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Thomas Murner, der Satiriker des Mittelalters

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Thomas Murner, der Satiriker des Mittelalters Empty Thomas Murner, der Satiriker des Mittelalters

Beitrag  Andy So Mai 07, 2017 9:10 pm

Thomas Murner (* 24. Dezember 1475 in Oberehnheim; † vor dem 23. August 1537 ebenda) war ein elsässischer Franziskanerlesemeister, Dichter und Satiriker, Humanist und bedeutender Kontroverstheologe der frühen Reformationszeit.

Thomas Murner, der Satiriker des Mittelalters 220px-Cantzler_der_geuchmatten
Thomas Murner als Kanzler der Gauchmatt. Ambrosius Holbein (1519)

Leben
Bildungsweg

Thomas Murner, der Satiriker des Mittelalters 300px-Strasbourg1493
Ansicht von Straßburg. Schedelsche Weltchronik (1493)

Thomas Murner wurde 1475 als Sohn eines angesehenen Bürgers in Oberehnheim (heute Obernai, Elsass) geboren. Wegen eines Geburtsfehlers litt er immer an einem leichten Hinken;[1] auch eine Kinderlähmung wird erwogen.[2] 1481 übersiedelte seine Familie in die freie Reichsstadt Straßburg. Der kränkliche Murner besuchte die Klosterschule im Franziskanerkonvent und trat bereits 1490 in den Franziskanerorden ein. Vier Jahre später wurde der 19-jährige Murner zum Priester geweiht. In Straßburg wird er mit den Predigten von Johann Geiler von Kaysersberg und dem Narrenschiff von Sebastian Brant bekannt geworden sein. Beide Autoren waren prägend für seine späteren Werke.[1]

Die Ordensobern erkannten die Begabung des jungen Bruders und ermöglichte ihm eine Ausbildung an verschiedenen Universitäten Europas. Ab 1494 ging Murner auf Reisen und studierte an mindestens sieben Universitäten. Er begann sein Studium in Freiburg im Breisgau (1494–1498), absolvierte ein Semester in Köln (1498) und danach ein Semester in Paris (1498/99). Anschließend wandte er sich dem östlichen Mitteleuropa zu. Die Stationen waren die Universitäten von Rostock (1499), Krakau (1499/1500), Prag (1500/01) und Wien.[3] Nachdem er 1498 den Magister der Freien Künste in Freiburg im Breisgau und den Baccalaureus theologiae in Krakau erlangt hatte, kehrte er 1501 nach Straßburg zurück, wo er als Prediger und Lehrer an seinem Mutterkloster zu wirken begann. Schon nach kurzer Zeit kam es zu einer Auseinandersetzung mit den führenden Humanisten der Stadt um die nationale Zugehörigkeit des Elsasses. Der Konflikt artete in eine persönliche Fehde zwischen Murner und Jakob Wimpfeling aus.

Murner und Wimpfeling

Thomas Murner, der Satiriker des Mittelalters 300px-Murner_und_Wimpfeling
Thomas Murner (rechts) im Gespräch mit Jakob Wimpfeling und seinen Schülern. Titelblatt einer Flugschrift (1502)

Jakob Wimpfeling, der gefeierte elsässische Humanist (1450–1528), hatte sich wie Murner 1501 wieder in Straßburg niedergelassen. Er hatte Ende 1501, vermutlich als Antwort auf eine Vorlesung Murners, die Schrift Germania verfasst, in der er die Behauptung aufstellte, Straßburg und das ganze Elsass sei nie gallisch gewesen und, da auch Karl der Große und dessen Vater Pippin Deutsche gewesen seien, sei der Ursprung des Elsasses ganz und gar germanisch. Dies komme auch in den vielen deutschen Ortsnamen zum Ausdruck. Ein zweites Anliegen der Schrift war die Forderung nach einer weltlichen humanistischen Schule in Straßburg. Die Schrift brachte Wimpfeling viel Lob ein, forderte jedoch die französische Fraktion heraus. Zudem sahen die Franziskaner ihre Schultätigkeit durch Wimpfelings Projekt bedroht. Murner, der seit 1501 in der Stadt öffentlich zu unterrichten begonnen hatte, machte sich zum Sprecher der Opponenten Wimpfelings. Im Sommer 1502 veröffentlichte er mit Germania Nova eine Gegenschrift, in der er die schwache historische Beweisführung Wimpfelings aufdeckte und, wo dies ihm nicht gelang, sie versuchte lächerlich zu machten.

Wimpfeling reagierte äußerst gereizt auf Murners Antwort und erreichte, dass der Straßburger Rat den Vertrieb dieser Schrift unterband. Zudem sandte er einen Rundschreiben an seine Freunde und Schüler mit der Aufforderung, ihn gegen die unverschämten Angriffe des noch jungen und unbekannten Murners zu verteidigen. Schon bald wurden eine Schrift zur Verteidigung Wimpfelings von dessen Verehrer Thomas Wolf (1475–1509) herausgegeben (Defensio Germaniae Jacobi Wympfelingii, Freiburg i. B. 1502). Auf dem Titelblatt ist auf der einen Seite Thomas Murner dargestellt. Er ist erkennbar am Spruchband preter me nemo (keiner außer mir), was dessen Überheblichkeit zum Ausdruck bringen sollte. Auf der anderen Seite stehen Wimpfeling und seine Schüler. Die Defensio war weniger eine Verteidigung Wimpfelings als eine eigentliche Abrechnung mit Murner. In einer zweiten, ebenfalls von Thomas Wolf herausgegebenen Schrift (Versiculi Theodorici Gresemundi, Straßburg 1502), wurde Murner mit einer Reihe derber Schimpfwörter eingedeckt. Ein Schimpfname Mur-nar (närrischer Kater) sollte ihn das Leben lang begleiten.[1] Murners Antwort auf die Beschimpfungen war eine Lobschrift (Honestorum poematum condigna laudatio, Straßburg 1503), in der er seine Gegner zu einer öffentlichen Auseinandersetzung aufforderte. Die Schrift ist wohl unmittelbar nach ihrem Erscheinen verboten worden und bildet so den vorläufigen Schlusspunkt der Auseinandersetzung.[4]

Weiteres dazu im Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Murner

Werke

Ausführliches Werkverzeichnis bei: Friedrich Eckel: Der Fremdwortschatz Thomas Murners. Ein Beitrag zur Wortgeschichte des frühen 16. Jahrhunderts; mit einer vollständigen Murnerbibliographie. Göppingen 1978
Vorreformatorische Schriften

Invectiva contra Astrologos, Straßburg 1499 (Digitalisat)
Germania Nova, Straßburg 1502.
Chartiludium logicae, Krakau 1507.
Logica memorativa, Straßburg 1509 (Digitalisat)
De quattuor heresiarchis, Straßburg 1509 (Digitalisat)
Von den vier ketzeren, Straßburg 1509 (Digitalisat)
Ludus studentum Friburgensium, Frankfurt am Main 1511 (Digitalisat)
Arma patientie contra omnes seculi adversitates, Frankfurt am Main 1511 (Digitalisat)
Benedicite iudeorum, Frankfurt am Main 1512 (Digitalisat)
Der iuden Benedicite, Frankfurt am Main 1512 (Digitalisat)
Narren bschwerung, Straßburg 1512.
Schelmenzunfft, Frankfurt am Main 1512 Digitalisat Augsburg 1514
Ein andechtig geistliche Badenfart, Straßburg 1514.
Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzit, Straßburg 1515.
Die geuchmat, Basel 1519 Digitalisat

Schriften gegen Luther

Ein christliche und briederliche ermahnung, Straßburg 1520 (Digitalisat)
Von Doctor Martinus luters leren vnd predigen, Straßburg 1520.
Von dem babstenthum, Straßburg 1520 (Digitalisat)
An den Groszmechtigsten vnd Durchlüchtigsten adel tütscher nation, Straßburg 1520 (Digitalisat)
Wie doctor M. Luter usz falschen vrsachen bewegt Dz geistlich recht verbrennet hat, Straßburg 1521.
Ain new lied von dem vndergang des Christlichen glaubens, Straßburg 1522 (Digitalisat)
Ob der Künig usz engelland ein lügner sey oder der Luther, Straßburg 1522 (Digitalisat)
Von dem großen Lutherischen Narren, Straßburg 1522 Digitalisat

Schriften aus Luzern

Murneri responsio libello cuidam, 1526.
Ein worhafftigs verantworten, 1527 (Digitalisat)
Der Lvtherischen evangelischen Kirchendieb und Ketzerkalender, 1527.
Die disputation vor den xij orten einer loblichen eidtgnoschafft, 1527 (Digitalisat)
Causa Helvetica orthodoxae fidei, 1528 (Digitalisat)
Hie würt angezeigt dz vnchristlich frevel, 1528.
Die gots heylige meß von gott allein erstifft, 1528 (Digitalisat)
Des alten christlichen beeren Testament, 1528.
Von des jungen Beeren zenvve im mundt, 1529.

Juristische Schriften

Utriusque iuris tituli et regule, Basel 1518 (Digitalisat)
Instituten ein warer ursprung unnd fundament des Keyserlichen rechtens, Basel 1519 (Digitalisat)
Der keiserlichen stat rechten ein ingang vnd wares fundament, Straßburg 1521 Digitalisat

Übersetzungen

Vergilij maronis dryzehen Aeneadischen Bücher, Straßburg 1515 (Digitalisat)
Ulrichen von hutten ... von der wunderbarlichen artzney des holtz Guaiacum genant, Straßburg 1519.
Von der Babylonischen gefengknuß der Kirchen Doctor Martin Luthers, Straßburg 1520 (Digitalisat)
Bekennung der süben Sacramenten vider Martinum Lutherum, Straßburg 1522 (Übersetzung der Assertio Septem Sacramentorum Heinrichs VIII.)
Marcii Antonii Sabellici History von anbeschaffener Welt, 1534/1535 (3 von 10 Bänden als Manuskripte erhalten)

Neuausgaben

Franz Schultz (Hrsg.): Thomas Murner. Deutsche Schriften mit den Holzschnitten der Erstdrucke. (9 Bde.) Berlin Leipzig 1918–1931.
Von den fier ketzeren hrsg. von Eduard Fuchs
Badenfahrt hrsg. von Victor Michels
Narrenbeschwörung hrsg. von Meier Spanier
Die Schelmenzunft hrsg. von Meier Spanier
Die Mühle von Schwindelsheim und Gredt Müllerin Jahrzeit hrsg. von Gustav Bebermeyer
Die Geuchmat hrsg. von Eduar Fuchs
Kleine Schriften: Prosaschriften gegen die Reformation. 3 Bde. hrsg. von Wolfgang Pfeiffer-Belli
Von dem grossen Lutherischen Narren hrsg. von Paul Merker
Wolfgang Pfeiffer-Belli (Hrsg.): Thomas Murner im Schweizer Glaubenskampf. Münster in Westfalen 1939.
Hedwig Heger (Hrsg.): Marcii Antonii Sabellici Hystory von anbeschaffener Welt. Übersetzung der Enneades des Marcus Antonius Sabellicus. (4 Bde.) Karlsruhe 1987, ISBN 3-7617-0251-5.
Adolf Laube (Hrsg.): Flugschriften gegen die Reformation (1518–1524). Berlin 1997, ISBN 3-05-002815-7.
Adolf Laube (Hrsg.): Flugschriften gegen die Reformation (1525–1530). Berlin 2000, ISBN 3-05-003312-6.
Karsthans. Thomas Murners „Hans Karst“ und seine Wirkung in sechs Texten der Reformationszeit: ‚Karsthans‘ (1521); ‚Gesprech biechlin neüw Karsthans‘ (1521); ‚Göttliche Mühle‘ (1521); ‚Karsthans, Kegelhans‘ (1521); Thomas Murner: ‚Von dem großen lutherischen Narren‘ (1522, Auszug); ‚Novella‘ (ca. 1523). Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Thomas Neukirchen. (= Beihefte zum Euphorion. 68). Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8253-5976-8.
Von dem großen Lutherischen Narren (1522). Hrsg., übersetzt und kommentiert von Thomas Neukirchen. (= Beihefte zum Euphorion. 83). Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6388-8.
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