Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» *Santiano*
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:25 am von Andy

» END OF GREEN
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:21 am von Andy

»  zozyblue
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:18 am von Andy

»  MAGNUM
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:14 am von Andy

» Natasha Bedingfield
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:12 am von Andy

» ... TRAKTOR ...
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:10 am von Andy

» = Azillis =
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:07 am von Andy

» Alice Cooper
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:04 am von Andy

» Art of Trance
*** Der Hag *** Icon_minitimeHeute um 4:02 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
November 2024
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
252627282930 

Kalender Kalender


*** Der Hag ***

Nach unten

*** Der Hag *** Empty *** Der Hag ***

Beitrag  Andy Mi Jul 19, 2017 8:09 pm

Ein Hag ist ein meist von einer Hecke eingehegtes bzw. eingefriedetes Gelände. Der Wortbestandteil -ha(a)g(en) weist als verbreiteter Flur- oder Ortsname auf diese frühere Siedlungsform hin.

Etymologie

Hag leitet sich von germ. *haga/*hagaz/*hagjô/*hagjôn „Umzäunung, Gehege“ ab und umfasst auch den Begriff „Schutz“ wie in hegen und behaglich. Noch heute wird im Schweizerdeutschen und im Südwestdeutschen die Bezeichnung „Hag“ für eine Einzäunung eines Grundstückes oder einer Weide verwendet.

Das Wort steht zu der germanischen Wurzel *hag: „schlagen, stoßen, stechen“ und umfasst zwei Bedeutungsfelder:

Die Umfriedung eines Geländes durch gekapptes Buschholz, eine Hecke: Hierzu dienten dornige Sträucher wie Hagedorn (Weißdorn), Hagerose (Hunds-Rose) und Hagebutte, oder stark verwachsende Pflanzen wie die Hagebuche (Hainbuche), Weiden oder Haseln. Im Grimmschen Wörterbuch finden sich auch noch Hagapfel (Westlicher Erdbeerbaum), Hageiche (für Rosskastanie), Hagtanne für eine kleine Tannenart.
Die Umfriedung eines Geländes durch Stangenholz oder Ruten als Zaun: Im ausgehenden Mittelalter wurde rund um ein Gehöft etwa ein niedriger Erdwall mit Pfählen angelegt, oft durch Weidengeflecht oder Haselgeflecht verbunden, um den Besitz vor Eindringlingen zu schützen und das Fortlaufen des Viehs zu verhindern (Wallhecken in Friesland).

Die zwei Bedeutungsfelder treffen sich in der Schneitelwirtschaft (Baumheu) als frühe Futterwirtschaft. Über die Niederwald­wirtschaft spaltet sich in der mittelhochdeutschen Sprachschicht das Wort Hain als „kleiner Wald“ ab.

Auf dem umfriedeten Gelände befindet sich meist ein Hof (Hofstelle), ein Gehöft oder ein Weiler. Daher ist die Wortwurzel in zahlreichen topographischen Bezeichnungen erhalten. In späteren Phasen des Mittelalters gilt diese Siedlungsform aber schon als ärmlich, und hagestalt bezeichnet ein kleines Anwesen, hagestut bezeichnet einen Kleinbauern, der sich keine eigene Familie leisten konnte, auch Hagesatz, Hagestolz genannt. Heute noch in diesem Sinne verwendet wird das Adjektiv hager.

Als Landhag bezeichnet man in Folge Heckenanlagen als Sperrwerk oder Grenzbefestigung.

Der Hag bot auch Friedhöfen Schutz vor bösen Geistern, insbesondere wenn er aus Eiben oder Buchsbaum bestand. Auch sind sowohl im mitteleuropäischen als auch im nordischen und englischen Sagen­kreis überraschende Durchlässe in Hecken als Übergang in ein Feen­reich oder die Unterwelt zu finden. So leitet sich auch Hexe (ahd. hecse, engl. hag, auch mnl. Hagetisse) aus demselben Wortstamm ab. Als alternative Bezeichnung findet sich Zaunreiter/in.
Orte mit einem Hag

In der Geschichte und Literatur sind nur wenige kleine Ortschaften bekannt, die in früheren Zeiten über einen Hag verfügten. Eine damals sehr kleine Gemeinde war Großrinderfeld in Nordbaden, an der Grenze zu Bayern gelegen. In der Ortschronik von Behringer ist der Verlauf dieses Hag`s sehr detailliert beschrieben. Er bestand aus einem Graben mit Holzzaun, bzw. einem Erdwall mit Holzzaun und umschloss die Ortschaft vollständig. Es gab 2 Öffnungen. Das Obere Tor und das Untere Tor. Von einem Nachtwächter wurden die beiden Tore frühs um 6 Uhr geöffnet und nachts um 10 Uhr geschlossen.
Ortsnamen

Der Wortstamm hag weist auf ein eingefriedetes Gelände unterschiedlicher Größe hin:

vor allem im Niederdeutschen als -hagen häufig, insbesondere in Gebieten, die durch Waldrodung entstanden sind[1]
im Bairischen liegt es vermehrt in der Form Haag, -hag, -haag vor
schwedisch -hage, dänisch have

weitere etymologisch verwandte Formen wie -heck siehe Hecke, -hain siehe Hain

Bei vielen Ortsnamen ist der Zusatz -hag oder -hagen angehängt worden, wie in Eckenhagen, Stadthagen, Den Haag (’s-Gravenhage: ‚Grafenhagen‘), Fürstenhagen, Isernhagen, Stavenhagen, Altenhagen, Neuenhagen, Steinhagen. Mancherorts gibt es darüber hinaus mehrere Orte mit Vornamen + -hagen, wohl nach einem Erstsiedler: Diedrichshagen, Gerdshagen, Hanshagen, Hinrichshagen, Karlshagen, Leopoldshagen, Meinerzhagen, Petershagen.

Andere Ortsnamen fangen mit Hag- an wie Hagen, Hagenow, Hagenbrunn.
Siehe auch

Hagenhufendorf
Verhau


Quelle
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36197
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten