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Das Jungpaläolithikum

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Das Jungpaläolithikum Empty Das Jungpaläolithikum

Beitrag  Andy So Dez 10, 2017 3:12 am

Das Jungpaläolithikum – von griech. παλαιός (palaios) „alt“ und λίθος (lithos) „Stein“ – bezeichnet den jüngeren Abschnitt der eurasischen Altsteinzeit von vor etwa 40.000 Jahren bis zum Ende der letzten Kaltzeit (Beginn des Holozäns) um etwa 9700 v. Chr. Der Beginn des Jungpaläolithikums wird mit der Einwanderung des „anatomisch modernen Menschen“ (Homo sapiens) nach Europa gleichgesetzt.

Menschliche Fossilreste

Der „moderne Mensch“ in Europa wurde in der Peștera cu Oase (Rumänien) mit relativ vollständigen Schädeln belegt und nach Trinkaus (2003) zwischen 386 und 366 Jh. cal. v. C. datiert.[1] Diskutiert werden außerdem Fossilreste aus der Grotta del Cavallo (Apulien) und der Kents Cavern (England), die allerdings nur Zähne und einen Oberkiefer-Rest umfassen.[2][3] Vor etwa 40.000 bis 30.000 Jahren lebten parallel zum eingewanderten Homo sapiens noch Neandertaler in Europa, denen zu dieser Zeit die Kulturen des Szeletiens und Châtelperronien zugeschrieben werden.[4] Definitionsgemäß werden Kulturen des späten Neandertalers noch der vorangegangenen Periode des Mittelpaläolithikum zugerechnet. Die jüngsten Fossilfunde von Neandertalern stammen aus Spanien (z. B. Zaffaraja, Gibraltar), Kroatien (Vindija) und von der Halbinsel Krim. Die Einwanderung von Homo sapiens wird aufgrund frühester Formen des Aurignacien aus dem Nahen Osten und über den Kaukasus abgeleitet.[5]

Archäologische Kulturen des Jungpaläolithikums

Das Jungpaläolithikum 400px-Upper_Paleolihic_Art_in_Europe
Funde des Jungpaläolithikums in Europa; rote Punkte: Felsmalereien, grüne Punkte: bewegliche Kunst (Plastiken)

Mit dem Jungpaläolithikum ist bei den Werkzeugen aus Feuerstein ein neuartiges Klingenkonzept unter Anlage eines „Leitgrates“ verbunden. Das bedeutet, dass auf dem Kern ein senkrechter Dorsal-Grat angelegt wird, der ein geradliniges Abfließen des Sprödbruchs entlang der Abbaufläche (und damit das Abtrennen langschmaler Abschläge=Klingen) ermöglicht.[6] Dieses Konzept unterscheidet sich von der auf Levalloistechnik basierenden Klingenherstellung im Mittelpaläolithikum. Trotz einer graduellen Adaption des jungpaläolithischen Klingenkonzeptes bereits in Übergangsindustrien, die noch wesentliche Elemente der Levalloistechnik zeigen (Bohunicien in Mähren, Uluzzien in Italien), kann erst das Aurignacien als echtes Jungpaläolithikum bezeichnet werden.[7][8]

Daneben gibt es außer Feuerstein-Spitzen nun verstärkt solche aus Knochen, Geweih und Elfenbein. Knochenspitzen mit „gespaltener Basis“ bilden eine Leitform des älteren Aurignaciens. Ein neues Werkzeug des Jungpaläolithikums ist der Stichel. Außerdem gibt es – verbunden mit der Einwanderung des modernen Menschen – nun erstmals Höhlenmalerei und Kleinkunst: Schmuck, Musikinstrumente und Elfenbeinfiguren (siehe jungpaläolithische Kleinkunst und Venusfigurinen).[9]

Das mittlere Jungpaläolithikum wird mit dem Auftreten rückengestumpfter Klingen und Spitzen (Gravettien, 28.000 bis 22.000 BP) sowie mit dem nur in Frankreich und Kantabrien auftretenden Solutréen (22.000 bis 18.000 BP) definiert. Als spätes bzw. oberes Jungpaläolithikum werden das Magdalénien (inklusive Badegoulien) in Westeuropa sowie das Epigravettien im östlichen Mitteleuropa und Osteuropa bezeichnet.

Im engeren Sinne endet das Jungpaläolithikum (bei Unterteilung in älteres, mittleres und spätes Jungpaläolithikum) um 12.700 v. Chr.[10], im weiteren Sinne (in der Dreifachgliederung Alt-, Mittel- und Jungpaläolithikum) schließt es das Spätpaläolithikum mit ein und endet an der Pleistozän-Holozän-Grenze etwa 9700 v. Chr.
Spätpaläolithikum

→ Hauptartikel Federmesser-Gruppen, Ahrensburger Kultur

Im südwesteuropäischen Kerngebiet des Magdaléniens gibt es um 12.000 v. Chr. einen Übergang zum Azilien, das dem Epipaläolithikum zugerechnet wird. Für ein einheitliches Verständnis des späten Jungpaläolithikums werden die Kulturen am Ende der Weichseleiszeit im nördlichen Mitteleuropa daher als „Spätpaläolithikum“ bezeichnet.

Das Spätpaläolithikum beginnt mit der deutlichen Klimaerwärmung des Grönland-Interstadials 1e um 12.500 v. Chr., was dem Beginn des Meiendorf-Interstadials entspricht. Die Grenzziehung zwischen Jung- und Spätpaläolithikum erfolgt im deutschen Sprachraum nicht einheitlich. 14C-Daten der Hamburger Kultur entsprechen dem Meiendorf-Interstadial[11], so dass bei einer klimatischen Definition die Hamburger Kultur ebenfalls dem Spätpaläolithikum zugerechnet werden sollte. Dem steht entgegen, dass die Hamburger Kultur zeitgleich mit dem jüngeren Magdalénien in Frankreich, Süddeutschland und Mähren war, so dass archäologische und klimageschichtliche Kategorien im Widerspruch zueinander stehen. In der Praxis wird der Konflikt meist umgangen, indem das „Spätpaläolithikum“ dem Jungpaläolithikum untergeordnet und nur im Sinne archäologischer Kulturen des nördlichen Mitteleuropa verwendet wird. In Norddeutschland und angrenzenden Gebieten werden die archäologischen Kulturen des Spätpaläolithikums nach typischen Werkzeugformen in die Federmesser-Gruppen und die Ahrensburger Kultur untergliedert.

Aufgrund fließender archäologischer Grenzen wird das Ende des Paläolithikums klimageschichtlich mit dem Ende der Jüngeren Dryas (9700 v. Chr.) und damit dem Wechsel der Erdzeitalter Pleistozän/Holozän definiert. Mikrolithen als typische Form des Mesolithikums gab es bereits im Spätpaläolithikum, so dass hier archäologisch keine scharfe Grenze besteht.
Klima und Umwelt

Erdgeschichtlich liegt das Jungpaläolithikum in der Periode des Jungpleistozäns. Klimatisch fällt das Jungpaläolithikum in den oberen Abschnitt der letzten Kaltzeit, deren zweites Kältemaximum um 20.000 bis 18.000 BP liegt. Nach teilweise interstadialen Bedingungen während des Aurignaciens mit feucht-gemäßigtem Klima herrscht während des Gravettiens kaltes und trockenes Klima vor. Das frühe Magdalénien ist in Südwesteuropa durch ein Interstadial gekennzeichnet (Lascaux-Interstadial), bei ansonsten überwiegend kaltem Klima. Nach dem Abschmelzen der letzten großen Inlandvereisung gibt es im Spätglazial Mitteleuropas eine erste Wiederbewaldung im Allerød-Interstadial, die von einer letzten Kaltphase (Jüngere Dryas) abgelöst wird.

Während und vor allem am Ende der Weichsel/Würm-Eiszeit kommt es zum Aussterben vieler pleistozäner Säugetierarten. Das kann entweder mit Umweltveränderungen, Überjagung durch den Menschen („Overkill-Hypothese“) oder einer Kombination beider Ursachen erklärt werden (Hauptartikel Quartäre Aussterbewelle). Während der Höhlenbär bereits um 25.000 BP ausgestorben bzw. vom Cro-Magnon-Mensch ausgerottet worden ist, sind andere Großsäuger erst nach dem letzten Kältemaximum der Würm- bzw. Weichsel-Eiszeit verschwunden. Dazu gehören Höhlenlöwe, Wollnashorn, Riesenhirsch und Steppenwisent. Das Mammut wurde aus Europa vollständig verdrängt und starb im Nordosten Sibiriens um 3000 v. Chr. aus.
Siehe auch

Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas
Urgeschichte Bayerns
Urgeschichte Baden-Württembergs
Urgeschichte Österreichs

Quelle
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