Der Bund für Geistesfreiheit Bayern K. d. ö. R. (Kurzbezeichnung bfg Bayern)
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Der Bund für Geistesfreiheit Bayern K. d. ö. R. (Kurzbezeichnung bfg Bayern)
Der Bund für Geistesfreiheit Bayern K. d. ö. R. (Kurzbezeichnung bfg Bayern) ist eine freigeistig orientierte Körperschaft des öffentlichen Rechts in Bayern. Er ist ein Dachverband von zwölf örtlichen Gemeinschaften mit insgesamt 4800 Mitgliedern (Stand Januar 2014), deren größte Ortsgemeinschaft der bfg Augsburg mit 1200 Mitgliedern ist.
Geschichte
Die Ursprünge des Bundes für Geistesfreiheit reichen bis zur Deutschen Revolution von 1848 zurück; er entstammt der freireligiösen Bewegung. Frühere Bezeichnungen des bfg Bayern waren Freireligiöse Landesgemeinde Bayern K. d. ö. R. und Freigeistige Landesgemeinschaft Bayern (FLGB) K. d. ö. R. Im Dezember 1934 wurde die Freireligiöse Landesgemeinde verboten.[1] Die freireligiöse Gemeinde in München (bfg München) konnte jedoch weiter bestehen und war Mitglied in der nicht verbotenen Freien Religionsgemeinschaft Deutschlands. Einzelne Personen und Gruppen schlossen sich der Deutschen Glaubensbewegung an.[2]
Ziele
Das erklärte Ziel des bfg ist die Interessenvertretung der konfessionslosen Bürger, also Menschen, die keiner Kirche oder einer anderen Glaubensgemeinschaft (Islam, Judentum, Hinduismus etc.) angehören. Diese machen rund 25,5 Prozent der Bevölkerung Bayerns aus (Stand Ende März 2013). Insbesondere vertritt er Menschen mit freigeistiger, agnostischer, humanistischer oder atheistischer Weltanschauung.
Der bfg Bayern ist nach eigener Aussage „dogmenfrei, humanistisch, demokratisch und überparteilich“. Sie stehen für die Grundwerte Selbstbestimmung, Toleranz, Vernunft und Humanität als Mitmenschlichkeit. Sie orientieren sich an den Grundsätzen der Aufklärung und des Humanismus und fordern eine konsequente Trennung von Staat und Kirche. Ein wichtiges Anliegen ist ihnen, die Privilegien der Kirchen abzubauen. Stattdessen sollen sich religiöse und weltanschauliche Vereinigungen allein aus den Beiträgen und Spenden ihrer Mitglieder finanzieren.
Der bfg Bayern erhält – wie mehrere kleine Religionsgemeinschaften – einen Staatszuschuss von etwa 5 € pro Mitglied und Jahr, den der Freistaat Bayern von sich aus gewährt.
Organisation
Der bfg Bayern gehört dem Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften e. V. an sowie der Vereinigung Internationale Humanistische und Ethische Union (IHEU), die eine beratende Stimme in der UNO, der UNESCO und im Europarat hat. Mehrere Regionalgliederungen des bfg Bayern sind, ebenso wie der bfg Erlangen, Mitglied im Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA).
Der bfg Bayern hat Mitgliedsorganisationen in Augsburg, Deggendorf, Erlangen, Fürth, Kulmbach/Bayreuth, München, Neuburg/Ingolstadt, Regensburg und Schweinfurt. In Nürnberg war er bis 2007 durch den Humanistischen Verband (HVD) Nürnberg (ehemals bfg Nürnberg) repräsentiert. Einzelne Ortsgemeinschaften sind als eingetragene Vereine registriert, die weitaus meisten als Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die Freidenker Ulm/Neu-Ulm sind als korporatives Mitglied dem bfg Bayern angeschlossen.
Viermal im Jahr erscheint die Freigeistige Rundschau, eine Publikation des bfg Bayern. Im Bayerischen Rundfunk bestreitet der bfg Bayern regelmäßig alle 6 Wochen sonntägliche Rundfunkvorträge.
Mitgliedsbeiträge und Spenden an den bfg Bayern und an den bfg Erlangen sind aufgrund der anerkannten Gemeinnützigkeit steuerlich absetzbar.
Der Bund für Geistesfreiheit unterstützt u.a. die Atheist Bus Campaign, eine Werbekampagne, die das Bewusstsein für Atheismus fördern soll.[3]
Erfolge
Am 30. November 2016 erklärte das Bundesverfassungsgericht auf Antrag des bfg das totale Tanzverbot am Karfreitag, wie es bis dahin in Bayern gegolten hatte, für verfassungswidrig. Durch das generelle Verbot seien die Versammlungs- und Weltanschauungsfreiheit verletzt worden.[4]
Ludwig-Feuerbach-Preis
Der vom bfg Augsburg gestiftete Ludwig-Feuerbach-Preis wurde im Jahr 2001 anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Bundes für Geistesfreiheit Augsburg (bfg Augsburg) ins Leben gerufen. Laut dem Vorsitzenden des bfg Augsburg, Gerhard Rampp, ist der Preis „eine Würdigung des anderen Augsburg, das mit Schubart, Johann Most oder Bertolt Brecht einige freie Geister hervorgebracht“ habe. Zudem ergänze der Preis „das kulturelle und weltanschauliche Spektrum der Stadt, auch angesichts der Tatsache, dass der bekannte Augsburger Friedenspreis zwar von der Stadt dotiert, de facto aber von der evangelischen Kirche verliehen“ werde. Im Jahr 2001 war der Preis dank eines Sponsors auf 5000 Euro dotiert; in den Jahren 2004, 2008 und 2012 betrug er 2000 Euro.
Preisträger
2001: Karlheinz Deschner
2004: Franz Buggle
2008: Norbert Hoerster
2012: Herbert Steffen
2016: Ingrid Matthäus-Maier
Quelle
Geschichte
Die Ursprünge des Bundes für Geistesfreiheit reichen bis zur Deutschen Revolution von 1848 zurück; er entstammt der freireligiösen Bewegung. Frühere Bezeichnungen des bfg Bayern waren Freireligiöse Landesgemeinde Bayern K. d. ö. R. und Freigeistige Landesgemeinschaft Bayern (FLGB) K. d. ö. R. Im Dezember 1934 wurde die Freireligiöse Landesgemeinde verboten.[1] Die freireligiöse Gemeinde in München (bfg München) konnte jedoch weiter bestehen und war Mitglied in der nicht verbotenen Freien Religionsgemeinschaft Deutschlands. Einzelne Personen und Gruppen schlossen sich der Deutschen Glaubensbewegung an.[2]
Ziele
Das erklärte Ziel des bfg ist die Interessenvertretung der konfessionslosen Bürger, also Menschen, die keiner Kirche oder einer anderen Glaubensgemeinschaft (Islam, Judentum, Hinduismus etc.) angehören. Diese machen rund 25,5 Prozent der Bevölkerung Bayerns aus (Stand Ende März 2013). Insbesondere vertritt er Menschen mit freigeistiger, agnostischer, humanistischer oder atheistischer Weltanschauung.
Der bfg Bayern ist nach eigener Aussage „dogmenfrei, humanistisch, demokratisch und überparteilich“. Sie stehen für die Grundwerte Selbstbestimmung, Toleranz, Vernunft und Humanität als Mitmenschlichkeit. Sie orientieren sich an den Grundsätzen der Aufklärung und des Humanismus und fordern eine konsequente Trennung von Staat und Kirche. Ein wichtiges Anliegen ist ihnen, die Privilegien der Kirchen abzubauen. Stattdessen sollen sich religiöse und weltanschauliche Vereinigungen allein aus den Beiträgen und Spenden ihrer Mitglieder finanzieren.
Der bfg Bayern erhält – wie mehrere kleine Religionsgemeinschaften – einen Staatszuschuss von etwa 5 € pro Mitglied und Jahr, den der Freistaat Bayern von sich aus gewährt.
Organisation
Der bfg Bayern gehört dem Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften e. V. an sowie der Vereinigung Internationale Humanistische und Ethische Union (IHEU), die eine beratende Stimme in der UNO, der UNESCO und im Europarat hat. Mehrere Regionalgliederungen des bfg Bayern sind, ebenso wie der bfg Erlangen, Mitglied im Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA).
Der bfg Bayern hat Mitgliedsorganisationen in Augsburg, Deggendorf, Erlangen, Fürth, Kulmbach/Bayreuth, München, Neuburg/Ingolstadt, Regensburg und Schweinfurt. In Nürnberg war er bis 2007 durch den Humanistischen Verband (HVD) Nürnberg (ehemals bfg Nürnberg) repräsentiert. Einzelne Ortsgemeinschaften sind als eingetragene Vereine registriert, die weitaus meisten als Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die Freidenker Ulm/Neu-Ulm sind als korporatives Mitglied dem bfg Bayern angeschlossen.
Viermal im Jahr erscheint die Freigeistige Rundschau, eine Publikation des bfg Bayern. Im Bayerischen Rundfunk bestreitet der bfg Bayern regelmäßig alle 6 Wochen sonntägliche Rundfunkvorträge.
Mitgliedsbeiträge und Spenden an den bfg Bayern und an den bfg Erlangen sind aufgrund der anerkannten Gemeinnützigkeit steuerlich absetzbar.
Der Bund für Geistesfreiheit unterstützt u.a. die Atheist Bus Campaign, eine Werbekampagne, die das Bewusstsein für Atheismus fördern soll.[3]
Erfolge
Am 30. November 2016 erklärte das Bundesverfassungsgericht auf Antrag des bfg das totale Tanzverbot am Karfreitag, wie es bis dahin in Bayern gegolten hatte, für verfassungswidrig. Durch das generelle Verbot seien die Versammlungs- und Weltanschauungsfreiheit verletzt worden.[4]
Ludwig-Feuerbach-Preis
Der vom bfg Augsburg gestiftete Ludwig-Feuerbach-Preis wurde im Jahr 2001 anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Bundes für Geistesfreiheit Augsburg (bfg Augsburg) ins Leben gerufen. Laut dem Vorsitzenden des bfg Augsburg, Gerhard Rampp, ist der Preis „eine Würdigung des anderen Augsburg, das mit Schubart, Johann Most oder Bertolt Brecht einige freie Geister hervorgebracht“ habe. Zudem ergänze der Preis „das kulturelle und weltanschauliche Spektrum der Stadt, auch angesichts der Tatsache, dass der bekannte Augsburger Friedenspreis zwar von der Stadt dotiert, de facto aber von der evangelischen Kirche verliehen“ werde. Im Jahr 2001 war der Preis dank eines Sponsors auf 5000 Euro dotiert; in den Jahren 2004, 2008 und 2012 betrug er 2000 Euro.
Preisträger
2001: Karlheinz Deschner
2004: Franz Buggle
2008: Norbert Hoerster
2012: Herbert Steffen
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