Der Katechumenat
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Der Katechumenat
Der Katechumenat bezeichnet im Christentum die Vorbereitung eines Taufbewerbers (Katechumene) auf die Aufnahme in die Kirche durch die Taufe.
Taufwassergefäß
Geschichte
In frühchristlicher Zeit bis ins 6. Jahrhundert traten vorwiegend erwachsene Heiden und Juden zum Christentum über, die vor ihrer Taufe für eine Zeit von zwei bis drei Jahren im Glauben unterwiesen wurden. Man unterschied dabei drei Stufen:
die Audientes, die im Gottesdienst nur die Predigt anhören durften und vor der Feier der Eucharistie den Raum verlassen mussten
die Genuflectentes, die am Gebet der Gemeinde teilnehmen durften
die Competentes, die durch Handauflegung und Gebet aufgenommen wurden und kurz vor der Taufe standen. Sie nahmen am gesamten Gottesdienst teil und durften bei der Eucharistiefeier anwesend sein
Die Katechese der φωτιζόμενοι (photizómenoi, „die erleuchtet werden“) erfolgte durch Vorträge. Grundlage war die Erläuterung des Glaubensbekenntnisses, das der Taufbewerber bei seiner Taufe ablegte, die damals nur in der Osternacht gespendet wurde. Hinzu kamen noch Einführungen in die christliche Morallehre, die Grundgebete und die zehn Gebote.
Im Mittelalter setzte sich die Kindertaufe durch, die Katechese wurde damit hinter die Taufhandlung gesetzt. Erwachsenentaufen kamen nur noch selten vor.
Katechumenat in der römisch-katholischen und in der evangelischen Kirche
Tauffeier in der Osternacht
In den letzten Jahrzehnten gab es in Deutschland häufiger als früher Erwachsenentaufen. Eine Ursache dafür liegt in der Wiedervereinigung Deutschlands mit der folgenden Bevölkerungsvermischung. In der Folge entschieden sich viele ungetaufte Erwachsene für den Glauben. Die katholischen und evangelischen Kirchen reagierten darauf mit einer bewussten Erneuerung der Hinführung zur Erwachsenentaufe und damit auch der Erwachsenenkatechese. Grundlage ist die Erkenntnis, dass die notwendige Vermittlung von Glaubenswissen mit dem Kennenlernen der Gemeinde, dem konkreten Mitleben des Kirchenjahres und der geistlichen Begleitung des Taufbewerbers verbunden sein muss. Darum wurden vielfach frühchristliche Stufen der Aufnahme in erneuerter Form wieder eingeführt, indem die Wegstrecke des Katechumenats von verschiedenen kleinen Feiern (Aufnahme in den Katechumenat, Segnung, Salbung mit dem Katechumenenöl) begleitet wird. Am Ende dieses Weges steht die Tauffeier, womöglich in der Liturgie der Osternacht. Für die Dauer und den Lehrplan des Katechumenats gibt es sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche keine einheitliche Ordnung.
In manchen evangelischen Kirchen wird auch die Vorbereitungszeit auf die Konfirmation als Katechumenat bezeichnet.
Katechumenat in evangelisch-freikirchlichen Gemeinden
Auch die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden, die als Mitglieder der baptistischen Konfessionsfamilie die Kindertaufe ablehnen und ausschließlich die Gläubigentaufe praktizieren, bieten für Taufbewerber und am Thema Taufe Interessierte eine Taufvorbereitung an. Während es im Grundkurs des Glaubens um die zentralen Themen der Nachfolge Christi geht, behandelt der Taufkurs, der sich häufig an den Grundkurs anschließt, primär die Tauf- und Gemeindelehre, setzt aber auch seelsorgerliche Akzente. Zum evangelisch-freikirchlichen Katechumenat gehören auch die Gespräche des Taufbewerbers mit Mitgliedern der Gemeindeleitung und seinem Taufbegleiter. Am Ende der Taufvorbereitung steht das persönliche Glaubensbekenntnis des Täuflings vor der versammelten Gemeinde, die Taufempfehlung seiner Gesprächspartner sowie die nach seiner Taufe unter Handauflegung zu vollziehende Aufnahme in die Gemeinde.
Quelle
Taufwassergefäß
Geschichte
In frühchristlicher Zeit bis ins 6. Jahrhundert traten vorwiegend erwachsene Heiden und Juden zum Christentum über, die vor ihrer Taufe für eine Zeit von zwei bis drei Jahren im Glauben unterwiesen wurden. Man unterschied dabei drei Stufen:
die Audientes, die im Gottesdienst nur die Predigt anhören durften und vor der Feier der Eucharistie den Raum verlassen mussten
die Genuflectentes, die am Gebet der Gemeinde teilnehmen durften
die Competentes, die durch Handauflegung und Gebet aufgenommen wurden und kurz vor der Taufe standen. Sie nahmen am gesamten Gottesdienst teil und durften bei der Eucharistiefeier anwesend sein
Die Katechese der φωτιζόμενοι (photizómenoi, „die erleuchtet werden“) erfolgte durch Vorträge. Grundlage war die Erläuterung des Glaubensbekenntnisses, das der Taufbewerber bei seiner Taufe ablegte, die damals nur in der Osternacht gespendet wurde. Hinzu kamen noch Einführungen in die christliche Morallehre, die Grundgebete und die zehn Gebote.
Im Mittelalter setzte sich die Kindertaufe durch, die Katechese wurde damit hinter die Taufhandlung gesetzt. Erwachsenentaufen kamen nur noch selten vor.
Katechumenat in der römisch-katholischen und in der evangelischen Kirche
Tauffeier in der Osternacht
In den letzten Jahrzehnten gab es in Deutschland häufiger als früher Erwachsenentaufen. Eine Ursache dafür liegt in der Wiedervereinigung Deutschlands mit der folgenden Bevölkerungsvermischung. In der Folge entschieden sich viele ungetaufte Erwachsene für den Glauben. Die katholischen und evangelischen Kirchen reagierten darauf mit einer bewussten Erneuerung der Hinführung zur Erwachsenentaufe und damit auch der Erwachsenenkatechese. Grundlage ist die Erkenntnis, dass die notwendige Vermittlung von Glaubenswissen mit dem Kennenlernen der Gemeinde, dem konkreten Mitleben des Kirchenjahres und der geistlichen Begleitung des Taufbewerbers verbunden sein muss. Darum wurden vielfach frühchristliche Stufen der Aufnahme in erneuerter Form wieder eingeführt, indem die Wegstrecke des Katechumenats von verschiedenen kleinen Feiern (Aufnahme in den Katechumenat, Segnung, Salbung mit dem Katechumenenöl) begleitet wird. Am Ende dieses Weges steht die Tauffeier, womöglich in der Liturgie der Osternacht. Für die Dauer und den Lehrplan des Katechumenats gibt es sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche keine einheitliche Ordnung.
In manchen evangelischen Kirchen wird auch die Vorbereitungszeit auf die Konfirmation als Katechumenat bezeichnet.
Katechumenat in evangelisch-freikirchlichen Gemeinden
Auch die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden, die als Mitglieder der baptistischen Konfessionsfamilie die Kindertaufe ablehnen und ausschließlich die Gläubigentaufe praktizieren, bieten für Taufbewerber und am Thema Taufe Interessierte eine Taufvorbereitung an. Während es im Grundkurs des Glaubens um die zentralen Themen der Nachfolge Christi geht, behandelt der Taufkurs, der sich häufig an den Grundkurs anschließt, primär die Tauf- und Gemeindelehre, setzt aber auch seelsorgerliche Akzente. Zum evangelisch-freikirchlichen Katechumenat gehören auch die Gespräche des Taufbewerbers mit Mitgliedern der Gemeindeleitung und seinem Taufbegleiter. Am Ende der Taufvorbereitung steht das persönliche Glaubensbekenntnis des Täuflings vor der versammelten Gemeinde, die Taufempfehlung seiner Gesprächspartner sowie die nach seiner Taufe unter Handauflegung zu vollziehende Aufnahme in die Gemeinde.
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