein Gebet das Pater Noster.[18]
Die Katharer sahen sich selbst als die „wahre“ christliche Kirche. Ihr Ziel war die Befreiung der Seele durch die Erlangung des Consolamentums (siehe unten). Die Katharer unterschieden sich von der damaligen christlichen Kirche auch durch die Ablehnung des Alten Testaments der Bibel, in dem sie den Schöpfergott einer bösen Welt beschrieben sahen.[19] In ihren Predigten kamen viele Bibelzitate vor, die Auslegung war oft nicht eng an den Text gebunden, was sich auch bei den Bibelübersetzungen feststellen lässt.
Abgesehen von einer grundsätzlich dualistischen Weltsicht und der Ablehnung des Alten Testaments lassen sich über die katharische Lehre kaum für alle Untergruppen gemeinsame theologische Aussagen finden. Die Katharer wurden und werden gerne in die Traditionen des Manichäismus und der Gnosis gestellt. Eine direkte Verbindung lässt sich allerdings nicht nachweisen, obwohl theologische Parallelen augenscheinlich sind.[20]
Gottesdienst und Praxis
Die katharischen Priester (sowohl Männer als auch Frauen) predigten in der Volkssprache (im Gegensatz zum Latein der römisch-katholischen Kirche) und erreichten dadurch weite Bevölkerungsschichten. Armut, Bescheidenheit und Enthaltsamkeit (auch in der Sexualität) galten als erstrebenswert und trugen zur Popularität der Bewegung bei, während die römisch-katholische Kirche aufgrund der Lebensweise vieler ihrer Funktionsträger abgelehnt wurde.
Der katharische Kult ist dem Kern nach bogomilischer Tradition, was sich vor allem in der Tatsache äußert, dass die Vergebung der Sünden nur durch die Aufnahme in die Kirche der Katharer erfolgen konnte. Um diesen Grundgedanken haben sich aber abendländische Riten gelegt, so dass hier eine Vermischung der Traditionen zu erkennen ist.
Speisevorschriften
Aus der Ablehnung der Fortpflanzung als Teufelswerk kann bis zu einem gewissen Maße die Ablehnung sämtlicher Speisen, die aus der Fortpflanzung entstanden sind, also von Tierfleisch, Fetten und Milchprodukten, begründet werden. Eine weitaus stärkere Begründung für die Ablehnung dieser Speisen war die Annahme, dass sich in den Tierkörpern die Seelen verstorbener Menschen aufhielten. Wer ein Tier tötete, um es zu verspeisen, stand also in der Gefahr, einen Mord an einer Engelsseele zu begehen, die in einem Tierkörper Zuflucht gesucht hatte. Fische hingegen durften von den Katharern verzehrt werden, da sie der (im Mittelalter weit verbreiteten) Ansicht waren, Fische seien kein Zeugungsprodukt, sondern gingen aus dem Wasser hervor. Außerdem war das Trinken gegorener Getränke (vor allem von Wein) verboten.
Weiteres dazu im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Katharer
Der heilige Dominikus und die Albigenser in Albi (1207): Katholische und katharische Schriften werden ins Feuer geworfen, doch nur letztere verbrennen (Pedro Berruguete, um 1495).[1]
Name
Die Ableitung des Namens ‚Katharer‘ vom griechischen καθαρός (katharós „rein“)[2] gilt heute nicht mehr als unumstritten, da man festgestellt hat, dass sich die Katharer selbst niemals so genannt haben. Der Begriff wurde nur von ihren Gegnern gebraucht und trägt daher meist einen abfälligen Beiklang, so beispielsweise in den Predigten des deutschen Mönches Eckbert von Schonau, der ihn 1163 zum ersten Mal benutzte.[3] Fünfunddreißig Jahre später schrieb der katholische Polemiker Alain de Lille, dass sich der Name der Katharer vom lateinischen catus oder cattus („Katze“) ableite, „da sie, wie man sich erzählt, das Hinterteil einer Katze küssen, in deren Gestalt ihnen Luzifer erscheint“.
Da die Katharer die Schöpfung der sichtbaren Welt dem Prinzip des Bösen zuschrieben, konnte die römisch-katholische Kirche die Vorstellung nutzen, dass in vielen mittelalterlichen Traditionen, besonders in Deutschland, die Katze das Symboltier des Teufels war. Es war daher für ihre Verleumder ein leichtes, zu verbreiten, dass das mittelhochdeutsche ketzer oder kether und das niederdeutsche ketter („Ketzer“) von mhd. katze bzw. dem niederdeutschen katte („Katze“) komme. In Flandern gab man ihnen die Namen popelicani und piphli, in Italien und Bosnien nannte man sie patarini und in Nordfrankreich hießen sie bougres, das heißt „Bulgaren“ (was zum Synonym für einen Zoophilen wurde). In Okzitanien nannte man sie tesseyres („Weber“) aufgrund des Handwerks, das sie mit Vorliebe ausübten.
Die Katharer nannten sich selber „Christen“ und „gute Christen“ und vor allem „Freunde Gottes“, eine Bezeichnung, die im Languedoc des 13. Jahrhunderts sehr häufig bezeugt und die wörtliche Übersetzung des slawonischen „bogo-mil“ ist.[4]
Geschichte
Ursprünge und Vorgeschichte
Vielfach wird angenommen, dass die Wurzeln der katharischen Lehre weit zurückreichen; mögliche Vorläufer könnten östliche dualistische Bewegungen sein, wie die Manichäer, Paulikianer und die Mazdakiten. Doch gibt Michel Roquebert zu bedenken:
„Auch ohne das Geheimnis der Ursprünge gelüftet zu haben, sieht man heute den Katharismus nicht mehr als direkten Erben […] des persischen Manichäismus an. Dass die Lehre der Katharer in bestimmten Punkten mit der Religion Manis übereinstimmt, besagt noch nicht, dass sie sich aus ihr herleitet. Das begriffliche Universum der Texte der Katharer ist grundverschieden von dem der manichäischen Schriften […]. Außerdem stammen gewisse Glaubensgrundsätze des Katharismus aus der Zeit vor Mani.“
– Michel Roquebert: Die Religion der Katharer, S. 6.
Im 11. Jahrhundert kam es in Europa zu einer Entfaltung der Geld- und Warenwirtschaft und zur Expansion der Städte. Adel und Klerus versuchten über Abgaben, Zehnten und Krediten sich anzupassen und Profite zu ziehen. Die Verlierer waren die Landbevölkerung und der niedere Adel und Klerus, aus deren Reihen sich in der Folge eine Gegenbewegung zur offiziellen Kirche – ähnlich den späteren Waldensern – rekrutierte. 1022 lassen sich in Orléans Wanderprediger nachweisen, die das Materielle als unrein zurückwiesen und die Sakramente der an die Geld- und Warenwirtschaft angepassten Kirche ablehnten. Stattdessen praktizierten sie Sündenvergebung durch Handauflegen.[5]
Angenommen werden Einflüsse durch gnostische Ideen, die schon Mani aufnahm; sie könnten auf „Strömungen des Urchristentums“ zurückführen. Auffallend sind Ähnlichkeiten mit der Lehre der Bogomilen, die zur gleichen Zeit in Südosteuropa entstand. Ebenso möglich erscheint allerdings die eigenständige Ausbildung dualistischer Vorstellungen, da auch im Abendland eine dualistische Bibelauslegung z. B. des Corpus Johanneum nicht unbekannt war.[6][7]
Aufstieg, Konsolidierung und Blüte
Im ersten Drittel des elften Jahrhunderts sind die ersten Vorkommen in Frankreich bezeugt, so in Vertus in der Champagne (um das Jahr 1000), Toulouse (1017), Orléans (1022) sowie Monteforte in Italien (1034). In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bewirken die gregorianischen Reformen einen merklichen Rückgang, auf den allerdings ein neuer Aufschwung folgte. Die Anhänger der katharischen Lehre bildeten eine der größten religiösen Laienbewegungen des Mittelalters und galten als die Mitbegründer der Armutsbewegung. Nach 1100 breitete sich die Bewegung rasch aus: „Antwerpen, Löwen und Brügge von 1110 bis 1115, Soissons 1114, Utrecht 1135, Lüttich 1135, Köln [1143 ..], Besançon 1163, Trier 1164, Vézelay 1167, Arras 1172, Reims 1180, Troyes 1200, London 1210, Straßburg 1211.“[8]
Carcassonne, ehemalige Katharerhochburg in Okzitanien
In Deutschland lassen sich die Katharer erstmals 1143 in Köln nachweisen.[9] Bis 1200 hatte die Bewegung bereits große Gebiete zwischen Rhein und Pyrenäen erfasst. Insbesondere in Okzitanien und Oberitalien hatten sich große Gemeinschaften gebildet.[10] 1167 kam es zu einer Synode der südfranzösischen Katharer in St. Fèlix de Caraman. Dort setzte der Vorsitzende Nicetas, wohl ein bogomilischer Priester aus dem oströmischen Reich, einen stärkeren Dualismus nach östlichem Vorbild durch und regte die Bildung von Bistümern an. Die katharische Bewegung entwickelte sich zu einer eigenen Kirche. Im bedeutendsten Katharergebiet, dem Languedoc im südfranzösichen Okzitanien, wurden vier Diözesen gegründet (Albi, Agen, Toulouse, Carcassonne). Auch im zweiten wichtigen Katharerzentrum Oberitalien, insbesondere der Lombardei, entstanden sechs Diözesen.
Die Katharer waren in Südfrankreich sehr angesehen, insbesondere an den Höfen in Okzitanien, u. a. deshalb, weil in diesem Landstrich außer kleineren Fürsten keine übergeordnete Autorität regierte und die katharische Kirche mit ihrer authentischen Sittlichkeit und materiellen Bescheidenheit einen positiven Einfluss ausübte.[11] Überdies brauchte die Bevölkerung in den von den Katharern kontrollierten Gebieten keinen Zehnt als Kirchensteuer zu entrichten. In der Frühzeit der Bewegung sympathisierten viele Angehörige der Oberschicht – bis hin zu den mächtigen Grafen von Toulouse – mit den Katharern. Später traten Katharer auch in anderen Teilen Italiens, auf Sizilien, im Rheinland, in Österreich,[12] Spanien, England und einigen skandinavischen Ländern auf.
Erste Gegenmaßnahmen der Kirche
Für die römisch-katholische Kirche stellten die Katharer eine gefährliche und völlig neue Bedrohung dar. Erstmals war in Europa der Versuch, eine Gegenkirche zu etablieren, unternommen worden und regional auch gelungen. In den Augen der Päpste galt die katharische Bewegung als Häresie. Ihre theologischen Standpunkte wurden als absurd, wenn nicht gar als diabolisch betrachtet. 1179 wurden die Katharer von Papst Alexander III. (1159–1181) auf dem Dritten Laterankonzil erstmals verurteilt und exkommuniziert. Unter Papst Lucius III. (1181–1185) erfolgte eine neuerliche Verurteilung auf dem Konzil von Verona im Jahr 1184 in der Bulle 'Ad Abolendam'. Hierin wurden auch erstmals konkrete Maßnahmen gegen sogenannte Ketzer dargelegt, wie etwa der Beschluss, dass alle Bischöfe in ihren Pfarren Ketzer zur Anzeige bringen sollten. Diese Maßnahme sollte sich jedoch als wenig erfolgreich erweisen (zur ausführlicheren Darstellung siehe: Inquisition). Papst Innozenz III. (1198–1216) schlug in der Bekämpfung der Katharer zunächst einen neuen Weg ein: 1206 entsandte er eine Gruppe von Zisterziensermönchen nach Südfrankreich, darunter Pierre de Castelnau, Diego de Acebo sowie der junge Domingo de Guzman, um die Katharer über den Weg des Gesprächs und der gütlichen Einigung wieder für die Kirche zu gewinnen. Die Mönche sollten dort, so wie die Perfecti/ae, in einfacher Kleidung und Demut auftreten. In den darauffolgenden Monaten führten die Zisterzienser in Okzitanien Dispute und hielten Predigten. 1208 wurde jedoch Pierre de Castelnau ermordet. Da Papst Innozenz III. nunmehr alle Versuche gescheitert sah, der Katharer Herr zu werden, rief er gegen sie noch im selben Jahr zum Kreuzzug auf, der sich 1209 in Bewegung setzte.
Der Untergang
1209 wurden Katharer aus Carcassonne vertrieben
Der okzitanische Adel war zunächst größtenteils auf Seiten der Katharer, auch weil er in Gegnerschaft zum König von Frankreich Philipp II. stand. Der unter Simon IV. de Montfort gegen die Katharer begonnene und in mehreren Phasen geführte Albigenserkreuzzug (1209–1229) richtete verheerende Schäden und großes menschliches Leid an, wie etwa die Massaker in Béziers (1209), Minerve (1210) oder Lavaur (1211). Durch den Albigenserkreuzzug und das unerbittliche Vorgehen der Inquisition vernichtete die römische Kirche zwischen 1209 und 1310 die katharische Glaubensbewegung.
Als Ergebnis brachte der Kreuzzug zwar die militärische Niederlage der mit den Katharern verbündeten Fürsten und letztlich die Eingliederung Okzitaniens in das Königreich Frankreich, nicht aber die vom Heiligen Stuhl erhoffte vollständige Ausrottung der Katharer und ihrer Organisation. So ließ Katharerbischof Guilhabert de Castres († 1241/42) die Bergfestung Montségur nach 1229 weiter ausbauen.[13] Dennoch war die Bewegung schwer getroffen worden: Die Zeiten der freien Religionsausübung waren vorbei, die Unterstützung des Adels war nach dem Kreuzzug verloren gegangen. Die Päpste und ihre Unterstützer hatten inzwischen überdies das Inquisitionsverfahren zu entwickeln begonnen und bedienten sich dieses neuen Instruments erstmals flächendeckend: Die 1229 unter Papst Gregor IX. (1227–1241) einberufene Synode von Toulouse legte ein dichtes Netz an inquisitorischen Untersuchungen über die okzitanische Diözese.
Inzwischen entwickelte sich die uneinnehmbar scheinende Katharerfestung Montségur zum Hauptzentrum (caput) und letzten großen Refugium der verfolgten französischen Katharer. Hier befand sich auch ihre Kirchenleitung. 1243 begannen Truppen des französischen Königs mit der Belagerung der Burg. Zwar hatten die Katharer zuvor ihre Kirchengelder noch nach Italien schaffen lassen, ein Asylangebot italienischer Katharer aber abgelehnt. Im März 1244 kapitulierten die Verteidiger Montségurs. Ca. 200 Katharer wurden am 16. März 1244 in den Palisaden der Festung verbrannt. Der Fall von Montségur bedeutete das Ende der katharischen Kirchenorganisation in Frankreich.
Ruine der Festung Quéribus
Viele Katharer fanden auch Zuflucht in der abgelegenen Burg Quéribus in den Corbières. Unter ihnen war auch der katharische Bischof der Grafschaft Razès, Benoît de Termes, der 1233 oder 1241 in der Festung starb. Zwar wurde die Burg 1239 vom Herrscher Aragoniens an den französischen König Ludwig IX. verkauft, doch wurde 1242 der Katalane Xacbert de Barbaira, eine herausragende Gestalt des südfranzösischen Widerstandes, Befehlshaber von Quéribus. Er konnte die Burg zwar noch bis 1255 halten, musste sie dann aber nach längerer Belagerung durch seinen ehemaligen Freund und Kampfgefährten Olivier de Termes endgültig an den französischen König abtreten. Damit hatte Quéribus noch elf Jahre länger standgehalten als die Burg Montségur.[14]
In Italien mussten sich nach Erfolgen der Inquisition in den 1250er-Jahren die verbliebenen Katharer nach Norditalien zurückziehen. Ihr Schicksal ähnelt jenem ihrer französischen Glaubensbrüder: Sie hatten sich die Festung Sirmione am Gardasee als letzte Zufluchtstätte erwählt, hier weilten auch etliche geflüchtete französische Katharer. 1276 wurde die Burg eingenommen und die überlebenden Katharer, insgesamt 178 Perfecti, im Jahr 1278 in der Arena von Verona verbrannt.[15]
Die letzten Katharer
Gedenkstein bei Montségur
Ab 1299 kam es in den Pyrenäentälern der französischen Grafschaft Foix zu einem Wiederaufleben des Katharertums. Ins Leben gerufen wurde die vergleichsweise kleine Bewegung von den Brüdern Pierre und Guillaume Autier. Hauptort der Gemeinschaft war das Dorf Montaillou. Die Bewegung wurde durch die Inquisition zunächst unter Inquisitor Gottfried d’Ablis, und später unter Inquisitor Bernard Gui verfolgt. Die Anführer der Bewegung, darunter die Brüder Autier, wurden 1309 und 1310 verbrannt. Letzte inquisitorische Untersuchungen unternahm dort der Inquisitor Jacques Fournier (der spätere Papst Benedikt XII.) bis 1325.
Der letzte Albigenserbischof Belibaste wurde 1321 auf dem Scheiterhaufen in Villerouge-Termenès verbrannt, die letzte bekannte Verhaftung eines Katharers ist für 1342 in Florenz dokumentiert.[16] Bis in die Frühe Neuzeit wurden danach noch gelegentlich Personen verfolgt, die von der Obrigkeit in die Nähe des Katharertums gerückt worden waren.
Lehre
Bezüglich der Lehre der Katharer ist viel behauptet und wenig erwiesen worden – sowohl von ihren Gegnern als auch von späteren Verteidigern. Sicher ist, dass es innerhalb der Katharer insbesondere in der späteren Zeit viele verschiedene Gruppen gab, so dass man nicht von einer einheitlichen Lehre sprechen kann.
Beim Katharismus handelte es sich um eine dualistische Form des Christentums, die von den balkanischen Bogomilen beeinflusst wurde. Die Katharer hatten direkte Verbindungen zu den Bogomilen: Die Interrogatio Johannis, eine apokryphe Schrift bogomilischer Herkunft, erhielt der italienische Katharerbischof Nazarius von Bogomilen aus Bulgarien.[17]
Der Dualismus bildet das wichtigste Element der katharischen Theologie: Die (materielle) Welt wurde als böse angesehen, das Gute war lediglich bei Gott im Himmel zu finden. Im Neuen Testament hatte das Evangelium des Johannes für sie eine herausragende Rolle. Das Leben des Katharers war darauf ausgelegt, das Gute im Menschen (die Seele) aus der bösen Welt in den Himmel zu bringen. Der Katharismus war eine Erlösungsreligion und basierte auf der Offenbarung. Sein Heiliges Buch war das Neue Testament, sein Gebet das Pater Noster.[18]
Die Katharer sahen sich selbst als die „wahre“ christliche Kirche. Ihr Ziel war die Befreiung der Seele durch die Erlangung des Consolamentums (siehe unten). Die Katharer unterschieden sich von der damaligen christlichen Kirche auch durch die Ablehnung des Alten Testaments der Bibel, in dem sie den Schöpfergott einer bösen Welt beschrieben sahen.[19] In ihren Predigten kamen viele Bibelzitate vor, die Auslegung war oft nicht eng an den Text gebunden, was sich auch bei den Bibelübersetzungen feststellen lässt.
Abgesehen von einer grundsätzlich dualistischen Weltsicht und der Ablehnung des Alten Testaments lassen sich über die katharische Lehre kaum für alle Untergruppen gemeinsame theologische Aussagen finden. Die Katharer wurden und werden gerne in die Traditionen des Manichäismus und der Gnosis gestellt. Eine direkte Verbindung lässt sich allerdings nicht nachweisen, obwohl theologische Parallelen augenscheinlich sind.[20]
Gottesdienst und Praxis
Die katharischen Priester (sowohl Männer als auch Frauen) predigten in der Volkssprache (im Gegensatz zum Latein der römisch-katholischen Kirche) und erreichten dadurch weite Bevölkerungsschichten. Armut, Bescheidenheit und Enthaltsamkeit (auch in der Sexualität) galten als erstrebenswert und trugen zur Popularität der Bewegung bei, während die römisch-katholische Kirche aufgrund der Lebensweise vieler ihrer Funktionsträger abgelehnt wurde.
Der katharische Kult ist dem Kern nach bogomilischer Tradition, was sich vor allem in der Tatsache äußert, dass die Vergebung der Sünden nur durch die Aufnahme in die Kirche der Katharer erfolgen konnte. Um diesen Grundgedanken haben sich aber abendländische Riten gelegt, so dass hier eine Vermischung der Traditionen zu erkennen ist.
Speisevorschriften
Aus der Ablehnung der Fortpflanzung als Teufelswerk kann bis zu einem gewissen Maße die Ablehnung sämtlicher Speisen, die aus der Fortpflanzung entstanden sind, also von Tierfleisch, Fetten und Milchprodukten, begründet werden. Eine weitaus stärkere Begründung für die Ablehnung dieser Speisen war die Annahme, dass sich in den Tierkörpern die Seelen verstorbener Menschen aufhielten. Wer ein Tier tötete, um es zu verspeisen, stand also in der Gefahr, einen Mord an einer Engelsseele zu begehen, die in einem Tierkörper Zuflucht gesucht hatte. Fische hingegen durften von den Katharern verzehrt werden, da sie der (im Mittelalter weit verbreiteten) Ansicht waren, Fische seien kein Zeugungsprodukt, sondern gingen aus dem Wasser hervor. Außerdem war das Trinken gegorener Getränke (vor allem von Wein) verboten.
Weiteres dazu im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Katharer
Andy- Admin
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