Anton Ulrich, der Belagerer und Unterwerfen der Braunschweiger Unabhängigkeit
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Anton Ulrich, der Belagerer und Unterwerfen der Braunschweiger Unabhängigkeit
Gut alte Geschichte, heute ist das Anton Ulrich Museum nach ihn benannt.
Im Jahr 1667, ein Jahr nach seinem Regierungsantritt, berief er seinen jüngeren, machtbewussten Bruder Anton Ulrich (1633–1714) zum Statthalter. Rudolf August zog sich mehr und mehr von den Regierungsgeschäften zurück, die er seinem Bruder überließ. 1671 gelang es Rudolf August und Anton Ulrich die Stadt Braunschweig nach etwa dreiwöchiger Belagerung zu besetzen. Damit endete die Epoche der unabhängigen Stadt Braunschweig
Aber das nur mal am Rande, bleiben wir mal bei Anton und der kam nicht aus Tirol.
Dazu folgendes:
Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 4. Oktober 1633 in Hitzacker; † 27. März 1714 in Salzdahlum bei Wolfenbüttel) war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Haus der Welfen. Er gilt als Prototyp des aufgeklärt-absolutistischen Herrschers des Barockzeitalters: machtbewusst, an äußerer Repräsentanz und Fortschritt der Bildung gleichermaßen interessiert und als Lyriker und Romanautor selbst künstlerisch tätig.
Anton Ulrich gilt als einer der bedeutendsten Autoren des Barock. Sein literarisches Schaffen umfasst Romane (Die durchlauchtige Syrerin Aramena und Die Römische Octavia), religiöse Lyrik (Churfürstliches Davids-Harpfenspiel) und Texte für Singspiele und Opern (Orpheus). Viele dieser Werke entstanden in Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Erzieher Sigmund von Birken, der dem Herzog eine Reihe seiner eigenen Schriften widmete. Die Fertigstellung der Aramena übernahm er von seiner Schwester Sibylle Ursula, als diese 1663 die Arbeiten an dem komplexen Manuskript im zweiten der fünf Bände aufgrund ihrer Eheschließung abbrach.
Anton Ulrichs lyrisches Vorbild war sein Lehrer Georg Justus Schottelius, sein Vorbild beim Verfassen von Romanen war Andreas Heinrich Bucholtz. Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar nahm Herzog Anton Ulrich 1659 in die Fruchtbringende Gesellschaft auf. Sein Gesellschaftsname war Der Siegprangende, sein Motto Der rauen Luft zum Trotz, sein Emblem Die rote Herbstrose.[11]
Zu höfischen Festtagen schrieb Ulrich zahlreiche Libretti für Opern, Singspiele und Ballette, die für die Entwicklungsgeschichte des höfischen Theaters und der Oper bedeutsam wurden. Von Anton Ulrichs 61 Kirchenliedern, die als Christ-Fürstliches Davids-Harpfen Spiel erschienen, wurden mehrere in verschiedenen Gesangbüchern aufgenommen (u. a. Laß Dich Gott, Gott, Du bleibest doch mein Gott und Ach, Gott, soll ich noch länger klagen).
Mit seinen Romanen, die mit ihrer labyrinthischen Handlung und dem gezierten, formgebändigten Stil das Weltbild und das ästhetische Ideal der Barockzeit verkörpern, gilt Anton Ulrich als einer der Begründer des deutschen historischen Romans. Breit in der Anlage, weitschweifig in der Durchführung, steif pedantisch und gesucht im Stil, kann ihnen dennoch eine künstlerische Gestaltung und Lebendigkeit nicht abgesprochen werden.[3] Tatsächlich wurde sein Roman Octavia noch bis in die Jugendzeit von Johann Wolfgang von Goethe viel gelesen und von diesem als Strukturmodell für seinen eigenen, 1796 erschienenen Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre verwendet [12] Joseph von Eichendorff erwähnt Anton Ulrich in seinem Buch Der deutsche Roman des 18. Jahrhunderts in seinem Verhältniss zum Christenthum (Paderborn 1866) und bezeichnet ihn als literarischen Protagonisten der „sogenannten ‚Staatsraison‘“.
Einige geistliche Oden fanden Aufnahme in evangelische Gesangbücher, so das Lied Jesus ist mein Aufenthalt, das sich beispielsweise im Baden-Durlachischen Gesangbuch aller evangelisch-lutherischen Kirchen in den markgräflich Badischen Landen aus dem Jahr 1772 (Liednummer 280) findet. Sein Gedicht Sterbelied wurde in die Frankfurter Anthologie aufgenommen.[13]
Gedichtbeispiel
Sterbelied (erste drei Strophen)
Es ist genug, mein matter Sinn
Sehnt sich dahin, wo meine Väter schlaffen.
Ich hab es endlich guten Fug,
Es ist genug! Ich muss mir Rast verschaffen.
Ich bin ermüdt, ich hab geführt
Die Tages Bürd: Es muss eins Abend werden.
Erlös mich, Herr, spann aus den Pflug,
Es ist genug! Nimm von mir die Beschwerden.
Die große Last hat mich gedrückt,
Ja schier erstickt, so viele lange Jahre.
Ach lass mich finden, was ich such:
Es ist genug! Mit solcher Kreuzes Ware.
Weiteres zu seiner Person,seines wirkens und seines schaffens im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Ulrich_(Braunschweig-Wolfenb%C3%BCttel)
Im Jahr 1667, ein Jahr nach seinem Regierungsantritt, berief er seinen jüngeren, machtbewussten Bruder Anton Ulrich (1633–1714) zum Statthalter. Rudolf August zog sich mehr und mehr von den Regierungsgeschäften zurück, die er seinem Bruder überließ. 1671 gelang es Rudolf August und Anton Ulrich die Stadt Braunschweig nach etwa dreiwöchiger Belagerung zu besetzen. Damit endete die Epoche der unabhängigen Stadt Braunschweig
Aber das nur mal am Rande, bleiben wir mal bei Anton und der kam nicht aus Tirol.
Dazu folgendes:
Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 4. Oktober 1633 in Hitzacker; † 27. März 1714 in Salzdahlum bei Wolfenbüttel) war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Haus der Welfen. Er gilt als Prototyp des aufgeklärt-absolutistischen Herrschers des Barockzeitalters: machtbewusst, an äußerer Repräsentanz und Fortschritt der Bildung gleichermaßen interessiert und als Lyriker und Romanautor selbst künstlerisch tätig.
Anton Ulrich gilt als einer der bedeutendsten Autoren des Barock. Sein literarisches Schaffen umfasst Romane (Die durchlauchtige Syrerin Aramena und Die Römische Octavia), religiöse Lyrik (Churfürstliches Davids-Harpfenspiel) und Texte für Singspiele und Opern (Orpheus). Viele dieser Werke entstanden in Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Erzieher Sigmund von Birken, der dem Herzog eine Reihe seiner eigenen Schriften widmete. Die Fertigstellung der Aramena übernahm er von seiner Schwester Sibylle Ursula, als diese 1663 die Arbeiten an dem komplexen Manuskript im zweiten der fünf Bände aufgrund ihrer Eheschließung abbrach.
Anton Ulrichs lyrisches Vorbild war sein Lehrer Georg Justus Schottelius, sein Vorbild beim Verfassen von Romanen war Andreas Heinrich Bucholtz. Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar nahm Herzog Anton Ulrich 1659 in die Fruchtbringende Gesellschaft auf. Sein Gesellschaftsname war Der Siegprangende, sein Motto Der rauen Luft zum Trotz, sein Emblem Die rote Herbstrose.[11]
Zu höfischen Festtagen schrieb Ulrich zahlreiche Libretti für Opern, Singspiele und Ballette, die für die Entwicklungsgeschichte des höfischen Theaters und der Oper bedeutsam wurden. Von Anton Ulrichs 61 Kirchenliedern, die als Christ-Fürstliches Davids-Harpfen Spiel erschienen, wurden mehrere in verschiedenen Gesangbüchern aufgenommen (u. a. Laß Dich Gott, Gott, Du bleibest doch mein Gott und Ach, Gott, soll ich noch länger klagen).
Mit seinen Romanen, die mit ihrer labyrinthischen Handlung und dem gezierten, formgebändigten Stil das Weltbild und das ästhetische Ideal der Barockzeit verkörpern, gilt Anton Ulrich als einer der Begründer des deutschen historischen Romans. Breit in der Anlage, weitschweifig in der Durchführung, steif pedantisch und gesucht im Stil, kann ihnen dennoch eine künstlerische Gestaltung und Lebendigkeit nicht abgesprochen werden.[3] Tatsächlich wurde sein Roman Octavia noch bis in die Jugendzeit von Johann Wolfgang von Goethe viel gelesen und von diesem als Strukturmodell für seinen eigenen, 1796 erschienenen Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre verwendet [12] Joseph von Eichendorff erwähnt Anton Ulrich in seinem Buch Der deutsche Roman des 18. Jahrhunderts in seinem Verhältniss zum Christenthum (Paderborn 1866) und bezeichnet ihn als literarischen Protagonisten der „sogenannten ‚Staatsraison‘“.
Einige geistliche Oden fanden Aufnahme in evangelische Gesangbücher, so das Lied Jesus ist mein Aufenthalt, das sich beispielsweise im Baden-Durlachischen Gesangbuch aller evangelisch-lutherischen Kirchen in den markgräflich Badischen Landen aus dem Jahr 1772 (Liednummer 280) findet. Sein Gedicht Sterbelied wurde in die Frankfurter Anthologie aufgenommen.[13]
Gedichtbeispiel
Sterbelied (erste drei Strophen)
Es ist genug, mein matter Sinn
Sehnt sich dahin, wo meine Väter schlaffen.
Ich hab es endlich guten Fug,
Es ist genug! Ich muss mir Rast verschaffen.
Ich bin ermüdt, ich hab geführt
Die Tages Bürd: Es muss eins Abend werden.
Erlös mich, Herr, spann aus den Pflug,
Es ist genug! Nimm von mir die Beschwerden.
Die große Last hat mich gedrückt,
Ja schier erstickt, so viele lange Jahre.
Ach lass mich finden, was ich such:
Es ist genug! Mit solcher Kreuzes Ware.
Weiteres zu seiner Person,seines wirkens und seines schaffens im Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Ulrich_(Braunschweig-Wolfenb%C3%BCttel)
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